Rainer Müller-Hahn - Xespasmata - Ausbrüche

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Xespasmata - Ausbrüche: краткое содержание, описание и аннотация

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Xespasmata ist das griechische Wort für Ausbrüche. Es werden Ausbrüche aus Partnerschaft, Familie, Geschlechtsrolle und Konvention der Mitglieder einer zufällig zusammengetroffenen Gruppe von Touristen im malerischen Urlaubsort einer griechischen Insel geschildert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Begegnung zweier Personen. Sie besitzt eine ungewöhnliche Intensität und wird begleitet von Ängsten und Widerständen. Deren Ursachen liegen in Begebenheiten während der Zeit des geteilten Deutschlands und führen zurück in die düstere Welt der Staatssicherheit. Ein sonderbarer Unfall und ein späterer Todesfall stellen die entstandene Beziehung auf eine Bewährungsprobe.

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Anna fragt, ob ich ihren Sohn gesehen hätte. Ich berichte kurz angebunden, wo und mit wem sie ihn finden kann. Es folgt eine kurze Pause. Ich ärgere mich jetzt über meine schroffe und abweisende Antwort, doch Anna lächelt mich freundlich an und rutscht auf den freien Platz neben mir, der schon ihrem Sohn als strategischer Ausgangspunkt für Kontakte gedient hatte. Eine Wolke süßlichen Parfüms hüllt mich ein. Sie neigt den Kopf, schaut mich mit einem etwas unsicheren Lächeln an: „Meinst du, dass Probleme entstehen können?“, fragt sie mich beunruhigt. Was soll diese Frage? Was will sie? Meint sie ihren Sohn und das Mädchen, oder meint sie etwa uns beide? Ärgerlich verwerfe ich den letzten Gedanken. Mein Gott, was soll ich darauf antworten? Ich weiche aus und frage zurück: „Wieso fragst du, ist dein Sohn denn nicht volljährig?“ „Ja schon, aber ich dachte mehr an die kleine Griechin.“

„Ach so, ja“, antworte ich lahm. Mir fällt nichts Gescheites ein, stattdessen schrillen in meinem Kopf die Alarmglocken. Ich befürchte nun folgendes Spiel:

Die Eröffnung, eingeleitet mit der Solidaritätserklärung „Du bist doch auch Vater ..., ob ich nicht der Meinung sei, dass man bei so jungen Leuten ...“, dann folgt der Übergang zu vertrauensbildenden Gemeinsamkeiten: „Du warst doch früher sicher auch …, hast du immer alles beachtet? Ich jedenfalls habe ziemlich oft ..., aber leider nie …, ich gebe zu, heute tut es mir manchmal leid, aber was soll’s? Du als Mann hattest damals bestimmt keine solchen Probleme ..., aber heutzutage?“

Das Mittelspiel mit dem Kernthema ‚Benachteiligung’: „Weißt du, durch Haushalt und Beruf bewegt man sich immer auf einem Gleis, wird einseitig und isoliert.“

Der nächste Schritt beschreibt die Bedürftigkeit und erzeugt Mitleid. „Mein Mann nimmt mir nichts ab, will nur seine Ruhe haben ..., geht immer so früh zu Bett, hat keine Initiative.“ Abschließend wird das allgemeine Wunschziel genannt. „Man will ja schließlich noch was vom Leben haben, ein bisschen Spaß und Unterhaltung“, mit der Beschwichtigung, die kein Missverständnis aufkommen lassen soll: „… natürlich ganz harmlos.“

Das Finale: Handlungsabsichten werden genannt und romantisch verklärt. „Ich will mir ein bisschen die Beine vertreten und vielleicht mal nach dem Sohn sehen, draußen haben wir wunderschönen Mondschein und herrliches Meeresrauschen.“

Schließlich folgt als Bitte oder Angebot die direkte Frage: „Wer weiß, wo der wohl steckt? Würdest du mich ein Stück begleiten und mir helfen, ihn zu finden?“

So oder ähnlich stelle ich mir in meiner Fantasie den kommenden Ablauf vor. Einem Abenteuer bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt und von ihrem Äußeren her finde ich Anna außerordentlich reizvoll. Aber mit einer verheirateten Frau, deren Mann und Sohn quasi im Nebenzimmer sitzen?

Oh, seit wann sind wir denn so besorgt und so rücksichtsvoll wegen des Ehemannes – ein ganz neuer, sehr lobenswerter Zug“, folgt der ironische Kommentar auf dem Fuße. Ich fühle mich belästigt und erwidere ungeduldig: „Vielen Dank für die überaus freundliche Einschätzung, aber du verwechselst Rücksicht mit Vorsicht.“

Da ist noch etwas anderes, was mich vor ihr warnt, ohne es genauer bestimmen zu können. Warum ist sie mir unheimlich? Ein ähnliches Gefühl hatte ich vorhin am Strand, als ihr Bild plötzlich vor meinem geistigen Auge auftauchte.

Ich betrachte Anna unschlüssig. Befürchtungen kommen auf: Wenn sie nun gar nicht an einer kurzlebigen Affäre interessiert ist, sondern versucht, sich mit meiner Hilfe von ihrem Mann zu trennen? Sie lebt in derselben Stadt wie ich, das Ende des Urlaubes wäre nicht das Ende der Beziehung. Ich spüre einen Anflug von Panik.

