Rainer Müller-Hahn - Xespasmata - Ausbrüche

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Xespasmata - Ausbrüche: краткое содержание, описание и аннотация

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Xespasmata ist das griechische Wort für Ausbrüche. Es werden Ausbrüche aus Partnerschaft, Familie, Geschlechtsrolle und Konvention der Mitglieder einer zufällig zusammengetroffenen Gruppe von Touristen im malerischen Urlaubsort einer griechischen Insel geschildert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Begegnung zweier Personen. Sie besitzt eine ungewöhnliche Intensität und wird begleitet von Ängsten und Widerständen. Deren Ursachen liegen in Begebenheiten während der Zeit des geteilten Deutschlands und führen zurück in die düstere Welt der Staatssicherheit. Ein sonderbarer Unfall und ein späterer Todesfall stellen die entstandene Beziehung auf eine Bewährungsprobe.

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* * *

Ehe jemand auf meinen Beitrag antworten kann, stehen Giannis und Ehefrau Eleni an unserem Tisch. Ich habe ihr Kommen nicht bemerkt, freue mich, sie zu sehen, und bin erleichtert, dass damit der eigenartige Dialog mit Klaus unterbrochen wird. Zum Thema „Seefähren“ scheint alles Notwendige gesagt zu sein; Klaus und ich verstehen unsere unterschiedlichen Standpunkte wahrscheinlich sehr genau.

Ich stehe auf und umarme beide zur Begrüßung. Giannis hat in einem Körbchen frisch gepflückte Feigen mitgebracht. Er klopft zur Begrüßung auf den Tisch und stellt das Körbchen wortlos darauf. Eleni nickt der Gruppe zu und wünscht einen guten Abend. So bleibt uns glücklicherweise ein weiteres Händeschüttelzeremoniell erspart.

Ich kenne die beiden schon lange. Sie besitzen oben an der Straße ein schönes Haus mit ein paar Gästezimmern. Ich habe dort schon mehrmals gewohnt, wurde wie ein Familienmitglied behandelt und habe mich auch so gefühlt.

Giannis ist ein gut aussehender, kräftiger, untersetzter Mittvierziger, Kopfform, Gesicht, Haartracht und Bart ähneln ein wenig der Büste des Philosophen Platon. Er besitzt ein sehr sympathisches, freundliches und ausgeglichenes Wesen, ist klug, hilfsbereit und verlässlich.

Bei den Einheimischen genießt er hohes Ansehen. Über ihn habe ich noch nie spitze Bemerkungen gehört, mit denen man hier sonst überhaupt nicht sparsam umgeht. Früher betrieb er eine Autowerkstatt. Daher rührt sein Spitzname ‚Motor-Giannis’. Er hat damals ein Auto entwickelt, das man manchmal noch auf den Straßen der Insel antrifft. Es ist ein stockhässliches, kastenförmiges, landwirtschaftliches Nutzfahrzeug von robuster Bauart. Die Werkstatt hat er seit Langem aufgegeben und arbeitet jetzt als Kraftfahrer. Leider ist sein Englisch sehr mäßig, sodass unsere Unterhaltungen ähnlich verlaufen, wie die mit Christos, dem Frosch. Eleni ist Lehrerin. Etwas jünger als Giannis, eine stille, nachdenkliche, warmherzig wirkende Frau mit klugen Augen. Sie lehrt Englisch. Deshalb kann ich mich mit ihr über Themen wie Politik und Wirtschaft unterhalten. Leider kommen wir nur selten dazu, denn wenn wir uns treffen, spielen wir Tavli, auch Backgammon genannt, mit großer Leidenschaft.

Unser Spiel ist nicht frei von nationalen Eitelkeiten. Da ich bei den bisherigen Partien etwas besser abgeschnitten habe, versucht sie die Schmach zu tilgen, im landeseigenen Spiel geschlagen worden zu sein. Sicherlich hat sie deshalb schon das Brettspiel in der Hand, um Revanche zu fordern. Und eins ist klar, unser Spiel hat Vorrang.

Ich entschuldige mich bei meiner Tischgruppe, erkläre kurz die besondere nationale Bedeutung dieses Wettstreites und ziehe mich mit Eleni an einen freien Tisch zurück. Giannis setzt sich zu den Leuten aus dem Dorf.

Mir ist klar, dass mein Verhalten nicht besonders höflich ist, aber ich rechtfertige es vor mir damit, dass ich meinen Beitrag zur Unterhaltung und Geselligkeit bereits geliefert habe. Außerdem ist die Gruppe durch die Abwesenheit von Anna und Gabi ohnehin zersplittert.

* * *

Während Eleni und ich auf die Getränke warten und die Steine in die Ausgangsposition stellen, gehen meine Gedanken zurück zum Gespräch mit Anna.

Das Zusammensein mit ihr habe ich in vielen Gefühlsschattierungen durchlebt. Es war beängstigend, irritierend, erregend, erotisierend, befreiend und berauschend. Schließlich hat das Bekenntnis ihrer Zuneigung meine Stimmung in lichte Höhen katapultiert. Ich kann jetzt vor mir bekennen, dass ich mich in sie verliebt habe.

