Carsten Wolff - Der Augenleser
Здесь есть возможность читать онлайн «Carsten Wolff - Der Augenleser» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Augenleser
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Augenleser: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Augenleser»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Erzählung «Der Augenleser» berichtet über eine Vergewaltigung im Drogenrausch, in der als Sühne der Tod als Ausgleichsleistung eingefordert wird. Dazu treibt die Geschändete ein arglistiges Spiel mit den Tätern.
Wenn der Ich-Erzähler an einer Stelle bemerkt: «Ja, in ihrem Denken ist die Rache meiner Schuld verankert. An ihrem Körper klebt der süße Geruch des Todes. Nein, sie ist der Tod!», und weiter feststellt: «Dem Tod kann niemand entrinnen!», klingt es nach Hoffnungslosigkeit, die er selbst stets infrage stellt: «Hoffnung! Die gibt es immer! Denn wer diese aufgibt, gibt sich selbst auf!»
Ist der Protagonist stark genug, zu widerstehen? Kann er in seiner Traumwelt eigentlich getötet werden?
Der Augenleser — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Augenleser», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Verbunden damit ist stets bei mir eine Erwartungshaltung, dass in den nächsten Minuten oder Stunden etwas Unerwartetes passieren kann, allerdings nicht muss. Es ist mit jedem ankommenden Flugzeug und ihren Passagieren eine Möglichkeit vorhanden, etwas Außergewöhnliches, mit etwas Besonderem in Kontakt zu treten,
welches sich außerhalb der Normalität befindet und zugleich anziehend, wie auch abstoßend sein kann, je nachdem worum, wovon es erzählt. Noch verhält sich alles sehr beruhigend und still um mich herum. Erst einmal, jedenfalls. Wie ich der Anzeigentafel entnehmen kann, werden in der nächsten Stunde ein paar Flieger erwartet und mit ihnen Gäste ankommen, die möglicherweise etwas in sich bergen und zu erzählen haben.
Ein Flieger aus der Schweiz ist angekündigt. Eine kleinere Maschine mit etwa einhundert Plätzen, wenn überhaupt. Ja, die Schweiz: das Land der Gegensätze: Flach und steil, kalt und warm, schroff und glatt, bewachsen und kahl, fruchtbar und karg, und…., um nur einiges davon aufzuzählen. Und ebenso lassen sich diese Eigenschaften auf ihre Menschen übertragen: Von der Sonne braun gebrannt, die Haut gefurcht und lederartig bis hin zu blass und fein, je nachdem ob diese aus den Hochalpen oder dem flachen nördlichen Teil stammen.
Über diese Gedanken öffnen sich die Flügel der Schiebetür ein erstes Mal und ein kurzer Blick wird von jemand gewagt. Bereits danach ergießt sich der Schwall der Ankommenden, die sich auch gleich wieder zur Unsichtbarkeit verwischen.
Noch einmal öffnet sich die Tür und ein schlanker, mittelgroßer Mann von etwa dreißig Jahren erscheint, der seinen Gepäckwagen gemächlich, unorientiert vor sich herschiebt. Nur kurz treffen sich unsere Blicke. Doch…..
„ Mein Name ist Hänschen, eigentlich bin ich auf Hans-Friedrich getauft worden“, so berichtet der Fremde. „Doch alle nennen mich nur Hänschen. Was blieb mir anderes, als sich mit der Zeit daran zu gewöhnen, wenn es doch alle sagen. Egal, also bleibe ich beim Hänschen.
Seit einiger Zeit hielt ich mich dort im Kurort Laax auf, um einerseits zu neuen Kräften zu gelangen, andererseits mich auf eine Herausforderung vorzubereiten, denn schon bald sollte ich im väterlichen Betrieb eine Vorstandsfunktion übernehmen. Und so sagten meine Eltern zu mir: „Junge erhol Dich, bevor Du in den nächsten Jahren keine Zeit mehr dazu finden wirst“, und meine Mutter setzte noch hinzu: „Guck Dir Vater an. Ich habe kaum etwas von ihm. Er kommt spät nach Hause und ist bereits in der Frühe auf dem Weg ins Büro. Außer an den Wochenenden, da finden wir Zeit füreinander! Ja, so wird es Dir auch bald ergehen, deshalb genieß die letzten Wochen, bevor diese Mühle für Dich beginnt!“ Ja, so sprachen sie zu mir und umarmten, küssten mich lebhaft wie bei einem unbestimmten Abschied, wobei immer etwas Wehmut, Quälendes in der Luft liegt, das möglicherweise aus der Ungewissheit geboren ist. Ich empfand es seinerzeit als ein wenig theatralisch, übertrieben und gespielt, handelte es sich doch zwar um einen schweren Job, jedoch nicht um etwas, was mich umzubringen drohte.
