Clara Viebig - Rheinlandstöchter

Здесь есть возможность читать онлайн «Clara Viebig - Rheinlandstöchter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Rheinlandstöchter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Rheinlandstöchter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Frau Regierungsrätin Dallmer ist unglücklich, weil sie nicht glaubt, ihre Tochter Nelda jemals unter die Haube zu bekommen. Aber was soll aus ihr werden, wenn ihr Mann stirbt und Nelda ohne Vermögen zurückbleibt? Immerhin, Nelda ist jung und hübsch, und bald lernt sie den jungen Ferdinand von Ramer kennen, der sich für sie zu interessieren scheint. Kann Frau Regierungsrätin Dallmer jetzt aufatmen? Aber schließlich sieht sich Ramer gezwungen, der jungen Frau einen bitteren Schmerz zuzufügen … Clara Viebig, selbst in Trier aufgewachsen, hat die Eifel-Welt dieser «Rheinlandstöchter» wahrlich «aus dem Leben gegriffen» und schildert sie in diesem frühen Roman mit packendem Realismus und einem großen, idealistischen Herz. «Rheinlandstöchter» ist der Roman, mit dem Clara Viebig der Durchbruch als Schriftstellerin gelang – zu Recht!-

Rheinlandstöchter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Rheinlandstöchter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Opla!“ sagte Schmitz, als er in der Wohnstube das Spiritusflämmchen unter der Kaffeemaschine anzündete. „Gottlieb, mein Junge, ärger du dich nit, wann dein Leitnant schlechter Laun is; drück als en Aug zu! Ke Wunder, er hat en untreuen Schatz! O Jesses!“

Ein untreuer Schatz war für Gottlieb Schmitz das Furchtbarste auf der Welt. Seit Hauptmann Xylanders Settchen ihm nach achttägiger Bekanntschaft die Treue gebrochen und dem langen Flügelmann von der Kompagnie die frische Wurst von zu Hause zugewendet hatte, kannte er sich mit untreuen Schätzen aus. Er hatte jeder Weiblichkeit abgeschworen.

„So.“ Er blies die Flamme aus und tat einen derben Zug aus der Kaffeekanne. „Heiss, äwer jud! Nu kann er kommen! Ja, wann ich nit wär! En Mutter sorgt nit besser for ihr Kind!“

Ganz gerührt goss er noch einen Schwurr Wasser in die Kanne; es reichte sonst nicht mehr für zwei Tassen.

Leutnant von Ramer sass im Bonner Schnellzug, in Zivil. Neben ihm lagen eine Düte und ein kleiner Veilchenstrauss, sorgfältig in Seidenpapier gehüllt. ‚Dat Präsent for den Schatz‘, würde Gottlieb Schmitz sagen. Die Blumen waren für keine Geliebte; der Sohn brachte sie der Mutter. So geschah es jedes Mal; im Frühjahr waren es Veilchen, im Sommer Rosen, im Herbst leuchtende Astern. Und jedesmal steckte die unglückliche Frau die feine Nase in die Blumen, kicherte und reichte dann mit huldvoller Gebärde dem Spender die Hand zum Kuss: ‚Wir geruhen sie anzunehmen. Wir danken!‘

So würde es auch heute sein. Ramer seufzte, als er allein im Coupé sass; mit einem müden gleichgültigen Blick schaute er durchs Fenster auf das wechselnde Landschaftsbild. Da floss der Rhein, breit und gleitend. Drüben an den Berghängen noch kein Grün, grauer Duft über Ufer und Strom. Noch ahnte man nichts von Lenzherrlichkeit und Sommerpracht — und wenn auch, es war ja alles gleich!

Der Zug fuhr langsamer, die dunklen runden Türme und alten Mauern von Andernach tauchten auf. Da war der Bahnhof — der Schaffner riss die Tür auf und schob eine Dame nebst einem kleinen Mädchen ins Coupé. „Fertig, abfahren!“ Ein schriller Pfiff.

Ärgerlich zuckte Ramer zusammen; das fehlte noch, Kinder! Er rückte ganz in seine Ecke und legte die eine Hand über die Augen, die andre liess er schlaff herunterhängen. — Was war das für ein Leben! Schrecklicher als der Galeerensklave es führt, der, in Ketten geschmiedet, täglich dieselbe Zwangsarbeit tut. War er nicht auch ein Sklave? War die Pflicht zu leben — so zu leben — nicht schwerer als die Galeerenarbeit eines halbvertierten Geschöpfes?!

Ein unsagbar bitteres Gefühl beklemmte ihm die Brust, er schmeckte die Galle auf der Zunge. Warum war er denn auserlesen zu allem Missgeschick? Und was hatte die arme Frau in Sinzdorf verbrochen, dass sie hinter Schloss und Riegel in geistiger Nacht sass? Ihr Leben war untadelig gewesen, ein stetes Opfer für Mann und Kinder — gut, sanft, fromm — und das der Lohn?! Gott —! Wenn es einen Gott gibt, so ist er blind oder er schläft!

Ramer biss die Zähne aufeinander, er hätte eine wilde Anklage hinausschleudern mögen — pah, auch das nicht der Mühe wert; alles aus! Er wusste nicht, dass er schwer seufzte, er war versunken in düsterm Brüten. Plötzlich zuckte er zusammen. Etwas Weiches, Warmes streifte seine Hand, zwischen den Fingern fühlte er Blumenstengel. Er fuhr auf.

„Entschuldigen Sie nur, o bitte, entschuldigen Sie,“ stammelte die ihm gegenübersitzende Dame. „Mariechen, was fällt dir ein? Komm sofort hierher!“

Ramer wusste nicht, wie ihm geschah; in der Hand hielt er ein paar abgeschnittene Blumen, an sein Knie lehnte sich das kleine Mädchen und sah ihm mit grossen Augen merkwürdig ernsthaft ins Gesicht.

