Peter Höner - Wiener Walzer
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Auf einer mächtigen Leinwand lief eine Frau mit wippenden Brüsten hinter einem Ball her. Ein Mann stoppte das Leder, das Zifferblatt einer Uhr wurde eingeblendet, die Frau strahlte, die beiden umarmten sich, dann lief sie wieder.
Werbung. Aber wofür? Er starrte fasziniert auf die Leinwand, bewunderte die Brillanz der Aufnahmen und verstand doch nichts.
Leicht verwirrt steuerte er die Zeile der Bahnhofsbazare an. Reiseproviant brauchte er keinen, schon gar keinen Alkohol, aber vielleicht war es ja von Vorteil, wenn er sich für die lange Nacht im Zug mit Lesestoff versorgte. Er stöberte im Taschenbuchständer nach einem Krimi. «Mord im Orientexpress». Er kannte den Roman. Und den Film. Aber fuhr er nicht in den Orient? War das nicht die ideale Lektüre, um alte Berufswünsche zu beleben? Oder ein für alle Male und endgültig zu begraben?
Neben den Büchern lag die Masse der Blätter und Zeitschriften; Autorevuen und Computermagazine, glanzlackierte Busen, Prominente auf ihren Yachten, Rosenzüchter, Pferdehalter, Fußballer, Weintrinker und mittendrin: der Kopf der Roten.
«Dorin Wolf, die Moderatorin von ‹Blick ins Herz›». Das Titelblatt der «Privat».
«Kann ich Ihre Billette sehen?», erkundigte sich die Schaffnerin, wahrscheinlich um der japanischen Reisegruppe zu entgehen, die sich erwartungsvoll um sie versammelte. Er reichte ihr seine Fahrkarten, sie warf einen kurzen Blick darauf und hakte ihn in ihrer Liste ab. Sie nickte ihm zu, wünschte eine gute Reise, um dann die Japaner zum Eingang des Liegewagens zu lotsen. Bestimmt ein gutes Dutzend fast identischer Rollköfferchen holperten hinter ihr her den Zug entlang.
Vor der Türe drehte sich Mettler noch einmal um und schaute in den Bahnhof. Der Bahnsteig hatte sich mittlerweile geleert. Einzig ein dürrer Riese pendelte vor dem Schlafwagen hin und her. Er telefonierte, hatte dieses Ding am Ohr, das hier alle zu besitzen schienen, und brüllte auf dem Bahnsteig herum.
«Bist g’scheit? Passt scho, wenn’s eh nix wird. Bitte danke. Naa servus. I di aa.»
Aus der Halle bog eine Gruppe lärmender Männer, die wie ein Mückenschwarm um eine stattliche und gut gelaunte Frau tanzten. Die Männer hatten weder Koffer noch Taschen bei sich, nur die Frau schob einen Gepäckwagen vor sich her. Sie schien auf eine weite Reise zu gehen, zumindest ließ dies das Ungetüm ihres Koffers vermuten. Die Männer scharwenzelten um sie herum und überboten sich mit flotten Sprüchen.
Schauspieler, diagnostizierte er. Schauspieler, die eine Kollegin zum Bahnhof bringen, den Stargast aus Wien. Er griff nach seinem Koffer und stieg ein.
SCHLAFWAGEN 302
ZÜRICH HB
Der Hund war ja ein Angsthase. Dorin Wolf musste ihn auf den Arm nehmen und in den Schlafwagen stemmen.
«So! Nun aber, lauf!»
Das dumme Vieh sprang an ihr hoch und machte ihr den Mantel dreckig, sie schubste ihn beiseite und spähte in den Korridor.
Wie meistens war der Wagen gut belegt. Die Reisenden standen im Flur vor den Abteilen und warteten auf die Anweisungen des Schaffners. Irgendetwas Auffälliges, gar Ungewöhnliches konnte sie nicht entdecken. Trotzdem zögerte sie.
Sie wurde bedroht. Seit Wochen erhielt sie anonyme Briefe. Sie war in Gefahr. Ein perverser Blödmann bastelte mit ausgeschnittenen Worten und Buchstaben einen holprigen Text, klebte Schweinereien auf Papier und drohte, sie umzubringen.
Sie hatte die Briefe der Polizei gezeigt. Man erkundigte sich, ob sie einen Verdacht habe. Ob sie glaube, als Moderatorin angegriffen zu werden? Ob sie sich beobachtet, gar verfolgt fühle? Lauter Unsinn. Sie wollte ja nur wissen, wer ihr solche Briefe schrieb. Irgendetwas unternommen hatte die Polizei nie, und ihre Kollegen … Mein Gott. Die lachten sich schief und brannten darauf, die hässlichen Anzüglichkeiten hinter ihrem Rücken durchzuhecheln.
