Rainer Müller-Hahn - Xespasmata - Ausbrüche

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Xespasmata - Ausbrüche: краткое содержание, описание и аннотация

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Xespasmata ist das griechische Wort für Ausbrüche. Es werden Ausbrüche aus Partnerschaft, Familie, Geschlechtsrolle und Konvention der Mitglieder einer zufällig zusammengetroffenen Gruppe von Touristen im malerischen Urlaubsort einer griechischen Insel geschildert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Begegnung zweier Personen. Sie besitzt eine ungewöhnliche Intensität und wird begleitet von Ängsten und Widerständen. Deren Ursachen liegen in Begebenheiten während der Zeit des geteilten Deutschlands und führen zurück in die düstere Welt der Staatssicherheit. Ein sonderbarer Unfall und ein späterer Todesfall stellen die entstandene Beziehung auf eine Bewährungsprobe.

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Im Mittelpunkt ihrer Darstellung steht die berufliche Entwicklung. Während sie über einen Studienaufenthalt in Moskau berichtet, platzt Gabi mit der Frage in unser Gespräch hinein: „Entschuldigung, aber sag mal Michael, wo war denn hier die Sissi?“ Ich verstehe nicht und blicke sie fragend an. „Na die Sissi, du weißt doch, die Königstochter!“

Mir wird nun klar, wen sie meint. „Du meinst Sissi, die österreichische Kaiserin. Ja stimmt, die war ’ne Zeitlang auf der Insel, wegen ihres Lungenleidens.“

„Und wo hat sie gewohnt?“

„Im ‚Achillion’, das ist ein kleiner Palast hoch über der Ostküste. Vor ein paar Jahren war da noch ’ne Spielbank drin, jetzt ist es ein Museum. Es lohnt, sich das mal anzusehen“, erkläre ich knapp und wende mich wieder Anna zu, die ihren Bericht fortsetzt.

Wenig später, es geht gerade um Annas Wechsel vom Chemiewerk Leuna II zur Akademie der Wissenschaften in Berlin, folgt die nächste Unterbrechung. Nun will Wolfgang etwas wissen: „Nur mal ’ne ganz kurze Frage, hast du schon mal Kumquat-Likör getrunken? Soll ja eine Spezialität sein, wie schmeckt der denn?“ Kumquats sind tischtennisballgroße Zwergorangen, die auf der Insel zu Konfitüre, kandierten Früchten oder mit Alkohol versetzt, zu Likör verarbeitet werden.

Ich fühle mich gestört und antworte etwas unwirsch: „Das kannst du gleich selbst feststellen, wenn du ’ne Runde ausgibst. Spyros hat so viel Kumquat-Likör, dass er ihn sogar verkaufen muss.“ Wolfgang lacht und meint, das sei eine hervorragende Idee. Er winkt sogleich Spyros heran und be- stellt Kumquat-Likör für alle.

Anna erzählt mir weiter, wie sich ihre Enttäuschung über den Sozialismus bis hin zu seiner Ablehnung entwickelt hat.

Der Kumquat wird gebracht, goldgelb leuchtend in den Likörgläsern. Ich habe dieses extrem süße Zeug nie gemocht. Wir prosten uns gegenseitig zu und danken dem Spender. Für einen Moment lang, scheint so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl aufzuflackern. Die Reaktionen auf das Getränk fallen erwartungsgemäß unterschiedlich aus, manchen schmeckt es gut, andere schütteln sich angewidert.

Nach dem Umtrunk setzt Anna ihre Erzählung unbeirrt fort. Sie spricht nun über ihre Eltern, deren Herkunft und Einstellung und über anfängliche ideologische Konflikte mit ihnen. Allein dabei werden wir viermal unterbrochen.

Ich gewinne den Eindruck, dass Anna und ich für die anderen eine Festung darstellen, die sie belagern und mit Fragen sturmreif schießen wollen.

Anna wird schließlich von Gabi - der hartnäckigsten Belagerin - aufgefordert, doch allen zu berichten, was sie mir erzählt. „Dazu ist es jetzt zu spät, ich bin am Ende meiner Geschichte“, entgegnet Anna zunächst freundlich und fährt in schärferem Ton fort, „sagt mal, ist es so schwer, euch ohne uns zu beschäftigen?“

Einerseits erschreckt mich diese direkte Art ein wenig, andererseits gefällt mir, wie Anna ihre Interessen verteidigt und wie sie zuvor die Tischrunde offensiv befragt hatte, ob jemand ein Problem mit ihr hätte. Wieder reagiert niemand. Vielleicht fühlt man sich gar nicht angesprochen oder möchte auf Annas Provokation nicht eingehen. Möglicherweise hat man ein schlechtes Gewissen, uns immer wieder gestört zu haben. Jedenfalls wird zunächst der Fragenbeschuss eingestellt; die Belagerung aber ist damit längst nicht aufgehoben.

Anna fährt fort und geht auf ihre gegenwärtige Situation ein.

