Beate Morgenstern - Nest im Kopf

Здесь есть возможность читать онлайн «Beate Morgenstern - Nest im Kopf» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nest im Kopf: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nest im Kopf»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In Gottshut scheint die Welt noch in Ordnung. Oben ist Gott. Unten leben die Menschen miteinander in Ehrfurcht vor Gott und in Furcht vor dem Bösen. Diese Welt kommt dem Kind Anna schon bald in Unordnung. Die Eltern ziehen um in ein Dorf im Mansfeldischen. Amma findet sich schwer zurecht. Hier ist sie nicht mehr eine von vielen, sondern «die Paschterin». Hartnäckig versucht sie, die Barrieren zwischen Dorf und Pfarrhaus zu überwinden.
Als Erwachsene erinnert sich Anna jener Zeit, der fünfziger Jahre, und der Vorgänge im Land, die sie aus der besonderen Sicht eines Kindes wahr-nahm, das fernstand. Sieben Tage ist Anna zu Besuch in Gottshut: sieben Tage des Erinnerns und der Begegnungen. Es zeigt sich ihr eine vertraute Welt, die aber nicht mehr ihre ist, und so erlebt Anna Nähe und Distanz, Verwurzelung und Entfremdung in einem. Gottshut, wie sie es im Kopf hat, gibt es nicht.

Nest im Kopf — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nest im Kopf», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In der Nacht wacht Anna plötzlich auf, weil der Teufel ihr das Essen aus dem Magen herauszieht. Er will Anna inwendig aushöhlen. Erst holt er nur das Essen heraus, dann den Magen, dann kommt alles andere aus Annas Mund heraus, bis nur noch Annas Hülle übrig bleibt. Die wird dann zusammenfallen wie ein leerer Ballon, und Anna ist tot. Anna schreit. Die Mädchen haben Licht angemacht und rufen Tante Ines. Die sieht, was Anna schon aus sich herausgebracht hat, und macht sich trotzdem keine Sorgen. Anna wird nicht sterben. Nur verträgt ihr Magen nicht den schwarzen Pumpernickel. So einfach ist das. Und sie hat an den Teufel geglaubt.

Zu Mittag taut der Schnee. Am Nachmittag friert er schon wieder. Und davon wachsen Eiszapfen von den Dächern. Manche reichen bis zur Erde hinunter und sind dick wie Baumstämme. In der Sonne glänzen sie feucht. Neben ihnen tropft es. Neue Zäpfchen wachsen, ein ganzer Eiszapfenvorhang. Die Kinder schlagen gegen die Eiszapfen, die kleineren klirren und fallen in den Schnee, von den größeren bricht nur ein Stück ab. Man müsste schon die Axt nehmen, um sie ganz herunterzuhauen.

Der Schnee ist weg. Anna hat nur noch Bauchschmerzen und schlechte Laune. Die Tante redet noch mehr als sonst davon, dass die Mutter Anna abholen wird. Sie sagt, glaub nur, ganz bestimmt kommt sie bald. Bald, bald. Immer bald. Das gemeine Fritzchen sagt: Glaub nur nicht. Die kommt nicht. Die besucht dich nicht mal. Die wäre schon längst gekommen, wenn sie gewollt hätte. Und schön ist deine Mutter auch nicht. Das erzählst du nur. Deswegen ist Anna wütend auf Fritzchen, denn das weiß sie ja nun ganz gewiss: Ihre Mutter ist schön. Anna denkt, seine Gemeinheit steckt sie an. Sie kann sich selber schon nicht mehr leiden deswegen. Wie sie ihre Gemeinheit merkt? Sie kann sich nicht mehr freuen. Über gar nichts mehr. Sie hat Bauchschmerzen und will nur noch eins, dass das bald, bald zu Ende ist. Sie hat schon vergessen, wie sie sich früher mal ihre Heimkehr nach Gottshut ausgemalt hat. Damals wollte sie an einem Sonnensonntag unter Schall des Posaunenchors in Gottshut einziehen. Die Leute würden aus den Fenstern schauen und sich wundern und freuen, dass Anna wieder da wäre. Und alle Kinder würden in ihren Sonntagskleidern auf die Straße kommen und Anna begrüßen. Solche Gedanken hat Anna schon lange nicht mehr.

