Peter Höner - Wiener Walzer
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Es war ein Fehler, hierher zu kommen. In ihrem Abteil wäre sie sicherer gewesen. Aber sie hielt es nicht mehr aus. Mit dem Brief, immer das hässliche Schimpfwort vor Augen. Sie musste unter Leute. Und wenn ihr Mörder genau das beabsichtigt hatte? Dass sie ihr Versteck verließ und in den Speisewagen flüchtete. Dann brauchte er nur hier auf sie zu warten. Wenn sie dann wieder zurück in ihr Abteil wollte, würde er ihr folgen, sie in eine Toilette drängen oder in die Nacht hinausschleudern. Er könnte sie erwürgen, irgendwo zwischen den Waggons, wo jeder Schrei vom Rattern der Räder zugedeckt würde.
Was für ein Unsinn. Ein Mord im Zug. Wieso sollte sie jemand ausgerechnet im Zug töten wollen? Das dürfte doch ziemlich schwierig sein.
Und wenn sie Recht hatte? Dann war sie ihrem Mörder direkt in die Arme gelaufen. Dann saß er irgendwo hier im Speisewagen, vielleicht sogar neben ihr. Der Skilehrer. Die Strauß. Sie war vor niemandem sicher.
Die Dramatikerin versuchte, ihr Gespräch mit dem Skilehrer fortzusetzen, als seien sie nicht gestört worden. Aber ihr beleidigter Grummelbass verriet ihre Verstimmung. Der Typ gab sich redlich Mühe, sie wieder aufzubauen, und schmierte kräftig Butter aufs Brot. Er fände ihren Einfall witzig und spannend. – Aha! Die beiden quatschten über das jüngste Opus der Wienerin.
Sie hatte es nicht gesehen, aber die Kritiken gelesen, und im Fernsehen war es mindestens zwei Tage lang das Kantinenthema «Number one». Praktisch alle hatten sich aufgeregt, gesehen hatte es niemand, außer die paar Kulturfritzen, die jeweils vom Sender zur Vorpremiere geschickt wurden.
Sie steckte sich eine weitere Zigarette an, beugte sich leicht vor und sagte:
«Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische. Sie sprechen über Ihr neues Stück. – Darf ich Sie etwas fragen?»
Die Strauß nickte und verdrehte die Augen. Der Skiläufer rutschte zum Fenster, setzte sich quer, damit er sie besser sehen konnte.
«Haben Sie mit Ihrer Tussi eigentlich mich gemeint?»
Das saß. Die Strauß schaute so blöd, dass sie sich ein feines Grinsen nicht verkneifen konnte. Wahrscheinlich sauste deren Stimme mittlerweile unter hundert Hertz. – Kartoffel, Kartoffel. – Doch dann lehnte sie sich zurück und spielte die Masche: cool, immer schön cool bleiben. Was ihr aber nicht gelang. Ihre Hände auf dem Tisch, so verkrampft wie die waren und das Zuckerbeutelchen zerfetzten. Endlich antwortete sie:
«Ich kenne Ihre Sendung nicht.»
Das Grummeln eines Elefanten.
«Das wäre aber vielleicht ganz gut gewesen», sang sie. «Ich meine, ich finde es ausgesprochen unfair, uns derart in die Pfanne zu hauen, ohne sich die Mühe zu nehmen, sich unsere Sendungen wenigstens anzuschauen.»
«Ihre Sendung ist doch nicht die einzige in der Art. Die Talkshow in meiner Komödie ist kein Abbild einer bestehenden Sendung, sondern steht stellvertretend für eine bestimmte Haltung …»
«Der Sie unterstellen, dass sie unseriös ist, sich nur an Quoten orientiert und das Publikum für eine stetig wachsende Masse von Vollidioten hält. Und Ihre Moderatorin ist ein eitles, dummes Ding mit gestylter Visage und hüpfenden Silikonbrüsten.»
«Waren Sie in der Premiere?»
«Nein, aber so stand es in der Kritik …»
«Und deren Urteil übernehmen Sie, ohne sich die Mühe zu nehmen, sich mein Stück wenigstens anzuschauen.»
Der Kellner mit dem Tomatensalat kam gerade richtig. Er hatte sie erkannt und teilte ihr mit, dass sich das Team des Speisewagens freue, sie als Gast bei sich zu haben. Sie alle seien von ihrer Sendung begeistert. Das nannte man Glück. Auf jeden Fall zerbröselte das triumphierende Feixen der Strauß auf der Stelle.
Sie drückte die Zigarette aus, warf den Kopf in den Nacken, strich die Haare aus dem Gesicht und sagte leise:
«Sie können mich nicht beleidigen. Sie haben es in Ihrem Stück versucht, und es ist Ihnen misslungen. Wir begegnen uns, zufällig, und Sie versuchen es erneut. – Wenn das Ihre Antwort auf meine Frage ist, so weiß ich Bescheid.»