Also setzte ich mich ins Taxi, dann zum Flughafen und nur wenig später befand ich mich in Zürich-Kloten. Von dort aus ging es mit dem Auto weiter nach Laax. Wer diesen Ort nicht kennen sollte: Dieser liegt in der Region Surselva im Kanton Graubünden, zählt etwa eintausend Einwohner, liegt in etwa ebenso hoch über dem Meeresspiegel und besitzt gefühlt ebenfalls so viele Skipisten. Im Sommer lädt der Laaxer See und auch das nahe Wäldergrün zu sportlichen Aktivitäten ein. Und wer ein wenig Lust verspürt, kann leicht in eine Höhe von 2000 Metern laufen, um dort den Drachenseglern beim Fliegen zuzuschauen. Die Temperaturen steigen manchmal zu schwindeligen Graden an. Im Winter hingegen steht der Ski im Mittelpunkt, wobei andererseits für jede unterschiedliche Sportart ein großes Angebot vorhanden ist. Wie man sich leicht denken kann, ist es mit viel Rummel und Getümmel verbunden. Dazu stoßen die üblichen Hotels, private Vermietungen und ein klassisches Angebot an Kuren, heute eher Wellness genannt.
In einem solchen Wellnesstempel hatten meine Eltern mich untergebracht. Die Anhöhen zeigen einen wunderschönen Weitblick in die Gegend auf die schroffen und steilen Bergketten, den Bewuchs des saftigen Grüns, Waldwege, die zu Spaziergängen einladen und viel mehr… Im Winter verwandelt sich das eher beschauliche Bild zu einem tosenden, rauschenden Schneegetümmel, und auch die Einwohnerzahl steigt leicht auf das mehrfache an. Mit einem Wort: Selbst verordneter Wahnsinn!
Mein Augenmerk, jedenfalls das meiner Eltern, und ein braver Sohn beugt sich diesen Wünschen, lag auf Erholung und Entspannung. Die Tage glichen einander, waren mit teils langweilig, dann wieder mit aufregend zu bezeichnen, wenn es am Kaminfeuer spannende Geschichten zu erzählen gab, oder wenn auch wieder der Rettungsdienst oder die Bergwacht tätig werden mussten, weil der eine oder andere sich mit seinen Kräften übernommen hatte. Nach etwa 14 Tagen riss mich ein plötzlicher Einfall aus dieser gedanklichen Wohlfühleinöde heraus und „befahl“ mir, ein Wagnis einzugehen. Ich muss dazu bemerken, dass ich, auch wenn ich aus dem flachen Norden komme, ein geübter Skiläufer bin. Jedenfalls packte es mich, die Skier unterzuschnallen, jedoch nicht auf einer der stark frequentierten Pisten zu fahren, sondern abseits, dort wo ich bereits früher gelaufen beziehungsweise gewandert bin. Also machte ich mich auf meinen Ausflug ins Ungewisse.
