Peter Höner - Wiener Walzer

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Wiener Walzer: краткое содержание, описание и аннотация

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Jemand fuchtelte mit einem Wasserbecher vor ihrem Gesicht herum. Sie versuchte, die Hände aufzuhalten, schnappte nach den Fingern und biss in den Becher. Wasser lief ihr über Mund und Hals und in den Busen. Sie senkte den Kopf und stierte ihre Gegner an. «Die Arme», gurrte eine Stimme. «Ist sie tot?»

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Der Skilehrer starrte sie entgeistert an, traf aber keine Anstalten, der Strauß nachzueilen. Als er ihren Hund gekrault hatte, hatte er jünger ausgesehen. Der breite Mund hatte etwas Verkniffenes. Die Augen waren jung geblieben. Lachfältchen. Kein Fett, weder Pausbacken noch Doppelkinn. Wenn er doch eher gegen die fünfzig ging, so hatte er sich zumindest gut gehalten. Verblüffend war seine gebräunte Haut, selbst seine Handrücken waren braun. Wenn er ein Bräunungsstudio besuchte, musste es ein gutes sein.

Der Aufenthalt in Sargans war kurz. Der Zug rollte bereits wieder an, vor ihrem Fenster zog der leere Bahnsteig vorbei, und wie immer, wenn der Zug Sargans hinter sich ließ, hatte sie für einen Augenblick das Gefühl, sie würden in die verkehrte Richtung fahren. Sie beugte sich zum Fenster, spähte nach der Silhouette des Schlosses und sah sie nicht. Entweder war die Fassadenbeleuchtung bereits abgeschaltet worden, oder das Schloss war tatsächlich nicht zu sehen.

In den Fensterscheiben spiegelte sich die Inneneinrichtung des Speisewagens – und ihr Gesicht. Milchig, farblos und durchsichtig, die Maske einer Toten.

Schlagartig packte sie ihre alte Angst. Als würden ihre Mörder aus dem Schatten der schwarzen Berghänge kriechen, sich an den Waggons festsaugen, kopfüber vom Dach baumeln und ihr durch das Fenster ins Gesicht springen. Sie sah den Brief vor sich, die hässliche Zeile im schlenkernden Tanz des Zuges.

Sie wünschte, sie könnte sich dem Mann ihr gegenüber anvertrauen, besäße jemanden, der zumindest wüsste, dass man sie bedroht. Sie möchte eine Hand auf seinen Arm legen, nicht mehr länger allein sein, darüber reden, wie ernst sie die Drohung zu nehmen hatte.

Es ging ihr, verdammt noch mal, ziemlich beschissen.

«Sie haben den Hund noch nicht sehr lange?», sagte der Skilehrer vorsichtig, offensichtlich darum bemüht, ein unverfängliches Gesprächsthema anzusteuern.

«Nein. Nein, das ist mein erster Hund, und ich weiß auch nicht …»

Sollte sie ihrem Visavis sagen, weshalb sie sich einen Hund zugelegt hatte? Nein. Er sollte sie zurück zu ihrem Abteil begleiten, vielleicht bat sie ihn zu bleiben, vielleicht. Wenn einer sich einmal zum Beschützer ernannt glaubte, maßte er sich eine Dominanz an, die ihr alle Kerle zuwider machte. Abgesehen davon sah er durchaus danach aus, als ob er einen Platz für seine Zahnbürste suchen würde.

«Was wissen Sie nicht?», fuhr der Typ den Bagger auf.

«Wer Sie sind, wie Sie heißen, und was, außer Hunde bändigen, Sie sonst noch können?»

Er lachte und stellte sich vor. Jürg Mettler. Ein Vorname aus dem letzten Jahrhundert. Gut, so lange lag das nun auch wieder nicht zurück, trotzdem, wieso nannte er sich nicht Georg. – Jürg würg. – Selbst Schorschiboy hätte besser geklungen.

Dann, kaum hatte er seinen Namen gesagt, wollte er vom Fernsehen quatschen. Auch nicht besser als alle andern. Dass er eine ihrer Sendungen gesehen habe und dass er … Sie schnitt ihm das Wort ab und sagte, kurz vor Mitternacht sei sie definitiv nicht mehr im Dienst, über ihre Sendungen könne er morgen früh wieder mit ihr reden. Er nickte brav und verstummte. So war das ja nun auch nicht gemeint. Aber vielleicht grübelte er bereits über ihr verstecktes Angebot. Sie musste ihn an ihre ursprüngliche Frage erinnern. Er beugte sich leicht vor und sagte ziemlich leise:

«Ich war bei der Polizei. War Privatdetektiv. Wahrscheinlich bin ich es schon bald wieder.»

Das wäre ja dann ein Volltreffer gewesen, wenn seine Antwort auch reichlich sibyllinisch klang.

