Jade Y. Chen - Die Tränen des Porzellans

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Im Auftrag des Kurfürstentums Sachsen wird der Mineraloge Wilhelm Bühl 1763 nach China geschickt. Er soll für die angeschlagene Porzellanmanufaktur Meißen das letzte Geheimnis des zerbrechlichen Golds lüften, die Herstellung der himmelblauen Ru-Keramik. Schließlich gelangt er an den chinesischen Kaiserhof und wird schnell in Intrigen und Machtkämpfe hineingezogen. Doch dann kreuzt eine unbekannte Frau seinen Weg und Wilhelm will sie unbedingt wiedersehen, obwohl die Gefahren um ihn immer größer werden. Aber wie findet man eine Unbekannte in einer Stadt voller Mauern und Verbote?

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Tang Ying fragte: „Kennen Sie das geheime Rezept von Böttger?“

„Nicht wirklich. Ich weiß nur, dass das Porzellan von Böttger bei hohen Temperaturen gebrannt wird. Nach seiner Auffassung ist die Temperatur entscheidend.“

„Natürlich braucht man zum Brennen von Porzellan große Hitze. Gibt es andere, die das nicht so machen?“

„Weichporzellan wird bei niedrigeren Temperaturen gebrannt.“ Tang Ying, der kaiserliche Manufakturvorsteher, hatte sein ganzes Leben dem Studium und der Herstellung von Porzellan gewidmet. Er ist ein gelehrter Beamter der regierenden Mandschu und war mit siebzehn Jahren in den Palastdienst eingetreten. Später wurde er in den Süden Chinas nach Jingdezhen geschickt, um die Kunst der Porzellanherstellung zu erlernen. Drei Jahre lang wohnte er mit den Handwerkern zusammen und war sich nicht zu schade, von Untergebenen zu lernen, um alle Details im Prozess der Porzellanherstellung zu durchdringen. Nun saß er krank vor mir und befragte mich eingehend zu den europäischen Brennöfen.

„Worin unterscheidet sich Ihrer Meinung nach das Meißener von unserem Porzellan?“

Mir war klar, dass diese Frage eine diplomatische Antwort erforderte, deshalb erklärte ich vorsichtig: „In Europa neigen wir zu figürlichen Techniken. Auf diversen europäischen Haushaltsgegenständen befinden sich Skulpturen von Menschen oder Tieren. Derartiges habe ich in China kaum gesehen.“

Das hatte ich auch schon mal zu Wang Yang gesagt, aber er hatte sofort abgewunken: „Aiya. Um Würmer zu schnitzen, braucht man kein Können! Es ist nicht so, dass wir dazu nicht in der Lage wären, aber diesen Formen fehlt der Stil!“ Für Chinesen haben diese konkreten Nachbildungen keinen Wert. Wang Yang hält Skulpturen weder für schön noch für echte Kunst. Außerdem ist im chinesischen Schönheitsverständnis die Nützlichkeit von hoher Bedeutung. Solche Figürchen kann man aber nicht benutzen, sondern nur betrachten. Wie könnte das also schön sein?

Tang Ying war so versunken, als sei er plötzlich in einer anderen Welt.

Jingdezhen, 12. Januar 1766

Die Welt, in der ich jetzt lebe, erfüllt mich mit dem gleichen Gefühl von Mysterium wie Porzellan. Porzellan ist wie eine Frau, eine Haut so glatt wie Seide, zerbrechlich, edel, schön, schlicht und vielfältig. Oder gleicht eher die Liebe dem Porzellan? Einmal zerbrochen, ist es vorbei. Oder ähnelt das Porzellan der Liebe? Mysteriös, grundlos, nur den Regeln der Natur und des Gefühls folgend.

Ach, Porzellan und Liebe. Die zwei Dinge auf Erden, die am leichtesten zerbrechen.

Jingdezhen, 13. Januar 1766

Als ich den Brennofen betrat, war ich von großer Aufregung erfüllt. Ich dachte an den Nachmittag, an dem ich mit Baron von Seydewitz an der Elbe Wein getrunken hatte. Wann werde ich wieder bei ihm sitzen können und berichten, was ich hier gesehen habe? Kaum war ich durch das große Tor hindurchgegangen, stellte sich mir ein Angestellter namens Shu vor und zeigte mir die Porzellanerde. Er sagte, dass „Stein“ eigentlich die passendere Bezeichnung wäre, und verriet mir ein Geheimnis: Die schwarzen Streifen auf dem Ton, die wie Seetang aussehen, seien die Grundlage für die Qualitätsbestimmung des Tons. Derzeit käme der beste aus Shouxiwu.

Dann sagte er, dass der erste Schritt zur Herstellung die Zubereitung des Tons sei. Er führte mich in einen Hof, in dem zehn große Bottiche standen. Einige Arbeiter hievten sich rohen Ton von ihren Tragstangen, warfen ihn in einen Bottich und verrührten ihn mit eisernem Gerät. Ich sah, wie die Arbeiter unter großer Kraftanstrengung mit den Eisengabeln auf und ab werkten, um den Ton gleichmäßig zu machen. Danach wurde er feinmaschig gesiebt.

