Jürgen Petschull - Der fünfte Schatten

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August 1993: Auf einem norddeutschen Golfplatz finden Bauarbeiter das Wrack eines US-Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg. Kurz darauf werden vier alte Freunde des Verlegers Malte von Mellin ermordet, in Hamburg, auf Sylt und Mallorca. Motive oder Zusammenhänge bleiben der Polizei ein Rätsel, bis in Lokalzeitungen seltsame Todesanzeigen erscheinen: «Von Beileidsbekundungen bitten wir abzusehen …». Der frühere Reporter und private Ermittler Jonas Anders, genannt «Bogey», findet schließlich Spuren, die zurück in die deutsche Vergangenheit führen: In jene Tage zwischen Krieg und Frieden, in denen ein furchtbares Verbrechen geschehen ist – ungesühnt, doch weder vergessen noch vergeben … Ein herausragendes Werk der Kriminalliteratur und ein spannendes Gesellschaftsporträt.-

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Ali, der Terrier, lag unter einem Tisch und beobachtete alles aufmerksam. Dann sprang er blitzschnell auf einen Rattansessel, streckte sich lang, stemmte die Vorderpfoten auf die Tischkante, schnappte zu und rannte mit dem Knochen in der Schnauze davon.

Arztsohn Ingwersen nahm wieder die Verfolgung auf. Er rannte nicht, sondern schlich sich vorsichtig an den Hund heran. Ali freute sich auf das Spiel. Er lag platt auf dem Bauch, streckte alle vier Pfoten von sich, hielt den Knochen in der Mitte, kaute darauf herum und schlug freudig erregt mit seinem Schwanz auf den Boden.

Der junge Ingwersen ging in die Hocke und streckte seine rechte Hand langsam vor.

Jetzt! Der Medizinstudent machte einen Satz nach vorn. Seine rechte Hand erwischte den Knochen. In diesem Moment biss Ali kräftig zu.

Krachend brach und splitterte der Menschenknochen in zwei Teile auseinander.

Die Zuschauer stöhnten entsetzt.

Ich stand direkt hinter Malte von Mellin und hörte, wie er sagte: »Oh Gott, auch das noch!«

Ein paar hundert Meter entfernt, hinter den Baumwipfeln auf dem alten Hochsitz, hatte der Amerikaner die Gesichter der Leute und das Geschehen auf der großen Wiese von Schloss Herrensee durch sein Spezial-Fernglas beobachtet.

Als der Hund den Knochen zerbiss, lachte er laut.

Er grinste noch immer, während er wieder vom Hochsitz kletterte und mit dem Rucksack über der Schulter und dem Korb in der Hand zu dem kleinen Suzuki-Geländewagen zurückging, den er am Vormittag etwas abseits der Straße unter dichtem Gebüsch abgestellt hatte.

9

Ali tobte mit seiner Knochenhälfte noch immer auf der großen Wiese herum. Die Aufregung über den mysteriösen Fund des Menschenknochens legte sich langsam. Allmählich wandten sich die meisten Gäste wieder der Kaffeetafel zu und nahmen ihre unterbrochenen Gespräche wieder auf.

Mir aber ließ die Geschichte keine Ruhe. Ich machte mich an Irmas Tochter heran.

»Hallo Lena«, sagte ich, »erzählst du mir mal, wo Ali den Stock gefunden hat?«

»Wer bist du?«

»Ich bin doch Bogey! Wir haben uns heute morgen schon auf dem Parkplatz kennengelernt.«

Jetzt erinnerte sie sich und lachte.

»Stimmt ja! Was machst du denn hier?«

»Deine Mama hat mich eingeladen.«

»Bist du der neue Freund von Mama?«

Ich zögerte. Irma stand ein paar Meter weiter und hatte uns wohl zugehört. Sie entschuldigte sich bei ihren Gesprächspartnern und kam mir bei der Antwort zu Hilfe.

»Nein, mein Schatz«, sagte sie. »Bogey ist ein alter Freund von mir, wir kennen uns schon lange und spielen manchmal Golf zusammen.«

Das Eis war gebrochen. Ich kniete mich hin und Lena strich mit ihrer weichen Mädchenhand über mein raues Kinn.

»Warum hast du so einen stoppeligen Bart?«

»Weil mein Rasierapparat kaputt ist«, sagte ich.

»Dann ist der Rasierapparat von dem Mann auch kaputt.«

»Was für ein Mann?«, wollte Irma wissen.

»Der Mann, der Ali den komischen Stock gegeben hat.«

»Waaas? Ein Mann hat Ali den Knochen gegeben?«

Irma wollte es nicht glauben. Aber als ich nachfragte, erzählte das aufgeweckte Kind immer mehr. Da drüben am Waldweg, nur etwa zwei- bis dreihundert Meter entfernt, sei ein Mann aus dem Wald gekommen.

»Der hatte einen Stoppelbart wie du, nur dunkler ... Und der hatte einen Korb in der Hand ... In dem Korb waren Pilze und das Stöckchen ... Das Stöckchen hat der Mann aus dem Korb genommen und Ali vor die Nase gehalten, und dann hat er es weggeworfen, und Ali hat es geschnappt.«

»Und was hat der Mann dann gemacht?«, wollte Irma wissen.