„Bist du traurig?“ sagte das Kind mitleidig. „Sei nicht traurig! Mariechen schenkt dir alle Blumen von der Grossmama. Mariechen will dir auch einen Kuss geben!“

Sie streckte die Ärmchen furchtlos nach dem fremden Mann aus — o, das waren Nelda Dallmers ernste graue Augen! Auch solch blondes Haar! Ehe die verlegne Mutter wehren konnte, hob Ramer die Kleine auf den Schoss. Er küsste nicht ihr Gesichtchen, aber er streifte den wollnen Fausthandschuh von der kleinen Hand und küsste dies Händchen, wie er Nelda Dallmers Hand geküsst hatte.

Die junge Frau hatte ihre Fassung wiedergefunden, ein halb schelmisches, halb verlegenes Lächeln stand ihr allerliebst. „Mariechen denkt gleich, wenn jemand so dasitzt, wie Sie eben dasassen, er sei traurig; das tut ihr dann so leid und sie möchte ihm was zuliebe tun. Sie ist ein drolliges Kind. Komm hierher, Mariechen, du belästigst den Herrn!“

„Bitte, gnädige Frau!“ Er verbeugte sich und stellte die Kleine auf den Boden. „Sieh hier, deine Blumen! Ich danke dir vielmals, aber die musst du wieder nehmen, ich habe je selbst welche.“

Das Kind schüttelte den Kopf, dass ihm die wirren Locken in die Stirn fielen.

„Das tut sie nicht. Behalten Sie die Blumen doch,“ bat die junge Frau freundlich. „Sie sind von meiner Mutter, an ihrem Fenster gezogen — wir waren bei ihr zu Besuch — beim Abschied schnitt sie mir die schönsten ab. Sie bringen Glück!“

Ramer erwiderte nichts mehr, stumm wickelte er die Blumen zu seinen Veilchen und nickte der Kleinen zu. Sie sass ihm jetzt gegenüber, ihre sprechenden Augen wandten sich nicht von ihm; es war ihm ordentlich unangenehm. Er musste immerfort an Nelda Dallmer denken — so hatte die gewiss als Kind ausgesehen. Und in beiden der gleiche Trieb, hier im Kind schon Weib, dort im Weib noch Kind! Ein Verlangen stieg plötzlich in Ramer auf, das Kindergesicht da gegenüber zu küssen. Nein, nicht das Kindergesicht, Neldas Gesicht! Er schloss die Augen — lieber nichts mehr sehen.

Endlich wieder eine Station, Mutter und Kind stiegen aus. Die Kleine lächelte freundlich und winkte mit dem Händchen. Dann waren sie fort. Noch einmal schimmerte das rote Mützchen auf dem Perron. Der Zug schnaubte weiter.

Etwa zwei Stunden später schritt Ramer hinter einer Wärterin über den langen Gang im zweiten Stockwerk der grossen Irrenanstalt zu Sinzdorf. Auf dem doppelten Läufer von Kokosfaser verfingen sich die Tritte unhörbar; es hatte etwas Unheimliches, dieses Nichthören des eignen Schritts. Lautlos glitt die Führerin voran.

Eine Stille ringsum, die den Atem beklemmt, die etwas Fürchterlichem vorangeht. Plötzlich ein Schrei.

Und nun ein Lachen.

Ein Lachen, grell, tierisch, schauerlich in seinen hohlen Lauten.

Ramer blieb unwillkürlich stehen, der Fuss war ihm wie an den Boden geschmiedet. Die Führerin wandte sich nach ihm um.

„Kommen Sie nur,“ sagte sie gleichgültig, „das is Nummer elf. Die hat mal wieder ihren Raptus.“

„Ich bitte Sie, Frau Müller,“ — Ramer hörte, wie dumpf die eigne Stimme war — „ist das eine Dame? Was fehlt der Unglücklichen?“

Die grosse stämmige Person mit der blühenden Gesichtsfarbe und den Grübchen in den Backen zuckte die Achseln.

„Ja, da is nix bei zu machen! Wissen Sie, Herr Leutnant“ — sie trat dem jungen Mann näher und tuschelte geheimnisvoll — „Nummer elf is ein Fräulein ‚von‘. Ja, ganz vornehm und steinreich — hübsch muss se auch gewesen sein! Ich sag Ihnen, Haare hat se, um sich zweimal drin einzuwickeln, aber wenn se den Raptus kriegt, reisst se sich Hände voll aus. Sie sagen, sie hätt en unglückliche Liebe gehabt; die Familie hat die Heirat nit zugegeben, da is se verrückt geworden, und se haben se hier eingesperrt. Se bild’t sich ein, se hat en Kind gekriegt, das schleppt se nu immer im Arm herum und singt und wiegt und küsst es. Wenn se so is, dann is se als ganz gut; aber wenn se ein Mannsbild zu sehen kriegt, den Herrn Doktor oder sonst jemand — o je, dann spektakelt se was! Se können sich nit vor ihr retten, se hängt sich ihnen an den Hals und wird zudringlich. Ne, man sollt et nit glauben, dass se mal en anständige Dam’ gewesen is! Herr Leutnant, da könnt man Stückelcher erzählen — haha!“ Frau Müller lachte. „Hören Sie, wie se kreischt? Sie werden se gleich in die Zwangsjack stechen — da, sehn Sie!“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Rheinlandstöchter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Rheinlandstöchter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Rheinlandstöchter»

Обсуждение, отзывы о книге «Rheinlandstöchter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x