Angelika Beltz
Daphne und der Kaiser
Ein historischer Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Angelika Beltz Daphne und der Kaiser Ein historischer Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhalt Inhalt Konstantin der Große war ein faszinierender Mann. Sein Weg zur Alleinherrschaft war geprägt von Gewalt, Krieg und Mord. Aber letztendlich hat er dem Christentum zum Durchbruch im Römischen Reich verholfen. Der Roman erzählt Kaiser Konstantins Weg zur Macht anhand der fiktiven Geschichte von Daphne, einer römischen Patriziertochter, die seinen Lebensweg mit ihrer Familie begleitet.
Widmung Widmung Dieses Buch ist Dieter gewidmet. In 52 glücklichen Ehejahren haben wir wunderschöne Reisen unternommen, die uns u. a. zu den Schauplätzen dieses Romans geführt haben.
Flucht aus Constantinopolis 337 n. u. Z.
Reise nach Sicilia 286 n. u. Z
Heirat in Roma 287 n. u. Z.
Reise nach Augusta Treverorum 287 n. u. Z.
Schwangerschaft 287 n. u. Z.
Augusta Treverorum
Ehekrise 288 n. u. Z.
Die Liebe 288 n. u. Z.
Daphne wird Christin 290 n. u. Z.
Erste Tetrarchie 293-305 n. u. Z.
Christenverfolgung 303 n. u. Z.
Das Bankett 306 n. u. Z.
Thermenbesuch 306 n. u. Z.
Einzug in Augusta Treverorum 306 n. u. Z.
Hinrichtung der fränkischen Fürsten 307 n. u. Z.
Machtkampf und Krieg 307 - 311 n. u. Z.
Familie 308 n. u. Z.
Schlacht an der Milvischen Brücke 312 n. u. Z.
Roma, Capitale am Tiberis 312 n. u. Z.
Kampf um die Macht 312 - 323 n. u. Z.
Schwangerschaft 316 n. u. Z.
Kampf um die Alleinherrschaft 315 - 321 n. u. Z.
Reise nach Karthago 317 n. u. Z.
Sieg 324 n. u. Z.
Daphne in Constantinopolis 324 – 337 n. u. Z.
Daphnes Urenkel in Constantinopolis 370 n. u. Z.
Arianer und Donatisten und der rechte Glaube
Konzil von Nicäa 325 n. u. Z.
Festigung der Macht 326 – 327 n. u. Z.
Grundsteinlegung von Constantinopolis 328 n. u. Z.
Tod von Vitruv 329 n. u. Z.
Rückkehr 338 n. u. Z.
Reise nach Roma 338 n. u. Z.
Impressum neobooks
Konstantin der Große war ein faszinierender Mann. Sein Weg zur Alleinherrschaft war geprägt von Gewalt, Krieg und Mord. Aber letztendlich hat er dem Christentum zum Durchbruch im Römischen Reich verholfen.
Der Roman erzählt Kaiser Konstantins Weg zur Macht anhand der fiktiven Geschichte von Daphne, einer römischen Patriziertochter, die seinen Lebensweg mit ihrer Familie begleitet.
Dieses Buch ist Dieter gewidmet. In 52 glücklichen Ehejahren haben wir wunderschöne Reisen unternommen, die uns u. a. zu den Schauplätzen dieses Romans geführt haben.
Flucht aus Constantinopolis 337 n. u. Z.
Daphne war einst eine schöne Frau. Ein aufmerksamer Beobachter vermochte noch immer, einen Schimmer jugendlichen Glanzes auf ihrem Gesicht zu erahnen. Ihre schlanke Gestalt harmonierte mit der mittleren Körpergröße und den grazilen Händen und Füßen. Das gelockte Haar glänzte um die Wette, mit der mit Perlen bestickten, weißen Tunika, die ihren Körper sanft umspielte. Aufrecht, die hohe Stuhllehne kaum berührend, saß Daphne inmitten von Blumen und blühenden Sträuchern auf dem Dachgarten ihres Stadthauses in Constantinopolis (Konstantinopel).
Das luxuriöse Anwesen, ein Geschenk Kaiser Konstantins, des Gönners ihrer Familie, den die Byzantiner bald nach seinem Tode den „Großen“ nennen würden, lag neben dem kaiserlichen Palast von Constantinopolis. Konstantin verlangte Daphnes Ehemann, Senator Gaius Antonius Rufus Vitruv, in seiner Nähe zu wissen. Vitruvs wiederholt scherzhaft geäußerte Vermutung, dass der Kaiser mehr Interesse an Daphnes Nähe habe, rief bei ihr stets nur die Andeutung eines Lächelns hervor. Regelmäßig hatten Vitruv und Daphne zu intimen Gesellschaften in ihr Haus geladen. Konstantin und die Mitglieder der kaiserlichen Familie waren den Einladungen gerne gefolgt.