Jedenfalls………………
schwebte ich auf meinen Kufen wie die vielen Flocken, die mich zu umgarnen schienen, so als wären sie augenblicklich zu meinen persönlichen Freunden geworden, zu schwebenden Freunden, weil sie sich leicht mit dem Wind bewegten und keine Schwere aufwiesen, weil sie federleicht von oben nach unten wogten wie aus einem Federbett hinaus geschüttelt, bis dennoch irgendwann nicht mehr festzustellen war, ob diese von oben nach unten oder umgekehrt sich fallen ließen, denn dieses oben und unten hatte sich bereits seit geraumer Zeit zu einem umgebenen Einheitsgrau verdichtet, welches noch nicht mit schwarz, aber eben auch nicht mehr mit durchsichtig zu bezeichnen war, und bei mir zu einer Orientierungslosigkeit geführt hatte, die, ja selbst, wenn ich im Augenblick den einen Handschuh abgestreift, ich die feuchten Finger in den seichten Wind gehalten hätte, es nicht zu einer Orientierung hätte beitragen können, nein, ab diesem Augenblick verhielt sich alles, anders als der Geist der Erfahrung es normalerweise als Indikator hätte aufzeigen müssen, es schien sich der physikalische, kosmologische und psychologische Erkenntnisbereich zu dem Unus Mundus, zu einem Einzigen, zu einem Weiß überführt zu haben, zudem ich offensichtlich ab sofort dazugehörte, und obgleich mich dieses neue Gefühl komplett vereinnahmt hatte, ließ ich die Kufen gleiten, dann bremsen, so als gäbe es in dieser friedlichen, neuen Welt wellenartige Züge, so als hätte jemand mit seinen langen Krallen Linien in den Schnee gezogen, die mir die Richtung innerhalb des Einen und Ganzen wiesen, von denen ich nicht wissen konnte, ob sie mich weiter nach oben oder unten brächten, tief in die Ungewissheit hinein, obgleich, so sagte ich mir, sollten diese Linien nur abwärts gerichtet sein, ich irgendwann aus der Höhe hinab im Tal ankommen müsste, was mir augenblicklich noch zeitlich zu früh erschien, war ich doch noch keine lange Zeit unterwegs, denn ich fühlte mich auf der Höhe wohl, jedenfalls nicht unwohl, denn das Gefühl der Furcht war mir gänzlich entwichen und auf keinen Fall mit einem zeitlichen Zustand verbunden, und dennoch zog ich es in die Betrachtung ein, dass diese Empfindung trügen konnte, in dem die Höhe zu hoch und unbeherrschbar für einen Einzelnen zu werden vermochte, die gefühlte Grenzenlosigkeit plötzlich zu einer strikten Verengung, einem Nadelöhr ähnlich, führen konnte, welches mit Überschätzung der eigenen Möglichkeiten oder Kräfte sehr gut beschrieben werden kann, gegenwärtig sich das Wetter bemerkbar schwieriger gestaltete, die momentan noch zarten Flocken zu größeren und undurchdringlicheren auswuchsen, gleichzeitig die Temperatur absackte und eher an eine große Kältekammer erinnerte, die schon bald auch die letzten Wärmetropfen aus dem Körper ziehen wollte, sodass der unbedingte Wille und Glaube an sich selbst, das Vertrauen an die ungebrochene physische Stärke, sich alsbald zu Übermut wandeln sollte, denn diese voluminösen weißen Flocken flogen mir direkt ins Gesicht, sie klopften wie kleine Klatschen auf meine Haut, schmolzen anfangs noch, um alsbald eine gefrorene Schicht wie eine Panzerung auszubilden, gegen die sich meine Lider kaum noch, und wenn nur kurz, zu öffnen vermochten, obgleich selbst das Sehen nicht mehr bewirken konnte, da sich die Landschaft in dieses allgemeine Weiß zu einer Blendung der Augen mittlerweile gewandelt hatte, und damit ein weiteres Anrennen unmöglich gemacht hatte, es nur zu dem vernünftigen Entschluss in mir führen konnte, nunmehr abwärts gleiten zu müssen, in der Hoffnung, nicht zu einer tödlichen Eisfigur zu erstarren, welche das pulsierende Blut endgültig zum Erliegen bringt, wobei die Erinnerung in mir Kindheitserlebnisse an Hitze wie auch Kälte hochspülte, beispielsweise wie ich als Kind mit anderen Kindern zusammen mit unseren Schlitten die sanften Anhöhen runter gesaust sind, wir uns das eine oder andere Mal dabei überschlagen haben, lachend wieder aufrappelten, auch wenn wieder einmal so richtig