Clara Viebig - Rheinlandstöchter

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Frau Regierungsrätin Dallmer ist unglücklich, weil sie nicht glaubt, ihre Tochter Nelda jemals unter die Haube zu bekommen. Aber was soll aus ihr werden, wenn ihr Mann stirbt und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt? Immerhin, Nelda ist jung und hübsch, und bald lernt sie den jungen Ferdinand von Ramer kennen, der sich für sie zu interessieren scheint. Kann Frau Regierungsrätin Dallmer jetzt aufatmen? Aber schließlich sieht sich Ramer gezwungen, der jungen Frau einen bitteren Schmerz zuzufügen … Clara Viebig, selbst in Trier aufgewachsen, hat die Eifel-Welt dieser «Rheinlandstöchter» wahrlich «aus dem Leben gegriffen» und schildert sie in diesem frühen Roman mit packendem Realismus und einem großen, idealistischen Herz. «Rheinlandstöchter» ist der Roman, mit dem Clara Viebig der Durchbruch als Schriftstellerin gelang – zu Recht!-

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Aus Nummer elf erklang ein grelles Glockensignal; nach wenigen Minuten kamen zwei Wärterinnen, starke, sehnige Gestalten, den Gang heraufgestürzt. Die eine trug eine leinene Jacke auf dem Arm mit unnatürlich langen, nachschleppenden Ärmeln. Nun verschwanden beide in Nummer elf.

Ramer schreckte zusammen und fuhr mit beiden Händen an die Ohren: das war kein Gekreisch mehr, nein, ein Geheul, wildes, viehisches Gebrüll! „Um Gottes willen!“ Er fühlte, wie ihm der Schweiss ausbrach und kalte Schauer über den Rücken rieselten.

„O, da sind wir dran gewöhnt,“ sagte seine Führerin ganz behaglich. „Jetzt schreit se sich aus, und wenn se nachher nit mehr kann, is se still. Aber kommen Sie jetzt zu der Frau Mama, Herr Leutnant!“

Sie ging voran, unsichern Schritts folgte er, die Kniee zitterten ihm. Der Gang war endlos; Tür auf Tür, Nummer nach Nummer. Noch immer das Geheul — jetzt Gott sei Dank nichts mehr zu hören! Hier war es ruhiger.

„Wie geht es meiner Mutter, Frau Müller?“

„O danke, recht gut! Ne, das is en liebe Dam’. Wenn se all’ so wären, wär man hier im Paradies! Ne, wirklich so nett und auch ganz gesund, die kann uns beide noch überdauern, Herr Leutnant! — — — So, da wären wir!“ Sie steckte den Schlüssel ins Schloss der letzten Tür und klopfte dann. „Se freut sich so, wenn man vorher klopft!“

Sie traten ein

Das Fenster war vergittert, doch fiel das Licht freundlich in die Stube, auf das flache Bett in der Ecke mit dem grünen Schirm davor, auf die Chaiselongue, auf den kleinen Tisch und die wenigen Stühle. Die grau tapezierten Wände blickten kahl und nüchtern; kein Spiegel, kein Bild.

Am Fenster sass Frau Constanze von Ramer. Sie war mit peinlicher Sorgfalt gekleidet, die spärlichen Falten des einfachen Wollkleides waren so sorgfältig ausgebreitet, als spreite sich schwerer Damast oder Brokat. Sie sass kerzengerade und hielt den Kopf mit der kleinen Spitzenhaube über dem grauen Scheitel aufrecht. Beim Öffnen der Tür wendete sie sich langsam, so steif und hölzern, als drehe sich ein Automat.

„So, Madam,“ — die Wärterin stiess ihren Begleiter mit dem Ellenbogen und zwinkerte ihm zu — „hier is Ihr Sohn! Sagen Se mal guten Tag, Madam!“

„Was — Madam —?!“

Gereizt fuhr die Frau am Fenster auf; ihre unstet flackernden Pupillen bekamen plötzlich einen starren Blick, ihr eben noch sanfter Mund verzog sich hochmütig.

„Was unterstehen Sie sich?“ kreischte sie in den höchsten Tönen. „Madam — ich bin keine Madam! Wissen Sie nicht, dass ich die Kaiserin von Deutschland bin? Auf die Kniee — auf die Kniee!“

Ihre zarte Gestalt zitterte vor Wut, ihre Lippen verzerrten sich, sie krallte die ausgestreckten Hände.

Ramer prallte entsetzt zurück.

Die Wärterin blieb gelassen stehen, sie knixte nur mehrmals hintereinander und gab ihrer Stimme einen kriechend unterwürfigen Klang.

„Majestät, verzeihen Se, allerhöchste Majestät, ich habe mich ja versprochen — no natürlich: Majestät, allergnädigste Majestät!“

„Ah — ah!“ Die Kranke war sofort ruhig, ein geschmeicheltes Lächeln glättete ihr wutverzerrtes Gesicht. „Das wollte ich ihr auch raten! Wir wollen diesmal gnädig sein — gnädig sein,“ setzte sie in völlig verändertem Ton hinzu. „Aber weisst du auch, dass ich dich köpfen lassen kann, ja, köpfen lassen kann?“ Sie lachte kindisch. „Eins, — zwei, — drei, — da fliegt der Kopf herunter! Siehst du, wie er in den Sand kullert? Die Leute schreien hurra! Oder,“ — sie machte ein lange Pause, ihr Sprechen wurde ein Flüstern, wichtig, vertraulich, sie riss die Augen weit auf und liess sie scheu im Zimmer umherrollen — „oder soll ich dich erschiessen lassen — erschiessen lassen?! Hier in den Kopf!“ Sie fuhr mit beiden Händen an die Schläfen. „Er hat sich erschossen! Huh, erschossen — schossen — schossen —!“

Sie wiederholte lallend die letzten Silben und schüttelte sich dabei, als würfe sie ein innerer Krampf hin und her.

