Lisa Janssen - Der Weg über die Southwark Bridge

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Die Strecke vom Belgrave Place im Stadtteil Belgravia bis zur Southwark Cathedral über die Southwark Bridge dauerte mit der Kutsche etwa eine Stunde. Mit der neuen motorisierten Kutsche, die in Deutschland vorgestellt worden war und selbst in England für Schlagzeilen sorgte, mochte es vielleicht ein wenig schneller gehen. Und wenn er in die Londoner Underground eingestiegen wäre, die sich seit einigen Jahren unter der Stadt hindurch schlängelte und die wichtigsten Plätze in der City miteinander verband, hätte er es sogar in einer halben Stunde schaffen können. Doch Matthew Collins brauchte zwanzig Jahre seines Lebens bis er in der hintersten Kirchenbank der riesigen Kathedrale am Südufer der Themse Platz nehmen sollte, um auf sie zu warten. Er würde vergeblich dort sitzen in dem riesigen Kirchenschiff und den Prunk der vergangenen Jahrhunderte betrachten. In diesen zwanzig Jahren sah er die Stadt seiner Geburt, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte, er fand einen neuen Freund und verlor seine große Liebe. Aber als Matthew Collins an diesem Sonntagmorgen des 14. März im Jahre 1892 gegen elf Uhr das Haus verließ, konnte er von alldem noch nichts ahnen.

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5. Kapitel

Es war kurz nach halb sechs als Matthew Collins zügigen Schrittes die Straßen in Belgravia durchquerte. In etwa einer Stunde würde die Sonne untergehen. Er wollte einen der Pferdeomnibusse nehmen, in denen zu dieser Zeit nicht mehr viel los war. An der Straßenecke Belgrave Place und Eaton Square begrüßte ihn ein Mann, den Matthew als einen Freund seines Vaters erkannte, doch er blieb nicht stehen, um ein paar höfliche Worte mit ihm zu wechseln, wie es sich eigentlich gehörte, sondern nickte ihm nur knapp zu und schlug den Kragen seines Mantels höher, um sich gegen den frischen Wind zu schützen. Außer einer alten Frau und einer Mutter mit ihrem Sohn war der Omnibus leer. Matthew zahlte fünf Schillinge für die Fahrt in die City, um von dort das letzte Stück zu Fuß nach Southwark zu gehen. Londons Straßen, eingetaucht in das rötliche Abendlicht, rauschten an ihm vorbei. Die Glocken von Big Ben schlugen zur vollen Stunde. Auf den Straßen in Westminster herrschte noch reges Treiben. Matthew lehnte den Kopf an die kühle Scheibe und blickte nach draußen ohne genau wahrzunehmen wo er sich gerade befand. Er dachte nur an Polly. Würde sie wirklich kommen oder es sich in der letzten Minute doch noch anders überlegen? Aber Polly war eine Frau, die zu ihrem Wort stand. Die Themse lag zu seiner Rechten, ein dunkler Streifen, der sich durch die Stadt schlängelte und auf dem fast genauso viel los war, wie auf den Straßen. Der Omnibus hielt vor der St Paul’s Cathedral und Matthew, die alte Dame und die Mutter mit ihrem Kind stiegen aus. Fröstelnd steckte er die Hände in die Manteltaschen, dann ging er schnellen Schrittes zum Fluss hinunter in Richtung Southwark Bridge. Die Sonne stand schon tief über dem Horizont, er musste sich beeilen. Polly würde nicht allzu lange auf ihn warten. Einmal hatte sein Vater ihn noch spät abends zu einer Besprechung in sein Büro gerufen und Matthew, der wusste, dass er es niemals rechtzeitig zu ihr schaffen würde, hatte den ganzen Abend mit nervös zuckenden Händen vor seinem Vater gesessen. Polly hatte ihm verziehen, natürlich, aber er hatte sich nur schwer selbst verzeihen können. Gedankenversunken rempelte er einen Mann an, der ihm schimpfend hinterher rief, doch Matthew hatte keine Zeit für große Entschuldigungen. Er konnte den hohen Kirchturm der Southwark Cathedral am anderen Flussufer bereits sehen als er durch die letzte Häuserreihe hinaustrat und einen Fuß auf die Brücke setzte. Unter ihm war das dunkle dreckige Wasser, das zum Himmel stank und ihn die Nase rümpfen ließ. Er war etwa auf der Hälfte der Brücke, als er bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Zunächst wusste er nicht, was es war, ihn überkam ein seltsames Schwindelgefühl und es schien ihm, als würde die Brücke unter seinen Füßen wanken. Er rieb sich die Schläfen und kniff kurz die Augen zusammen, doch das Schwindelgefühl ließ ihn nicht los. Langsam tastete er mit der rechten Hand nach dem Brückengeländer und hielt sich daran fest, doch Halt konnte er dort nicht finden. Es war, als ob die Brücke vor seinen Augen verschwinden und dann wieder auftauchen würde, der Boden unter seinen Füßen wegbrechen und ihn in die Tiefe reißen würde. Panisch klammerte er sich an das Geländer und versuchte einen Fuß vor den anderen zu setzen, denn egal welchen Streich ihm sein Gehirn gerade spielen mochte, er musste weiter. Doch es ging nicht. Er bekam es mit der Angst zu tun. Panisch drehte er sich zu beiden Seiten um, doch er war allein. Niemand sonst war auf der Brücke, der ihm hätte helfen können.