wehgetan hatte, wir dabei alles Leiden und Wut herausgeschrien haben, so als wollten wir mit diesen animalischen Lauten, die Schmach auf der Stelle vergessen oder auch verjagen wollen, und doch, was half dieses Schmerzgeschrei?, nichts, denn erst als der kalte Schnee die Glieder taub gemacht hatte, war das Befinden wieder in eine Balance geraten, zu einer Harmonie zurückgekehrt, sodass das Vergnügen des Rodelns über das Missgeschick dominierte und zugleich in den Hintergrund gedrängt worden war, ja, dann hatte ich mit den anderen zusammen meine Gewissheit zurückgefunden, den Hügel abermals erfolgreich bezwingen zu können, wobei wir, so erinnere ich mich augenblicklich, häufig die Zeit vergaßen, und gleichzeitig damit Signale des Körpers missachteten, welcher sich aus natürlichen, lebenserhaltenen Gründen bei mir wie den Freunden gemeldet hatte, in der Weise, dass einige Glieder des Körpers abzusterben drohten, leicht bläulich mit einem Touch ins Schwarze waren die Hände und Fußzehen bereits angelaufen, sodass unsere Mütter diese nur mit viel Reiben und auch duldsamer, milder Ofenwärme wieder aus der fortgeschrittenen Klammheit in das Gefühl zurückholen konnten, wobei diese sogenannte mütterliche Pflicht unter ständigem Schimpfen und Vorwürfen erledigt wurde, weil sie, wenn das Lebenskribbeln nicht schnell genug zurückkommen wollte, in ein ängstliches Geheul ausbrach, weil sie ebenfalls aus der Erfahrung wusste, sollten die Zehen bereits annähernd abgestorben sein, unbedingt die Hilfe eines Doktors vonnöten war, schlimmstenfalls sogar der Verlust eines oder mehrerer Glieder drohte und damit zu einer Verstümmelung führen würde, die ein unbedarftes Leben unverzüglich zunichte gemacht hätte, nur aus einem kindlichen Übermut oder auch Leichtsinn heraus, und wie sie dann bei ihrer Hilfe immer wieder klagte, die Zukunft oder die Karriere bereits in den jungen Jahren ein Ende gefunden hätte, sodann von ihrem eigenen Reden getrieben, die Glieder wieder und wieder massierte, drückte und küsste, zwischendurch es auch die eine oder andere Ohrfeige vor Glück setzte, weil es ihr wieder einmal gelungen war, und sich die bereits abgestorben geglaubten Glieder mit einem heftigen Kribbeln und einschießender Hitze bemerkbar gemacht und damit ins Leben zurückgemeldet hatten, und zwar so rasend, dass diese Lebensschmerzen wild wie warnend zugleich waren, und damit mir, dem Kind, eine letzte Warnung geschickt hatten, indem die Grenze zum Absterben erreicht worden war sowie mir wie den anderen Freunden mit eben diesen Schmerzen eine Erfahrung oder Lektion für das ganze Leben erteilt hatte, so etwas nicht noch einmal auszureizen, keinesfalls die Grenze zu überschreiten, und das hatte Mutter, weil sie diese Erfahrung bereits seit langem verinnerlicht hatte, und sie sie mit ihren großen Gefühlen wie Heulen und Schlägen mir damals zu verdeutlichen versucht hatte, wusste, denn das Leben setzt sich aus vielen Einzelerlebnissen zusammen, die prägend für das weitere Erwachsenwerden und von unbedingter Notwendigkeit sind, ja, sein müssen, damit nicht weitere Torheiten begangen würden, die auch als Selbstschutz zu verstehen sind, nicht das Leben aufs Spiel setzen zu wollen, da es in unserem Entwurf ausgeschlossen ist, dem gläubigen Menschen aus der Kirchenlehre bekannt, dass, wer Selbstmordgedanken in sich trüge, aus der Glaubensgemeinde unverzüglich ausgestoßen und wie ein Fremdkörper mit Schande und als Warnung für gleichdenkende belegt würde, und dieser ebenfalls kein Grab in der Gemeinde fände, sondern achtlos irgendwo vor den Toren der Stadt und nicht mehr auffindbar eingescharrt würde, sowie ebenfalls die komplette Familie als die eines Selbstmörders, eines unverzeihlichen Vorgangs, zur Schande geraten würde…….
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Augenleser»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Augenleser» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Augenleser» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.