Jade Y. Chen - Die Tränen des Porzellans

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Im Auftrag des Kurfürstentums Sachsen wird der Mineraloge Wilhelm Bühl 1763 nach China geschickt. Er soll für die angeschlagene Porzellanmanufaktur Meißen das letzte Geheimnis des zerbrechlichen Golds lüften, die Herstellung der himmelblauen Ru-Keramik. Schließlich gelangt er an den chinesischen Kaiserhof und wird schnell in Intrigen und Machtkämpfe hineingezogen. Doch dann kreuzt eine unbekannte Frau seinen Weg und Wilhelm will sie unbedingt wiedersehen, obwohl die Gefahren um ihn immer größer werden. Aber wie findet man eine Unbekannte in einer Stadt voller Mauern und Verbote?

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Mit dem in ein Tuch gewickelten Porzellan unter dem Arm fragte ich überall in der Stadt nach einer Herberge. Allerdings erfolglos, da es Fremden verboten ist, die Nacht innerhalb der Stadt zu verbringen. Also war ich gezwungen, mir ein Boot auf dem Fluss zu suchen, das Gäste aufnimmt. Mit dem Pferd am Zügel ging ich das Ufer entlang.

An den Ufern des Hauptflusses und seiner Seitenarme lagen zahllose weggeworfene Porzellanscherben und ergaben ein schauderhaftes Bild von Flüssen aus zerbrochenem Porzellan. Weit entfernt sah ich ein Schiff und wollte gerade aufsitzen, um dorthin zu reiten.

„Werter Herr, ich hätte jetzt Zeit. Wollen wir nicht zu mir gehen und ein wenig plaudern?“ Es war tatsächlich der Porzellanhändler, der mich zuvor schon zu sich eingeladen hatte. Erfreut nahm ich die Einladung an.

Sobald ich sein Haus betrat, sah ich den Ofen im Hof. Das Haus besteht aus einer großen, schlichten Holzkonstruktion ohne eingezogene Innendecke, so dass man das Reisstroh sehen kann, mit dem das Dach gedeckt ist. Der Boden besteht schlicht aus dem Erdboden, der durch die lange Zeit der Nutzung festgestampft wurde. Einige Strohmatten hängen von den Dachsparren. In einem Schuppen hinter dem Haus stehen hölzerne Regale voll mit Porzellanrohlingen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein chinesisches Wohnhaus betrat. Lächelnd bückte ich mich und trat ein.

Der Porzellanhändler, seine Eltern, seine Ehefrau und ihre drei Söhne wohnen hier zusammen in einem großen Raum. Jeder hat seine eigene Ecke, von den anderen durch herabhängende Strohmatten abgetrennt. Die freundliche Ehefrau war gerade am Kochen. Mit einer ausländischen Langnase in ihrem Haus hatte sie sicher nicht gerechnet, und so lächelte sie nur geschäftig vor sich hin und wagte kaum einen Blick auf mich zu werfen.

Die ganze Familie, ob jung, ob alt, war in der Keramik- und Porzellanherstellung beschäftigt. Ihre Familie sei wie die Äste eines einzigen Baumes, sagten sie. Eines der drei Kinder, noch ziemlich jung, saß aufrecht und still in einer Ecke und bemalte Porzellan. Die zwei jüngeren Söhne drückten sich in meiner Nähe herum, trauten sich aber nicht zu sprechen, sondern sahen mich nur unentwegt mit großen Augen an.

Von den Sparren hingen nicht nur Strohmatten, sondern auch Schinken und Würste, und in den Regalen stand allerlei bereits fertiges Porzellan.

„Setzen Sie sich. Setzen Sie sich.“ Der Porzellanhändler hatte sich mir auf dem Weg bereits vorgestellt. Er heißt Wang Yang. Seine Vorfahren waren vor langer Zeit den ganzen Weg aus Henan gekommen, um hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Er sei jetzt die dritte Generation hier. Er erzählte, dass sie seither ausschließlich Porzellan herstellten, wenn auch nur von mäßiger Qualität und mit kleineren Fehlern. Wenn er Zeit habe, gehe er zu den großen Öfen, um Porzellan mit verborgenen Fehlern zu kaufen, die nur für Kenner sichtbar sind, normale Kunden aber nicht erkennen. „Wenn ich Glück habe, kann ich dafür gute Preise erzielen“, erzählte er mir. Er kramte aus einer Truhe eine Blumenvase hervor und gab sie mir. „Jetzt sagen Sie mir: Was stimmt nicht mit dieser Vase?“

Sorgfältig betrachtete ich sie, entdeckte aber keinen Anhaltspunkt. Ich hielt sie für ein hervorragendes Stück.