Sohn Michael wird im nächsten Jahr sein Abitur machen. Er hat sich gut entwickelt, sie ist auf ihn und auf sich stolz, weil bisher alles gut gelaufen und gelungen ist. Beide haben ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander. Sie hat begonnen, ihn langsam loszulassen. Beruflich ist sie im Begriff, gemeinsam mit einer Kollegin eine Beratungsfirma zu gründen. Über ihrem Mann Klaus redet sie nicht.

* * *

Anna spricht ruhig und gesammelt. Ihre Stimme hat einen dunklen, angenehmen Klang. Beim Sprechen bleibt sie ständig mit mir in Kontakt, behält mich im Blick. Ich höre gebannt zu und spüre, wie sie mich immer mehr gefangen nimmt. Von vornehmem Getue oder Herablassung ist nichts mehr vorhanden.

Zum Abschluss ihrer Darstellung sagt sie ruhig und mit entwaffnender Offenheit: „Übrigens, die Frage wegen Michael und der kleinen Griechin habe ich nur gestellt, um mit dir ins Gespräch zu kommen. Ich habe dich vom ersten Moment an gemocht und möchte dich näher kennenlernen.“ Sie schaut mir dabei ernst und fest in die Augen. Dieser Satz kommt wie ein Paukenschlag. Ich bin sprachlos. Manches hätte ich von ihr erwartet, aber kein so geradliniges und freimütiges Bekenntnis ihrer Zuneigung. Ich sehe in diesem Moment wohl ziemlich dämlich aus. Meine Gefühle wirbeln durcheinander, ich weiß nicht, was ich empfinde. Sogleich meldet sich meine Stimme vorwurfsvoll:

Du weißt das ganz genau, aber du bist schon wieder dabei, dich zu beschwindeln. Seit der Fischverkostung - wahrscheinlich aber schon bei der ersten Begegnung - hat diese Frau ein Feuer in dir entfacht, das jetzt lichterloh brennt. Du aber gaukelst dir die Rolle des neutralen Beobachters vor, weigerst dich starrköpfig, ihr und dir einzugestehen, wie liebenswert sie ist und wie sehr du dich von ihr angezogen fühlst. Du bist gerade dabei, dich in sie zu verlieben.“

Wieder fühle ich mich hilflos und unterlegen, dabei wollte ich ihr gegenüber doch souverän auftreten, aber das ist gründlich daneben gegangen. Anna scheint mir mehrere Schritte voraus zu sein. Sie erkennt meine wachsende Zuneigung und meine Verwirrung, merkt, dass zurzeit ein Sturm durch mein Bewusstsein tobt, der viele Fragen aufwirbelt und ein Gefühlschaos hinterlässt.

Ist doch klar! Sie ist dir deshalb überlegen, weil sie ihre Gefühle kennt und im Griff hat. Du dagegen weißt im Augenblick nicht, wo hinten und vorne ist und hast alle Hände voll zu tun, deine Unsicherheit zu überspielen“, erklärt meine Stimme und fordert mich auf, „schau doch mal genau hin, wie du sie jetzt siehst und erlebst!“

Tatsächlich sind meine Vorbehalte wie Wasser auf einem heißen Stein verdampft. Die Art, freundlich, offen und unkompliziert mit mir umzugehen, und das Gespür, zu erkennen, was in mir vorgeht, stehen im krassen Gegensatz zu meinem bisherigen Bild von ihr. Wie um alles in der Welt konnte ich mich so täuschen oder täusche ich mich jetzt?

Mir wird nun klar, dass unsere Zweisamkeit mehr bedeutet, als ein lebhafter Gedankenaustausch oder ein harmloses Tête-à-Tête. Es ist der Beginn einer intensiven Beziehung. Meine Stimme applaudiert:

Bravo, nun hast selbst du es, wenn auch als Letzte, endlich gemerkt!“

Dass eine ganze Reihe Zaungäste unseren Flirt beobachtet, macht mir Kopfschmerzen. Insbesondere Klaus gegenüber habe ich ein ungutes Gefühl. Anna dagegen scheint diese Situation keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten, denn davon unberührt, fragt sie nun nach meiner Entwicklung.

Ich beschreibe die wichtigsten Stationen meines privaten und beruflichen Werdegangs. Besonders intensiv fragt sie nach meiner früheren Tätigkeit in der Justizverwaltung. Hierüber will sie alles ganz genau wissen - ein für mich schwer nachvollziehbares Interesse.

* * *

Wieder werden wir unterbrochen! Die Belagerer melden sich zurück. Man hat das Ende von Annas Erzählung bemerkt und will offenbar die Fortsetzung unseres Flirts verhindern. Der Beschuss wird erneut aufgenommen. Es ist Wolfgang, der den nächsten Angriff auf die Festung vorträgt. Er fragt, wie ich diesen Urlaubsplatz gefunden habe und wie oft ich hier Urlaub gemacht habe. Er sei von der Insel ganz begeistert.

Ich habe zwar keine große Lust, die Geschichte zu erzählen, will mich aber meiner bisherigen Ungeselligkeit und meines schlechten Gewissens wegen nicht länger ausschließen. Auch Anna ermuntert mich nachdrücklich dazu. Sie ist an meiner Geschichte wohl am meisten interessiert. So beginne ich seufzend und zögerlich meinen Bericht:

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