Rainer Müller-Hahn - Xespasmata - Ausbrüche

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Xespasmata - Ausbrüche: краткое содержание, описание и аннотация

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Xespasmata ist das griechische Wort für Ausbrüche. Es werden Ausbrüche aus Partnerschaft, Familie, Geschlechtsrolle und Konvention der Mitglieder einer zufällig zusammengetroffenen Gruppe von Touristen im malerischen Urlaubsort einer griechischen Insel geschildert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Begegnung zweier Personen. Sie besitzt eine ungewöhnliche Intensität und wird begleitet von Ängsten und Widerständen. Deren Ursachen liegen in Begebenheiten während der Zeit des geteilten Deutschlands und führen zurück in die düstere Welt der Staatssicherheit. Ein sonderbarer Unfall und ein späterer Todesfall stellen die entstandene Beziehung auf eine Bewährungsprobe.

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„Entschuldigt, wenn ich mal kurz störe“, er schiebt die Karte zu mir und tippt mit dem Finger auf eine große braune Fläche, „sag mal, da oben im Norden, das große Bergmassiv, lohnt es sich, dort hinzufahren, und kommt man mit dem Auto auf den Gipfel?“ Man beschäftigt sich offensichtlich mit Tourenzielen. Sicher missfällt den anderen unsere exklusive Gemeinsamkeit, und bestimmt handelt es sich bei Günters Vorstoß auch um einen Versuch, uns wieder in die Gruppe zurückzuholen. Wie auch immer, es ist eine hochwillkommene Unterbrechung, und mir fällt ein Stein vom Herzen.

Schnell gewinne ich meine Sicherheit in der Rolle des Inselsachverständigen zurück. Ich berichte ausführlich über das urwüchsige Bergmassiv, erwähne ein uraltes, hauptsächlich von Katzen bewohntes Dorf, in dem in der Saison noch ein Restaurant betrieben wird. Um Heiterkeit zu demonstrieren, füge ich grinsend hinzu, dass es dort nach der Saison dann weniger Katzen gibt. So richtig kommt meine humorige Bemerkung aber nicht an; hatte mir eine größere Wirkung erhofft. „Was nun den höchsten Berg betrifft, den knapp tausend Meter hohen ‚Pantokrator’“, fahre ich fort, „da kann man bequem mit dem Auto bis an das Kloster auf seinem Gipfel fahren. Von dort aus hat man an klaren Tagen einen wunderschönen Ausblick über die Insel und nach Albanien hinein.“ Günter will noch etwas mehr über das alte, historische Dorf wissen, doch Anna geht dazwischen und erklärt resolut, dass ich ihr noch das Ende einer Geschichte schulde und sie das zunächst hören möchte. Günter schreckt zurück, bedankt sich etwas verwirrt bei mir und widmet sich wieder den anderen. Ich komme mir jetzt vor, wie ein Tennisball, der zwischen den Parteien hin und her geschlagen wird. Anna schaut mich herausfordernd an.

Ich versuche folgsam, die Geschichte weiter zu führen. Es gelingt mir zwar, den Faden wieder aufzunehmen, aber ich verheddere mich darin so sehr, dass ich mit den Worten abreche: „Es tut mir leid, ich bekomme es nicht mehr ganz zusammen.“ Mein Gott ist das peinlich! Meine Stimme bemerkt : „Was heißt hier peinlich? Das war doch gar nicht so schlecht. Sie merkt, dass du ihr etwas verheimlichst; damit hältst du die Spannung aufrecht; dann tust du ihr leid, und sie bekommt dazu wegen ihrer indiskreten Frage noch ein schlechtes Gewissen. Ist doch kein schlechter Start oder?“

Unsinn, das habe ich doch gar nicht gewollt“ , protestiere ich.

Ach so, ja, entschuldige, du hast damit natürlich nichts zu tun“, kommt es ironisch zurück. Es hat keinen Zweck weiter zu streiten, ich gebe auf.

„Lass mal gut sein, ist nicht schlimm, wollte dich nicht in Ver-

legenheit bringen, ist schon okay, wenn du es für dich behalten willst“, tröstet Anna mich amüsiert.

Nun beeile ich mich ebenfalls, eine etwas klägliche Entschuldigung hervor zu bringen und stottere: „Äh ..., weißt du ..., es ist etwas schwierig und äh ..., wie soll ich sagen ..., auch ein bisschen peinlich, aber vielleicht erzähle ich dir das später einmal.“

Eigentlich bin ich Anna dankbar, dass sie mich aus meiner selbstgebauten Falle befreit hat, aber es bleibt ein merkwürdiger Nachgeschmack. Ich fühle mich ertappt und unterlegen. Das allein aber ist es nicht. Irgendetwas hat sich verändert, ohne dass ich sagen kann, was es ist. Meine Stimme fragt sogleich:

Was sollte eigentlich dein Angebot, du würdest ihr das vielleicht später mal erzählen? Was heißt später? Solche grotesken Phantasien teilt man doch nur mit jemandem, mit dem man sehr vertraut ist, so vertraut wie Ehepartner, wenn sie sich alter Zeiten erinnern.“

Diesmal weise ich meine Stimme nicht zurück. Ihr Hinweis beunruhigt mich. Steckt in meiner Entschuldigung tatsächlich ein Wunsch, ein Programm? Ich schüttele mir den Gedanken aus dem Bewusstsein, wie ein Hund das Wasser aus dem Fell.