„Der Autor von ‚Erschließung der himmlischen Schätze‘, Song Yingxing, unterteilte den Prozess der Porzellanherstellung in 72 Schritte.“ Der zuvorkommende Herr Shu war glatzköpfig und fett. Er keuchte beim Gehen, während er gleichzeitig Erklärungen abgab. „Die Herstellung von Porzellan ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert. Man muss den richtigen Ton finden, dann muss man ihn säubern und reinigen, Rohlinge formen und glätten, sie mit Malereien verzieren und eine schöne Glasur auftragen. Man darf keine Fehler machen, wenn man das Stück in die Brennkammer stellt; dann muss man noch die Brennzeit richtig bestimmen, und am Ende kommt ein Meisterstück heraus, das der Welt den Atem verschlägt.“

Er zeigte mir einen Raum, in dem Gussformen angefertigt werden, einen, in dem die Masse gereinigt wird, einen, in dem Rohlinge hergestellt und einen anderen, in dem sie geprägt werden. Ein Raum, in dem Rohlinge geschliffen werden, einer, in dem sie bemalt und ein weiterer, in dem sie glasiert werden. Es waren alles große Räume. Die Arbeitsweise ähnelte sich hier und in Meißen stark. Ein Unterschied war, dass die Arbeiter, die die Formen und Rohlinge herstellten, hier jeweils an einem Tisch saßen, der sich wie ein Wagenrad drehte. Einen weiterer Unterschied war die Arbeitsteilung: Bemalung und Glasur wurden von vielen Handwerkern gemeinsam ausgeführt, wobei jeder nur für ein kleines Detail verantwortlich war. Zum Beispiel malt bei einem Dekor aus Blumen und Vögeln einer die Blätter, ein anderer die Blüten, wieder ein anderer die Schwungfedern. Sogar der Schnabel wird gesondert gemalt. Besondere Aufmerksamkeit zollte ich dem Meister, der die Schnäbel malte. Nicht nur der des Muttervogels, sondern insbesondere die offenen Schnäbel der Jungvögel waren so frisch und lebensecht gemalt, dass deren Hunger und Durst zu sehen war.

In Meißen, egal ob Glasur oder Malerei, ist nur je ein Handwerker von Anfang bis Ende für diesen Arbeitsschritt verantwortlich.

Die irdenen Brennöfen sind über zehn Fuß breit und konisch wie eine umgedrehte Urne. Sie sind mit Ziegeln ummauert, so dass sie an kleine Häuser erinnern. Die runden Schornsteine sind über zwanzig Fuß hoch.

Herr Shu sagte, dass abgesehen von den althergebrachten Öfen mittlerweile vor allem eiförmige Öfen benutzt werden, die eine perfekt elliptische Form haben. Er zeigte mir auch einen Drachenbeckenofen und einen „Geheime-Farben-Ofen“. In Ersterem werden Drachenbecken für den kaiserlichen Palast hergestellt. Der Kaiser hält darin Fische. Er zeigte mir so einen Bottich. Noch nie zuvor hatte ich ein so großes Porzellangefäß zu Gesicht bekommen. Aber beim Baron von Seydewitz hatte ich ein kleineres, ähnlich geformtes Behältnis gesehen. Vermutlich weiß der Baron nicht, dass er seinen Gästen den auf Eis liegenden Champagner in einem Fischbecken serviert.

Unten an den Brennöfen befinden sich in der äußeren Ziegelmauer Öffnungen für das Gebläse. Zwischen dem Ofen und der Mauer gibt es Zwischenräume, in die von unten Feuerholz geschoben werden kann. Auch kann oben durch Öffnungen Brennmaterial eingefüllt werden.

„Die Flammen müssen aufrecht lodern“, erläuterte Herr Shu. „Wenn die Hitze stimmt, dann stimmt alles.“ Wie viel Herzblut Böttger damals wohl vergossen hatte, bis er zu diesem Schluss kam? Manchmal schlief er ganze Nächte nicht, weil er das Ergebnis einer Brennprobe abwarten musste. Zu dieser Zeit erfand er auch einen Ofen mit Luke, durch die man feststellen konnte, ob das Porzellan fertig war. Überraschenderweise hat Böttger nämlich, obwohl er nie in China gewesen war, eine Methode der Brennprobe erfunden, die der hiesiger Arbeiter überaus ähnlich ist. Man verteilt verschiedene zerbrochene Rohlinge mit einem Loch in der Brennkammer. Die Rohlinge werden zur Hälfte glasiert und mit gebrannt. Nach einer gewissen Zeit kann man sie mit einem Eisenhaken einzeln herausholen und anlässlich des Zustands der Glasur und des Materials die Temperatur bestimmen. Die Öffnungen, durch die das Porzellan zur Überprüfung herausgeholt wird, sind üblicherweise mit Ziegelsteinen abgedeckt. „Sie sind wie Augen – man darf sie nicht willkürlich öffnen.“ Herr Shu nahm den Verschluss aus Ziegelsteinen ab und ließ mich hineinsehen. In allen Farben schillernd brannten kleine Schalen in der Brennkapsel. Für mich sah es so aus, als ob sie beinahe fertig waren. Ein Arbeiter brachte eine Schachtel mit fertigem Porzellan und zeigte mir ein Stück, damit ich es bewundern konnte.

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