Jade Y. Chen - Die Tränen des Porzellans

Здесь есть возможность читать онлайн «Jade Y. Chen - Die Tränen des Porzellans» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Tränen des Porzellans: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Tränen des Porzellans»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Auftrag des Kurfürstentums Sachsen wird der Mineraloge Wilhelm Bühl 1763 nach China geschickt. Er soll für die angeschlagene Porzellanmanufaktur Meißen das letzte Geheimnis des zerbrechlichen Golds lüften, die Herstellung der himmelblauen Ru-Keramik. Schließlich gelangt er an den chinesischen Kaiserhof und wird schnell in Intrigen und Machtkämpfe hineingezogen. Doch dann kreuzt eine unbekannte Frau seinen Weg und Wilhelm will sie unbedingt wiedersehen, obwohl die Gefahren um ihn immer größer werden. Aber wie findet man eine Unbekannte in einer Stadt voller Mauern und Verbote?

Die Tränen des Porzellans — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Tränen des Porzellans», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auf dem Weg zur Nordkirche sah ich Anschläge, auf denen eine Mondfinsternis angekündigt wurde. Viele standen davor und gaben ihre Meinung dazu kund. Die Stimmung war eigenartig konzentriert.

Letzte Nacht träumte ich von Helena. Ich hatte ihr ein Bild gemalt und wir wollten uns gerade in die Arme sinken, als sie sich plötzlich in eine weiße Katze verwandelte, eine riesige weiße Katze, fast ein weißer Tiger. Als ich in sie eindringen wollte, hielt sie mich mit den Tatzen fest und riss das Maul auf, als wollte sie mich verschlingen. Ich war leicht berauscht, aber gleichzeitig voller Angst, also riss ich mich los. Ich drehte mich um und lief in ein anderes Zimmer, wo eine Frau der südchinesischen Li auf mich wartete. Sie ließ ihre Kleidung fallen und sah mich gefügig an. Als ich ihr Gesicht genau betrachtete, war es Helenas.

Beijing, 6. November 1766

Ich kleidete mich in eine neue, eben erst hergestellte Robe und Stoffschuhe und setzte eine russische Fellmütze auf, die ich von den tscherkessischen Händlern billig erstanden hatte. Mit den Jesuiten ging ich gemeinsam zum Palast und wir warteten bereits vor Tagesanbruch am Eingangstor. Die französischen Fratres Attiret und Perrot standen mit mir in der Reihe derjenigen, die auf eine Audienz beim Kaiser warteten. Sie waren einige Monate vor mir in Beijing angekommen. Glücklich umarmten und küssten wir uns. Das führte bei den Hofeunuchen zu kritischen Blicken und Getuschel. Den dreifachen Kniefall mit neunfachem Kotau hatte ich vorher ausführlich geübt. Trotzdem fand ich derartigen Pathos eher amüsant.

Als wir vor dem Palasttor warteten, erzählte mir Frater Attiret von einem westlichen Ausländer, der vor einer Audienz dem Hofeunuchen gesagt hatte, dass er als Ausländer dem Kaiser auf ausländische Weise seine Aufwartung machen sollte. Also wollte der Eunuch wissen, wie diese ausländischen Sitten aussähen. Der Ausländer zeigte es dem Eunuchen, sank auf ein Knie nieder, ergriff die Hand des Eunuchen und küsste sie, womit er dem armen Mann einen furchtbaren Schrecken einjagte. Der stieß die ausgestreckte Hand mit so viel Kraft von sich, dass er sich dabei fast den Ellbogen verstauchte.

Ein Beamter des Ritenministeriums erschien mit neuen Instruktionen und Befehlen und erinnerte uns daran, dass bei einer Audienz beim Kaiser alle Formalitäten des großen Rituals peinlichst genau zu beachten seien. Unsere Abordnung stand schließlich in einem Hof gegenüber der kaiserlichen Studierstube. Zuerst knieten wir in tiefem und respektvollem Schweigen und berührten drei Mal mit der Stirn den Boden. Dann erhoben wir uns wieder und warteten auf die Ankunft des Kaisers. Wir warteten endlos. Es vergingen mehrere Stunden, ohne dass wir den geringsten Laut von uns gaben. Endlich kam jemand und hieß uns in die Palasthalle eintreten. Dieser Eunuch verlangte, dass wir in chinesischer Art und Weise hurtig in leichten Trippelschritten gehen sollten. Außerdem war es streng verboten, den Kaiser direkt anzusehen. „Auf was immer der Kaiser fragt, habt ihr zu antworten. Eine Änderung des Themas ist ausgeschlossen.“

Der Morgennebel hatte sich noch nicht ganz verzogen und der Wintermorgen war von strengem Frost. Frater Attiret war so nervös, dass sich auf seiner Stirn trotzdem Schweißperlen bildeten. Seine Stimmung färbte auf mich, der ich hinter ihm lief, ab, so dass mein Herz immer schneller und schneller schlug. Ich wurde beinahe ohnmächtig. Weil ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte, fiel ich hinter die Gruppe zurück. Als ich zur Beruhigung meine Magengrube rieb, kam ein begleitender Eunuch angelaufen und fragte mich vorwurfsvoll: „Kann der ausländische Herr nicht etwas zügiger aufschließen?“

„Ja, ja“, erwiderte ich und strengte mich an, Schritt zu halten.

