Clara Viebig - Rheinlandstöchter

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Frau Regierungsrätin Dallmer ist unglücklich, weil sie nicht glaubt, ihre Tochter Nelda jemals unter die Haube zu bekommen. Aber was soll aus ihr werden, wenn ihr Mann stirbt und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt? Immerhin, Nelda ist jung und hübsch, und bald lernt sie den jungen Ferdinand von Ramer kennen, der sich für sie zu interessieren scheint. Kann Frau Regierungsrätin Dallmer jetzt aufatmen? Aber schließlich sieht sich Ramer gezwungen, der jungen Frau einen bitteren Schmerz zuzufügen … Clara Viebig, selbst in Trier aufgewachsen, hat die Eifel-Welt dieser «Rheinlandstöchter» wahrlich «aus dem Leben gegriffen» und schildert sie in diesem frühen Roman mit packendem Realismus und einem großen, idealistischen Herz. «Rheinlandstöchter» ist der Roman, mit dem Clara Viebig der Durchbruch als Schriftstellerin gelang – zu Recht!-

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„Du mein Gott,“ seufzte die Frau, „ich möchte wissen, warum? Wieder gar keine Aussichten! Aber sie ist selbst schuld daran, ein Mädchen ohne Vermögen muss doppelt entgegenkommend sein. Das arme Kind!“

Mit einem Seufzer schritt die Rätin ihrem Mann voraus in die Schlafstube.

5

Zwischen Nelda Dallmer und Agnes Röder hatte sich eine Freundschaft entwickelt. Zu andren Zeiten wäre Nelda nicht so dafür geneigt gewesen, jetzt war sie weicher und erschauerte zuweilen in einem Gefühl grosser innerer Einsamkeit.

Frau Rätin war glückselig über den Verkehr der beiden Mädchen; sie geriet ganz in Verzückung über ‚Agnes, das süsse Geschöpf‘. „Ach wenn unsre Nelda nur viertels so wäre,“ seufzte sie ihrem Mann vor. Auch der kränkelnde müde Rat lächelte, wenn die zierliche Gestalt der kleinen Röder in der Tür auftauchte, ihr Plaudern glitt wie Vogelgezwitscher an seinem Ohr vorbei.

Und Nelda? Nicht dass sie gerade tief-innere Berührungspunkte mit Agnes gehabt hätte — wo sollten die auf einmal herkommen? — sie war nur gern mit ihr zusammen und war nicht unzufrieden, dass ein sehr vorteilhaftes Kommando Herrn von Osten nach der Residenz berief, infolgedessen die Hochzeit erst zu Ostern sein konnte. Der Bräutigam war geradezu ausser sich über den Aufschub.

„Du glaubst nicht, wie er mich geküsst hat,“ flüsterte Agnes, als sie bei Nelda in deren einfachem Giebelstübchen sass. Osten war am Morgen abgereist, mit verweinten Augen hatte sich die verlassene Braut zur Freundin geflüchtet.

„O, wie hat er mich geküsst!“

Eine tiefe Röte breitete sich über ihre Wangen, sie schlug die Augen nieder und hielt beide Hände auf die unruhig atmende Brust gedrückt.

„Ich muss es dir sagen, einem Menschen muss ich’s sagen, vor meiner Mama schäm ich mich. Siehst du, so hat er mich geküsst!“

Sie näherte ihre weichen Kinderlippen Neldas Mund und drückte sie darauf. „Nein, noch nicht loslassen — so — so — —! O Nelda, Nelda!“

Sie brach in Tränen aus und kauerte vor der Freundin nieder, beide Arme um deren Leib schlingend. „Ich muss immer dran denken, Nelda, ich fühl’s immer hier auf den Lippen. So hat er mich früher nie geküsst! Sag, was war das? Bleibt’s nun immer so? Wird er mich immer so küssen?“ Ihre Augen fragten ängstlich. „Nelda, ach es ist so was Schreckliches darin und doch eine Seligkeit!“ Sie schauerte zusammen. „Du bist zwei Jahre älter als ich und viel klüger, sag mir doch, glaubst du, dass man einen Menschen lieb haben kann, so — so — so zum Vergehen, weisst du? Es drängt einen zu ihm hin, man möchte — ach Gott, man schämt sich ordentlich vor sich selber!“ Sie löste die Arme vom Leib der Freundin und hielt sich die Hände vors Gesicht.

„Ich schäme mich,“ sagte sie leise.

Nelda sah zu der Knieenden nieder, ihr Blick hatte etwas Zerstreutes; wie eine Vision glitt auf einmal Leutnant Ramers Gesicht an ihr vorüber, ihr Herz begann zu klopfen.