Vor ein paar Tagen hatte sie ein Paket mit einem Klappmesser bekommen. «Alles hat zwei Seiten, das Messer eine Schwester». Ein Blödsinn, auf den sie sich keinen Reim machen konnte. Die Schwester des Messers ist die Gabel, der Bruder der Löffel. Und die zwei Seiten? Aber wenn der Satz einen Code enthielt, den sie nicht knacken konnte, wenn es an ihrer eigenen Fantasielosigkeit lag, dass sie nicht verstand, was da auf den Zettel geklebt war? Oder war es das Messer, das ihr Angst machte? Ein scharf geschliffenes Klappmesser, mit dem sich leicht jemand erdolchen ließ.
Sie drückte die Schwingtüre zum Korridor auf, blieb erneut einen Augenblick unter der Türe stehen und musterte die Reisenden ein zweites Mal. Eine vertraute Runde: Geschäftsleute, Kulturtouristen (Oper, Burgtheater, Stephansdom) und ein paar Ausländer, die sich nicht so leicht einer bestimmten Kategorie zuteilen ließen. Nichts, was ihr Misstrauen rechtfertigte. Schon drehten sich die ersten Köpfe nach ihr um, und sie erntete die immer leicht überraschten Blicke, die ihr verrieten, dass man sie erkannte.
Ihr Abteil befand sich in der Mitte des Wagens im Oberstock und war das einzige, welches einen eigenen Aufgang besaß. Es war immer das selbe. Ein Entgegenkommen der Bahn, die so die Treue einer guten Kundin belohnte. Immerhin benutzte sie den Zug jede Woche, immer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, einmal von Zürich nach Wien, die Woche darauf von Wien nach Zürich. Seit bald zwei Jahren. Der kleine Raum war längst zu einer Art dritten Heimat geworden. Auf jeden Fall kannte sie ihn so gut, dass sie auf Grund der kleinen Beschädigungen (einem blinden Fleck im Spiegel, einem Kratzer im Waschbecken) jeweils wusste, in welchem Waggon der beiden Zugkompositionen, die zwischen Zürich und Wien verkehrten, sie gerade zu Gast war.
Die Blicke der Leute taten ihr gut. Ihr Publikum begleitete sie, und die spürbare Bewunderung tilgte die scheußliche Mischung aus Angst und Wut, die sie seit Wochen verfolgte. Zumindest für den Moment.
Vor drei Tagen hatte sie sich einen Hund gekauft. Als Hilfe hatte er sich bis jetzt freilich nicht erwiesen. Im Moment stürmte er durch den Wagen und begrüßte ihre Fans. Wie ein ungezogenes Kind.
Sie kramte in ihrer Tasche, rief seinen Namen und warf ein Hundebiskuit nach ihm. Leider ohne Erfolg. Immerhin hoben seine Kapriolen die Stimmung, und eine Frau flüsterte ihr zu, wieso denn der süße Hund nicht in «Blick ins Herz» auftrete.
«Mein Mann und ich, wissen Sie, wir schauen jede Ihrer Sendungen. Obwohl. Sie sind für ein jüngeres Publikum, ich weiß, wir gehören ja nun zu den Alten. Den jungen Alten.» Sie lachte. «Dafür haben wir Zeit.» Und etwas verlegen fügte sie hinzu: «Sie sehen immer so, so dynamisch aus.»
Die Moderatorin lächelte und bedankte sich, und die Frau drehte sich nach ihrem Mann im Abteil um.
«Dorin Wolf ist im Zug, du weißt schon, die Moderatorin von ‹Blick ins Herz›», flüsterte sie, immerhin so laut, dass sie gut zu hören war. «Unser Stargast, und wir sind dabei.»
Eine Welle tiefster Befriedigung durchrieselte sie. Dafür arbeitete sie, das waren die kleinen Höhepunkte, die sie glücklich machten. «Dorin Wolf is here.»
Der Hund tapste eine der kurzen Treppen hoch und verschwand, um gleich darauf mit einem Schuh im Maul wieder aufzutauchen.
«Busoni!», schrie sie entsetzt. Dieser Mistkerl.
Schon kam die Besitzerin des Schuhs die Treppe herunter. Eine füllige Dame mittleren Alters, rosig und schwitzend, die Bluse war ihr aus dem Rock gerutscht. Der Hund tollte zum anderen Ende des Wagens, warf den Schuh in die Luft und knurrte, als müsste er seiner Beute den Garaus machen.
«Busoni! Willst du wohl hierher kommen. – Gib sofort den Schuh zurück.» Ein Albtraum, der Hund verpatzte ihren Auftritt.
Die Rosige näherte sich dem Hund, ließ sich wie ein Ringer in die Hocke fallen und streckte dem Hund die Hand entgegen.
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