Beate Morgenstern - Küsse für Butzemännchen
Здесь есть возможность читать онлайн «Beate Morgenstern - Küsse für Butzemännchen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Küsse für Butzemännchen
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Küsse für Butzemännchen: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Küsse für Butzemännchen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Kindheit, in der sie voller Sehnsucht nach dem Vater lebte, bricht auf. In den Feldpostbriefen vergaß er nie: Viele Küsse für mein Butzemännchen.
Küsse für Butzemännchen — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Küsse für Butzemännchen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
DER HOBEL GLEITET GLÄTTEND ÜBER DAS HOLZ. WIE ANDERS IST EINE BLANKE FLÄCHE ZU BEKOMMEN ALS MIT DEM MESSER, IN DEN HOBEL EINGELASSEN, UM ÜBERFLÜSSIGES WEGZUSCHNEIDEN. ÜBERFLÜSSIGES HOLZ. IM UMFORMPROZESS ÜBERFLÜSSIGE MENSCHEN. VERSEHEN KÖNNEN PASSIEREN. UNFÄLLE SOZUSAGEN, DENN: WO GEHOBELT WIRD, FALLEN SPÄNE. SPAN UM SPAN. NIMM DICH IN ACHT, VATER! DEIN BUTZEMÄNNCHEN.
Manche Sonntagnachmittage unternehmen Boehm-Otto und Tante Else Ausflüge gemeinsam mit Susanne und ihrer Mutter. Boehm-Otto bestimmt die Routen. Susannes Durchhaltevermögen wird durch die Aussicht auf Schiwecker bestärkt, Käse mit angeblich schiefen Ecken, dazu trinkt Susanne Limonade, die Frauen bestellen sich Malzbier, der Onkel helles Bier. Als er besonders gut gelaunt ist, gibt er Susanne zu kosten. Hach nee, du erziehst se noch zum Suffi, kreischen die Frauen. Susanne schüttelt sich. Die Aussicht auf Schiwecker hilft nicht, als die Strecke gar zu lang wird. Boehm-Otto macht Susanne auf Kartoffelsalat mit Würstchen Hoffnung, die hat sie doch früher mal bekommen. Susanne schleppt sich mit dem begehrlichen Innenblick auf einen Teller herrlichen Kartoffelsalats mit knackigen Wienern. Am Ziel lacht sich Boehm-Otto halbtot. Angeführt hat er Susanne! Er wusste ganz gut, dass so etwas heutzutage nicht zu haben ist. Einmal hat er Susanne angeführt, ein zweites Mal wird das nicht gelingen.
In den Gaststätten gesellt sich Susanne gern zu den Leuten. Sie geht von Tisch zu Tisch, fragt, ob sie sich dazusetzen darf. Sie möchte teilhaben am Vergnügen dieser Menschen, die sicher alle ganz glücklich sind. Na, so e Kind, na, so e Kind! Manche Leute lachen über Susannes Zutraulichkeit. Manche mögen Susanne auch nicht bei sich haben. Wer das Kind ist, spricht sich schnell im Saal herum, denn irgendjemand kennt Boehm & Burkard immer. Das ist ein Grund, warum es Susanne zu den Leuten zieht. Ein Gezischel hebt an. Ach, das is doch die Kleene, na, du weeßt schon! Aber wie auch Susanne die Ohren spitzt, mehr sagen die Leute nicht. Und wiederum geschieht es, dass Susanne partout nicht in die Gaststätte hineinzubekommen ist. Plötzlich ist ihr der Gedanke ganz unerträglich, dass die Leute sie gleich anstarren werden. Heiß wird ihr vor Angst und Scham, als sei an ihr etwas Unreines, Schmutziges. Na, gibt's denn so was! Boehm-Otto tobt. Die Mutter zerrt. Tante Else redet Susanne gut zu. Nichts zu machen. Das Kind bleibt draußen. Was würden die Leute dazu sagen, wenn sie ein heulendes Kind in die Gaststätte schleifen! Un ne Limo kriechste oo ni, sagt die Mutter in der Hoffnung, Susanne besänne sich.
