Walther von Hollander - Schicksale gebündelt

Здесь есть возможность читать онлайн «Walther von Hollander - Schicksale gebündelt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schicksale gebündelt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schicksale gebündelt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Neunzehn Leben und etliche Dutzend, die dazu gehören. Aber nicht ein glückliches Leben ist dabei. Ich habe nach einem glücklichen Leben gesucht. Andere haben mitgesucht. Niemand hat eins gefunden. Ein paarmal schien es so, als hätte man einen Glücklichen erwischt. Aber das war dann nur … ein labiles, schwankendes Glück. Das gibt es natürlich. Aber es ist kein menschliches Glück und trägt keine Frucht." Diese Überzeugung des Autors über seine Zeitgenossen in den zwanziger Jahren klingt negativ, pessimistisch, aber man möchte die kleinen Erzählungen umso mehr lesen. Diese Berichte über ganz normale Leben, vom Gutsbesitzer, über den arabischen Soldaten, die italienische Bäuerin bis zur alten Frau, faszinieren und werfen zahlreiche Fragen auf. Ein wertvolles Buch!

Schicksale gebündelt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schicksale gebündelt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Arzt stand starr in der Tür. Da war sie also. Sie hatte sich wohl ein wenig verändert. Die Stirnfalte war bestimmt nicht gewesen. Die häßliche Rundung am Kinn auch nicht. Die Fingernägel trug sie spitzer und sehr rot lackiert. Aber das war es nicht, was ihn entsetzte. Es war vielmehr, daß diese lebende Vera gar nicht die wahre Vera war, gar nichts mit der Vera zu tun hatte: die wahre Vera, das ist alle Süße des Vergangenen, alle Schwere des Unabänderlichen und alle Verantwortungslosigkeit, die sich aus dem Unabänderlichen ergibt.

Aber dieser falschen, dieser lebendigen Vera konnte er das Kinn zurückbiegen, durch die Haare fahren. Wenn er mit ihr sprach, antwortete sie. Wenn er sie küßte, küßte sie wieder. Ja, sie fragte ihn allerlei, was er nicht erwartet hatte. Musterte sein Zimmer, lobte die Aussicht, den Hühnerhof, das Abendrot und war entschlossen, über Nacht zu bleiben.

Während sie aßen, war schon Lena Wagenfeld unterwegs. Sie hatte wieder eine Auseinandersetzung mit ihrem Vater gehabt. Der Bauer schrie sie an, sie sollte von dem Arzt lassen und den Lehrer heiraten. Aber sie antwortete nicht. Sie lief nach dem Abendessen hinaus, hintenherum über die Felder. Sie wollte keinen Rat von Wetzel und keine Hilfe. Ihr war nur bange nach ihm. Er sollte „gute Augen“ machen. Sie kletterte über den Zaun, wie schon oft, unten durchs Wartezimmerfenster, das immer offenstand, und die Treppe hinauf. Sie klopfte.

Drinnen fuhren sie auseinander, standen mit hochroten Köpfen. Lena sah von einem zum andern. Wandte sich und wollte weglaufen. Aber das ließ Wetzel natürlich nicht zu. Er machte die Frauen miteinander bekannt. Sprach offen und ehrlich mit ihnen, verheimlichte nichts. Vera war sehr herzlich. Sie hatte Lena höchstens zu danken. Sie wollte auch nicht in Bestehendes eingreifen. Für diese Nacht war Platz genug im Hause. Lena lächelte verlegen. Sie konnte doch der herzlichen Dame nicht sagen, daß alles gelogen war, und dem Freunde nicht, daß er sie betrogen hatte. Er hatte also doch jemanden geliebt. Wenn auch das Gespenst eines Menschen, das Bild, das Zurechtgemachte ... Nun, wie er es eben fähig war und alle fähig waren. Sie konnte das nicht sagen. Sie war starr über so viel Lüge und Unglück. Darum erzählte sie schnell, was zu Hause passiert war. Weinte heftig, lief plötzlich ohne Abschied weg. Wetzel hinterdrein.

Sie standen in der nachtfeuchten Wiese. Sie konnten sich nicht erkennen. „Es ist nicht auszuhalten“, weinte Lena.

Sie beschloß, sich umzubringen, aber sie sagte es nicht. Sie lehnte ihre Stirn gegen seine. Vielleicht konnte sie seine Augen erkennen? Nichts! So trennten sie sich, sie lag die halbe Nacht wach. Vergiften? Aufhängen? Ertränken? Sie konnte sich nicht entschließen. Gegen halb vier Uhr morgens packte sie ein paar Sachen. Schrieb einen Zettel: „Ich gehe für immer. Nicht nachforschen. Lena.“ Marschierte am Hause Wetzels vorbei in die Morgendämmerung.

