Nila Wolfram - Resa

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Resa muss von Berlin wegziehen, ihre Freunde zurücklassen und das alles nur, weil ihre Mutter mit ihrem neuen Ehemann ein neues Leben anfangen will. Aber muss dabei ihr Leben auf der Strecke bleiben?
Und in dem Dorf, in das sie ziehen muss, erwarten sie so einige merkwürdige Bewohner …

Resa — читать онлайн ознакомительный отрывок

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Resa fand ein Handtuch, mit dem sie ihm das Gesicht abwischte. »Warten Sie hier«, sagte sie anschließend und machte sich in den angrenzenden Räumen auf die Suche nach frischer Bettwäsche. In einem Zimmer im Obergeschoss existierte noch das alte Ehebett. Vermutlich konnte er nicht mehr die Treppen hinaufsteigen, blieb daher nur noch im Wohnzimmer. Es war mit Baumwolllaken bezogen, mehr nicht, wie in einem Leichenschauhaus. Resa riss die Laken von dem Bett, darunter kamen Federkernmatratzen zum Vorschein, deren Bezüge gräulich angelaufen waren. Sie eilte zurück nach unten.

Dort hatte sich Herr Liebe längst auf seinem verdreckten Bett niedergelassen, schwer ächzend, mit zittrigen Händen. Er wirkte so aufgewühlt, dass sie einen Moment lang befürchtete, er könnte gleich einen Herzanfall erleiden.

»Ruhig, nur ruhig«, sagte sie und legte ihm die Hand auf die Schulter, was ihn tatsächlich beruhigte. »Ich muss das mal sauber machen.«

Er nickte und zog sich zurück, ließ sich auf einem angrenzenden Klappstuhl sinken, mit geneigtem Kopf, als hätte er nicht mehr die Kraft, sich aufrecht zu halten. »Ich friere«, flüsterte er und räusperte sich. »Ich friere so schrecklich.«

»Ja.« Resa zog in einem Zug die verschmutzten Laken von dem Pflegebett, warf sie in eine Ecke des Zimmers und bezog alles neu. Zum Schluss breitete sie darauf die Wolldecke aus, die sie im Trockner im Badezimmer entdeckt hatte.

Sie half Herrn Liebe zurück auf seinen Schlafplatz, zog die Decke über ihn. Dennoch hörte er nicht auf zu zittern. Isas Name klebte auf seiner Zunge, alles, was er noch sagen konnte, war ihr Name. Mehr nicht. Als hätte er die komplette deutsche Sprache verlernt, bis auf die drei Buchstaben, die ihren Namen bildeten.

Resa hastete in den Flur. Dort hing an einer Garderobenstange ein Wintermantel aus Filz, den sie in das Wohnzimmer transportierte und Herrn Liebe überzog, damit er nicht länger fror.

Die Digitaluhr über dem Kamin zeigte 6:38.

»Ich muss los.«

»Nein.«

Er packte nach ihrem Handgelenk, hatte mit einem Mal so viel Kraft, dass es sogar wehtat. Seine knochigen Fingergelenke fühlten sich wie Schraubstöcke auf ihrer Haut an. »Geh noch nicht«, raunte er. »Nein, Isa.«

»Ich heiße nicht Isa«, presste Resa hervor, obwohl der Name zugegeben ähnlich klang. »Und ich muss jetzt zur Schule, sonst komm ich zu spät. Bitte, Herr Liebe.«

»Herr Liebe«, wiederholte er und kniff die Augen zusammen, als würde ihm etwas einfallen. »So hat Mond mich auch immer genannt. Weißt du, warum sie mich nicht mehr besuchen kommt? Weißt du das?«

Dieser andere Gedanke schien ihn noch weiter aufzuwühlen, er krallte seine Hand um ihren Arm und schüttelte den Kopf. »Ich will sie sehen. Ich bin wütend auf sie. Sie bringt mich hierher und dann? Verschwindet sie? Wo ist Mond?«

Resa versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch es gelang ihr nicht. Mist. Warum war sie überhaupt hierher gekommen, um ihm zu helfen? Sie hätte ihn doch einfach auf der Wiese liegen lassen können.

Daniels Worte kamen ihr in den Sinn: »Juli, deine Tochter ist ein Profi darin, sich Probleme aufzuhalsen. Selbst wenn es nur imaginäre sind.«

Aber dieser Herr Liebe war nicht imaginär, er war dreifach so groß wie sie und trotz seiner Verwirrtheit wirkte er verbissen - oder gerade deshalb. »Sie tun mir weh, bitte«, raunte sie und -

»Du musst sie zu mir bringen. Ich kann ihr helfen. Bring sie zu mir, Isa. Bitte.«

Mit einem kurzen Zögern stieß sie ihn von sich, er kippte nach hinten, taumelte.

Für eine Sekunde kam es ihr so vor, als hätte jemand die Zeit angehalten.

Dann knallte Herr Liebe mit seiner Stirn gegen das Fensterbrett und brach zusammen.