Das ist ein altes Leiden von mir. Mein Arzt und Freund Dr. Schrader hatte mal gesagt: „Wenn der Herzschlag unregelmäßig ist, gibt es nur eine Methode: tief atmen und sich beruhigen. Wenn es schlimmer wird, müssen Sie sich hinlegen.“ Im Moment blieb mir nichts anderes übrig, als mir selbst gut zuzureden, mich zu beruhigen und tief ein- und auszuatmen. Ich nahm mich zusammen und sagte zu meinem Herzen: „Du musst still werden. Das ist alles.“ Ich schloss die Augen und allmählich beruhigte sich mein Puls.

Unsere Abordnung stand nun in einem Wandelgang einer Seitenhalle des Palastes der harmonischen Ruhe. Vereinzelte Schneeflocken fielen herab. Plötzlich hörten wir eilige Schritte und die lauten Rufe: „Der Kaiser kommt!“ Schnell knieten wir der Reihe nach nieder. Ich hörte das Rascheln langer chinesischer Gewänder, als der Kaiser in einer Sänfte in die Halle getragen wurde, dann wurde es wieder vollkommen still. Ein Eunuch des kaiserlichen Haushaltsdepartements trat zu der Gruppe kniender Missionare und bestimmte den apostolischen Präfekten und designierten Dolmetscher Le Febrve dazu, die Gruppe anzuleiten und in die Halle zu führen. Dort knieten wir erneut.

Der Kaiser der Großen Qing saß auf einem erhöhten Thron über allen anderen und sprach sehr freundlich zu den Missionaren. Er befahl ihnen aufzustehen, aber niemand erhob sich. „Der Kaiser befiehlt es. Steht auf!“, krächzte ein Eunuch von der Seite.

Der Kaiser befragte jeden einzeln nach seinem Alter und seiner Nationalität, und diejenigen, die des Chinesischen mächtig waren, lobte und ermunterte er.

„Wie alt wird euer Kaiser dieses Jahr? Wie geht es seiner Gesundheit?“ Der Kaiser von China interessierte sich sehr für Ludwig XV, Le Bien Aimé, und fragte noch dies und das über ihn. Er fragte auch Pater Perrot, ob er außer Uhren zu bauen auch Glas blasen könne.

„Nein“, antwortete Perrot vor lauter Nervosität einsilbig. Perrot war ein Astronom, der sogar alle astronomischen Instrumente selbst herstellen konnte. Eine Uhr zu bauen war für ihn eine Kleinigkeit. Er hatte gedacht, dass der Kaiser ihn nach diesen Instrumenten fragen würde, aber das tat er nicht. Als die Reihe an mich kam, nahm ich meine Mütze ab, kniete und vollführte die Kotaus, indem ich meine Stirn auf den eiskalten Ziegelboden schlug. Beim Aufstehen vergaß ich, meine Mütze wieder aufzuheben, und während ich noch auf die auf dem Boden liegende Mütze starrte, hob der Kaiser an zu sprechen: „Ich habe gehört, dass du kein Missionar bist. Aus welchem Grund bist du also nach China gekommen?“ In seiner Stimme lag keinerlei Schärfe, dennoch schien diese Frage die Atmosphäre plötzlich abzukühlen. Meine Zukunft hing unauflöslich von dieser kaiserlichen Frage ab.

Bei der Audienz im Palast des Kaisers von China spürte ich meine eigene Bedeutungslosigkeit. Wie soll ich das Schicksal verstehen, wenn es sich mir nur verschlüsselt zeigt? Seit ich Dresden verlassen habe, ist der alte Wilhelm verschwunden. Ich bin nicht völlig naiv. Ich kann weder aufhören noch umkehren. Ich erzählte wahrheitsgemäß, dass ich wegen der tiefsinnigen und verfeinerten Kultur nach China gekommen sei. Der Kaiser staunte über mein flüssiges Chinesisch.

„Wie heißt du? Und wie lange hast du Chinesisch gelernt?“, fragte er freundlich.

„Mein Name ist Wei Han. Ich habe über drei Jahre Chinesisch studiert.“ Zuerst wollte ich erläutern, wo und wie ich Chinesisch gelernt hatte, aber dann fiel mir die Unterweisung des Eunuchen wieder ein und ich sprach nicht weiter. Der Kaiser deutete auf ein in Holz geschnitztes Spruchpaar, das im Kabinett der östlichen Wärme in der Halle der Pflege des Herzens hing, und fragte mich danach. Ein Schriftzeichen nach dem anderen las ich vor: „Sorge dich über das, auf das du dich stützt, fürchte das, was dich stolz macht.“ 5

Der Kaiser staunte. „Was war deine Arbeit, bevor du nach China kamst?“

„Ich war Mineraloge.“ Weil ich unsicher war, ob der Kaiser mit diesem Begriff etwas anfangen konnte, ergänzte ich: „Meine Arbeit bestand darin, Steine zu untersuchen und Juwelen zu bestimmen.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Tränen des Porzellans»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Tränen des Porzellans» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Tränen des Porzellans»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Tränen des Porzellans» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x