Jürgen Petschull - Herbst der Amateure

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Herbst 1989. In Berlin fällt die Mauer, und die deutsche Wiedervereinigung rückt in Greifweite. Dieser «Herbst der Amateure» bildet den Hintergrund für die Begegnung zweier geheimnisvoller Gestalten aus Ost und West, deren Vergangenheit beide Male stark mit der Geschichte Deutschlands verwoben ist. Peter Rosenblatt ist ein deutschstämmiger US-Jude und genialer Physiker, der mit seinem militärischen Wissen in die Sowjetunion überlaufen will; der KGB-Major Oleg Tasarow, der ihm dabei helfen soll, will wiederum den Nazi-Mord an seinem kriegsgefangenen Vater rächen. Ein Mann verschwindet, ein anderer stirbt, und der deutsche Kommisar Lohmer sowie der US-Agent Henrik Dillon sehen sich mit einer rätselhaften Kette von Geschehen konfrontiert, die sie unerbittlich in eine dunkle deutsche Vergangenheit hineinzieht, die auch im Herbst 1989 noch lange nicht Geschichte ist. Auf packende Weise verbindet Petschulls Herbst der Amateure die Gegenwart der Wiedervereinigung mit der ihr zugrundeliegenden Geschichte von Weltkrieg, Schuld und Teilung.-

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»Was hat der bloß?« wunderte sich Broders.

Die beiden Männer zogen ihre Schuhe aus, krempelten die Hosenbeine hoch und glitschten barfuß ein paar Schritte durch den Schlick. Sie kletterten über die seitlich eingehängte Badeleiter an Bord. Broders leuchtete mit der Taschenlampe, die er um diese Jahreszeit auf seinen Abendspaziergängen mitnahm.

Es war fast dunkel geworden. Ein halber Mond schien auf eine Nebelschicht, die über das Wasser waberte. Ein Fischreiher kehrte von einem späten Beuteflug heim. Laut schnatternd folgte ein Entenpaar dem großen Bogen des Flusses nach Norden. Noch immer kam Musik aus einem Radio. In einer Halterung vor der überdachten Außenwand der Kajüte entdeckte Lohmer einen Weltempfänger und schaltete ihn aus.

»Ist hier jemand?« rief er noch einmal.

Es blieb still. Broders richtete seine Taschenlampe auf den kleinen Steuerstand mit Ruder, Echolot und Kompaß und entdeckte daneben ein gehämmertes Messingschild. »Boots- und Jachtvermietung Heinz-Hennig Paulsen, Otterndorf, Jachthafenstraße 88.«

»Da haben wir ja den Besitzer. Das Boot hat wohl jemand gechartert«, sagte er.

Lohmer fand den Hauptschalter für die batteriegespeiste Bordbeleuchtung. Er legte den kleinen Hebel um. Die messingverkleideten Schiffslampen über dem Steuerplatz, in der Kajüte und am kurzen Mast gingen an. Backbord- und Steuerbordlampe warfen rote und grüne Reflexe auf das Wasser. Die halbhohe Tür zum Kajütenabgang stand offen. Lohmer kletterte mit eingezogenem Kopf fünf Stufen hinunter. In dem kleinen Spülbecken neben dem einflammigen Gaskocher stand benutztes Plastikgeschirr. Ein paar Bücher lagen am Boden, zwei angebrochene Zigarettenschachteln und ein aufgeplatztes Salzpaket. Auf einer der beiden herausklappbaren Sitzbänke neben dem maßgeschnittenen Tisch standen zwei Einkaufstüten und ein grauer Samsonite-Koffer mit allerlei abgeschabten Aufklebern von Fluggesellschaften und Hotels. »Four Seasons-Hotel, Washington, Georgetown«, entzifferte Lohmer. Dann entdeckte er die dunklen Flecken. Auf der Tischplatte, auf den hellen Sitzkissen, auf dem Holzfußboden. Einige waren verwischt und trocken, andere tropfenförmig klein und noch feucht. Lohmer bückte sich, leckte seinen Zeigefinger an und tupfte vorsichtig darüber. Seine Fingerkuppe färbte sich braunrot. Er schnupperte wie ein Spürhund. Er fand weitere Flecken: auf der Treppe, auf dem verwitterten Teakholzboden an Deck, vor der Badeleiter.

»Verdammter Mist«, sagte er, schüttelte den Kopf und betrachtete wieder seinen Zeigefinger.

»Was ist denn los?« fragte Broders, der sich inzwischen interessiert den Dieselmotor angesehen hatte.

»Faß nichts an!« sagte Lohmer. »Ich fürchte, es gibt Arbeit.«

Er nahm Broders die Taschenlampe aus der Hand und beleuchtete die Flecken. Dann richtete er den Lichtstrahl auf die Sohlen seiner nackten Füße. Sie waren braunrot beschmiert.

»Was ist denn das?« fragte Broders, der ihn erstaunt beobachtete.

»Was hast du denn?«

»Einen Scheißberuf habe ich«, sagte Hauptkommissar Manfred Lohmer, griff nach einem Lappen und wischte sich das Blut von den Füßen.

»Es reicht nicht, daß ich tagsüber von einem Tatort zum anderen renne – jetzt kommen die Tatorte schon zu mir! Und das auch noch nach Feierabend ...!«

2

Donnerstag, 28. September 1989

Die beiden Männer gingen von Bord, wie sie gekommen waren. Broders tätschelte seinen Hund, der noch immer jaulte und an der Leine zerrte und sich erst allmählich unter der Hand seines Herrn beruhigte.