Nun soll Annas Mutter wirklich kommen. Das gemeine Fritzchen ärgert sich. Anna freut sich über seine Wut.

Anna weiß selbst nicht, warum sie sich im Haus versteckt und die Mutter lieber noch nicht sehen will und kein bisschen neugierig ist. Tante Ines muss sie erst suchen und sie bei der Hand nehmen und nach draußen bringen, wo viele Verwandte sind. Eine Frau mit einem spitzen, nackten Gesicht und langen, gekrausten Haaren ist Annas Mutter. Sie läuft auf Anna zu und ruft sie. Anna mag nicht weitergehen. Ja, das ist schon ihre Mutter. Aber wie hässlich sie geworden ist. Sie hat ein spitzes Mausgesicht.

Du hast gelogen, sagt Fritzchen. Deine Mutter ist hässlich. Hässlich, ganz hässlich.

Wie sich Fritzchen freut, weil er nun scheinbar doch recht behalten hat.

Ja, jetzt ist sie hässlich, sagt Anna. Aber früher war sie schön. Das glaubt ihr das gemeine Fritzchen natürlich nicht. Jetzt steht sie vor dem Lügner selbst wie eine Lügnerin da. Und das kränkt Anna sehr. Sie nimmt es der Mutter übel, dass ausgerechnet sie Anna zum Schluss doch noch dem Anschein nach zu einer gemeinen Lügnerin gemacht hat.

Die Mutter sagt zu Anna: Jetzt haben sie mich endlich über die Grenze gelassen. Weißt du warum? Ich habe ihnen einfach gesagt, wenn ich meine Tochter jetzt nicht holen darf, wird sie drüben eingeschult und ist dann für Ihren Staat verloren.

Anna überlegt, was die Mutter gesagt hat. Also wäre sie doch um ein Haar im Westen geblieben. Fast tut es ihr leid, dass sie nun in den Osten soll und ein ganz gewöhnliches Leben beginnt. Im Westen wäre es spannender gewesen. Sie hätte ein interessantes Leben bei den verschiedenen Verwandten geführt und wäre vielleicht sonst wo gelandet. In Amerika oder an der Nordsee.

An einem frühen Morgen gehen die Mutter und Anna aus der Villa. Tante Ines hat Anna einiges versprochen. Anna ist komisch zumute. Sie weiß genau, nie mehr wird sie die Villa wiedersehen. Sie dreht sich um, weil sie hinter der Hecke die Augen vom gemeinen Fritzchen vermutet und die Villa am Berghang in der kalten Morgensonne mit ihren vielen großen Fenstern funkelt. Das arme gemeine Fritzchen bleibt ganz allein da oben in der Villa und kann an niemandem seine Gemeinheit auslassen. Er hat sich noch nicht einmal von Anna verabschiedet. Die Mutter lenkt Anna ab und erzählt von zu Hause.

Dann fahren die Mutter und Anna in den Osten.

Anna schien, die Mittagsstille in Gottshut sei stiller als anderswo. Niemand zeigte sich, als bewohnten diese Stadt nur die Seelen der zu Gott Heimgerufenen. Für die Mittagshexe, die in der Zeit der Glut ihren Stab schwang, gab es kein Herunterkommen von den Dächern. Die auf den Straßen wandelnden Seligen hielten sie zurück und die Gebete und Lieder, die seit vielen Generationen von den Frommen dieses Ortes zum Himmel aufgestiegen waren.

Aus dem Witwenhof trat eine eulenäugige Frau. Die Füße in den hohen Schnürschuhen gaben den schwachen Gelenken Halt. Sie trug einen Blechbehälter.