8

Der alte Wagenfeld war um fünf bei Wetzel. Käsebleich. Zitternd. Der Doktor sollte helfen. Alles würde vergeben und vergessen sein. Sie fuhren mit dem Motorrad zum Teufelsteich, in dem sich die Mädchen sonst ertränkten, zum Wald, an dessen ersten Bäumen sich der Bauer Meisterweg aufgehängt hatte. Die Gendarmen wurden benachrichtigt. Streifen veranstaltet. Man konnte sie nicht finden. Wetzel schwor, daß er sie jetzt heiraten würde. Er schickte Vera kurzerhand fort. Es ging nicht mit ihr. Er war das städtisch Verquere, das Listige und Durchtriebene der Mondänen nicht mehr gewöhnt. Er kannte Besseres: Lena Wagenfeld. Er wartete. Sie würde schon wiederkommen. Oder wußte er schon, daß sie vergangen war und er sie darum leicht lieben konnte?

Nach vier Wochen endlich kam der Brief. Sie war in Leuna als Handlangerin. Ein Höllenleben. Aber da sie den Mut zum Sterben nicht hatte, besser dieses Höllenleben als das Leben mit Wetzel. Er war betroffen. Er fuhr sofort hin. Sie wohnte mit einer achtköpfigen Familie in einem Zimmer, hatte nicht einmal ein Bett für sich. Sie ging mit ihm über die kahlen Felder rings um das Werk. Sie erzählte von ihrer Arbeit: Stumpfsinn. Von ihrem Leben: Not, Stumpfsinn, Haß. Er sagte: „Das ist gar nicht dein Leben.“ „Eben darum“, antwortete sie. „Und ich wollte ja auslöschen.“

Sonst sagte sie nichts. Sie machte keine Vorwürfe, keine Szenen, sie erwähnte nichts von früher. „Ja, ich bin nun eingeordnet,“ schloß sie, „mein Leben schiebt sich von selbst.“

Er begleitete sie zu dem finsteren Haus zurück. Es war Lärm, Geschrei, Gelächter, Kinderweinen drin. „Warum denn?“ versuchte er. Sie aber schüttelte den Kopf. Er hatte nicht den Pakt gehalten. Er konnte doch lieben. Er hatte geliebt, wenn auch nur sich und das Vergangene. Wie aber sollte sie das sagen?

Wetzel wußte es ja auch so.

Er war eine ganze Zeit nahe an der Wahrheit. Er schalt sich feige. Und traf damit das Richtige. Er begriff, daß Vera damals so wenig schuldig gegen ihn gewesen war wie etwa jetzt Lena.

Dann aber gelang es ihm wieder, der Wahrheit Herr zu werden. Er überredete sich, daß er nicht für die Frauen taugte. Vielleicht überhaupt nicht für das lustige, erfolgreiche und schöne Leben der anderen. Er war auf der Schattenseite des Schicksals geboren, und wenn man die Wahrheit liebte, wenn man nicht in übertriebenen Gefühlen schwelgte und in der Verlogenheit der Liebe, so mußte man eben ein Sonderling werden und bleiben.

Dabei verblieb es dann. Dazu zog er die Stirn zusammen, die Mundwinkel herunter. Die Haare entfärbten sich früh und fielen aus. Er machte sich viel zu tun, war immer in Hetze. Ein gesuchter, beliebter Arzt. Kreisarzt später, Vertrauensmann politischer Parteien, Organisator der Landkrankenkassen. Das ist er heute und in zehn, zwanzig Jahren. Daran kann sich nichts ändern. Denn er glaubt, daß er zweimal harte Erfahrungen gemacht hat und das Leben und die Frauen kennt.

Leben des arabischen Soldaten Mehmed ben Chemel

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schicksale gebündelt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schicksale gebündelt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Walther von Hollander - Kleine Dämonen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Lucia Bernhöven
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Der Granatapfelbaum
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Grenze der Erfüllung
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Akazien
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Auf der Suche
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Als wäre nichts geschehen
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Zehn Jahre, zehn Tage
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Licht im dunklen Haus
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Oktober
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Therese Larotta
Walther von Hollander
Walther von Hollander - Komödie der Liebe
Walther von Hollander
Отзывы о книге «Schicksale gebündelt»

Обсуждение, отзывы о книге «Schicksale gebündelt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x