Jürgen Petschull - Herbst der Amateure

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Herbst 1989. In Berlin fällt die Mauer, und die deutsche Wiedervereinigung rückt in Greifweite. Dieser «Herbst der Amateure» bildet den Hintergrund für die Begegnung zweier geheimnisvoller Gestalten aus Ost und West, deren Vergangenheit beide Male stark mit der Geschichte Deutschlands verwoben ist. Peter Rosenblatt ist ein deutschstämmiger US-Jude und genialer Physiker, der mit seinem militärischen Wissen in die Sowjetunion überlaufen will; der KGB-Major Oleg Tasarow, der ihm dabei helfen soll, will wiederum den Nazi-Mord an seinem kriegsgefangenen Vater rächen. Ein Mann verschwindet, ein anderer stirbt, und der deutsche Kommisar Lohmer sowie der US-Agent Henrik Dillon sehen sich mit einer rätselhaften Kette von Geschehen konfrontiert, die sie unerbittlich in eine dunkle deutsche Vergangenheit hineinzieht, die auch im Herbst 1989 noch lange nicht Geschichte ist. Auf packende Weise verbindet Petschulls Herbst der Amateure die Gegenwart der Wiedervereinigung mit der ihr zugrundeliegenden Geschichte von Weltkrieg, Schuld und Teilung.-

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Der Herbst der Amateure

Jürgen Petschull

Roman

Saga

Für Anne, Eva und Peter

»Ich möchte etwas darum geben, genau zu wissen, für wen eigentlich die Taten getan wurden, von denen man öffentlich sagt, sie wären für das Vaterland getan worden.«

Georg Christoph Lichtenberg

Die Handlung dieses Romans ist nicht frei erfunden. Sie ist der Wirklichkeit nachempfunden. Die Hauptpersonen existieren tatsächlich. Sie heißen anders. Ihre Schicksale habe ich zum Teil verändert und aus dramaturgischen Gründen Lebenswege miteinander verbunden, die sich nicht gekreuzt haben.

Mit den Männern, die mir als Vorbild für Tasarow, Dillon und Lohmer dienten, habe ich gesprochen, und die Geschichte von Rosenblatt ist in den USA recherchiert – denn der Mann, der Rosenblatt ist, darf wegen Gefährdung nationaler Sicherheitsinteressen noch immer nicht reden.

Die historischen Hintergründe und die politischen Ereignisse im Herbst 1989 in Deutschland entsprechen der Realität.

JP

1.

1

Donnerstag, 28. September 1989

Es war die Zeit zwischen Ebbe und Flut. Der Strom stand still zwischen den Deichen, hielt den Atem an und konnte sich eine Weile nicht entscheiden, ob er weiter zum Meer oder wieder zurück ins Land fließen sollte.

Lohmer saß auf seinem Lieblingsplatz, auf dem Stamm einer vom Sturm gefällten Stockweide, die mitten ins mannshohe Reet gestürzt war. Er saß vornübergebeugt, das unrasierte Kinn in die Hände, die Ellenbogen auf die Knie gestützt. Seine Stiefel standen auf der Abbruchkante über dem Schlick, der silbrigblaurot schimmerte. Die Gläser seiner Brille blinkten in der tiefstehenden Sonne. Im glatten Wasser sah er das Spiegelbild des anderen Ufers: den Schattenriß von Kühen und Schafen auf der Deichkrone, den Turm der Dorfkirche, die Masten eines alten Schoners, der auf der kleinen Werft instandgesetzt wurde. Seine Augen folgten einer Düsenmaschine, die zur Landung auf dem 80 Kilometer entfernten Hamburger Flughafen ansetzte; der orangeleuchtende Kondensstreifen durchschnitt gleichzeitig Himmel und Wasser, bis ein paar Fische nach Mücken sprangen und der untere Strich in kreisenden kleinen Wellen zu einer zittrigen Zickzacklinie verschwamm.

Von seinem Platz aus konnte Lohmer, wenn er den Kopf nach rechts wandte, gleich hinter dem Deich und vor einer Kastanie, das Strohdach seines Hauses sehen. Aus dem Schornstein stieg dünner Rauch. Seine Frau hatte Feuer im Kamin gemacht. Bald würde seine kleine Tochter nach ihm rufen, damit er ihr vor dem Einschlafen noch eine Geschichte erzählte.

Es war die Stunde des Tages, in der er ein glücklicher Mann war. Es war ihm gelungen, den Anblick des toten Jungen zu verdrängen, der sich ausgerechnet in der Friedhofskapelle den »Goldenen Schuß« gesetzt hatte; und die Auseinandersetzung mit seinem Chef, der eine Dienstreise nach Berlin nicht genehmigen wollte; und auch seinen Ärger über die Tennisniederlage gegen den arroganten, jungen Zahnarzt, die ihn auf der Rangliste des Clubs zurückgeworfen hatte.

»Papa! Du sollst kommen, mir eine Geschichte erzählen ...«

Die sechs Jahre alte Eva stand, bereits im Schlafanzug und Hausschuhen, auf dem Deich, winkte und versuchte ein Schaf zu streicheln, das erst neugierig näher kam, dann aber davonlief, weil Bonnie, der Zwergdackel, wütend dazwischenkläffte.

