Kendran Brooks - Moskau und zurück
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Hatte der Vorstand der Bank den Verstand verloren? Oder waren sie alle so sehr von ihren mathematischen Modellen zur Berechnung der angeblichen Risiken überzeugt? Vertrauten sie tatsächlich nur noch auf Computerauswertungen, Formeln und Analysen und nicht mehr dem gesunden Menschenverstand, der sich in den letzten dreihundert Jahren im Bankwesen doch längst heraus geformt hatte? Oder wurden neben Waffel tatsächlich weitere führende Köpfe der Bank bedroht und erpresst?
Besonders erschreckend fand Jules den hohen Anteil der Investitionen in den amerikanischen Häusermarkt über sogenannte strukturierte Produkte auf den Subprime Krediten. Er erinnerte sich noch gut an den Immobiliencrash in Japan, zu Beginn der 1990er Jahre. Selbst heute, nach fünfzehn Jahren, war der finanzielle Schock noch nicht überwunden. Nach dem Börsencrash 1987 war auch in der Schweiz das zinsgünstige Geld zu lange von der Nationalbank angeboten worden, so dass die Häuserpreise erst stark anstiegen, um anschließend noch stärker nach unten zu korrigieren. 1992 waren die Immobilien in der Schweiz wieder so viel Wert wie sechs Jahre zuvor. Und die Banken mussten in der Folge fünfzig Milliarden an Hypothekarkrediten abschreiben.
Im damaligen Amerika sanken die Häuserpreise flächendeckend um mindestens zwanzig Prozent und tausende von Sparkassen meldeten Konkurs an. Etwas Ähnliches bahnte sich nach Meinung von Jules seit 2003 wiederum an. Die jährlichen Wertsteigerungen im US-Häusermarkt hatten Rekordwerte erreicht und im Gegensatz zur konservativen Finanzierung in den meisten europäischen Ländern, wo die Häuser in der Regel höchstens zu achtzig oder neunzig Prozent des Kaufpreises belehnt wurden, waren im US-Immobilienmarkt längst Finanzierungen von hundertzehn oder gar hundertzwanzig Prozent üblich. Der neue Hausbesitzer sollte sich neben der viel zu hohen Hypothek auch gleich noch mit einem Neuwagen beglücken. Oder er bezahlte in den ersten drei Jahren die Hypothekarzinsen bequem mit dem Geld aus dem viel zu hohen Kredit. Nach ein paar Jahren war die Immobilie eh stark im Wert gestiegen und konnte bei Bedarf mit einem satten Gewinn verkauft werden. So jedenfalls die Theorie der ewigen Verlierer.
Was für eine irrsinnige Idee auch, anzunehmen, die Immobilienpreise würden ewig im Preis steigen, ungeachtet den Konjunkturzyklen, die jede Wirtschaft seit Menschengedenken durchlebte. Irgendwann kam jede Spirale aus Wirtschaftswachstum, steigenden Einkommen, höheren Preisen, weiteren Unternehmensgewinnen und vermehrten Investitionen zum Stillstand. Dann fiel das geschäftige Treiben plötzlich in sich zusammen und Katzenjammer kehrte für ein Jahr oder auch länger ein.
Konjunkturdellen ließen stets auch den Wert von Investitionsgütern stark sinken. Denn eine neue Maschine, die nicht ausgelastet wurde, war plötzlich nur noch einen Bruchteil des Kaufpreises wert. Und wenn Käufer ausblieben, so korrigieren Immobilienpreise sofort und stark nach unten. Wenn zum Beispiel steigende Zinssätze auf den Hypotheken die Besitzer übermäßig drückten, konnten sie in der Masse ihre viel zu hoch bezahlten Häuser nicht mehr kostendeckend abstoßen Sie wurden obdachlos und verloren all ihr Erspartes.
Schon während der Depression in den 1930er Jahren gab es in den USA die gefürchteten Jingle Mails . Damit waren Briefumschläge gemeint, in denen die bisherigen Eigentümer die Schlüssel zu ihren überschuldeten Häusern einfach ihrer Bank zusandten, während sie still und heimlich die Habseligkeiten zusammenpackten und den Staat verließen, um sich anderswo schuldenfrei eine neue Existenz aufzubauen.
Früher oder später würde auch der aktuelle Konjunkturzyklus zu Ende gehen. Doch allein in den letzten drei Jahren waren die Immobilienpreise in den USA um satte fünfundzwanzig Prozent angestiegen. Und die Spirale noch oben schien sich immer schneller zu drehen. Bei dieser Entwicklung war ein Absturz der Häuserpreise in den USA um mindestens dreißig Prozent vorprogrammiert. Wer in diesem Moment in amerikanische Immobilien investiert war, musste mit empfindlichen Verlusten rechnen.
