Kendran Brooks - Moskau und zurück
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»Nicht nur«, antwortete sie ihm dann ruhig und in ihre Stimme mischte sich eine Portion Trotz, als sie weitersprach, »ich arbeite für verschiedene äthiopische Zeitungen und veröffentliche auch Artikel in Eritrea und Somalia. Allerdings bekomme ich kein Geld dafür, wenn du das meinst. In meinen Berichten schreibe ich vor allem über äthiopische Flüchtlingsschicksale auf ihrer Reise nach Europa. Und über das gar nicht so großartige Leben eines über viele Monate von der Wohlfahrt abhängigen Afrikaners in der Ersten Welt. Wissen Sie, Wladimir, viele junge Männer glauben, nur im Westen ihr Glück finden zu können und riskieren dafür ihr Leben. Mir geht es vor allem darum, diesen Menschen aufzuzeigen, dass Europa kein Paradies ist, sondern viele Gefahren auf dem Weg dorthin lauern, auch dass sich dort angekommen nur wenige Chancen für einen afrikanischen Flüchtling ergeben, dass man zum Beispiel nur selten eine unbefristete Aufenthaltsbewilligung erhält und man in den allermeisten Fällen nach Jahren wieder zurück in seine Heimat geschafft wird, aber auch, dass es in jedem Fall viele Monate dauert, bis man legal arbeiten und Geld verdienen darf. Ich zeige auf, wie teuer das Leben in der Ersten Welt ist, so teuer, dass man nur wenig Geld von seinem Verdienst nach Hause senden kann, selbst wenn man wie ein Hund lebt. Ich hoffe, dass meine Informationen die Flut von Flüchtlingen aus diesen Ländern ein wenig eindämmen werden, dass ich Illusionen zerstören und aufklären kann. Es sterben ganz einfach zu viele junge und hoffnungsvolle Menschen auf ihrem gefährlichen Weg nach Europa, getrieben durch Armut und ausgenutzt von skrupellosen Geschäftemachern.«
Einen Moment lang schwiegen Irina und Wladimir. Sie schienen angesichts der flammenden Rede von Alabima beeindruckt, mussten das Gesagte erst einmal verdauen. Wladimir räusperte sich: »Ja, wir hier in den zivilisierten Ländern kennen die Flüchtlingsschicksale aus der Dritten Welt eigentlich nur aus der Presse und den wenigen Fernsehreportagen. Lasst uns besser über etwas erfreulichere Dinge reden.«
Alabima sah Jules bei den Worten zivilisierten Ländern irritiert und auch fragend an. Sie war sehr stolz auf ihre äthiopische Heimat und Addis Abeba war eine Großstadt, die mit ihren Leistungen und Möglichkeiten westlichen Städten nur wenig nachstand. Aber auch Irina Sokolow hatte bei den unflätigen Worten ihres Gatten mit keiner Wimper gezuckt, schien sich an der abwertenden Aussage ihres Wladimirs in keiner Weise zu stören. Jules erkannte, wie sich in seiner afrikanischen Lebenspartnerin ein Sturm verständlicher Entrüstung aufzubauen begann. Dieser würde sich bestimmt bald einmal Luft verschaffen müssen und wahrscheinlich zu einer heftig geführten und bestimmt auch hässlichen Diskussion über den Begriff Zivilisation führen.
Für eine junge und stolze Äthiopierin waren Begriffe wie Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Achtung der Älteren keine leeren Worthülsen, sondern Teil ihrer gelebten Kultur und ihrer Zivilisation. Im reichen Westen hatte Alabima dagegen mehr als einmal erleben müssen, wie wenig diese wichtigen Bereiche einer menschlichen Gesellschaft noch galten, wie dekadent viele Teile des Systems längst waren. Aber noch bevor Alabima aufbrausen konnte, warf Jules rasch ein: »Ja, Wolodja und Ira, wir hier in der Ersten Welt verdrängen meist die wenig schönen Realitäten dieser Erde. Oft sehen wir auch auf Menschen herunter, nur weil wir ihre reiche Kultur zu wenig kennen und verstehen. Wusstet ihr, dass die Mehrzahl der Äthiopier Christen sind? Und dies seit über eintausend vierhundert Jahren. Als sich das Christentum in Nordeuropa und Russland langsam auszubreiten begann, gab es in Äthiopien bereits dreihundert Jahre lang Bischöfe und eine große Anzahl von Klöstern. In Äthiopien wird ein orthodoxes Christentum gelebt, ähnlich dem griechischen oder russischen, also mit strengerer Auslegung der Heiligen Schrift als das katholische oder protestantische. Äthiopien ist auch das einzige Land in Afrika, das nie unter dem Protektionismus des Westens stand oder gar Kolonie war. Der Freiheitsgeist dieses Volkes war schon immer stärker als alle Aggressionen durch Invasoren, ob es sich um Türken, Engländer, oder Italiener handelte. Gleichzeitig pflegen die Menschen dort sehr innige Familienbande und unterstützen sich gegenseitig, wo immer Bedarf besteht. Auch die Gastfreundschaft wird in Äthiopien so hoch wie in Russland gehalten.«
Jules sah, wie es in Wladimir arbeitete. Dann hatte der Oligarch verstanden.