* * *

Anna stellt mit Genugtuung und einem warmen Lächeln fest: „So mein Lieber, jetzt sind wir quitt. Das war meine Revanche für den Lachanfall, den du vorhin provoziert hast.“

Ich gebe mich unschuldig und antworte, dass ich gar nicht wüsste, wovon sie redet. Sie schaut mir in die Augen, ein Zucken umspielt ihre Lippen, und plötzlich beginnt sie - ohne einen für mich ersichtlichen Grund - laut aufzulachen. Ich schaue sie fragend an, sie lacht weiter und stammelt: „Nicht böse sein ...“, hält sich die Hand vor den Mund und versucht, sich zu beherrschen. Nun stiftet mich ihr Lachen unwiderstehlich an. Unsere Albernheit ist für die anderen unverständlich, wahrscheinlich sogar kränkend. So wie das Lachen mich mit Anna verbindet, grenzt es die anderen aus. Das mag besonders diejenigen verärgern, die keinen Spaß miteinander haben und sich nicht amüsieren können. Und davon scheinen einige am Tisch zu sitzen.

Sogleich kommt von Gabi die säuerliche Bemerkung: „Na, ihr amüsiert euch ja prächtig, lasst uns doch auch mal mit lachen!“

Anna antwortet mit erstickter Stimme: „Ja, gern, es ist mir wirklich unangenehm, aber das, worüber ich lache ...“, sie holt tief Luft und verwendet meine Antwort von vorhin wortgleich, „ist für Außenstehende“, sie prustet nun los, „nur schwer nachzuvollziehen.“ Gabi wendet sich kopfschüttelnd und pikiert von ihr ab. Anna wischt sich die Tränen aus den Augen. „Gabi entschuldige bitte, ich bin im Moment fürchterlich daneben.“

Die antwortet mit huldvoller Miene: „Ja, das merkt man schon …“, und nun herablassend, „aber lass mal, ist schon in Ordnung, kein Problem.“

Außer von Karin, die - wie ich meine - als Einzige freundlich und sehnsuchtsvoll zuschaut, ernten wir von den anderen herablassende und verständnislose Blicke. Anna und wahrscheinlich nun auch ich werden wohl nun den schwereren psychiatrischen Fällen zugeordnet. Zwei Verrückte, die sich gefunden und abgesondert haben. Wird man uns ausgrenzen und gewähren lassen, oder wird man uns resozialisieren?

Klaus hat das Geschehen die ganze Zeit über reglos mit versteinertem Gesicht verfolgt. Es strahlt keine Freundlichkeit aus. Diese Erkenntnis kühlt meine Heiterkeit schnell ab und ruft meine Stimme auf den Plan:

Wundert dich das? Du hast dich bisher aus allem Gemeinschaftlichen herausgehalten, hast mit den anderen kaum gesprochen, nicht zusammen gegessen, bist den Erzählungen nicht gefolgt und hast dich fast nur mit Anna beschäftigt. Er muss doch den Eindruck haben, dass du das hier nur organisiert hast, weil du es auf seine Frau abgesehen hast?“ Ich antworte empört in mich hinein:

So ein Quatsch! Doch nicht wegen der! Das hat sich halt so ergeben. Sie ist eben die Einzige, mit der man sich halbwegs vernünftig unterhalten kann. Na und? Und wenn ihm das nicht passt, soll er doch mit ihr reden!“

Anna hat sich ebenfalls wieder gefangen. Ich habe den Eindruck, dass sie die Abspaltung von den anderen begrüßt, vielleicht sogar absichtlich herbeigeführt hat. Sie wirkt ganz unbeschwert und wendet sich mir mit einem herausfordernden Blick zu. Ich möchte das Gespräch mit ihr unbedingt fortsetzen. Deshalb und um mir selbst meine Abgeklärtheit zu beweisen, ergreife ich die Initiative und frage Anna betont beiläufig, was sie denn so bisher getrieben hat.

Anna geht ohne zu zögern darauf ein. Mir kommt es vor, als wäre sie dankbar für meinen Vorstoß. Ihre spontane Bereitschaft, über ihr Leben zu berichten, könnte die Botschaft enthalten: „Komm, lass uns keine Zeit verlieren, um mehr über uns zu erfahren!“ Das, was sie berichtet, ist eine merkwürdige Mischung aus Vorstellungsgespräch, Lebenslauf, Erlebnisbericht und Reflexionen. Die Offenheit, mit der sie über sich spricht und ihre Lebensdaten preisgibt, berührt mich angenehm. Für ein erstes Gespräch zwischen Fremden ist es sehr persönlich, nahezu intim. Inhalt und Ernsthaftigkeit passen nicht zu einem Urlaubsflirt.

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