Rainer Müller-Hahn
Giftgas
tödliche Vergeltung
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Inhaltsverzeichnis
Titel Rainer Müller-Hahn Giftgas tödliche Vergeltung Dieses ebook wurde erstellt bei
Franceville, Gabun, Westafrika, Sonnabend, 14. Mai
Franceville, Marseille, Sonntag, 15. Mai
Marseille, Montag, 16. Mai
Marseille, Dienstag, 17. Mai
Brüssel, Dienstag, 17.Mai
Berlin, Dienstag, 17. Mai
Marseille, Mittwoch, 18. Mai
Berlin, Mittwoch, 18. Mai
Marseille, Mittwoch, 18. Mai
Berlin, Mittwoch, 18. Mai
Marseille, Mittwoch, 18. Mai
Berlin, Mittwoch, 18. Mai
Marseille, Mittwoch, 18. Mai
Berlin, Mittwoch, 18. Mai
Brüssel, Donnerstag, 19. Mai
Vaufrèges, nahe Marseille Donnerstag, 19. Mai
Berlin, Sonnabend, 21. Mai
Amsterdam, Sonnabend, 21. Mai
Berlin, Sonnabend, 21. Mai
Berlin, Montag, 23. Mai
Berlin, Dienstag, 24. Mai
Marseille, Dienstag, 24. Mai
Berlin, Mittwoch, 25. Mai
Marseille, Donnerstag, 26. Mai
Nahe Premnitz, Brandenburg, Freitag, 27. Mai
Berlin, Sonnabend, 28. Mai
Marseille, Sonntag, 29. Mai
Marseille, Montag, 30. Mai
Berlin, Montag, 30. Mai
Marseille, Dienstag, 31. Mai
Berlin, Mittwoch, 01. Juni
Berlin, Donnerstag, 02. Juni
Marseille, Donnerstag, 02. Juni
Berlin, Freitag, 03. Juni
Marseille, Freitag, 03. Juni
Berlin, Freitag, 03. Juni
Berlin, Freitag, 03. Juni
Vaufrèges, Sonnabend, 04. Juni
Marseille, Sonntag, 05. Juni
Brüssel, Sonntag, 05. Juni
Berlin, Sonntag, 05. Juni
Berlin, Dienstag, 07. Juni
Berlin, Mittwoch, 08. Juni
Berlin, Mittwoch, 08. Juni
Berlin, Donnerstag, 09. Juni
Premnitz, Freitag, 10. Juni
Berlin, Sonnabend, 11. Juni
Berlin, Freitag, 17. Juni
Nahe Premnitz, Samstag, 18. Juni
Berlin, Sonnabend 19. Juni
Eberswalde, Sonnabend, 18. Juni
Berlin Spandau, Sonnabend, 18. Juni
Berlin, Sonntag, 19. Juni
Berlin, Montag, 20. Juni
Pritzwalk, Dienstag, 21. Juni
Berlin, Dienstag, 21. Juni
Berlin, Mittwoch, 22. Juni
Pritzwalk, Donnerstag, 23. Juni
Berlin, Freitag, 24. Juni
Berlin, Sonnabend, 25. Juni
Berlin, Sonntag, 26. Juni
Berlin, Montag, 27. Juni
Berlin, Dienstag, 28. Juni
Pritzwalk, Mittwoch, 29. Juni
Marseille, Mittwoch, 29. Juni
Berlin, Donnerstag, 30. Juni
Marseille, Freitag, 01. Juli
Luxemburg, Montag, 04. Juli
Lagos, Nigeria, Dienstag, 05. Juli
Marseille, Mittwoch, 06. Juli
Marseille, Donnerstag, 07. Juli
Berlin, Freitag, 08. Juli
Berlin, Sonnabend, 09. Juli
Berlin, Lübars, Dienstag, 12. Juli
Berlin, Mittwoch, 13. Juli
Berlin, Donnerstag, 14. Juli
Marseille, Montag, 18. Juli
Japan, Montag, 01. August
Berlin, Donnerstag, 18. August
USA, England, Japan, Freitag, 19. August
Marseille, Donnerstag, 25. August
Marseille, Donnerstag, 15. September
Marseille, Donnerstag, 29. September
Weißwasser, Sachsen, Freitag, 30. September
Paris, Dienstag, 04. Oktober
Weißwasser, Donnerstag, 06. Oktober
Paris, Mittwoch, 12. Oktober
Berlin, Donnerstag, 13. Oktober
Marseille, Donnerstag, 20. Oktober
Marseille, Freitag, 11. November
Marseille, Sonnabend, 12. November
Algier, Freitag, 25. November
Impressum neobooks
Franceville, Gabun, Westafrika, Sonnabend, 14. Mai
Rainer Müller-Hahn
Giftgas
tödliche Vergeltung
Umweltthriller
Wie immer ist es schnell dunkel geworden, die Temperatur jedoch kaum gesunken. Zum Ende der Regenzeit herrscht die übliche große Schwüle. Das Konzert der Nachttiere und das Flattern der Fledermäuse haben gerade begonnen, als der allabendliche, sturzbachartige Regenguss einsetzt. Jetzt ist nur noch lautes Rauschen des Regens zu hören. Auf das Blätterdach prasseln schwere Tropfen. Sie werden vereint zu kleinen Flüssen, die sich auf den Waldboden ergießen und dabei den Duft unzähliger, nun geschlossener Blüten, verteilen. Die Mulden in dem ungepflasterten, als Schneise in den Urwald geschlagenen, rotsandigen Weg füllen sich schnell mit Wasser. Blasen und Spritzer vom Einschlag der Regentropfen lassen die entstandene kleine Tümpellandschaft wie kochend erscheinen.