Resa konnte sich nicht rühren. Herr Liebe ebenso wenig. War er tot? Panik überkam sie. Sie warf sich auf die Knie, tastete seine nackte Brust entlang, lauschte nach seinem Herzschlag. Ihre Haare waren immer noch nicht kurz genug, sie kamen ihr in den Weg. Resa band sie zusammen und hielt ihren Kopf wieder nahe an seine schwitzige Haut. Sie hörte nichts, verdammt.

Konzentrier dich. Da. Ist das - oder nein?

Ich kann doch nicht den Liebe umgebracht haben, verdammt.

Nachdem sie mehrere Minuten lang so ausgeharrt hatte, setzte sie sich zurück. Sie kauerte sich zusammen. Was sollte sie nur tun?

Sie musste den Notruf alarmieren.

Sie musste Juliane anrufen.

Irgendetwas. Doch irgendetwas war in diesem Moment zu viel.

Stattdessen wartete sie - worauf, das wusste sie selbst nicht. Sie betrachtete ihn. Seine Haut war wie aus Papier, das zu lange im Wasser gelegen hatte, durchsichtig, mit blauen Äderchen durchzogen.

Schließlich bemerkte sie wieder die Uhr über dem Kamin, die zeigte 7:21.

Um zehn vor acht musste sie an der Schule sein. Mit dem Bus dauerte die Fahrt etwa fünfundvierzig Minuten, mit dem Fahrrad hoffentlich nur eine halbe Stunde.

Wie automatisiert richtete Resa sich auf, warf einen letzten Blick zurück, auf den alten womöglich toten Mann, den sie womöglich auf dem Gewissen hatte, oder auch nicht. Sie schlurfte aus dem Wohnzimmer hinaus, lief durch den engen Flur nach draußen. Sie schloss die Tür hinter sich, schwang sich aufs Rad und fuhr los, ohne sich noch einmal umzublicken.

Alles an ihr roch nach Herrn Liebes Schweiß, ihre Haare, ihre Klamotten, selbst ihre Hände. Hoffentlich regnete es bald.

Sie fand die Gesamtschule nach mehreren missglückten Anläufen.

Die Gasse lag verborgen hinter einem Schuhgeschäft, einer Busstation und einer Bäckerei, zwischen Wohnhausblöcken.

Das Gebäude war ein graues hässliches Konstrukt, wirkte wie ein Kasten. An den Fenstern hingen Gitter wie bei einem Gefängnis. Die Fahrräder der Schüler waren längst abgeschlossen. Keine Seele hielt sich noch auf dem Hof auf, bis auf eine Elster auf einem Apfelbaum. Sie flog davon, sobald Resa mit ihrem Fahrrad unter dem Vordach anhielt.

Die Uhr ihres Smartphones zeigte 8:09.

Sie war etwa zwanzig Minuten zu spät. Verflucht, ausgerechnet an ihrem ersten Schultag.

Ausgerechnet an ihrem ersten Schultag hatte sie einen vermutlich neunzigjährigen Rentner mit Alzheimer auf dem Gewissen.

Resa warf sich den Rucksack über die Schulter, hastete zur Tür und riss sie auf. Dahinter im Foyer stand eine ältere Frau mit einer Brille und hielt sich an einem Klemmbrett fest. Sie musterte Resa streng und zückte einen Kugelschreiber.

»Name?«

»Theresa Ha-«, sie stockte. Habicht , hatte sie sagen wollen. So hieß sie nun schon seit genau drei Monaten nicht mehr. »Volkers«, krächzte sie.

Die Frau nickte und kritzelte den Namen hin. »Bei einem zweiten Mal bekommen Sie einen Brief nach Hause.«

Tja, Pech für Sie, unser Haus hat noch keinen Briefkasten , sagte Resa nicht, obwohl sie es für einen kurzen Moment erwog.

Die Frau wandte sich ab und stolzierte auf ihren hochhackigen Schuhen davon, in Richtung einer Tür, auf der in Großbuchstaben auf einer Plakette SEKRETARIAT stand.

Resa blickte ihr einige Momente lang hinterher, dann machte sie sich auf die Suche nach ihrer neuen Klasse. In ihrem Hinterkopf konnte sie den Anblick des beinahe toten Herrn Liebe mit der eingenähten Isa auf seiner Zunge nicht vergessen.

LLLLLLL

Resa

Sie klopfte an die Tür.

»Herein.«

Resa atmete tief durch und drückte die Türklinke hinunter, trat ein.

Etwa dreißig Augenpaare starrten sie an. Der Lehrer an der Tafel drehte sich zu ihr um, seine Hände waren mit Kreide vollgeschmiert, seine Krawatte hing lose über seiner Schulter, die oberen Knöpfe seines Hemdes waren offen.

»Ja?«

Ein Kichern aus der hinteren Reihe.

Auf der Tafel stand in Schreibschrift etwas über Dantons Tod.

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