„Warum schämst du dich?“ fragte sie langsam. „In der Liebe darf das nicht sein. Wenn man liebt — pah — da gibt man eben alles hin. Ich würde es tun, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich will dir was sagen, Agnes, du bist noch sehr jung, erst achtzehn, und ich werde schon einundzwanzig. Du bist immer so behütet gewesen, du denkst gleich, es ist was Unrechtes, wenn dein Herz mal nicht so wohlerzogen klopft, wie es gewöhnlich unter sämtlichen Korsetts höherer Töchter tut. Freu dich doch, dass du so empfinden kannst! Ah, ich würde stolz sein, wenn ich so sehr liebte, dass ich alles drüber vergessen könnte! Weisst du“ — Nelda sprang vom Stuhl auf und reckte ihre kräftige Gestalt, sie stand grade vorm Fenster, und das scheidende Tageslicht umgab ihren Kopf mit einem hellen Schimmer, — „ich beneide dich! Ich beneide alle, die lieben! Neulich gingen wir unten am Rhein, da sass ein Mann auf einem Stein und hatte ein Mädchen auf dem Schoss; sie waren zärtlich miteinander. ‚Pfui,‘ sagte Mama, ‚es ist wirklich greulich! Küssen sich da am hellichten Tag auf der Strasse, sind vielleicht noch gar nicht mal verheiratet!‘ Herrjeh, ich fand’s nicht so schrecklich! Ich möcht mich nicht grade auf der Strasse küssen, aber es ist doch nichts Unrechtes, wenn sich zwei Menschen lieb haben?!“

„Ich verstehe dich gar nicht.“

Agnes hatte sich von den Knieen erhoben und sass nun auf dem Stuhl, sah sehr erstaunt aus und ein klein wenig scheu.

„Mein Gott, wie du so redest! Ich habe immer geglaubt, du machst dir nichts aus den Herren; du bist so gar nicht entgegenkommend, und du spottest immer über die andren Mädchen. Sei mir nicht böse,“ setzte sie schüchtern hinzu, „aber die denken vielleicht auch so und wollen sich gern verheiraten!“

„Ja, verheiraten — das ist’s eben! Heiraten, um sich zu versorgen, um die beste Partie zu machen! Was stellen sie nicht alles drum an — ba, es ist eklig! Heiraten — ja! Aber lieben, lieben — —?! Frag mal die zehnte, ob sie den Mann liebt, dem sie am Hals hängt! Was ich lieben nenne, sicher nicht.“

„Aber, Nelda, es gibt doch so viel nette Mädchen!“

„Ach, sei mir nur still mit den Frauenzimmern, die sich wie eine Ware ausstellen lassen! Den ersten besten nehmen sie und sind zufrieden. Weisst du, das ist gemein. Ha, ich bin manchmal ganz wütend!“

Sie stampfte mit dem Fuss, und heisses Rot war ihr in die Wangen gestiegen.

„Aber Nelda“ — die kleine Braut schüttelte immerfort den Kopf — „ich begreife gar nicht, wie du dich so ereifern kannst! Von so was spricht man doch überhaupt gar nicht, es ist doch nun mal so; wenn man es nicht mitmacht, wird man eben eine alte Jungfer, und das ist doch unangenehm. Mein Carlo sagt — nein, nein, ich will nichts hören“ — sie hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu, als die andre erwidern wollte — „sei nur still!“

„Ich bin schon still.“

Nelda zog die Brauen zusammen, am liebsten hätte sie ungeduldig ‚Schaf‘ gesagt, aber sie bezwang sich. Die braunen Augen der kleinen Braut sahen sie bittend an.

„Liebe Nelda, sei doch nicht gleich so heftig und brauche keine so groben Ausdrücke. Wenn du nicht über all das dumme Zeug nachdächtest, wärst du viel vergnügter — man kann die Welt doch nicht ändern. Ach, wo nun mein Carlo sein mag?! Wie wird er an mich denken! Nicht wahr, du meinst doch auch, er ist der schönste, der beste und der bedeutendste von allen? Glaube mir nur, wenn ich auch nicht so bin wie du, lieben kann ich doch schrecklich. Ich müsste sterben, wenn ich meinen Carlo nicht bekäme. Nein, das ertrüge ich nicht!“

Agnes weinte, der Gedanke war schon schrecklich, die Tränen liefen ihr über die rosigen Bäckchen, leicht und flüssig wie einem Kinde; sie weinte, ohne das Gesicht zu verziehen, es sah ordentlich hübsch aus.

„Ach, Nelda, mir ist das Herz heut so schwer!“

Sie streckte die Arme nach der Freundin aus und schmiegte den Kopf an deren Brust.

Nelda strich ihr über das wellige braune Haar, aber sprach nicht. So blieben sie eine ganze Weile. Es wurde dämmerig, die kleinere Gestalt auf dem Stuhl war schon im Dunkel verschwommen; auf Neldas erhobnem Gesicht lag noch ein fahler Schein, sie starrte vor sich hin. Ihre Augen erhielten einen verträumten Glanz, ihre Hand strich nur noch mechanisch über das weiche Haar der Freundin. Sie dachte der grossen Liebe nach. Und wieder glitt durch das Dunkel die Gestalt ihres Tänzers vom letzten Ball. Sie bemitleidete ihn grenzenlos und — ob sie wohl mal mit Agnes von ihm sprechen sollte?! — —

„Wo seid ihr? Nelda! Fräulein Agnes!“

Die beiden Mädchen schreckten zusammen.

„Ja, Mama!“ Nelda eilte zur Tür. „Wir sind hier, sollen wir kommen?“

„Der Wagen für Fräulein Agnes ist da!“ zeterte die Rätin von unten. „Was, ihr seid noch im Dunkeln? Entschuldigen Sie nur, Fräulein Agnes, fallen Sie nicht auf der Treppe! Nelda, dass du nicht mal dran denkst, eine Lampe zu holen! Hier sind Ihre Sachen, liebes Fräulein Agnes, das Jäckchen und der Hut. Nein, wie reizend Ihnen der Rembrandt steht! Schade, dass Sie Ihr Herr Bräutigam jetzt nicht sieht!“

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