»Bitte entschuldige, Labi, ich wollte dich mit meinen Worten nicht beleidigen oder verletzen. Ich bin manchmal ein alter Narr und setze unsere technische Überlegenheit mit Zivilisation gleich. Aber natürlich geht Zivilisation weit über den Kulturbegriff der Wissenschaft und der Technik hinaus. Bitte sehe mir meine unbedachten Worte nach.«
Alabima blickte ihn verunsichert an, konnte sein rasches und so glattes Einlenken nicht wirklich beurteilen, nickte ihm dann aber versöhnlich zu: »Ist schon gut, Wolodja, never mind«, und sie reichte dem Russen zur Bestätigung ihrer Worte die Hand über den Tisch, die er kurz drückte.
Nach dem beinahe entflammten Disput plauderten sie eine Weile lang über die bevorstehenden olympischen Spiele in China. Dabei vermieden sie jede politische Aussage, beschränkten sich auf Vermutungen über die möglichen Sieger und welche Nation wohl am meisten Medaillen sammeln könnte und in welchen Disziplinen. Irgendwann lehnte sich Alabima im Sofa entspannt zurück und warf ein zufriedenes »bestimmt hat auch der Zar nie besser gespeist als wir heute« in die Runde. Sie knabberte gerade an einem der köstlichen Mandelringe. Diese wiesen leichte Noten von Thymian und Pfeffer auf, die ihnen einen überaus erfrischenden und gleichzeitig exotischen Geschmack verliehen.
Wladimir blickte die Äthiopierin erst mit freundlichem Wohlwollen an, doch sein Blick verfinsterte sich auf einmal zusehends. Hatte sie irgendetwas Falsches gesagt?, fragte sie sich angesichts seiner so rasch wechselnden Stimmung. Nein, der Oligarch schien eher in sich hinein zu horchen. Dann räusperte er sich dann.
»Ja, das mag wohl stimmen, Labi. Doch leider verschwindet unser russisches Kulturgut immer mehr. Die Jungen schauen sich bloß noch die schlechten amerikanischen Filme an und gehen zu McDonalds und zu Pizza Hut essen, zwei der wohl größten Geißeln der Menschheit, die der kommerzielle Westen zum Schaden der gesamten Welt erfunden hat und immer weiterverbreitet. Fast Food. Igitt.«
Irina mischte sich beschwichtigend ein: »Ach, Walodin’ka, wir leben nun mal in modernen Zeiten. Dagegen kann man nichts tun. Die Welt verändert sich ständig und wird dabei immer verrückter. Das lässt sich nicht umkehren, selbst wenn es uns Alten nicht in den Kram passt. Die Jungen haben doch schon immer nur das gemacht, was sie wollten, auch schon zu unserer Zeit. Aber nun genug davon. Mich interessiert viel mehr, was wollt ihr euch Morgen in Moskau eigentlich ansehen?«
Wladimir blickte seine Frau einen Moment lang verständnislos an, schien protestieren zu wollen. Dann wandte er sein Gesicht aber doch wortlos wieder den Gästen aus der Schweiz zu. Jules übernahm die Beantwortung von Irinas Frage.
»Als erstes natürlich den Roten Platz, den Kreml, das Lenin-Mausoleum und die Kathedralen. Das Hotel Meridien liegt ja gleich nebenan. Und dann will Chufu ausgiebig Metro fahren. Er hat viel über euer perfektes Verkehrssystem gelesen und kann es kaum erwarten, es auch zu testen. Er hat sich sogar verschiedene Routen herausgeschrieben, die wir allesamt abfahren müssen. Das wird eine regelrechte Schnitzeljagd nach dem Motto Moskau unter Tag . Ich freu mich schon riesig darauf«, meinte Jules leicht säuerlich und tippte seinem Sohn mit der Faust freundschaftlich gegen die Schulter, bevor er fortfuhr, »Labi und Alina haben sich für diesen Trip natürlich bereits abgemeldet und überlassen mir das alleinige Vergnügen. Die beiden Frauen werden sich in der Zeit im Beauty Salon des Hotels verwöhnen lassen. Was wir am späteren Nachmittag unternehmen, steht noch nicht fest. Vielleicht gehen wir in den Zoo spazieren. Ich muss Labi nämlich unbedingt ein paar lebendige und quirlige Nerze und Zobel zeigen. Sonst nervt sie mich noch ewig mit dem Wunsch nach einem Pelzmantel aus dem Fell dieser niedlichen Raubtiere.«
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