Walther von Hollander - Schicksale gebündelt

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"Neunzehn Leben und etliche Dutzend, die dazu gehören. Aber nicht ein glückliches Leben ist dabei. Ich habe nach einem glücklichen Leben gesucht. Andere haben mitgesucht. Niemand hat eins gefunden. Ein paarmal schien es so, als hätte man einen Glücklichen erwischt. Aber das war dann nur … ein labiles, schwankendes Glück. Das gibt es natürlich. Aber es ist kein menschliches Glück und trägt keine Frucht." Diese Überzeugung des Autors über seine Zeitgenossen in den zwanziger Jahren klingt negativ, pessimistisch, aber man möchte die kleinen Erzählungen umso mehr lesen. Diese Berichte über ganz normale Leben, vom Gutsbesitzer, über den arabischen Soldaten, die italienische Bäuerin bis zur alten Frau, faszinieren und werfen zahlreiche Fragen auf. Ein wertvolles Buch!

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Walther von Hollander

Schicksale gebündelt

Ein Menschenpanorama

von heute

Saga

Schicksale gebündelt

© 1928 Walther von Hollander

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen

All rights reserved

ISBN: 9788711474686

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com– a part of Egmont, www.egmont.com

Leben Anton Kuballs, eines Gutsinspektors

In Hinterpommern, einen Tagesmarsch vom Meer und ebensoweit von der nächsten größeren Stadt, wurde er geboren. Das Haus lag abseits vom Dorf an einem der unzähligen Seen. Nach vorn hinaus waren Wiesen, Wasser und die freundlichen Äcker. Gleich hinter den Schlafzimmerfenstern aber begann der Hagenbruch, ein Waldmoor, eine Wildnis aus filzbärtigen Tannen, fauligen Weiden und undurchdringlichem Schilf.

Anton Kuball hieß der Vater. Anton Kuball wurde auch er getauft. Vor ihm waren nur zwei Schwestern geboren. Er war also der Erbe. Anna Kuball, die Mutter — wegen ihrer winzigen Hände und Füße und der mächtigen blonden Haarkrone die Moorprinzessin genannt —, Anna Kuball nährte ihren Jungen zwei Jahre lang, weil der Bauer es verlangte. Dann legte sie sich hin und starb. Der Arzt begriff nicht, warum.

Die Dörfler aber mieden fortan den Moorhof. In der Kirche blieb der Platz neben Kuballs leer, und in der Schule wollte keiner mit dem kleinen Anton sprechen, weil er „seine Mutter umgebracht hatte“.

Als der Junge sieben Jahre war, kam Lieschen Ferdes auf den Hof, ein vierschrötiges, bleichbackiges Frauenzimmer. Sie brauchte Wochen, um das verdreckte Haus in Ordnung zu bringen, Monate, um den Bauern zu verführen und Jahre, um seine Frau zu werden. Und auch dann blieb Anna Kuballs myrtengeschmücktes Bild über dem Ehebett hängen, und die Kinder nannten sie weiter Lieschen oder (wenn sie unter sich waren): dat Peerd.

Am Sonnabend vor der Konfirmation mußte der vierzehnjährige Anton notgedrungen zum Barbier. Denn er hatte einen starken rötlichen Flaumbart, der vor dem Altar gestört hätte. Er war 1,70 groß, nicht kleiner als irgendeiner der Bauern, die vor der Tür des Schaumschlägers warteten, daß sie gekratzt würden.

Am Sonntag wurde Anton zum erstenmal gefeiert. Der Pastor kam noch gegen Abend herein, legte ihm die Hand auf die Schulter und befahl ihm streng, seine übermäßigen Kräfte im Dienste des Nächsten zu verbrauchen.

Am Montag früh verließ er den Moorhof. Er ging heimlich davon. Denn er hatte ein schlechtes Gewissen, daß er sein Erbe im Stich ließ. Er hätte auch nicht genau sagen können, warum er es tat. Dat Peerd hatte eben Macht über den Bauern.

Anton hatte den schwarzen Anzug an mit der silbernen Kette über der Weste. Das Einsegnungshütchen schwebte auf dem obersten Teil des Kopfes, unter dem Arm trug er einen Pappkarton, der seinen Arbeitsanzug enthielt, ein bißchen Wäsche, doppeltes Schuhzeug und ein Bild seiner Mutter, der er noch in der letzten Nacht ein rotes Herz aufgetuscht hatte mit drei Pfeilen, die es durchbohrten. An einen Pfeil hatte er „ich“ geschrieben.

Er marschierte zwei Tage über die Höfe und fragte nach Arbeit. Es regnete. Der Pappkarton weichte auf. Am dritten Tag bekam er eine Stelle auf der Domäne Driesen, eine Wegstunde von der Kreisstadt. Weil er so groß war und die Arbeit verstand, nahm man ihn gleich als Knecht.

Die Pächtersleute mochten ihn gern. Der Mann, weil Anton ungeheuer viel arbeitete. Die Frau, weil er ungeheuer viel aß. Schade, daß er fast nichts sprach. Man braucht auf dem Lande ein bißchen Unterhaltung.

