Clara Viebig - Rheinlandstöchter

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Frau Regierungsrätin Dallmer ist unglücklich, weil sie nicht glaubt, ihre Tochter Nelda jemals unter die Haube zu bekommen. Aber was soll aus ihr werden, wenn ihr Mann stirbt und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt? Immerhin, Nelda ist jung und hübsch, und bald lernt sie den jungen Ferdinand von Ramer kennen, der sich für sie zu interessieren scheint. Kann Frau Regierungsrätin Dallmer jetzt aufatmen? Aber schließlich sieht sich Ramer gezwungen, der jungen Frau einen bitteren Schmerz zuzufügen … Clara Viebig, selbst in Trier aufgewachsen, hat die Eifel-Welt dieser «Rheinlandstöchter» wahrlich «aus dem Leben gegriffen» und schildert sie in diesem frühen Roman mit packendem Realismus und einem großen, idealistischen Herz. «Rheinlandstöchter» ist der Roman, mit dem Clara Viebig der Durchbruch als Schriftstellerin gelang – zu Recht!-

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Sie kamen dann auseinander; Xylander wurde versetzt, heiratete, wurde dahin und dorthin geworfen, lebte als Hauptmann in Koblenz und hörte kaum mehr von dem früheren Kameraden. Immer hatte er schreiben wollen, eigne Freuden, eigne Sorgen nahmen ihn in Anspruch; da gelangte eine Kunde an sein Ohr, die ihn tief erschütterte.

Ramers Vater war Militär, ein Mann von Meriten, die Brust voller Orden; er lebte als Kommandant von Hannover auf einer Art Ruheposten, aber immerhin in einer Stellung, die die Blicke auf sich zog. Wenn der alte Herr mit dem eisgrauen Schnurrbart, das schöne, noch frische Gesicht in vornehmer Ruhe, seinen Morgenritt durch die Promenaden der Stadt machte, zogen die Bürger ehrfurchtsvoll den Hut. Er grüsste freundlich mit leutseligem Lächeln; er war beliebt bei jung und alt.

Kein Diner ohne den alten Ramer; er führte stets die Hausfrau zu Tisch, die schönsten Mädchen gaukelten mit kindlicher Schmeichelei um ihn herum. Papa Ramer, Papachen Ramer, ach, das reizende Papachen! Sie küssten die zierlichen Fingerspitzen und warfen ihm die schmelzendsten Blicke zu.

Der Kommandant machte ein sehr angenehmes Haus. Wie er’s fertig brachte, ohne persönliches Vermögen, war freilich unklar; nun, er musste es doch können. Die drei Töchter hatten sich verheiratet, sie waren nicht besonders hübsch; allen dreien musste er Zulage geben, sonst wäre nichts aus den Partien geworden. Der Sohn als Leutnant brauchte doch auch etwas — aber wen ging’s was an? Haus, Dienerschaft, Reitpferde, alles elegant; den dunklen Gerüchten, die plötzlich auftauchten, um ebenso plötzlich zu verschwinden, schenkte kein Mensch Glauben.

Da brach es eines Tages herein mit Donnergekrach, dass den guten Bewohnern von Hannover die Ohren gellten und die schönen Bewundrerinnen des ‚reizenden Papachens‘ entsetzt in alle Winde flatterten. Die Polizei hob eine Spielhölle auf im Haus der berühmten und berüchtigten Stadtschönheit, Madame Adrienne Gwiazdowska.

Dies exotische Gewächs war, Gott weiss woher erschienen, fuhr in eigner Equipage, schmachtend hingegossen, täglich durch die Strassen, mit ihren grossen schwarzen Augenrädern und Similibrillanten einen Haufen Verehrer an sich lockend. Manchen war diese ‚Dame aus der Fremde‘ bald verdächtig; man munkelte und wusste doch nichts Bestimmtes. An einem späten Abend stieg der Polizeichef selbst, mit der nötigen Begleitung, die teppichbelegten Stufen zu Madame Adriennes Wohnung hinauf, schob die erbleichenden Diener zur Seite und überraschte die Spielgesellschaft in flagranti, neben der schönen Exotischen im zärtlichsten Einverständnis — den hochgeehrten allbeliebten Kommandanten von Ramer!

Ein Entsetzensschrei, eine Panik sondergleichen. Die Spannung aller Kreise ging ins Unglaubliche. Von Tag zu Tag entrollten sich schwärzere Bilder, wunderbare Dinge gelangten plötzlich in die Öffentlichkeit; Personen, deren Unantastbarkeit über allen Zweifel erhaben gewesen, wurden mit hineingezogen, die Zeitungsschreiber allerorten hatten überwältigenden Stoff. Majestät mischte sich persönlich ein. In dem eleganten Haushalt des Herrn Kommandanten wurde alles versiegelt; man munkelte von unterschlagenen Geldern, Kassendefekten. Die arme Frau von Ramer, die stets schüchtern und gedrückt neben dem glänzenderen Gatten dahingelebt hatte, brachte man in eine Irrenanstalt. Mit einem markerschütternden Getöse brach der ganze stolze Bau von Ehre, Reputation, Wohlanständigkeit zusammen. Was blieb dem ‚reizenden Papachen‘, dem unglücklichen Menschen übrig —?! Nur der Mut der Verzweiflung, der die Pistole in die gekrallten Finger drückt und mit eisig kaltem Flüstern ins Ohr raunt: „Schiess — schiess!“ Kommandant von Ramer schoss sich tot. Er hinterliess seinen Kindern nichts als ein Gefühl unauslöschlicher Schande — seinem Sohn einen gebrandmarkten Namen. Majestät waren sehr gnädig. Als Leutnant von Ramer in bitterster Verzweiflung seinen Abschied einreichte, kam ein huldvolles Handschreiben:

‚Es sei ferne von uns, den Sohn für den Vater verantwortlich zu machen. Wir wünschen nicht, einen braven Offizier unsrer Armee zu verlieren.“

O diese Huld — und doch diese Pein! Tage, die dahinschlichen! Nächte, Nächte, die das verstörte Gemüt an die Grenze des Wahnsinns hetzten!

