Clara Viebig - Rheinlandstöchter

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Frau Regierungsrätin Dallmer ist unglücklich, weil sie nicht glaubt, ihre Tochter Nelda jemals unter die Haube zu bekommen. Aber was soll aus ihr werden, wenn ihr Mann stirbt und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt? Immerhin, Nelda ist jung und hübsch, und bald lernt sie den jungen Ferdinand von Ramer kennen, der sich für sie zu interessieren scheint. Kann Frau Regierungsrätin Dallmer jetzt aufatmen? Aber schließlich sieht sich Ramer gezwungen, der jungen Frau einen bitteren Schmerz zuzufügen … Clara Viebig, selbst in Trier aufgewachsen, hat die Eifel-Welt dieser «Rheinlandstöchter» wahrlich «aus dem Leben gegriffen» und schildert sie in diesem frühen Roman mit packendem Realismus und einem großen, idealistischen Herz. «Rheinlandstöchter» ist der Roman, mit dem Clara Viebig der Durchbruch als Schriftstellerin gelang – zu Recht!-

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Clara Viebig

Rheinlandstöchter

Roman

Saga

Erstes Buch

1

„Nein, ich glaube ganz entschieden nicht, dass meine Nelda heiratet,“ sagte Frau Regierungsrätin Dallmer mit einem Seufzer und häkelte nervös hastig an dem feinen Hemdenspitzchen. „Ich werde wohl das Glück nicht haben,“ setzte ihre gedrückte Stimme noch leiser hinzu.

„Aber, verehrteste Rätin, warum denn nicht?“

„Du meine Zeit, es heiraten noch ganz andere — was für eine Idee!“

„Gott, sie ist ja noch jung und auch ganz hübsch!“

„Wie kommen Sie darauf, haben Sie etwa schon Erfahrungen gemacht?“

Ein ganzer Chorus von Stimmen stürmte auf Frau Regierungsrätin Dallmer ein, die auf dem Sofa, hinter dem mit Kaffeetassen und Kuchenkörben bedeckten Tisch sass.

Jetzt liess sie die Hände in den Schoss sinken.

„Lieber Gott, ich hab’s so im Gefühl — Nelda hat gar nicht das, was andere junge Mädchen haben. Wir haben zu wenig an ihr erzogen, mein guter Mann hat eben ganz andere Ansichten als ich. Und wenn ich nun denke, dass Dallmer so leidend ist und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt! Was soll werden, wenn sie sich nicht verheiratet? Ach, es kostet mich manche schlaflose Nacht!“

Die kleine Frau duckte sich wie ein Vogel vor dem Sturm und hielt einen Augenblick die Hand vor die Augen. Der Chorus benutzte dies, um sich verständnisinnig zuzunicken.

„Teure Freundin,“ sprach Frau Oberkonsistorialrätin Zänglein würdevoll und legte die fleischige weisse Hand auf die Schulter der Zusammengesunkenen, „des Herrn Wege sind wunderbar, sein Ratschluss unerforschlich! Vertrauen Sie ihm, gehen Sie fleissig zur Kirche! Es ist, glaube ich, bei Ihnen nicht oft genug der Fall. Das ist eben das Kreuz der gemischten Ehen: entweder zerrt ein Teil den andern herum, oder sie sind beide lau. Ihre Nelda ist auch nicht Fisch noch Fleisch, obgleich sie protestantisch eingesegnet ist. — Am nächsten Sonntag hält mein Gatte die Hauptpredigt, ich werde Ihnen einen Platz in unserer Bank reservieren. Er, der die Lilien kleidet und die Vögel unterm Himmel speist,“ — das starr Schwarzseidene hob sich höher vom Sofa, die Stimme der Sprecherin bekam ganz den sonoren Kanzelton des geistlichen Gemahls, aber sie gelangte nicht zu Ende, sie schnappte ab wie eine verstimmte Orgel. Von jenseits des Tisches erhob sich das hohe Organ der Höheren-Töchter-Schulvorfteherin, des Fräulein Aurora Planke. Dieser allerhöchste Diskant machte jedwedes ringsum tot.

„Liebste, ich habe es immer gesagt, warum liessen Sie Nelda nicht die Selekta besuchen und das Examen gleich hinterher machen? Dann war sie gesichert. Lehrerin an einer höheren Schule, Gouvernante in feiner Familie zu sein, ist für eine Tochter aus unseren Ständen doch immer eine hübsche Perspektive. Ich begreife Sie nicht, verehrte Rätin! Dieses Warten auf den Mann! Die einzige Versorgung in der Ehe zu erblicken, hat für mich — nehmen Sie’s nicht übel — entschieden etwas Herabwürdigendes.“

Fräulein Aurora Planke richtete den flachen Oberkörper kerzengerade auf, ein ziegelfarbenes Rot stieg ihr in die Wangen bis hinauf unter die glattangeklebten Haare.

„Da könnte heute einer kommen und mir seine Hand und Gott weiss was bieten, ich sagte: Nein. Nein und nochmals Nein!“

Der Diskant steigerte sich, die Höhere-Töchter-Schulvorsteherin schlug sich auf die Stelle, die man Busen zu nennen pflegt; es klang, als ob eine Ente mit dem Flügel in seichtes Wasser platscht.