Mit achtzehn Jahren wurde Kuball Inspektor in Driesen. Er war eigentlich viel zu jung. Aber bei den ständigen Knechten und Mägden stand er seiner Kräfte und seines Jähzorns wegen in Achtung, und ehe die Saisonarbeiter anrückten, ließ er sich das Gesicht bis zu den Backenknochen mit seinem gelbroten Bart bewachsen, der recht schlecht zu der braunroten Gesichtshaut paßte.

Wenn er dann im Freien den grünen Hut tief in die Stirn rückte, konnte man ihn für dreißig halten. Im Zimmer verriet die kleine blasse Jungenstirn mit den Buckeln an der Seite und der Delle in der Mitte genau sein Alter.

Als er zwei Jahre später zur Musterung ging, war er 1,93 groß. Sein Brustumfang betrug 1,47. Er kam zu einem Garderegiment nach Berlin. Man prophezeite ihm eine glänzende Zukunft. Das Kreisblatt erinnerte in einer Notiz daran, daß er den Marschallstab im Tornister trage.

Es zeigte sich aber, daß Anton Kuball sich nicht fügen konnte. Er war zwar der beste Schütze, beim Gepäckmarsch nicht umzubringen, hölzern und doch stattlich beim Parademarsch, aber im ersten Jahre ohrfeigte er seinen Stubenältesten, weil er den „Ältesten-Anteil“ am Driesener Wurstpaket gewaltsam entnahm, und kurz vor der Entlassung schlug er seinen Unteroffizier lazarettfähig. Grundlos eigentlich, oder weil er betrunken war, oder, wie er vor dem Kriegsgericht aussagte, weil ihm mit dem Schnaps aller Kummer zu Kopfe stieg und er dreinschlagen mußte, einerlei, wer im Weg stand.

So kam er erst drei Monate später, als es hätte sein müssen, vom Militär los, ohne Kokarde, als Soldat zweiter Klasse. Natürlich nahm man ihn in Driesen, denn man hatte auf ihn gewartet. Sein Bart wuchs wieder, ja er wurde noch üppiger und hing bald zwei Handbreit, viereckig geschnitten, unter dem Kinn. Seine Stimme dröhnte mächtig auf den Feldern und in den Scheunen. Aber es war doch nicht mehr dasselbe. Der Pächter, ein alter Feldwebel der Landwehr, konnte Kuballs Schimpfereien auf das Militär nicht anhören, und die Pächterin nahm ihm übel, daß er nicht nur Sonnabends (wie sie das von ihrem Mann gewohnt war) betrunken nach Hause kam, sondern zuweilen mitten in der Woche die Treppe hinaufpolterte mit grobem Schimpfen auf das jämmerliche Leben, das ein Untergebener zu führen habe.

Leicht hätte es damals schon ein schlechtes Ende nehmen können. Aber es fand sich Meta Muhn, die Tochter des kleinen schwärzlichen Kätners Muhn, ein Mädchen, das fast so blonde Haare hatte wie die Moorprinzessin, Antons Mutter.

Meta Muhn wußte, daß Männer nach Schnaps und Tabak riechen, daß sie außen groß sind und innen klein und daß man sie leicht leiten kann, solange sie die Zügel nicht spüren. Sie wußte auch, daß es nur einen Inspektor in Driesen gab und sie sich sehr anstrengen mußte, um den zu bekommen.

So kam es zuerst zu einem Verhältnis, über das Vater Muhn gewaltig schrie, über das die Pächtersleute ihre Witze rissen und die Großbauern, die selbst noch manche ledige Tochter im Stall hatten. Das dauerte drei Jahre. Schließlich hatten sie es beide satt. Sie wußten nun, wie es sich im Kornfeld liebt, in der Wiese, im Waldbusch, gleich hinter Muhns Kate, auf der Spukinsel im schwarzen Kindersee, wo die Meisen zu Tausenden nisten und in Schwärmen aufflattern, wenn man landet. Sie kannten auch die Regennächte am Heuschober und die dunkle Winternacht in den Scheunen. Und sie wollten wie andere in einem Bett zusammenliegen, ruhig und ohne zu horchen, ob jemand kommt.

Kuball sah sich also nach einer anderen Stelle um. Denn er konnte als Inspektor nicht einen Kätner zum Schwiegervater haben, über den er sonst zu befehlen hatte. Meta fand es selbstverständlich, daß sie bei ihrem Aufstieg nicht ihre ganze Familie mitnehmen konnte, und es war ihr auch recht, daß die Hochzeit nicht in Driesen stattfand, denn hier hätte sie wohl ohne Kranz zum Altar gehen müssen.

Anton Kuball feierte seine Hochzeit auf dem Moorhof, als Gast auf seinem Erbe, hochachtungsvoll angeprostet von seinen Altersgenossen, die in zehn Jahren nicht so viel errackern konnten, wie er auf seiner neuen Stelle in einem Jahr bekam, mißtrauisch bedient von seinem Vater und Lieschen Ferdes, die glaubten, er sei gekommen, sich den Moorhof zu holen.

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