Wie in einem Film sehe ich nun dramatische Szenen vor meinem geistigen Auge ablaufen:

Feindselige Blicke und verächtliche Bemerkungen von allen Seiten, Anna und ich ausgegrenzt, in Acht und Bann, ein gebrochener Ehemann, ständig schwankend zwischen Aggression und Depression, schwere Auseinandersetzungen zwischen ihr und ihm, Hasstiraden mir gegenüber, nur Millimeter entfernt von Tätlichkeiten. Er, ständig unter Alkohol und Sedativa, selbstmordgefährdet, will nicht mehr essen, wird ins Restaurant geschleppt, um ihm Nahrung einzuflößen, Notärzte gehen ein und aus ...

Und schließlich zu Hause in Berlin: Annas Auszug aus der Wohnung unter Polizeischutz, sie zieht bei mir ein, bringt alles durcheinander, kommandiert und nörgelt, Streitereien zwischen uns, Auseinandersetzungen mit dem Ehemann, Sohn Michael schmeißt die Schule, rutscht ab ins Drogenmilieu. Ständige Drohungen, Ultimaten, Telefonterror, Gerichts- und Anwaltbriefe, stundenlanges Liegen auf der Therapie-Couch ... Meine apokalyptischen Vorstellungen belustigen mich nun selbst, und ich versuche, mir das Lachen zu verkneifen, doch es gelingt nicht, da ist wohl auch der Alkohol mit im Spiel.

Anna schaut mich verwundert an, sie wartet noch immer auf eine Antwort, bezieht mein Lachen auf ihre Frage und will wissen: „Was ist denn an meiner Frage so komisch?“ Das bringt mich in Verlegenheit. Ich reagiere überstürzt und unbedacht. „Äh ..., weißt du ..., äh ..., die Frage ist schon in Ordnung, ich musste nur, äh ..., ich hab’ an was Komisches denken müssen.“

Anna zieht die Augenbrauen fragend hoch.

Nun gehe ich gestelzt und dozierend auf ihre Frage ein: „Also ..., äh ..., da gibt es ja verschiedene Ansätze ..., ich jedenfalls bin der Auffassung, dass man sich auf den Verstand und das Verantwortungsgefühl der beiden verlassen sollte. Sie argwöhnisch überwachen zu wollen - wenn das überhaupt möglich ist - würde eher das Gegenteil von dem bewirken, was man damit äh ..., zu erreichen sucht ..., andererseits, könnte man vielleicht ...“

„Ja, genau!“, unterbricht mich Anna.

Diese hastig hervorgebrachte Zustimmung beendet brutal meine gerade in Schwung kommende pädagogische Vorlesung. Ich bin irritiert und enttäuscht darüber, dass Anna nicht auf meine lichtvollen Darlegungen eingeht.

Sie zögert einen Moment, als müsse sie innerlich Anlauf nehmen, um sich Mut zu machen und lächelt mich verschmitzt an: „Würdest du mir verraten, worüber du eben gelacht hast?“ Mir rutscht das Herz in die Hose, ich fühle mich ertappt und spüre, wie ich erröte. Meine Gedanken laufen wirr durcheinander: Das, was ich gedacht habe, kann ich ihr unmöglich sagen. Abweisen möchte ich sie aber nicht. Sie hat sich zu dieser Frage überwinden müssen und auf liebenswürdige Weise gefragt. Was tun? Ich entscheide mich wohl für das Dümmste, was man in dieser Situation tun kann, denn ich versuche, mich mit einer teils wahren, teils erdachten Geschichte herauszuwinden. Sie beginnt mit dem Besuch meines Sohnes und dessen Freundin bei mir zu Hause. Plötzlich werde ich weggerufen und muss sie allein lassen. Beim Erzählen fällt mir mit Schrecken ein, dass damals beide bereits über zwanzig waren und diese Tatsache keinen vernünftigen Bezug zu Annas Eingangsfrage zulässt.

Ich improvisiere und merke, dass die Geschichte überhaupt nichts enthält, worüber man auch nur schmunzeln könnte. Panik kommt auf. Ich behaupte nun in meiner Not, das Lustige stecke in einer für Außenstehende schwer nachvollziehbaren Situationskomik. Das verschlimmert alles nur noch weiter. Das Wortgewölle, das ich hervorwürge, lässt Günters rhetorische Fähigkeit wie die eines Sportreporters erscheinen.

Zu Beginn meiner Erzählung zeigte Anna zunächst geduldige Neugier. Als die Pointe immer weiter auf sich warten lässt, wirkt sie zunächst verwundert und schließlich ein bisschen mitleidig.

Günter kommt mir unverhofft zur Hilfe. Er hat aus seiner Leinentasche, die er stets mit sich führt und in der er alle möglichen Utensilien wie Wörterbuch, Kompass, Vergrößerungsglas, Pflaster und andere nützliche Dinge aufbewahrt, eine Karte der Insel entnommen und platzt in meine Stotterei und Wortsuche hinein:

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