Ramer lehnte sich dumpf stöhnend gegen die Tür; er glaubte es nicht mehr anhören zu können, er musste fortstürzen, nie wiederkehren, — und doch war es seine Mutter, die da wahnsinnig schwatzte.

„Huh erschossen — huh huh — erschossen!“ Dumpf hallten die leeren Wände wieder. Es war nicht mehr zu ertragen.

„Majestät!“ Die stämmige Wärterin legte der Unglücklichen die Hand auf den Mund und schob sie mit Gewalt auf ihren Sitz zurück.

„Huh — huh — erschossen — schossen — —“

„Still!“ Frau Müllers Druck wurde ziemlich unsanft. „Keine Fisematenten, Majestät! Sie wissen doch, sonst gibt’s was!“ Sie erhob drohend den Finger.

Die Wahnsinnige duckte sich geschwind.

„Keine Fisematenten, nein, nein,“ sagte sie ängstlich. „Wir sind gut, wir sind gnädig,“ — sie erhob schon wieder steil den Kopf — „wir verleihen Ihnen den schwarzen Adlerorden mit Eichenlaub, am Bande um den Hals zu tragen!“

„No, das is ja schön, da dank ich. Aber nu kucken Se mal, hier is ja Ihr Sohn, der is weit hergekommen, der will Sie besuchen!“

Frau Müller gab dem jungen Mann einen Wink, näherzutreten.

„Kucken Se, hier is er!“

„Ah!“ Frau Constanze von Ramer erhob sich feierlich, fasste ihr Kleid mit zwei Fingern und machte eine tiefe abgemessene Verbeugung. „Der Kronprinz! Seien Sie gegrüsst!“

Sie reichte ihm voller Hoheit die Hand zum Kuss. Mit einer unbeschreiblichen Pein im Herzen ergriff er sie. So standen sie eine Weile und starrten sich an; angstvoll forschten die Augen des Sohnes im Gesicht der Mutter. Sie kannte ihn nicht, keine Spur; leer, fremd war der Blick der einst so liebevollen Augen.

„Mutter! Kennst du mich nicht, Mutter?“

Seine Stimme verging fast vor Erregung, Tränen der Verzweiflung füllten seine Kehle; er schluchzte auf, ein gepresstes, trockenes Schluchzen.

„Wie er sich freut!“ kicherte die Kranke.

Sie fuhr ihm mit den feuchtkalten Fingern durch die Haare.

„Seine Majestät, der Kaiser und König sind verreist — fort — fort!“

Sie winkte mit der Hand. „Wohin — ich weiss es nicht. Weisst du es?“ Sie drängte ihr Gesicht dicht an das seine und bohrte den stieren Blick in seine Züge.

„Du weisst es auch nicht, weisst es nicht — o — o!“ Mit einem Wehlaut wich sie zurück. „Er ist fort, weit fort! Nun zeigen sie mit Fingern auf uns — sie werfen uns mit Steinen — sie reissen dir deinen Rock ab — nein, nein!“

Mit jammerndem Aufschrei fuhr sie von neuem auf den Sohn los und umklammerte ihn mit beiden Armen.

„Sie sollen dir nichts tun, ich will es nicht haben! Da!“ Sie riss das Spitzenhäubchen vom Kopf und schleuderte es zur Erde. „Da habt ihr meine Krone! — — — Weine nicht, weine nicht, mein Junge! Mein kleiner Ferdinand — ei, ei!“ Sie schmiegte ihre Wange an ihn und spitzte den Mund zum Kuss. „So ein lieber, kleiner Junge, warum wird er denn weinen? Er liegt ja in seinem schönen Bett — seine Mama ist bei ihm — ei ei — eia popeia!“

„Mutter!“

Es war der markerschütternde Aufschrei eines gequälten Herzens, der jetzt durch die Stube gellte. Der Sohn taumelte zurück an die Wand, das Gesicht mit beiden Händen bedeckend.

Die Wärterin, die bis dahin teilnahmlos umhergewirtschaftet hatte, schaute auf.

„Hm, hm. Da“ — sie langte nach der beiseite geworfenen Düte und dem Veilchenstrauss — „da, Majestät, das hat Ihnen der Herr Leutnant mitgebracht. Nu freuen Se sich aber, gelt?“

Die Wahnsinnige klatschte in die Hände und lachte vergnügt; mit gierigen Fingern riss sie die Düte auf und stopfte hastig ein Stück Kuchen nach dem andern in den Mund. Mitten im Kauen hielt sie inne und zeigte nach der Wand: „Was will der fremde Mann da? Fort! fort!“ Die Düte ängstlich an sich drückend, kauerte sie sich ganz in der Fensternische zusammen. „Er soll weg — da — der — weg, weg!“

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