Rainer Müller-Hahn - Xespasmata - Ausbrüche

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Xespasmata - Ausbrüche: краткое содержание, описание и аннотация

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Xespasmata ist das griechische Wort für Ausbrüche. Es werden Ausbrüche aus Partnerschaft, Familie, Geschlechtsrolle und Konvention der Mitglieder einer zufällig zusammengetroffenen Gruppe von Touristen im malerischen Urlaubsort einer griechischen Insel geschildert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Begegnung zweier Personen. Sie besitzt eine ungewöhnliche Intensität und wird begleitet von Ängsten und Widerständen. Deren Ursachen liegen in Begebenheiten während der Zeit des geteilten Deutschlands und führen zurück in die düstere Welt der Staatssicherheit. Ein sonderbarer Unfall und ein späterer Todesfall stellen die entstandene Beziehung auf eine Bewährungsprobe.

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War es eine freundschaftliche Warnung?

„Schau’ sie dir mal genauer an, was sie jetzt und vorher so alles angestellt hat! Sie kann eine wirkliche Zumutung sein. So ist sie eben, sie spielt halt gern, was sie sagt und tut solltest du nicht so ernst nehmen.“

Im Zusammenhang mit ihrem Lachanfall hat er sie bereits als etwas sonderbar charakterisiert und ihr Verhalten damit entschuldigt. Welchen Grund sollte er haben, mich vor seiner

Frau zu schützen zu wollen? War es vielleicht eine Bitte? „Bitte, nimm sie mir nicht weg! Ich habe nur sie! Ich weiß nicht, wie ich ohne sie leben soll.’ Seine momentane Zufriedenheit und Gelöstheit passen gar nicht zu einem Bittsteller.

War es eine Bestätigung?

„In Ordnung, ich akzeptiere, dass es keinen Sinn mehr macht, an der Fähre weiter zu reparieren und sie mit viel Aufwand und wenig Erfolg über Wasser zu halten. Ich finde mich damit ab, sie außer Dienst zu stellen.“

Ein solcher Inhalt wäre mir natürlich am liebsten, deswegen richtet sich dagegen mein größtes Misstrauen. Mein Gefühl sagt mir, dass nichts in seiner Haltung und seinem Ausdruck auf Rückzug, Aufgabe oder Verzicht deutet.

Eine Herausforderung?

„Wenn du es auf meine Frau abgesehen hast, dann wollen wir doch mal sehen, wer von uns in dieser Auseinandersetzung den längeren Atem besitzt.“

Dies scheint der wahrscheinlichste Inhalt seiner Botschaft zu sein. Die darin enthaltene Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit berühren mich unangenehm, geben mir zu denken.

Mir fällt nun Annas Reaktion ein, als uns Klaus aus unserer trauten Gemeinsamkeit gerissen hat. Ich fühlte mich ertappt und bekam Schuldgefühle - eigentlich habe ich sie noch immer. Anna dagegen schien verärgert und aufgebracht zu sein, so als hätte er eine Regel gebrochen und nicht sie. Welche Regel sollte das sein? Es ist doch sehr ungewöhnlich, dass eine Frau unter den Augen des Ehemannes mit einem anderen Mann flirtet und sich darüber beschwert, dass der Ehemann das zu unterbinden versucht. Das würde nur Sinn machen, wenn sich die Partner dazu verpflichtet hätten, einen harmlosen Flirt des anderen zu tolerieren.

Im Gegensatz zu Georgios hätte ich die Grenze des Harmlosen überschritten. Dann bleibt zu fragen, warum Anna eine solche Vereinbarung missachtet und sich derart offensiv gegen seinen Eingriff verwahrt, obwohl sie ihr Interesse an mir ungewöhnlich offen zeigt und mir das Gefühl gibt, dass sie an weit mehr interessiert ist, als an einer spontanen und oberflächlichen erotisierenden Spielerei. Möglich ist aber auch, dass beide ihre Beziehung bereits beendet haben, nach außen aber noch den Anschein eines normalen Ehepaars er-wecken wollen. Dann wiederum wären Klaus’ Eingriffe von vorhin und die Botschaft von eben unnötig. Hier passt einiges nicht zusammen. Ich muss mir unbedingt Klarheit über diese merkwürdigen Verhältnisse verschaffen. Mein Blick geht zurück zur Gruppe. Georgios ist weiter gezogen. Anna ist noch ganz aufgedreht. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich den Spaß mit ihr nicht teilen kann. Unsere Blicke begegnen sich. Sofort winkt sie mich heran. Ich nehme mein Glas und gehe zu ihr. Wache Blicke von Klaus begleiten mich dabei. Ich setze mich neben sie und verfolge schweigend das Geschehen.

Ein Gespräch mit Anna kommt nicht zustande. Ich will es in dieser Situation auch nicht.

* * *

Der junge Mann kehrt zurück. Auf seinen Rücken hat er eine Bouzouki geschnallt. Man hat ihn gedrängt, das Instrument aus dem Dorf zu holen.