Sonst regt sich nichts in der Sackgasse. Sie dient als Zugang zu einem Gebäudekomplex und zweigt von der Route Nationale Nr. 16 ab, etwa in der Mitte der Strecke zwischen dem Dorf Kelé und der Provinzhauptstadt Franceville. Nach fünfhundert Metern endet sie im dichten Urwald. Der Mann im dunkelgrünen Regenumhang mit spitzer Kapuze steht schon seit geraumer Zeit bewegungslos an einen Stamm gelehnt im Dickicht. Er wird verdeckt durch die Luftwurzeln der Würgefeige und hohe, breitblättrige Farne. In dieser Kleidung wirkt er wie ein Zauberer aus dem Märchen oder wie ein Mitglied des Ku-Klux-Klans.
Sein Blick ist starr auf das jenseits der Straße gelegene, moderne, einstöckige Gebäude gerichtet. Dies ist umgeben von einem ausgedehnten parkähnlichen Grundstück. Die Umzäunung besteht aus einem über zwei Meter hohen Stahlgitter. Zwischen dessen nach außen gebogenen Hauptstreben ist Stacheldraht gespannt. Wären sie nach innen gewandt, könnte man glauben, es handele sich um den Sicherungszaun eines Gefängnisses. An mehreren Stellen warnen Schilder in französischer, englischer Sprache und Kaningi - eine der Bantusprachen der Region - vor dem Betreten des Grundstücks. Über dem Eingangsportal verkündet ein großes Schild in blauem Schriftzug:
LABORATOIRES BIOCHIMIQUES
Trouvaille S.A., Franceville, Gabon
Die kleine, blau-weiß-rote Fahne am oberen Teil des Schildes weist auf eine französische Firma hin. Vom Tor führt ein breiter, mit hellen Platten belegter Weg zum überdachten Eingangsbereich des Hauses und mündet in einen halbmondförmigen Platz. Weiße Markierungen kennzeichnen die Parkplätze. Auf einem ist ein Off-Road-Wagen abgestellt. Platz und Wege werden von kniehohen Lampen beleuchtet.
Im Frontbereich des Hauses stehen auf kurz geschnittenem, gepflegtem Rasen mehrere Palmen und Bananenstauden mit weit ausladenden Blättern. Aus mehreren Amphoren ähnlichen, irdenen Behältern quellen üppige exotische Pflanzen hervor.
Das Innere des Gebäudes ist noch beleuchtet. Aus einigen der stark vergitterten Fenster scheint weißes, aus anderen kaltes, blaues Licht.
Der Beobachter befindet sich in einer Art körperlichen Starre, einem Zustand, den er in den Jahren als Fremdenlegionär beim Wachehalten gelernt hat. Auf einem solchen Posten einzuschlafen, hätte Lebensgefahr für die Kameraden und ihn bedeutet. So hat er eine Technik entwickelt, wach und konzentriert zu bleiben, ohne zu ermüden und einzuschlafen. Es ist ihm gelungen, seinen Körper quasi beiseite zu stellen und dessen Energie auf die Aufmerksamkeit umzulenken. Der Körper darf schlafen, nicht aber Wahrnehmung und Verstand. In dieser körperlosen Wachheit fühlt er sich wohl und erlebt alles um sich herum klar und deutlich.
* * *
Die Wasserflut von oben dauert etwa eine halbe Stunde und endet so schlagartig, wie sie begonnen hat. Sofort setzt das lautstarke und vielstimmige Konzert der Nachttiere des Urwaldes wieder ein. Über den nach dem Regenguss trocknenden Wegplatten zum Laboratoriumsgebäude wabert jetzt ein feiner Nebelschleier und lässt um die Lampen der Wegbeleuchtung Miniaturregenbögen entstehen. Myriaden von Insekten umschwirren die Lichtquellen. Das Wasser in den Straßenmulden beginnt, langsam zu versickern.
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