«Vor gut zehn Jahren bin ich als Privatdetektiv nach Afrika gefahren. Dort habe ich mich, anstatt meinen Fall zu lösen, verliebt und ein Hotel gekauft …»

O je, eine Lebensbeichte, zumindest hörte es sich so an. Gleich alle Klammern auf. Immerhin nicht allzu gewöhnlich. Detektiv, Afrika, Liebe, Hotel, das war doch gleich eine ganze Reihe von Stichworten, auf die sie bei ihren Studiogästen meist vergeblich hoffte. Vielleicht müsste sie Schorschi einmal zu einer Sendung einladen. Auf jeden Fall kam ihr Skilehrer ganz schön in Fahrt.

Aber er besaß eine angenehme Stimme und schwatzte flüssiger und nicht ganz so doof drauflos wie vorhin, als er glaubte, der Strauß nach dem Maul reden zu müssen, sie hörte ihm gerne zu. Er unterhielt sie. Er verstand es sogar, den Monolog zu vermeiden, baute Fragen ein und gab ihr die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Fast hätte man glauben können, sie sprächen miteinander. Aber sie spielte die Bälle immer gleich wieder zurück. Sie zog es vor, ihm zuzuschauen. Als säße sie in einem Stummfilm, oder einem Streifen in einer fremden Sprache. Überdies entwickelte Schorschi schauspielerisches Talent. Er begleitete seine Worte mit Gesten, dann skizzierte er auf einer Serviette den Flickenteppich afrikanischer Staaten oder imitierte einige der Hauptpersonen, die seinen Lebensweg gekreuzt hatten. Eine Zeit lang hielt er sich beim Sprechen sogar die Nase zu. Er war ­witzig.

Vieles verstand sie allerdings nicht, und den Faden hatte sie längst verloren. Einmal wohnte er am Meer, dann in der Hauptstadt, oder im Urwald, bald besaß er ein Hotel, dann gehörte es seiner Frau; schließlich hätte sie nicht einmal mehr sagen können, in welchem Land der Mann denn nun gelebt hatte. Doch wenn er seine Rede unterbrach und sie fragte, ob er sie mit seiner Geschichte nicht langweile, schüttelte sie den Kopf und bat ihn, zu Ende zu erzählen. Alles war besser, als zurück ins Abteil zu ihrem Hund zu müssen.

Vor Buchs leerte sich der Speisewagen. Offensichtlich glaubten viele, sie müssten während der Grenzkontrollen in der Nähe ihres Gepäcks sein. Dann stand der Zug an die zehn Minuten. Die Schweizer Lokomotive wurde ausgewechselt. Vor den Fenstern schlenderte ein Bahnbeamter vorbei, der mit einer Eisenstange gegen die Räder schlug.

Die theatralischen Schilderungen Schorschis kamen ihr nun, da die Geräusche des Zuges ihr Gespräch nicht mehr übertönten, etwas aufdringlich vor. Kam hinzu, dass der Mann in der roten Jacke wieder in den Speisewagen kam und sich an einen Tisch in ihrer Nähe setzte. Viel zu laut bestellte er sich einen «Bündnerteller». Vielleicht hatte er noch das Dröhnen des Zuges im Ohr, doch das störte sie nicht, schlimmer war, dass er, während er auf sein Trockenfleisch wartete, Lust auf ein Schwätzchen zu bekommen schien. Auf jeden Fall sah sie ihm an, wie er die Ohren spitzte und ihr Gespräch belauschte.

Sie konnte es verstehen. Er reiste allein und langweilte sich, aber auf eine Ausdehnung ihres Gesprächs hatte sie nun wirklich keine Lust. Dass sich da einer einklinkte, vielleicht, weil er auch einmal in Afrika gewesen war oder weil er sie vom Fernsehen kannte.

Sie wollte ins Bett. Ob mit oder ohne wusste sie immer noch nicht, aber allein zurücklassen wollte sie ihren Schutzengel auf keinen Fall. Sie winkte dem Kellner, verlangte die Rechnung, und noch bevor sich Schorschiboy überhaupt zur Wehr setzen konnte, hatte sie alles bezahlt.

SCHLAFWAGEN 302 – ABTEIL 17

FELDKIRCH–LANGEN AM ARLBERG

Mettler stand unter der Türe zu seinem Abteil und lauschte auf die Geräusche im Flur. Dorin Wolf wurde immer noch von ihrem Hund begrüßt. Ein stürmischer Mix aus Kläffen und Gewinsel.

Er hatte die Moderatorin bis zu ihrem Abteil begleitet. Schon im Speisewagen war ihm ihre Nervosität aufgefallen. Vor allem nach dem Streit mit der Dramatikerin. Eine Unruhe, die sich auf dem Weg durch die Waggons noch verstärkte. Sie ging so dicht hinter ihm, dass er ihren Atem spürte, und wenn er zwischen den Wagen kurz hintereinander gleich mehrere Türen öffnen musste, lief sie auf ihn auf, als befürchte sie, die automatisch schließenden Türen könnten sie trennen. Im Ruhewagen, wo sie über Gepäckstücke und Beine steigen mussten, griff sie nach seiner Hand und gemeinsam balancierten sie durch eine Herde Schlafender, deren Ausdünstungen an ein überfülltes Massenlager erinnerten. Wenn ihnen jemand begegnete, drückte sie sich an ihn, und vor jedem Durchgang drehte sie sich um, als ob sie sich vergewissern wollte, dass ihnen niemand folgte.

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