Er ist ein rotblonder, schlaksiger, eigentlich hübscher Bursche. Leider ist sein Gesicht in einem beklagenswerten Zustand. Eine Kraterlandschaft von unzähligen großen und kleinen rot blühenden Aknepusteln.

Die Leute haben sich in einem Halbkreis um ihn herumgruppiert. Die meisten sitzen, einige stehen. Man winkt die letzten Abtrünnigen heran. Dazu gehören Anna, Klaus, Günter, Gabi und ich.

Gabi wirkt unzufrieden und eingeschnappt - ein Mannequin, das von niemandem beachtet wird. Karin und Wolfgang haben sich bereits zuvor in den Kreis begeben. Annas Sohn und Maria sind aus dem kleinen Gastraum dazu gestoßen, wo sie bisher Karten gespielt haben.

Während Klaus zwei Stühle heranschafft, stellt sich Anna hinter mich und streichelte mir zärtlich über den Rücken. Wenn ihre Hand oben oder unten angelangt ist, spüre ich, wie sich die Fingernägel sanft in die Haut drücken. Das löst Wonneschauer bei mir aus, und ich verspüre den Drang, mich umzudrehen, sie kurzerhand in den Arm zu nehmen und zu küssen. Aber ich bin wie versteinert, kann nicht reagieren, trau’ mich nicht, zumal Klaus mit den Stühlen naht. Es gelingt mir gerade noch, durch eine Drehbewegung eine flüchtige, linkische und höchst unerotische Berührung ihres Unterarmes zustande zu bringen. Ich weiß nicht, ob sie das als meine Antwort auf ihre Zärtlichkeiten oder als zufälligen, tollpatschigen Anrempler einordnet.

Der Bouzouki-Spieler hat jetzt das musikalische Geschehen in die Hand genommen, stimmt die Lieder an, zu denen gesungen wird. Er beherrscht sein Instrument hervorragend, man spürt, dass er in seinem Spiel ganz aufgeht.

Ich lasse mich vom besonderen Klang des Instruments, den Melodien und dem Gesang verzaubern, und stelle mir vor, mit Anna allein zu sein. Wie in einem Konzert ist nun eine ernste, ruhige Atmosphäre entstanden. Obwohl kaum noch jemand nüchtern ist, singt man konzentrierter und genauer, ohne schwärmerisches Gehabe. Schließlich werden wir aufgefordert, ein deutsches Lied zu singen. Große Verlegenheit! Alle behaupten, nicht singen zu können. Es dauert, bis wir uns auf den Kanon ‚Abendstille’ geeinigt haben. Nach drei Anläufen gelingt es, mithilfe von Michael das Lied schließlich einigermaßen ordentlich zweistimmig vorzutragen. Wir werden mit Beifall, wohl mehr für unseren Mut, als für unsere Sangeskunst, belohnt. Nun ist das französische Paar an der Reihe, etwas zum Besten zu geben. Beide besitzen schöne Stimmen und tragen ein sanftes, romantisches Lied mit erster und zweiter Stimme nahezu professionell vor. Wir sind begeistert.

Ich nehme ihren Gesang zum Anlass, um zu fragen, ob sie beruflich mit Musik zu tun hätten? Sie verneinen und sagen, dass sie beide Bauingenieure bei der französischen Eisenbahn seien. Da habe ich mit meinen Vermutungen ziemlich weit daneben gelegen. Ich muss dringend meine Vorstellungen über französische Musiker, Lehrer und Bauingenieure überprüfen. Nach den Gastvorträgen bringt uns der unermüdliche Bouzouki-Spieler zurück zur griechischen Folklore. Es wird weiter gesungen und getrunken. Sprachbarrieren fallen, alle reden miteinander, verstehen sich, sprechen plötzlich eine oder mehrere Fremdsprachen.

* * *

Niemand achtet darauf, dass die Terrassentür geöffnet wird und ein später Gast eintritt. Ich sitze mit dem Rücken zu Tür und bemerke zuerst den strengen Ziegengeruch, den dieser um sich verbreitet. Es ist Theophilos, der Götterfreund. Heute hat er - was die Götter betrifft - offensichtlich nicht seinen besten Tag. Er ist sturzbetrunken, Hemd und Hose starren vor Schmutz.

Wenn ich ihn sonst sah, war er zwar meist auch betrunken, aber in diesem heruntergekommenen Zustand habe ich ihn bisher noch nicht angetroffen.

Theophilos ist über siebzig Jahre, besitzt eine drahtige Figur. Ihm fehlt ein Auge, er trägt aber keine Augenklappe. Die Augenhöhle ist mit einer Hautfalte geschlossen, ähnlich einem Abnäher. Das lässt sein von tiefen Falten zerklüftetes Gesicht furchterregend erscheinen.

Im Dorf erzählt man zwei Geschichten, wie es zum Verlust seines Auges gekommen sein soll. Die heroische Version besagt, es sei eine Kriegsverletzung, die er im Kampf als Partisan erlitten hat. Der zweiten, weniger heldenhaften, Version nach, soll er das Auge beim Fischen mit Dynamit verloren haben. Die Wahrheit wird er wohl mit ins Grab nehmen.

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