Blaue, grüne, weiße, durchsichtige, rote Glasperlen fädelt Susanne zu Ketten, mit denen sie sich schmückt. Die roten Glasperlen die schönsten wie immer brennendes Feuer. Doch ein Schock Perlen enthält gerade drei davon. Na, warts ab, sagt die Mutter. Ich nehm dich mit nach Chemnitz zum Grossisten, denn kannste Rolltreppe fahrn, denn gehmer zu Wullwords un Diez, Sie sagt zwei Namen, die sie laut nicht mehr nennen darf. Einmal wöchentlich fährt die Mutter zum Grossisten, kauft beim Verlag Erhard Neubert Karten ein und besorgt auch sonst viel. Susanne fährt das erste Mal mit nach Chemnitz und dann weitere Male. Sie lernt die versprochenen Rolltreppen kennen, amüsiert sich königlich, als die Mutter mit ihr zur Korsettjule geht. Sie spaziert von Kabine zu Kabine, lüftet die Vorhänge, schaut, wie die halb nackten Frauen ihre "guten Figuren" probieren. Sie läuft kreuz und quer mit der Mutter durch die Stadt. Als sie müde wird, setzt die Mutter sie auf einer Bank am Museum in Bahnhofsnähe ab. Susanne hat viel zu sehen, nämlich den Steinernen Wald. Steine interessieren Susanne. Und nun befindet sie sich vor einem Wald ganz und gar aus Stein, sie muss ihn sich genau ansehen, steht deshalb auf. Dann hat sie genug betrachtet, setzt sich wieder. Ein alter Mann hat auf der Bank Platz genommen. Langweilig ist es Susanne nicht. Sie kann ja immer rüber schauen zum Steinernen Wald. Erschrocken ist sie, wie die Mutter mit einem Mal angerannt kommt, sie von der Bank herunterreißt und mit ihr losläuft, als sei der Teufel hinter ihr her. Wie traurig ist der alte Mann geworden. Auch mit der Mutter hat Susanne Mitleid. Denn der ist angst und bang, obwohl es doch nur ein Versehen war, dass Susanne auf einer Judenbank mit einem Mann mit gelbem Stern gesessen hat. Deswegen wird Susanne doch nicht ein Judenkind!
Wieder einmal wollen Susanne und die Mutter nach Chemnitz. Es ist früh am Morgen. Das Licht milchig-herbstlich, nass die Steine. Sie in Eile wie immer, stürzen die Bahnhofstreppen hinunter, zum Bahnsteig hinauf. Susanne fällt wie üblich, die Mutter zieht Susanne mit sich. Gott sei Dank, der Zug ist noch nicht eingefahren. Sie gehen den Bahnsteig entlang bis zur Bahnaufsicht. Zwei Männer stehen dort in schwarzen Uniformen, Stahlhelm, geschulterte Knarre. Die Männer nehmen Susannes ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Erst später sieht sie: Auf dem Boden liegt ein Mann, breit gestreift Jacke und Hose. Die Mutter zupft an Susanne. Sie beugt den ganzen Körper in Richtung der Gleise, verrenkt ihren Kopf, um ja zu sehen, ob der Zug nun ankommt. Immer wieder von Neuem. Schaukelt wie eine Ente hin und her. Primitives Täuschungsmanöver. Susanne muss lachen, wird es nicht vergessen, wie die Mutter hin und her schaukelnd signalisiert: Nur auf den Zug wartet sie, nur der interessiert sie. Der Zug läuft ein. Susanne wird in den Waggon gehoben, sieht vom Fenster aus hinunter auf den Mann im gestreiften Anzug, wird bis ins Innerste von dem getroffen, was sie sieht: Die schwarz Uniformierten heben den Mann auf wie ein schweres Paket, ein Bündel, werfen ihn in den Packwagen. Mit Schwung hinein die Last.
MIT SCHWUNG HINEIN. DAS BLUT RANN ÜBER SEIN GESICHT. VIEL BLUT, JEDE MENGE IST GEFLOSSSEN. DENNOCH KANN ICH NICHT VERWINDEN: DAS BLUT IM GESICHT DES VATERS. DIE BEINE KNICKTEN IHM WEG. SIE WARFEN IHN IN DEN LKW MIT SCHWUNG. HINEIN MIT DER LAST
Die Mutter reißt Susanne vom Fenster. Der Zug setzt sich in Bewegung. Der Mann, der da laach!, sagt Susanne. Die Mutter fährt dazwischen, redet schnell. Unsinniges Zeug redet sie, lächelt die Leute an wie dumm. Schweigt dann, sagt bis Chemnitz kein Wort mehr. Verschwörung: Man sieht, man weiß. Doch bei Strafe des Lebens, reden darf man nicht!
Der Briefträger kommt. Wieder ein Freudentag. Post vom Vater! Die Mutter geht mit dem Feldpostbrief in die Küche, Susanne ihr nach. Ein winziges Foto fällt aus ausgefaltetem Blatt. Die Mutter fängt es auf, schaut es sich an, beginnt zu lesen. Butzemännchen is dot, sagt sie zu Susanne, zeigt ihr heulend das Foto: ein kleiner Junge mit gelbem Stern neben dem riesenlangen Vater in Uniform. Das war oo e Butzemännchen, sagt die Mutter. Ein zweites und letztes Mal dieses Rätselhafte auch, dieser Bezug zu Susanne. Isser gestorm?, will Susanne wissen. Nee, se ham ihn erschossn, sagt die Mutter. Aber nich der Vaddi, fügt sie schnell hinzu. Mit einem Mal fragt sie: Erinnerste dich an de kleene Lieselotte? Natürlich erinnert sich Susanne. Wie sollte sie die kleine Pape- Lieselotte vergessen und was mit ihr passiert ist. Was die machn, was die machn, sagt die Mutter, weint weiter, läuft über Tage wie krank herum. Susanne muss immer in ihrer Nähe sein, als könne sie ihr verloren gehen, sogar nachts beordert die Mutter sie neben sich ins Bett des Vaters.