Dies alles wurde durch meine Anregung zum gemeinsamen Essen möglich, über die ich mich selbst gewundert und später sogar geärgert habe. Eine schlüssige Erklärung für diese seltsame Initiative hatte und habe ich nicht. Normalerweise vermeide ich solche Veranstaltungen, weil ich mich unter bekannten Griechen wohler fühle, als unter fremden Deutschen. Auch kann ich nicht behaupten, dass mir diese Leute besonders sympathisch sind. Nun, nach dem Verlauf des Abends zu urteilen, scheine ich das Treffen unbewusst wegen Anna arrangiert zu haben. Wenn das so ist, dann stellt sich die Frage, warum dieser umständliche Fackelzug notwendig war? Warum musste ich sie zuerst massiv abwerten, in ihr eine unsympathische, bornierte Ziege sehen, um sie - quasi getarnt in der Gruppe der anderen - zu diesem Abend einzuladen, nur um mühselig festzustellen, dass sie diese Ziege gar nicht ist. Das ist doch verrückt! Warum waren mir der Kontakt zu ihr und ihre Neuentdeckung so wichtig?

Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen, und mir wird klar, dass mich diese Frau von Anfang an interessiert hat. Jetzt erst wird mir widerstrebend bewusst, wie ich in den Tagen zuvor am Strand nach ihr ausgeschaut, meinen Lagerplatz in ihrer Nähe aufgeschlagen, oft zu ihr hinüber gesehen, ihre Figur taxiert und mit nicht ganz stubenreinen Phantasien verknüpft habe. Ich wurde sogar unruhig, wenn ich sie am Tage oder am Abend nicht sah.

Das führt zu der Frage, wieso ich mein Interesse an ihr nicht wahrnehmen durfte? Warum habe ich Annas Attraktivität geleugnet und ihre Freundlichkeit und Zugewandtheit als Stewardessenrolle gegenüber jedermann gedeutet? Positive Regungen ihr gegenüber habe ich offensichtlich sofort weggewischt, so wie das Bild von ihr, das vor meinem geistigen Auge am Strand auftauchte. Noch vor wenigen Stunden hätte ich Stein und Bein geschworen, dass ich kein Interesse an ihr hätte.

Also, noch einmal! Wozu dieser aufwändige Umweg? Wer oder was in mir hat das gewusst und gesteuert, und vor allem warum? Um genügend Abstand zu ihr zu halten? Weil sie verheiratet ist? Meine Stimme höhnt sogleich:

Du doch nicht! Dass eine Frau verheiratet ist, hat dich doch noch nie abgehalten.“

Aber was war es sonst? Na, los, raus mit der Sprache, hast du das alles durchschaut und arrangiert!?“

Niemand außer dir! Es ist dein Kasperle-Theater, dein Stück und deine Regie, du bist der Spieler, ich bin nur die Handpuppe.“ Eine solche Erklärung habe ich erwartet und resigniere:

Typisch, du weißt nie etwas, aber alles weißt du besser.“

Meine Sehnsucht nach einer harmonischen Beziehung, aber auch das Risiko, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, sind mir durchaus bewusst. Diese Risikoangst trat in den apokalyptischen Vorstellungen zu Beginn des Gesprächs mit Anna deutlich zutage.

Ich lebe seit meiner Scheidung allein und möchte den Zustand nicht leichtfertig preisgeben. Der Nutzen meines Singledaseins liegt im Kern in einem hohen Maß an Freiheit und Ungebundenheit und in einem gewissen Schutz vor Verletzung, Konflikt, Eifersucht, Betrug und Verlust. Für diese Unabhängigkeit muss ich mit Einsamkeit, einem Mangel an Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit und tieferen Gefühlen beim Sex bezahlen.

Nun können Familie, Freunde, Katze und kurzlebige Partnerschaften etwas helfen, diesen Preis niedrig zu halten, und solange ich meinen gegenwärtigen Zustand als angenehm empfinde, sind Kosten und Nutzen gut ausbalanciert.

Anna ist es offensichtlich gelungen, dieses Gleichgewicht zu verschieben. Mir kommen aber Zweifel. Schließlich haben andere Frauen vor ihr das auch bewirkt; es ist ja nicht das erste Mal, dass ich aus einem Singledasein heraus eine Partnerschaft eingehe. Natürlich waren damit immer gewisse Beängstigungen und Unsicherheiten verbunden, nie aber derartige Blindheiten und Verkennungen gepaart mit einem solchen Aufwand, diese aufrecht zu erhalten.

Ich glaube nicht, dass die Angst vor neuen Beziehungen und der Verlust der Unabhängigkeit mein sonderbares Verhalten allein erklären können. Etwas anderes muss noch eine Rolle spielen. Vielleicht hat es unmittelbar mit der Person Anna zu tun? Aber wodurch ist Anna für mich so bedrohlich, dass ich, oder etwas in mir glaubt, mich vor ihr schützen zu müssen? Ich begreife es nicht!

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