Peter Höner - Wiener Walzer
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Auf Sandra folgten eine Erika Lehmann, wahrscheinlich eine Schülerin, eine Agnes, eine Frau Fröhlich, die Schwestern Gina und Julia, noch einmal eine Sandra, dann, in einem dunkelroten Umschlag, der Liebesbrief eines bodygestählten Mike Meierhofer. – Das Foto des ölglänzenden Schwarzenegger-Verschnitts in einem leicht verrutschten Tangaslip wurde gleich mitgeliefert. – Er versprach, sie für immer auf Händen zu tragen. Die Kraft dafür schien er ja zu haben. Mit krakeligen Buchstaben versicherte er, dass sie die Frau seiner Träume sei, und verlangte, dass sie ihn anrief, um ein Date auszuhandeln. Sie zerriss Bild und Brief und warf sie in den Abfallbehälter. Schade um das schöne Foto, aber derart eindeutige Angebote beantwortete sie nicht.
In Interviews wurde sie immer wieder gefragt, warum sie nicht in einer festen Beziehung lebe. Meistens ging sie gar nicht darauf ein oder versuchte, einen Witz zu machen. Obwohl ihre Sendung von verwandelten Prinzen lebe, habe sich ihr noch kein Froschkönig empfohlen oder sonst ein Blödsinn, den niemand verstand und der sich nicht verwerten ließ.
Leute wie ihre Eltern, ihr Redakteur warfen ihr deswegen Hochmut vor. Sie werde einmal wirklich einsam und allein sein und einem der Verschmähten nachtrauern. Sorgen hatten die Leute.
Das hieß ja nicht, dass sie kein Sexualleben hatte und ihre Nächte als prüde Jungfer verbrachte. Ihre «one night stands» fanden nicht selten hier im Zug statt. Irgendwo zwischen Innsbruck und St.Pölten. Alleinreisende Männer gab es genug. Die Spielregeln mussten klar sein, und spätestens in St.Pölten hatten ihre Besucher wieder zu verschwinden. Nach dem Akt wurde es in dem schmalen Bett sowieso ungemütlich. Meistens gingen sie nachher noch einmal in den Speisewagen, wo sie sich bei einem Glas Wein voneinander verabschiedeten. Dem Schafwagenschaffner spendierte sie ein Trinkgeld. Manchmal. Um sicher zu sein, dass er den Mund hielt. Aber eigentlich war das ihre Sache. Es ging niemanden etwas an, mit wem sie ihr Abteil teilte, und zur Regel wurde es nicht. Im Gegenteil. Es mussten zu viele Dinge stimmen, und gerade reich gesät waren die Typen nicht, die für sie in Frage kamen.
Mit Busoni im Abteil dürfte sich die Zahl möglicher Kandidaten erneut verringern. Da mochte sich einer noch so gut mit Hunden auskennen, aber die Vorstellung, dass der Hund ihnen zuschauen könnte, fand sie obszön.
Der Zug verlangsamte seine Geschwindigkeit. Er schlich die Lichter einer Baustelle entlang, Männer in gelben Helmen glitten vorbei, ein grell gestreiftes Absperrband wellte auf und nieder, sie hörte das Dröhnen eines Kompressors. Sie befanden sich mittlerweile am oberen Ende des Sees. Die orange beleuchtete Schlossanlage von Rapperswil spiegelte sich im glatten Wasser. Ein vertrautes und schönes Bild, und für den Bruchteil eines Augenblicks flog ihr durch den Kopf, dass sie gern hier lebte.
Busoni japste, zog die Lefzen hoch, die ganze Schnauze zitterte, dann ein kurzes Blinzeln, er schluckte seinen Speichel und schlief weiter.
Sie riss einen weiteren Umschlag auf und zog den Brief heraus, ein billiges Papier, «der Umwelt zuliebe» grau und sperrig.
«Klemmfutz! Willkommen zur letzten Fahrt.»
SPEISEWAGEN
THALWIL–WALENSTADT
Er zeigte auf einen Vierertisch ohne Aschenbecher, obwohl er seine Pfeife bei sich hatte.
«Sie sind Nichtraucher», bemerkte seine Begleiterin erfreut, und er nickte.
«Pfeife. Ich kann gut und gern darauf verzichten.»
So kurz hinter Zürich war der Speisewagen noch fast leer. An einem Tisch gleich hinter der Küche saßen drei Männer bei einem Bier.
Sie rutschte über die Sitzbank ans Fenster, schüttelte sich, als ob sie friere und rieb sich die Hände. Dann stützte sie die Arme auf den Tisch und fragte:
«Überrumpelt?»
Er lächelte schwach und wunderte sich erneut über ihre tiefe Stimme.