„Ich — wie stehe ich da in meiner Stellung?! Vollständig selbständig, habe niemanden zu fragen, brauche mich nicht an die Launen eines womöglich eifersüchtigen Gatten zu kehren; kein Kindergeschrei. Bin ich zum Kaffee bei guten Freundinnen“ — sie machte eine Schwenkung nach rechts, wo die Wirtin, Doktorin Schmidt, sass, — „habe ich keine Hast nach Haus, ich werde nicht mit kleinlicher Ungeduld erwartet. Ich bin eben frei. Wir brauchen keine Männer — wozu? Erheben wir uns doch über die Befriedigung niedriger animalischer Triebe, seien wir Menschen, wohlverstanden: höhere Wesen! Es ist etwas Ekelhaftes um diese Männer mit ihrer Brutalität — selbst die besten sollen die haben. Ja, meine Damen, obgleich die Mehrzahl von Ihnen verheiratet ist, Sie werden mir doch zugeben müssen, es ist etwas Herrliches um die Jungfräulichkeit. Ich heirate nie! Nie!“

Und mit diesem wohlberechneten Effekt schloss Aurora Planke ihre Jungfernrede.

Ein Gemurmel entstand, mehr widersprechend als beifällig.

„Das glaub ich,“ flüsterte die allerliebste Hauptmann Xylander ihrer Nachbarin zu, „die Trauben sind sauer!“ Und laut sagte sie: „Nun, ich bin sehr glücklich. Ich habe einen lieben Mann und liebe Kinder, ich bin so glücklich, wie ich es mir als Mädchen nicht habe träumen lassen. Sie können ja die Ehe gar nicht beurteilen, bestes Fräulein Planke; Sie reden wie der Blinde von der Farbe.“

Fast klang’s, als ob die Höhere-Töchter-Schulvorsteherin das Kosewort ‚Gans‘ unterdrückte, jedenfalls zogen sich ihre Mundwinkel verächtlich herab, das Ziegelrot der Wangen wurde Scharlach, eine scharfe Antwort war vorauszusehen. Da schob sich der dicke Kanzelton der Oberkonsistorialrätin wie ein Bollwerk zwischen die Parteien.

„Schon die Bibel sagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei! Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie, ein Männlein und ein Fräulein. Liebes Fräulein Planke, Sie haben noch keine Traurede von meinem Gatten gehört! Er traut bald; wissen Sie, die hübsche Agnes Röder mit dem Leutnant von Osten! Sie müssen kommen, ich schicke Ihnen ein Billettchen.“

„Was, Frau Oberkonsistorialrat, die kleine Röder heiratet so bald schon? Nein, macht die ein Glück! Den schönen und reichen von Osten! Noch dazu vom Garderegiment Königin!“ Eine wahre Aufregung bemächtigte sich der Tafelrunde.

Selbst Frau Regierungsrätin Dallmers nervös tätige Hände feierten, ihre matten Augen — Augen, die viel geweint — bekamen Glanz. „Ach, macht die ein Glück,“ echote sie nach.

„Ja, die Röder ist aber auch ein reizendes Wesen,“ meinte ehrlich Frau Doktor Schmidt, „ganz anders als Ihre Nelda; so etwas anmutig Mädchenhaftes, echt Weibliches! Wenn sie auf dem Ball sich auf den Arm ihres Tänzers lehnt und den Blick zu ihm erhebt, so weich, fast möchte ich sagen schmachtend — es ist rein zum Verlieben!“

In der Schule war sie eine dumme Pute,“ warf Fräulein Planke trocken ein. „Sie wird’s wohl auch geblieben sein — natürlich, wo wäre sie sonst auf den faden Leutnant hereingefallen! Ich habe noch kein gescheites Wort von ihr gehört!“

„Der Herr gibt’s den Seinen im Schlaf,“ orgelte Frau Zänglein. Sie legte wieder die fleischige Hand auf die Schulter der kleinen Rätin, die von der Breite des oberkonsistorialrätlichen Seidenkleides ganz in die Sofaecke gequetscht wurde. „Ihre Nelda sollte sich an der Weiblichkeit von Agnes Röder ein Beispiel nehmen; statt dessen lacht sie. Mein Milchen kam neulich ganz entsetzt aus dem Kränzchen nach Hause. ‚Denke dir, Mama‘, erzählte mir das gute Kind, ‚Nelda Dallmer sagte heut, ein Ball käme ihr vor wie ein Gänsemarkt; die Mütter sässen als Verkäuferinnen ringsum, und die Gänse, die am feistesten wären und am lautesten schnatterten, gingen am ersten ab.‘ O — o!“ Die Zänglein schlug die Augen gen Himmel und richtete sie dann strafend auf das niedergeschmetterte Opfer in der Sofaecke. „Sie sollten Ihrer Nelda solche Reden abgewöhnen, liebe Freundin! Sie passen schlecht für wohlerzogene Töchter. Übrigens hat Ihre Nelda unrecht, Agnes Röder ist weder feist, noch schnattert sie viel!“

„Ha ha — ha ha ha!“ Frau Hauptmann Xylander wollte sich totlachen. „Diese Geschichte von Fräulein Nelda muss ich meinem Mann erzählen. Wird der sich amüsieren! Er mag Fräulein Nelda so gern, er sagt immer, sie hat etwas Urwüchsiges; man ginge bei ihr wie durch einen tannenduftigen Wald, und plötzlich käme ein Windstoss daher und bliese einen fast um. Aber der erquickte. Ha, ha, nein, zu komisch!“

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