Die Geschäfte bekommen die Anweisung, die Schaufenster bis zu einer bestimmten Höhe mit Farbe zu bestreichen. Was soll man sehen, was nicht ist. Mangel zu betrachten, kann zu Gedanken Anlass geben. Auf den obersten Borden stellt die Mutter aus, was sie noch hat. Wenig genug, das meiste Attrappe. Susanne gefallen die leeren Schaufensterkästen als Aufenthaltsort ungemein. Sie richtet sich in dem zum Bahnhof hin gelegenen ein Lager ein, hört, was die Leute draußen reden. Ei gucke doch mal, ach das dort! Während die Leute so reden, schiebt sich Susanne die weiße Glaswand immer höher hinauf. Plötzlich erscheint ein Fratzen schneidendes Gesicht über den Leuten. Hach! Ein Aufschrei unter den Frauen. Die einen lachen nach ihrem ersten Schreck, die anderen schimpfen, beschweren sich. Susanne kriegt verboten, Schabernack mit den Leuten zu treiben. Doch ihr Lager behält sie, denn sie erklärt der Mutter, es sei nützlich, den Leuten zuzuhören und von ihnen zu erfahren, was sie so übers Geschäft denken. Susanne kratzt sich ein kleines Loch in die Farbe, hat nun einen Ausguck. Steht jemand vor der Scheibe, der schlecht redet oder Susanne missfällt, wartet sie eine Weile. Dann presst sie ihr Auge an das Loch, sodass es draußen so groß erscheint, wie es ist. Oder sie schiebt ihren Finger über den Farbrand. Hach! Entsetzen wie gewünscht. Unerwünschte Ohrfeigen. Sie muss ihren Schaufensterplatz räumen. Susanne macht es sich im Eckregal unten im Verkaufsraum bequem. Die Leute können sie kaum sehen, aber sie die Leute. Bequem liegt sie auf einer alten Matratze mit Kopfkissen. Manchmal kitzelt sie die Frauen am Bein. Aber so wenig, dass die nur zucken, nicht wissen, warum es sie kitzelt. Aus der unteren Perspektive hat sie merkwürdige Ausblicke unter Röcke, Kleider. Erzählt der Mutter, was die Frauen tragen, Einfaches, Schlabbriges, Gestopftes, Feines auch. Manche stinken so, sagt sie. Komisch. Sonst merkt mer doch nischt. Das sind private Erkundungen. Auch als Spion, als Detektiv für das Geschäft betätigt sich Susanne, macht lange Ohren. Was die Mutter nicht hören kann, wenn sie gerade mit Kunden verhandelt, hört Susanne. Sie wird auf Ladendiebe angesetzt, gut bekannte Kunden, die wertloses Zeug mitnehmen. Ist wenig Kundschaft, geben die Verkäuferinnen selbst Acht. Alarm gibt es, betritt Frau Tierarzt Dr. Hempel den Laden. Geschickt stellt sie es an, lässt sich dies und das zeigen, Kartons um Kartons werden ausgepackt, denn Frau Tierarzt muss ja sehen, ob die Puppensachen die entsprechende Größe haben und gefallen. Noch immer überlegt Frau Tierarzt, hebt dieses hoch, jenes, prüft, ein Kundenstau entsteht, die Verkäuferin gerät in Bedrängnis, nickt Susanne in ihrem Versteck zu, fragt die nächste Frau nach ihren Wünschen. Endlich hat Frau Tierarzt sich entschlossen. Die Mutter oder die Verkäuferin schaut auf Susanne. Die macht Zeichen, konturiert an ihrem Körper eine Bluse, ein Kleid, deutet auf ihre Schuhe, zeigt, wohin das Betreffende gelangte, in die rechte, die linke Manteltasche, die Einkaufstasche. Aach, Frau Tierarzt Dr. Hembel, sagt die Mutter mit hoher Stimme, es passte woll das Kleidchen? Oder: Das Kleidchen passte woll nich? Oder: Hattn Se sich nich vorhin noch was vonnen Schuhchen zeichn lassn? Frau Tierarzt fällt vor Erstaunen über ihre Vergesslichkeit aus allen Wolken. Ach ja! Wie'n Sieb der Kopf. Nein, ist mir das peinlich, aber nein, so was aber auch. Die Zeiten sind's, die Zeiten! Worauf die Mutter Frau Tierarzt selbstverständlich recht gibt. Jaja, es passiert zu viel auf der Welt, sagt sie. Frau Tierarzt Dr. Hempel bezahlt. Die Mutter hat ihre Genugtuung. Interessant ist der Laden allemal. Man kann sich einbilden, er sei der Mittelpunkt der Eubener Welt und Susanne befände sich inmitten des Mittelpunktes. Frau Tierarzt kauft ein, Frau Apotheker. Die quittegelb wie krank von der Höhensonne, unter der sie sich zweimal in der Woche hinlegt, splitterfasernackt die kleine Dicke, und der spindeldürre, lange Mann legt sich dazu. Je auffälliger jemand ist, umso größer der Erlebniswert für Susanne.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Küsse für Butzemännchen»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Küsse für Butzemännchen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Küsse für Butzemännchen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.