Er griff nicht zur Todeswaffe, wie die Kameraden fürchteten, die sorglich alles aus dem Wege räumten; er rang sich durch. Aber ein innerstes Verzagen blieb, eine unauslöschliche Bitterkeit, ein krankhaftes Sichverschliessen. Am liebsten hätte sich Ramer in einen Winkel verkrochen, den nie ein Lichtstrahl trifft; alles, jedes tat ihm weh, das gutgemeinte Mitgefühl, die zarte Rücksichtnahme der Kameraden — ah, was hatten sie, was wollten sie, warum taten sie behutsam wie mit einem Kranken?! Misstrauen packte ihn. Er fühlte sich getroffen von jeder harmlosen Bemerkung, er zuckte zusammen, wenn ein Fremder ihm gegenübertrat und er seinen Namen nennen musste — den schrecklichen, schmachvollen Namen. Der Name war sein Fluch; es ging ihm ein Zittern mitten durchs Herz, wenn jemand ‚Ramer‘ sagte. Die fixe Idee setzte sich in ihm fest: du bist ein Gebrandmarkter, du hast zu verzichten auf alle Freuden von Leben und Liebe. Nur nicht den Namen fortpflanzen, nur nicht noch andere mit hineinziehen in die unauslöschliche Schande — allein, zu Ende!

Ferdinand von Ramer stand seit wenigen Wochen in der Garnison Koblenz. Mit offenen Armen hatte ihn sein alter Kamerad Xylander empfangen. Bald nach der Katastrophe hatte ihm dieser einen wahrhaft freundschaftlichen Brief geschrieben, Ramer hatte sich nicht entschliessen können, zu antworten; diese Versäumnis tat der Herzlichkeit des Wiedersehens keinen Abbruch.

„Willkommen, alter Junge!“ hatte der Hauptmann gesagt. „Siehst du, hier ist meine Frau, hier sind meine Kinder, komm zu uns, so oft du magst! Und nun, lieber Freund, musst du wieder heraus in die Welt; es geht nicht anders!“

Paul Xylander konnte trefflich zureden mit seiner angenehmen Stimme; es war noch gerade wie früher, der Jüngere mochte und konnte sich den ruhigen, herzlichen Worten nicht verschliessen. Keine sechs Wochen waren verstrichen und Leutnant von Ramer besuchte den Kasinoball. Schwer war es ihm angekommen, er tat’s dem Freund zuliebe; aber ein Gefühl grenzenloser Vereinsamung überkam ihn inmitten des Trubels. Da war keins unter diesen lachenden, kokettierenden Geschöpfen, das ihn hätte erheitern können; sie waren auch gar nicht begierig darnach. Leutnant von Ramer — Ramer — puh! Nur das Mädchen mit den klaren Augen und der freimütigen Sprache nötigte ihm einiges Interesse ab. Diese Nelda Dallmer! Bei jedem Tanz holte er sie zu einer Extratour, er klammerte sich in seiner Vereinsamung an sie wie ein Ertrinkender an den Strohhalm; als es zu Tisch ging, war sie seine Dame.

Frau Rätin Dallmer war nicht zufrieden mit dem erklärten Herrn ihrer Tochter, sie winkte sie heimlich beiseite. „Nelda,“ flüsterte sie, „lass den Menschen etwas abfallen! Ist ja gar keine Partie — ich bitte dich, und dann dieser Name! Alle sprechen sie schon darüber. Ich finde es direkt unverschämt, sich mit dem Namen in die Gesellschaft zu drängen. Alle sagen —“

„Wer sagt?“ unterbrach Nelda laut und hart, eine glühende Blutwelle schoss ihr ins Gesicht. „Deine Frau Zänglein und Konsorten!“

„Pst, pst, Nelda, nicht so laut — um Gottes willen!“

Ohne weiteres Wort, mit einem Zucken der Schultern, wandte sich das Mädchen ab und schritt quer über den Saal auf Leutnant von Ramer zu, der mit untergeschlagenen Armen finster dastand. Sie legte ihm die Hand auf den Ärmel:

„Bitte, wollen wir jetzt zu Tisch gehen?“ Dabei lächelte sie ihn freundlich an.

Frau Dallmer war ausser sich; sie gebärdete sich wie eine Henne, die Enteneier ausgebrütet hat und der nun die Brut auf dem Wasser schwimmt, anstatt sich unter die schützenden Flügel zu ducken. Sie rannte unruhig hin und her, ihr armes kleines Gesicht trug einen verängstigten Ausdruck, der schlecht zu dem Seidenfähnchen, der Spitzenhaube, dem Lichtglanz und der Musik passte.

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