»Kannst du eine Weile hierbleiben und auf das Boot aufpassen?« fragte Lohmer.

»Selbstverständlich, Herr Kommissar! Stehe stets zu Ihrer Verfügung!«

Broders bemühte sich angestrengt um einen lockeren Ton.

»Vielleicht hat sich jemand beim Rasieren geschnitten?«

»Kann sein«, sagte Lohmer. »Kann auch sein, daß sich jemand sonst irgendwie verletzt hat und von Bord gegangen ist, um einen Arzt zu suchen und in der Aufregung das Boot nicht richtig festgemacht hat ... Vielleicht hat’s an Bord einen Streit mit Schlägerei gegeben. Oder einer hat sich selbst umgebracht. Kann aber auch sein, daß jemand überfallen, ausgeraubt und über Bord geworfen worden ist – dann sind dies hier die Spuren eines Mordes! Alles möglich, Professor. Jedenfalls sind seltsame Blutspuren an Bord einer herrenlosen Jacht das, was wir in meinem Job einen ›Anfangsverdacht‹ nennen. Und da muß ich leider dienstlich werden. Erstmal telefonieren jedenfalls.«

Lohmer ließ Broders und seinen Hund am Ufer zurück und ging über den Deich und über den schmalen Weg zu seinem Haus, an dem seine Frau längst die Außenbeleuchtung eingeschaltet hatte.

»Wo bleibst du denn bloß? Ich hab ein paarmal gerufen. Deine Tochter ist schon ohne dich eingeschlafen! Du hättest mir auch ausnahmsweise ein bißchen helfen können. Oder hast du vergessen, daß meine Eltern gleich zum Essen kommen?«

Natürlich hatte er das vergessen. Seine Frau war wütend. Sie stand in der Küchentür, aus der es nach Braten roch. Der Tisch in der Diele war mit dem guten Service und mit den neuen Weingläsern gedeckt. Im Kamin knackten brennende Holzscheite. Ingrid Lohmer hatte sich feingemacht, den neuen Hosenanzug angezogen, die Haare hochgesteckt und Schmuck angelegt.

Sie waren jetzt bald acht Jahre verheiratet, und Lohmer fand, daß sie sich unnötig Sorgen wegen einiger Fältchen machte. Er liebte seine Frau noch immer, ihr Äußeres ebenso wie die meisten ihrer Eigenschaften. Aber es gab auch Dinge, die trafen seine Nerven wie ein Zahnarztbohrer: zum Beispiel ihr schriller, fast schon hysterischer Tonfall, wenn sie sich stritten.

»Und wie du aussiehst! Deine Hose ist ja von oben bis unten mit Dreck bekleckert ...! Wo hast du dich bloß herumgetrieben? So kannst du doch nicht bleiben!«

»Ich kann überhaupt nicht bleiben!« sagte Lohmer kurz angebunden. »Ich muß gleich weg. Dienstlich.«

»Jetzt noch ...? Das hab ich mir doch gedacht! Immer, wenn meine Eltern kommen, kommt dir ganz plötzlich was dazwischen ... aber wenn mein Vater bei der Bank was für uns tun soll – dann spielst du den lieben Schwiegersohn ...«

Lohmer hatte keine Lust mehr, seiner Frau zu erklären, was draußen am Deich geschehen war. Er warf die Tür seines Arbeitszimmers zu und nahm sich vor, bei der nächsten Zinsfestlegung für die Haushypothek nicht mehr die Dienste seines Schwiegervaters in Anspruch zu nehmen, auch wenn die Kreissparkasse ein halbes Prozent teurer sein würde.

Er drückte die Selbstwähltaste mit der Nummer seiner Dienststelle. Es war halb acht Uhr abends. Im Kriminalkommissariat Cuxhaven war nur noch die K-Wache im Erdgeschoß des vierstöckigen Polizeigebäudes an der Kammannstraße besetzt. Hilbert hatte Dienst, ein neuer, junger Kollege, frisch von der Polizeischule. Als Lohmer den Fundort des Bootes am Ostedeich genau erklärte und sagte, er solle sofort einen Wagen der Schutzpolizei mit zwei Mann zur Bewachung des Bootes schikken und Jens Feldhusen von der Spurensicherung auftreiben, da knallte der Neue beinahe hörbar die Hacken zusammen, sagte »Jawohl, Herr Hauptkommissar!« und »Wird gemacht, Herr Hauptkommissar!« und »Einen schönen Abend noch, Herr Hauptkommissar!«

Den müssen wir noch ein bißchen lockerer machen, dachte Lohmer.

Erst als er den Hörer auflegte, merkte er, daß Bonnie, der Dackel, den Zeigefinger seiner linken Hand ableckte, mit dem er auf dem Boot über das Blut gestrichen war. Lohmer wusch sich sorgfältig die Hände. Dann ging er über den schmalen Flur in den ausgebauten Tennenteil des Bauernhauses, ins Zimmer seiner Tochter. Wie immer brannte nachts eine kleine Lampe, weil Eva Angst vor völliger Dunkelheit hatte. Sie seufzte tief und hielt ihr Lieblingstier, einen Plüsch-Pinguin, fest in der Hand. Lohmer strich ihr das Haar aus dem Gesicht.

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