Jules erinnerte sich gerne an das Jahr 2000 zurück. Damals hatte sich ein völlig unrealistisches Verhältnis zwischen den erzielten Gewinnen in der Internet Branche und den an den Börsen erreichten Aktienkursen etabliert. Beim Suchmaschinen-Unternehmen Yahoo beispielsweise lag der Aktienkurs zeitweise fünfhundert Mal höher als der erzielte Jahresgewinn. Normal wäre bei einem stark wachsenden Unternehmen jedoch ein Verhältnis von fünfundzwanzig bis dreißig gewesen. Die an der Börse bezahlten Preise für Yahoo Aktien waren also mindestens fünfzehnmal zu hoch. Das war für Jules eine wunderbare Gelegenheit, Geld in rauen Mengen und ohne wirkliches Risiko zu scheffeln. Durch den Kauf von Put Optionen auf die Yahoo Aktie konnte er sein Vermögen innerhalb weniger Monate verdreifachen. Denn Yahoo stürzten damals von ihrem Höchst von hundertzwanzig Dollar auf ein Tiefst von fünf Dollar. Die unglücklichen Anleger verloren damals also sechsundneunzig Prozent ihres Einsatzes, während der Schweizer im Gegenzug mehrere Millionen an Gewinnen einstrich.
Für Jules stand eines darum fest: Falls die Großbank, für die Waffel tätig war, ihre Strategie nicht in den nächsten zwei Jahren anpasste, musste sie ins offene Messer laufen und konnte Dutzende von Milliarden an Abschreibungen einfangen. Das würde die Großbank an den Rand des Ruins führen. Doch warum sollte die CIA darauf erpicht sein, eine Schweizer Großbank zu vernichten? Was hatte der Agent im Gespräch mit Waffel gesagt? Sie denken viel zu kurz .
Ein Schauder jagte über Jules Rücken, als ihm klar wurde, was dieser Texaner mit seinen Worten wohl gemeint hatte. Er entschloss sich augenblicklich zu handeln.
*
»Was soll denn so ungewöhnlich an der Strategie der Bank sein? Jedes Unternehmen versucht doch, seinen Reingewinn unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen zu maximieren.«
Der Wirtschaftsjournalist der Neuen Zürcher Zeitung sah ihn skeptisch an, seine Mundwinkel zynisch nach unten gezogen, die Stirn in Falten gelegt. Jules hatte sich mit ihm in einer Konditorei an der Bahnhofstrasse in Zürich getroffen. Er wollte ihm seine Befürchtungen hinsichtlich der erhöhten Risikobereitschaft der Großbank darlegen, hatte ihm allerdings nichts vom Telefonat zwischen dem Texaner und Waffel erzählt, sondern beschränkte sich auf die veränderte Anlagepolitik der Bank.
»Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Investment Banken ihre Bilanzen auf das Sechzehnfache ihres Eigenkapitals aufblähen. In den USA benutzen einzelne Institute manchmal Hebel von fünfundzwanzig oder gar dreißig. Nur so lassen sich Renditen von 25 % und mehr erzielen. Wir sind im neuen Jahrtausend angekommen, Herr Lederer. Die Risiken sind dank der umfassenden Kommunikation, der blitzschnellen Informatik und den ausgereiften Modellrechnungen mittlerweile besser im Griff als jemals in der Geschichte zuvor. Ihre Bedenken halte ich deshalb für völlig unberechtigt. Die Amerikaner zeigen uns seit Jahren, wie man dieses Geschäft erfolgreich betreibt. Die Großbanken in der Schweiz bewegen sich heute in ihren Fußspuren, folgen ihnen, haben dabei aber noch durchaus Potential. Es würde mich nicht wundern, wenn die Schweizer Banken dank ihrer größeren Verwaltungsvermögen die Finanzgiganten in den USA bald einmal überflügeln könnten, nicht nur von ihrer Größe her, sondern auch von der Rentabilität.«
»Und es stört Sie nicht, dass die Bank vor allem in festverzinsliche, strukturierte Produkte investiert, bei denen amerikanische Subprime-Hypotheken und Studentenkredite als Sicherheit dienen? Bei einer Konjunkturabschwächung in den USA könnten gleich beide zu Klumpenrisiken werden und große finanzielle Verluste für die Bank bedeuten?«, fragte Jules etwas ärgerlich zurück. Er hatte sich vom Treffen mit dem Journalisten einiges versprochen. Ein scharf formulierter Artikel in einer der renommiertesten Wirtschaftszeitungen der Schweiz hätte den einen oder anderen Verantwortlichen in der staatlichen Bankenaufsicht oder in den Organen der Großbank bestimmt aufgerüttelt, sie vielleicht sogar zu einem vorsichtigeren Vorgehen gezwungen.
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