»Susanne ist so ein nettes Mädchen.«
Sie sah durch die Bäume des Parks hindurch zum Himmel, als könne sie ihrer Tochter zuwinken. Tann verabschiedete sich schnell.
Ein kurzes Gespräch mit dem Arzt bestätigte ihm, dass Heidelinde Gressmer völlig verwirrt in ihrer eigenen Welt lebte. Seine Frage, ob Frau Gressmer zwischenzeitlich das Krankenhaus verlassen hätte, wurde verneint, allerdings räumte der Arzt ein, dass sie durchaus die Möglichkeit gehabt hätte.
Nachdenklich fuhr Tann zur Einsatzzentrale zurück. An seinem Schreibtisch wartete eine Menge Arbeit auf ihn. Sein Abschlussbericht war gerade fertig, als ihm etwas Wichtiges einfiel.
Gressmer war überrascht, als Tann vor der Tür stand.
»Herr Gressmer kann ich das Tagebuch Ihrer Tochter einmal sehen?«
»Natürlich! Kommen Sie.«
Auf dem Nachttisch in Susannes Zimmer lag der Holzengel. Von dem Tagebuch keine Spur.
»Es hat hier gelegen, neben dem Engel.« Gressmer schaute sich suchend um.
»War es vor dem Aufräumen noch da?«, erkundigte sich Tann und half bei der Suche.
Gressmer schaute ihn erstaunt an. »Sie glauben doch nicht etwa, der Einbrecher hat es mitgenommen?«
Tann nickte. »Könnte durchaus sein!«
»Und wozu wurde dann alles durchwühlt?«
»Keine Ahnung! Vielleicht hat der Dieb noch etwas anderes gesucht.«
Tann ging ans Fenster und schaute in den Garten. Der Rasen war geschnitten. Alles sah äußerst gepflegt aus.
»Beschäftigen Sie einen Gärtner?«, fragte Tann beiläufig.
Gressmer schaute erstaunt auf. »Ein Rentner aus der Nachbarschaft. Hat Langeweile. Der macht das gern. Fast umsonst.«
Tann grinste. Er wusste, dass viele Dinge unter der Hand erledigt wurden. Die Schattenwirtschaft blühte gerade im Kleingewerbe.
»Kommt der Mann regelmäßig?«, erkundigte er sich.
»So ein-, zweimal im Monat. Im Winter gar nicht.«
Gressmer waren die Fragen sichtlich unangenehm. Tann ließ sich davon nicht beirren.
»Der Mann versteht sein Handwerk. Der Garten sieht gut aus. Ich würde ihn gern aufsuchen. Können Sie mir seine Adresse geben.« Als Gressmer zögerte, fuhr er fort: »Er könnte uns möglicherweise einen Hinweis geben.«
Tann notierte die Adresse des Gärtners und verabschiedete sich. An der Haustür drehte er sich noch einmal um und sagte zu Gressmer, der ihm gefolgt war:
»Ich an Ihrer Stelle würde schnellstens das Schloss auswechseln lassen.«
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