Wang Yang sagte kichernd: „Es ist ein hervorragendes Stück. Hervorragend. Es handelt sich um ein Doucai-Porzellan mit einem sogenannten Sich-ergänzende-Farben-Dekor. Aber weil zu viel grünes Pigment beigemischt wurde, wurde das Rot zu Purpur. Deshalb gilt die Vase als fehlerhaft. Mir gefiel sie gerade deshalb ganz besonders gut, also kaufte ich sie für etwas Silber und hüte sie seitdem wie einen Schatz.“

Ich betrachtete alle Details der Vase, schüttelte den Kopf und seufzte. Ich sagte: „Das sollte doch nicht als Fehler gelten, sondern als Fall handwerklicher Kreativität. Ich hätte sie auch sofort gekauft.“

„Wenn Sie das sagen, sind wir wirklich eines Geistes Kind“, sagte Wang Yang immer noch lachend. Aus einer Schachtel in einer anderen Ecke zog er nun eine grüne Porzellanflasche hervor. Kaum wurde ich ihrer ansichtig, verschlug es mir die Sprache. Ähnelte sie nicht der Vase, die mir der Baron an den Elbauen gezeigt hatte?

„Wo kommt die her?“, stammelte ich fast.

„Ich bitte um Verzeihung, aber das ist mein Geheimnis“, sagte er.

„Sie müsste aus der Songzeit stammen.“

„Das stimmt. Sie ist aus der Songzeit.“

„Von welchem Ofen?“

„Erraten Sie es?“ Er nahm die Porzellanflasche behutsam auf, zählte die Stile der fünf großen Song-Öfen auf und ging dann zur Schilderung der unvergleichlichen Farbe des Ru-Porzellans über. Er fürchte, so sagte er, dass auf der ganzen Welt nur noch wenige Stücke Ru-Ware existierten. Aber er schwor bei seinem Leben, dass er nicht verraten würde, wo er sie gefunden habe. Das also war Ru-Ware! Es gelang mir kaum, meiner Aufregung Herr zu werden, doch ich tat so, als sei alles in bester Ordnung, und hörte ihm weiter zu.

Er sprach nun über seinen Vater. Wangs Vater war ein Experte in Porzellanreparatur, aber mittlerweile helfe er nur noch ein wenig im Laden aus, weil im Laufe der Jahre sein Augenlicht und seine Geschicklichkeit nachgelassen hätten. Dann wühlte er wieder ein wenig im Zimmer herum und brachte einen Porzellanteller zum Vorschein. Er sagte, dass das ein exzellentes Stück sei, welches jemand am Fluss weggeworfen hatte, weil es in zwei Teile zerbrochen gewesen wäre. Sie hätten es mitgenommen. „Mein Vater bohrte mit einem Diamantbohrer winzige Löcher hinein und verband die beiden Teile mit haarfeinem Messingdraht. Danach trug er etwas Farbe auf und jetzt würden weder Gott noch Geist etwas davon bemerken.“ Wang Yang schien mich um meine Meinung zu bitten.

„Nicht der geringste Makel!“ Ich las die Zeichen auf der Unterseite der Platte, „Hergestellt in der Kangxi-Ära der großen Qing“, und lachte herzhaft.

Wang Yangs Mutter verstand sich ursprünglich aufs Sticken, doch nachdem sie Wang Yangs Vater geheiratet hatte und nach Jingdezhen gezogen war, lebte sie wie hunderttausend andere Einwohner von Jingdezhen auch vom Bemalen des Porzellans. Die Hälfte aller Einwohner in dieser Stadt kam von außerhalb, um hier ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wang Yangs Mutter gilt in diesem Flecken als hervorragende Künstlerin, weil sie viele Jahre in einem offiziellen Ofen Porzellan bemalt hatte. Aber auch ihr Augenlicht ließ nach, so dass sie seit einigen Jahren nicht mehr malen kann. Sie blinzelt unentwegt und gibt ihre Kunst an ihre Schwiegertochter weiter. Erst jetzt wurde mir klar, wie stark dieses Geschäft von gesunden Augen abhängt! Ich erinnerte mich an den jahrelangen Streit zwischen dem Meißener Maler Johann Gregorius Höroldt und dem Modelleur Johann Joachim Kändler um Ruhm und Ansehen. Höroldt hatte einen schwierigen Charakter und neigte zuweilen zu Intrigen und Betrügereien. Er bestand damals darauf, dass das Gehalt der Maler doppelt so hoch sein müsste wie das der Modellierer. Vielleicht gab es dafür doch gute Gründe.

Wang Yangs Frau wiederum bemalt zu Hause kleine Gegenstände wie Tellerchen und Weinbecher.

„Sehen Sie her“, sagte Wang Yang, als er Schüsseln und Essstäbchen hervorholte, „ihre Augen sind auch schon nicht mehr gut. Diese Blätter hängen nicht am Baum, es ist, als würden sie herunterfallen.“ Er deutete auf die Blätter auf einer der Schalen. Es war ein weißes, durchscheinendes Botai-Porzellan, auf das Zweige mit zwei roten Granatäpfeln gemalt waren. Aber weil die Blätter fielen, bekam das Bild eine ganz andere symbolische Bedeutung.

Ich war überaus verwundert. Wie konnte in einer so gewöhnlichen Familie ein jeder ein so vollendeter Künstler sein? Der Porzellanhändler Wang stellte mir seinen ältesten Sohn vor, der etwas über zehn Jahre alt zu sein schien. Er war zu meinem Erstaunen dabei, nach einer Papiervorlage einen europäischen Palast naturgetreu abzubilden. Die Fähigkeiten dieses Kindes stehen denen der europäischen Porzellanmaler wirklich in nichts nach, obwohl es nicht einmal weiß, wo Europa überhaupt liegt.

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