Tante Magda. Tante Magda, sagte Anna und lief hinter der Frau her.

Die wandte sich um und erkannte Anna. Ein schwaches Lächeln glitt über ihr Gesicht. Du hier? sagte Tante Magda mit ihrer tiefen melodischen Stimme, der Zwillingsstimme von Tante Leonie. Machst Urlaub in Gottshut?

Eine Woche, sagte Anna und wartete ungeduldig darauf, wieder die Stimme ihrer toten Tante Leonie zu hören.

Wie geht es dir? hörte Anna Tante Leonie fragen. Gut, danke. Und dir?

O gut, gut, sang Tante Magda.

Tatsächlich schien die Tante gesünder, kräftiger. Der Rücken hatte sich gestrafft, die Füße setzte sie behutsam, doch fest auf. Ihr Gang hatte etwas Zielbewusstes bekommen. Die ältere der beiden Schwestern, die Anna nie anders als gebrechlich erlebt hatte, untauglich für eine andere Arbeit als zur Pflege der jahrelang siechen Mutter, ging sicher wie nie, als hätte man eine Last, die sie ein Leben lang niederdrückte, von ihr genommen und sie wäre nun endlich frei. Die einstmals Schwache richtete sich im Alter auf.

Erstaunlich ihre Zähigkeit. Niemand hätte vermutet, dass sie Tante Leonie überlebt, dachte Anna und sagte: Ich hab denselben Weg wie du.

Geh Kind, geh, sagte Tante Magda und wehrte mit einer weiten Geste des Arms das Anerbieten Annas, sie zu begleiten, von sich.

Anna glaubte, dass die Tante weniger fürchtete, Anna durch ihren langsamen Gang zu behindern als selbst behindert zu werden. So winkte ihr Anna noch einmal zu und ging rasch über den Platz zwischen Kirchsaal und Witwenhof, die Herthelsdorfer Allee entlang bis zu jenem Haus, das bis zum Kriegsende die Mädchenanstalt gewesen war. Als Kind hatte sie sich über dieses Gebäude gewundert. In der Woche war das Gatter weit geöffnet, und sie ging über den Hof in das Klassenzimmer. Am Sonntag betrat sie dasselbe Gebäude, um den Kindergottesdienst zu besuchen. Dann benutzte sie den Eingang auf der Straße, ging eine Treppe hinauf in einen großen Saal. So hatte das Gebäude zwei Gesichter gehabt. Eines für den Alltag, eines für den Sonntag. Mehrmals versuchte sie in den Unterrichtspausen von innen her zur Sonntagsseite vorzudringen. Es gelang ihr nicht, als hätte man Glaswände ins Haus eingebaut.

Anna konnte der Lust, ihren alten Schulhof wiederzusehen, nicht widerstehen. Sie ging hinein, und ihre Erinnerung bestätigte sich. Seitlich eine Gruppe hoher Tannen. An den Hof schloss sich ein Garten im Gottshuter Stil an. Seitenwege, ein Mittelweg zu einem Blumenrondell und an der Mauer eine weiße Gartenlaube. Froh vor allem war Anna über den Blick weit hinunter ins Tal gewesen, über Acker- und Weideland. Sie nahm ihn mit, wenn sie in das Klassenzimmer zurück musste, in dem sie sich eingesperrt fühlte, dumm und verschüchtert von den vielen Gesichtern und besseren Leistungen anderer Schüler.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nest im Kopf»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nest im Kopf» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Beate Morgenstern - Lieber Liebe
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Tarantella
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Ausm leben mittenmang
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Villa am Griebnitzsee
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Jenseits der Alle
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Küsse für Butzemännchen
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Der gewaltige Herr Natasian
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Wie eine Familie
Beate Morgenstern
Christoph Heiden - Nacht im Kopf
Christoph Heiden
Отзывы о книге «Nest im Kopf»

Обсуждение, отзывы о книге «Nest im Kopf» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x