»Der Mann hat sich gefreut und ist wieder in den Wald gegangen.«

»Hat der Mann etwas gesagt?«, fragte ich.

»Ja, er hat mir gesagt, Ali soll Opa das Stöckchen bringen, dem gehört es oder der kennt es oder so.«

Irma blickte ihre Tochter ungläubig an. »Das hat er wirklich gesagt!?«

»Ja. ›Bring das deinem Opa‹, hat er gesagt. Und dass wir Opa schöne Grüße ausrichten sollen. Und dass Opa weiß, wo noch viel mehr solcher Stöckchen liegen.«

Wir hatten uns zu Lena heruntergebeugt. Jetzt hörten wir hinter uns Schritte.

»Das ist aber eine lustige Geschichte, die du dir da ausgedacht hast, Lena«, sagte Malte von Mellin und machte gar kein lustiges Gesicht, als er in die Knie ging, seine Enkeltochter zu sich heranzog und ihr über das blonde Haar strich.

»Neeeeiiin! Das hab ich mir nicht ausgedacht! Das hat der Mann im Wald wirklich gesagt, Opa!«

Die Kleine stampfte wütend mit dem Fuß auf. Die anderen Kinder bestätigten Lenas Geschichte.

»Merkwürdige Sache«, sagte Malte von Mellin leise.

Offenbar beschäftigte ihn der Vorfall sehr.

Ich verabschiedete mich, ich müsse zu meiner Trainerstunde. Ich sei auf der Driving Range mit Golflehrerin Jessica Liedtke verabredet.

Irma sagte, sie würde noch bis morgen in Herrensee bleiben.

»Ich werde im Ponyhof übernachten. Wie früher. Erinnerst du dich?«

Was für eine Frage! Der Ponyhof – daran hatte ich unvergessliche Erinnerungen. Ein idyllisches Häuschen, etwas abseits zwischen Schlossgebäude, Wald und Golfplatz gelegen. Früher wurden dort tatsächlich Ponys gehalten. Irmas Mutter, Malte von Mellins zweite Frau Renate, hatte das kleine Stallgebäude zum einundzwanzigsten Geburtstag ihrer Tochter zu einem geschmackvollen Landhäuschen umbauen lassen. Mit weiß verputztem Mauerwerk, Sprossenfenstern, Klappläden und strohgedecktem Dach. Innen gab es nur einen einzigen großen Raum, eine große Sitzecke mit Kamin, eine offene Pantryküche, alte Steinfliesen und Fußbodenheizung. Nur das Bad mit einer kleinen Sauna war abgetrennt. Eine Treppe aus altem Holz führte nach oben in das halboffene Dachgeschoss. Unter der Dachschräge waren Schränke und ein breites Bett eingebaut. Irma benutzte das Ponyhaus als Wochenend- und Ferienhaus. Und als Liebesnest. Wir hatten dort wunderbare Stunden, Tage und Nächte verbracht. Den rauchigen Geruch des knackenden Buchenholzfeuers im Kamin hatte ich noch immer in der Nase.

Ich werde im Ponyhaus übernachten! Was wollte sie mir damit sagen? War das eine diskrete Einladung? Oder bildete ich mir das nur ein?

Meine Hoffnung auf eine gemeinsame Nacht verstärkte sich Stunden später, als Irma gegen Abend scheinbar beiläufig bei einem Drink auf der Clubterrasse erwähnte, ihr Töchterchen werde übrigens mit dem tschechischen Kindermädchen nach Hamburg zurückfahren. Denn Lena müsse morgen wieder in den Kindergarten. Später brachte sie die beiden tatsächlich zum Parkplatz.

Als wir alleine waren, hakte Irma sich – außer Sichtweite der übrigen Clubmitglieder und Gäste – bei mir ein und zog mich auf den von Rosenbüschen gesäumten Weg, der sich in sanften Schwüngen vom Schloss zum Herrensee hinunterwindet. Die vertraute Geste, ihr Parfüm, das nach Vanille duftete, die weiche Stimme, mit der sie sagte: »Ich freue mich, dass du da bist«, und die kleinen Blitze, die dabei in ihren Bernsteinaugen aufleuchteten – all das erinnerte mich an unser erstes Kennenlernen. Die erloschene Intimität zwischen uns flackerte plötzlich wieder auf. Gleichzeitig beobachtete ich uns aus sicherem Abstand, so, als würden wir in einer Filmszene mitwirken. »Action ...!«, hatte jemand gerufen, und nun liefen wir wie vor einer fahrbaren Kamera her auf den Abendhimmel zu. Im Bildhintergrund, auf der gegenüberliegenden Seite des an dieser Stelle schmalen Sees, zogen ein paar späte Golfspieler ihre Trolleys und Bags im letzten Büchsenlicht über die Fairways in Richtung Clubhaus.

Unter unseren Sohlen knirschte hellgrauer Kies. Wir setzten uns auf eine Bank am Schilfufer des Sees. Wie früher. Und wie damals schwiegen wir und blickten in den Himmel, dessen Farben sich immer dramatischer zu einem blutigen Rot mischten.

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