In den letzten Jahren erstrahlte das Anwesen selten im Glanz alter Zeiten, als berühmte Geistliche und Philosophen aus den Provinzen des römischen Imperiums und fernen Ländern Constantinopolis besuchten. Es war für sie eine Ehre, Daphne ihre Aufwartung zu machen, der Tochter des römischen Senators Titus Cornelius Orestes und Witwe des ehemaligen Statthalters der Provinz Belgica Prima. Aber hauptsächlich erregte Daphnes Bibliothek die Neugier der Besucher, eine der größten des Römischen Reiches, mit kunstvoll bemalten Papyrusrollen und Kodizes (als Block gefaltete Pergamentblätter, eingeklemmt zwischen zwei Holzbrettchen), die aufgeschichtet auf langen Regalen lagen. War der Gast gelehrt und anregende Gespräche zu erwarten, ließ Daphne alle Räume hell erleuchten und die Schutzbezüge von den bequemen Klinen, den Ruhe- und Speiseliegen entfernen. Im Garten brannten Fackeln und im triclinium, dem Speisezimmer, trugen festlich gekleidete Sklaven köstlich zubereitete Speisen aus den entferntesten Provinzen des Reiches auf, von denen viele der Gäste vorher weder gehört noch gekostet hatten. Wenn die leiblichen Genüsse befriedigt waren, lasen die gelehrten Männer entzückt die alten Werke griechischer Philosophen. Häufig entschlossen sie sich erst, nach mehreren Wochen und schweren Herzens, das gastliche Haus zu verlassen. Ohne Gäste bestimmten die Einnahmen leichter Mahlzeiten Daphnes Tage, im Winter in der Bibliothek zwischen ihren geliebten Büchern, im Frühjahr, sobald die Sonne warm genug schien, auf der Dachterrasse. Kurze Spaziergänge im Park des Anwesens schlossen sich ebenso bei kaltem Wetter und Regen an. Einmal wöchentlich besuchte Daphne die vor vielen Jahren von ihr und der Kirche von Constantinopolis gegründeten sozialen Einrichtungen, die am Abhang der antiken Akropolis in Richtung Goldenes Horn lagen. Das Waisenhaus, die Schule, das Hospiz und das Haus für alte, gebrechliche Menschen ohne Familie unterhielt hauptsächlich die Kirche. Nicht zuletzt die Zuwendungen aus Daphnes und anderer reicher Christen Vermögen ermöglichten die Versorgung der bedürftigen Menschen von Constantinopolis. Ebenso unterbrachen die Audienzen im kaiserlichen Palast Daphnes Tagesrhythmus, zu denen sie der Kaiser in den letzten Jahren immer seltener befohlen hatte. Dann kam ein Wagen des Palastes vorgefahren und brachte sie zur Chalke, dem Torbau des Palastgeländes am südlichen Ende des Augusteum, ein Platz, der sich südwestlich an die Hagia Sophia anschloss. Dort wurde sie von der kaiserlichen Garde begrüßt und durch Gänge und Höfe bis zum Daphnepalast geleitet. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln, missmutig schweigend, empfing sie der feiste Obereunuch Eutropios. In der Funktion des „praepositus sacri cubiculi“, des Oberkämmerers, verantwortete er das „sacrum cubiculum“, das Heilige Schlafzimmer, des Kaisers und der Kaiserin und stand dem kaiserlichen Haushalt vor. Er begrüßte Daphne mit einer angedeuteten Verneigung, begleitete sie zu den kaiserlichen Privatgemächern und zog sich auf Wink des Kaisers hörbar grollend zurück. Zu seinem Kummer war es ihm zu keiner Zeit gelungen zu erfahren, was sein Herrscher mit der alten Frau seit so vielen Jahren, zu reden hatte.
Daphnes Blick schweifte über den Daphnepalast, den ihr Ehemann erbaut hatte. Vitruvs Überzeugung, dass der Palast nicht nach der im Park stehenden Skulpturengruppe aus Griechenland, die Daphne, Tochter des Peneios, fliehend vor Apollon darstellte, benannt war, sondern nach ihr, hatte Daphne lachend als Spekulation abgetan.
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