Als Lohmer aufstand, sah er das Boot.

»Geh schon vor, Spatz«, rief er. »Ich komme gleich!«

Die kleine Motorjacht tauchte in der Biegung des Flusses vor einer Pappelreihe auf. Sie kam mit dem nun gurgelnd und strudelnd ablaufenden Wasser näher, langsam und leise.

Lohmer interessierte sich für Boote. Er wollte im nächsten Frühjahr einen Anleger bauen und, wenn die Ersparnisse reichten, eine kleine, gebrauchte Motorjacht kaufen. Die da wäre genau die richtige: sechs bis sieben Meter lang, der Rumpf aus beigefarbenem Kunststoff, eine kleine Kajüte für etwa vier Leute, ein blaues Faltverdeck über dem Ruderplatz. Das Boot legte sich quer zur Strömung, als ob es wenden wollte, schwenkte jedoch wieder mit nickendem Bug in die Stromrichtung zurück. Es hatte vermutlich einen Dieselmotor, vierzig oder sechzig PS stark, genug für Törns den Fluß hinunter, über die Elbe und an der Küste entlang zu den nordfriesischen Inseln oder nach Dänemark. Lohmer fiel auf, daß kein Motorengeräusch zu hören war.

Eine handtuchgroße schwarzrotgoldene Fahne hing schlaff am Heck. Darunter stand Dörte III, Otterndorf, Kreis Cuxhaven. Trotz der einsetzenden Dämmerung waren keine Positionslampen gesetzt. Als das Boot auf seiner Höhe war, hörte Lohmer eine Stimme. »... sind in Leipzig etwa sechstausend Menschen auf die Straße gegangen, um erneut gegen die Manipulationen bei den Kommunalwahlen und gegen die Feierlichkeiten zum bevorstehenden 40. Jahrestag der DDR zu protestieren ... in die Botschaft der Bundesrepublik in Prag und Warschau haben sich in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als eintausend DDR-Bürger geflüchtet ... Das waren die Nachrichten von Radio FFN aktuell.«

An Deck war niemand zu sehen. Nachdem die kleine Jacht schon mehr als fünfzig Meter vorbei war, drehte sie sich plötzlich in einem großen Strudel um die eigene Achse, trieb schlingernd auf das Ufer zu, rammte ein an einem Baumstumpf vertäutes Ruderboot und verfing sich schließlich im Schilf und Schlick der flach ausgespülten kleinen Bucht vor der Wettern-Schleuse. Aus dem Radio wehte eine Swingmelodie herüber.

Lohmer bahnte sich mit vorgestreckten Armen einen Weg durch das dichte Schilf, scheuchte dabei ein paar Enten auf und lief am Fuß des Deiches über trockenes, knackendes Treibholz zur Schleusenbucht.

»Hallo!« rief er zu dem Boot hinüber. »Ist da jemand?!«

Niemand antwortete. Aus dem Bootsradio kam ein Verkehrshinweis.

»Der Stau auf der Autobahn A7, Richtung Flensburg, vor dem Hamburger Elbtunnel, hat sich aufgelöst ...«

Lohmer angelte mit einem langen Stock nach dem Tau, das über die Bugreling hing, packte es und zog daran. Er stand breitbeinig, den Oberkörper weit über das Geländer vorgebeugt. Seine alte Lederjacke rutschte ihm fast unter die Achseln.

»Schönes Boot. Ich dachte, du wolltest dir erst im nächsten Jahr eines kaufen.«

Lohmer drehte den Kopf. Im Zwielicht erkannte er Alfred Broders, der ein paar Häuser weiter hinter dem Deich wohnte.

Der beinahe zwei Meter große Mann sah mit Anfang Fünfzig aus, wie man es bei seinem Beruf und seinem Hobby erwarten konnte – wie ein malender Seemann oder ein seefahrender Maler: mit dunklem Vollbart und aquarellblauen Augen im abgewetterten Gesicht. Professor Alfred Broders, von der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, war mit seinem großen schwarzen Hund vom Abendspaziergang zurückgekommen und blickte vom Deich zu ihm herunter. Broders hatte sich vor vielen Jahren eine Kate am Fluß als Wochenendsitz umgebaut, in einer Scheune ein Atelier eingerichtet und eine seetüchtige Segeljacht gekauft. Nun lebte und arbeitete er fast das ganze Jahr über hier draußen und fuhr nur noch zweimal in der Woche in die Stadt, um Vorlesungen über Kunst und Architektur zu halten.

»Faß mal mit an, Professor!« rief Lohmer.

Gemeinsam zogen sie das Boot ein Stück den Schlick herauf. Dann vertäute es Broders fachmännisch mit dem Bugtau am Schleusengeländer und mit dem Hecktau an einem Baumstumpf. Er ließ genug Leine, damit es bei Ebbe nicht auf Grund fiel.

»Wo hast du das denn her?« fragte er.

Lohmer erzählte, wie er das Boot gefunden hatte, und sagte, offenbar sei niemand an Bord.

»Wird sich irgendwo losgerissen haben«, sagte Broders.

Sein Hund rannte in den Schlick, machte den Hals ganz lang und schnupperte am Bug, bellte, sprang im Matsch und Wasser aufgeregt hin und her, sprang sogar mit den Vorderpfoten die Bordwand hoch.

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