Dann beugte sie sich über den Tomatensalat und aß. Sie saß und aß. Ja. Sie aß ihren Tomatensalat. Was gesagt werden musste, wurde gesagt, hinzuzufügen hatte sie nichts.
Die Dramatikerin schwieg ebenfalls, ein raffiniertes Biest, dafür meldete sich der Skilehrer:
«Ich bin kein Experte, aber … Die vielen Programme, diese Masse an Filmen, Nachrichten, Magazine … Nach zwei Stunden brummt mir der Kopf, als wäre er ein Hornissennest. – Aber Erkenntnisse? Keine.»
Oh Gott! Kam er vom Mond, oder hatte er den Sinn einer Fernbedienung nicht begriffen?
«Das Fernsehen bietet eine Dienstleistung», klärte sie den Skilehrer auf und fischte eine Zigarette, die letzte, aus der Packung.
«Schön wärs», meldete sich endlich der weibliche Nikolaus. «Im Wettlauf um die Gunst des Publikums verkauft man als Wahrheit, worüber sich nur spekulieren lässt. Wenn eine Meldung nichts hergibt, wird sie mit Bildern aufgepeppt, und wenn überhaupt nichts mehr zieht, so ist man wenigstens live dabei. Es geht immer nur darum, den Zuschauer bei Laune zu halten. Ein Zweck, der jedes Mittel heiligt.»
«Huch! Aus der Steinzeit des elektronischen Zeitalters. Das Fernsehen als verkörperte Unmoral.»
«Ich werde nicht gerne angelogen, und die Vorspiegelung falscher Tatsachen stößt mich ab.»
«Oieueu», seufzte sie und blies Zigarettenrauch über den Tisch. «Was wird Ihnen denn in einer Sendung wie der meinigen an falschen Tatsachen vorgespiegelt?»
«Alles. Ihre Kandidaten sind nicht echt, die Fälle erfunden und aufgebauscht, Ihre Experten getürkt und Ihre Ratschläge, ich bitte Sie, das glauben Sie doch selbst nicht.»
«So, und warum nicht?», sagte sie lauter als beabsichtigt.
«Psychologie, erstes Semester.»
«A ja. Aber Sie und Ihr Theater, da hat man die Weisheit mit Löffeln gefressen.»
«Auf jeden Fall verschluckt man sich nicht an Quoten», sagte die Strauß und lachte. Lauthals und mit offenem Mund. Der Grobian vom Nebentisch feixte ebenfalls. Offensichtlich genoss ihr Streit mittlerweile die Aufmerksamkeit des halben Speisewagens.
Die Reihe makelloser Zähne schockierte sie. Eine dieser blöden Nichtraucherinnen. Auch auf ein Make-up schien die Theatertussi verzichten zu können. Aber jung war sie nicht mehr. Die Falten am Hals, vierzig musste sie längst gewesen sein.
«Ich weiß nicht, was Sie so komisch finden», sagte sie bissig. «Was Sie uns vorwerfen, wissen wir selbst am besten. Was Sie aufdecken, ist unseren Zuschauern bekannt. Die können nämlich durchaus unterscheiden zwischen einer Unterhaltungskiste und Information. Die wissen, wo und wann eine Diskussion stattfindet, was live ist und was Theater.»
«Bravo!», sagte jemand hinter ihr, und ein paar Leute klatschten. Die Strauß legte ihre Geldbörse auf den Tisch und winkte dem Kellner.
«Vielen Dank für Ihre Belehrung.»
Sie bezahlte ihre Rechnung, rutschte über die Bank in den Flur, winkte dem Skilehrer ein letztes Adieu zu und rauschte ab. Ein fast geglückter Abgang.
Pech war nur, dass der Zug in den Bahnhof von Sargans einfuhr. Er schlenkerte über Weichen, und die Dramatikerin verlor das Gleichgewicht. Sie taumelte gegen einen Mann, den sie in ihrem Energieschub nicht bemerkt hatte, obwohl er in seiner rot karierten Jacke eigentlich unübersehbar war.
Wie sie sich an sein Revers klammerte. Peinlich, peinlich.
Der Typ, nicht eben ein Ausbund an Höflichkeit, schüttelte sie ab und drängte an ihr vorbei, und sie, ohne sich ein weiteres Mal nach dem Skilehrer umzusehen, schwankte mit gesenktem Kopf hinter ihrem Torero her.
«Ich hoffe, Sie werden mir nicht ebenfalls davonlaufen», scherzte die Wolf und wechselte den Platz. «Warum glauben eigentlich immer alle Leute, sie könnten mit mir über nichts anderes als das Fernsehen reden?»
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