«Ich heiße Melitta Strauß», stellte sie sich vor, «und finde es fad, allein im Speisewagen zu sitzen. Vor allem später, wenn die Biertrinker aus der zweiten Klasse eintrudeln. – Ich lebe in Wien, habe die letzten Wochen in Zürich gearbeitet …»
«Im Theater?»
«Ja. Woher wissen Sie das.»
«Eine Vermutung. Die Leute, die Sie begleiteten, ich hielt sie für Schauspieler …»
«Ja, das stimmt.»
«Sie sind Schauspielerin?»
«Nein, ich nicht. Ich habe für ihr Theater ein Stück geschrieben. – Aber bevor Sie mir alle meine Geheimnisse entlocken, darf ich vielleicht Ihren Namen erfahren?»
Er lachte entschuldigend und sagte:
«Mettler, Jürg Mettler.»
Er zögerte und kam über die paar Silben nicht hinaus. Was konnte einer von sich sagen, der weder Titel noch Beruf hatte und ohne Arbeit war. Fast wünschte er sich, noch bei der Polizei zu sein. – «Kommissar Mettler, Kriminalpolizei Zürich.» – Das hätte immerhin zur ihrer tiefen Stimme gepasst.
Zum Glück kam der Kellner mit den Speisekarten. Er empfahl ihnen ein Nudelgericht und brachte eine Flasche Zweigelt, einen österreichischen Rotwein, zu dem Mettler sich überreden ließ, obwohl er sich vorgenommen hatte, keinen Alkohol zu trinken.
Am Zweiertisch ihnen schräg gegenüber nahmen zwei weitere Gäste aus dem Schlafwagen Platz, der Sikh und seine Begleiterin. Er hatte sie für ein Paar gehalten, nun war er sich nicht mehr sicher. Auf jeden Fall besaß die Frau die größere Reiseerfahrung, sie betreute ihn. Sie fragte den Kellner nach einer Speisekarte in englischer Sprache, sie bestellte die Getränke, sie schaute sich neugierig nach allen Seiten um, und sie nickte Frau Strauß zu, als seien sie alte Bekannte. Der Mann schwieg und lächelte oder fummelte an seinem Turban, der nicht richtig zu sitzen schien.
«Mehr als Ihren Namen verraten Sie mir nicht?», nahm Frau Strauß den Faden wieder auf. «Warum fahren Sie nach Wien?»
«Ich besuche meinen Sohn. Er arbeitet in Wien, in einem Hotel. Ich, ich habe ihm eine traurige Nachricht zu überbringen. Seine Mutter …»
Er verstummte. Warum sollte er einer Frau, die sich allein im Speisewagen langweilte, erzählen, dass Alice gestorben war. Dass er Haus und Hof verloren und ohne Arbeit war. Die große Jammertour.
«Seine Mutter und ich leben getrennt», versuchte er den drohenden Einbruch ihres Tischgesprächs abzuwenden. «Noch nicht sehr lange. – Eine der üblichen Geschichten», sagte er rasch und um weiteren Fragen zuvorzukommen: «Erzählen Sie mir von Ihrem Theaterstück. War es ein Erfolg?»
«Ich bin zufrieden. Wir wurden nicht ausgepfiffen und die Kritiken waren gut, bis auf die eine schlechte, die einen dann so wurmt. «Das Stück treibt an der Oberfläche, ohne Pointen, ist banal und trifft das an sich wichtige Thema nicht.» Und schon hält man diese eine für die wichtigste und die Lobreden der anderen für oberflächlich. – Doch das ist wohl mehr ein persönliches Problem.»
«Wie meinen Sie das?»
«Man weiß selbst am besten, woran man mit einer Arbeit ist», sagte sie finster, und ihre Augen bohrten sich in die seinen.
«Der Erfolg gibt einem Recht.»
«O nein. Dem Erfolg darf man nicht trauen. Was alle bejubeln, tut niemandem weh. – Na ja, so simpel ist es nicht, und schon gar keine Entschuldigung für den eigenen Schiffbruch …»
«Den Sie ja nicht erlitten haben.»
«Richtig, vielen Dank. – Sehen Sie, kaum fragt mich jemand, nach meinem Erfolg, glaube ich, dass es, weil es einer war, wohl kein wirklicher gewesen sein kann. – Das meine ich mit persönlichem Problem.»
«Mit der Bratwurst in den Kaffee tunken», sagte er augenzwinkernd.
Sie lachte und schüttelte irritiert den Kopf. Doch bevor sie fragen konnte, was er denn mit seiner rätselhaften Bemerkung gemeint haben könnte, servierte ihnen der Kellner die Speisen.
Das Nudelgericht war eine fade Angelegenheit. Eine Mischung aus verkochten Teigwaren, Gemüse, ein paar Stückchen Huhn und einzelnen Blättchen hauchdünn geschnittenen Schinkens.
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