„Ganz ruhig“, flüsterte er sich zu, „geh einfach weiter.“ Er schloss die Augen und setzte sich wieder in Bewegung. Ein dumpfes Pochen unter seinen Füßen, ein Hämmern und Surren, wie als wenn sich eine Maschine in Bewegung setzte, ließ ihn erstarren. Die ganze Brücke ächzte und knarrte. Er war inzwischen am Ende des mittleren Bogens angekommen und klammerte sich nur noch verzweifelt an den Pfeiler. Auf einmal bemerkte er jemanden am anderen Ufer, der leicht humpelnd auf ihn zulief. Er musste in großer Eile sein, denn das Humpeln wurde immer schneller. Er stützte sich auf einen Stock und kam genau auf die Southwark Bridge zu.

„Helfen Sie mir!“, schrie Matthew, der zu Boden gesunken war. Plötzlich brach der Handstock zur Seite weg und die Gestalt stürzte zu Boden. Im selben Moment drehte sich die Welt um Matthew. Er hatte das Gefühl oben und unten gleichzeitig zu sein, zu fallen, immer weiter, in die Themse hinein. Er schrie aus Leibeskräften während London in einem Strudel aus Licht und Schatten versank und ihn mit sich riss.

6. Kapitel

In seinem Kopf hämmerte es und der Schmerz betäubte all seine Sinne. Er spürte den kalten Stein unter seinen Händen, die sich so verbissen festhielten, dass er sie vermutlich nie mehr lösen konnte. Ihm war schlecht, doch übergeben konnte er sich auch nicht. Er wollte gar nichts tun. Nur hier sitzen, sich an das Geländer klammern und warten, dass es endlich vorbei war. Dabei wusste er nicht einmal, was es überhaupt war. Sein ganzer Körper war angespannt, seine Muskeln steinhart und verkrampft. Er schmeckte Blut an den Lippen und spürte dann den heißen Blutstrom, der ihm über die Stirn und die Wangen lief. Vermutlich hatte er eine Platzwunde am Kopf. Was störte ihn das schon, wenn er nur einfach hier bleiben konnte. Er hatte panische Angst davor, was passieren würde, wenn er losließe, wenn er die Brücke, die die letzte Konstante in diesem Moment war, aus seinen Händen gleiten ließ. Langsam ließ der Schwindel nach. Der kalte Stein übte eine beruhigende Wirkung auf ihn aus und doch grub er seine Fingernägel tiefer in die furchigen Steine, aus Angst, sie würden nachgeben. Sein rechtes Bein war eingeschlafen. Er nahm das dumpfe Kribbeln war, doch er wollte sich nicht anders hinsetzen aus Furcht, die Welt würde erneut um ihn herum zerbrechen. Ein Rauschen erfüllte seinen Kopf, das er nicht zuordnen konnte, wie die Wellen am Meer, wenn sie auf den Strand stießen. Es wurde lauter und wieder leiser, unregelmäßig und verworren. Die Minuten verstrichen und es wurde langsam klarer und aus dem Rauschen drangen konkrete Geräusche zu ihm hindurch, es waren Stimmen um ihn herum, aber er verstand nicht, was sie sagten. Er war doch nicht allein, jemand war gekommen, um ihm zu helfen, dachte er und vor Freude fing er an zu weinen. Die salzigen Tränen vermischten sich mit dem Blut auf seiner Haut und seine Wangen fingen an zu brennen. Plötzlich spürte er, dass ihn etwas am Arm zerrte, man wollte ihn von hier fort bringen, aber er durfte nicht loslassen, nein dass konnte er nicht. Das Zerren wurde immer heftiger und seine verkrampften Hände begannen unter dem Druck nachzugeben. Die Fingernägel kratzten unsanft über die Steine und mit einem letzten Ruck ließen sie los. Er schrie wieder und begann wild um sich zu schlagen. Wieder waren da die Stimmen, er konnte sie jetzt besser hören. Es waren sogar mehrere Menschen, das verstand er jetzt. Jemand nahm seinen rechten Oberarm und versuchte ihn hochzuhieven, aber Matthew war wie ein nasser Sack, der sich keinen Zentimeter rührte.

„Meine Güte ist der stur“, ertönte jetzt die Stimme eines Mannes hell und klar an seinem Ohr. „Hey Bursche, aufgewacht! Nun komm schon.“ Dann verpasste man ihm eine Ohrfeige.

Matthew Collins schlug die Augen auf und starrte in das aufgedunsene Gesicht eines Mannes, der ihn genervt anstarrte.

„Na endlich, wurde aber auch Zeit“, sagte dieser jetzt knurrend und zerrte weiter an ihm. Matthew ließ sich jetzt hochziehen, bis er schwankend auf den Beinen stand. Da waren noch andere Geräusche, nicht nur die Stimme des Mannes und ein aufgeregtes Raunen um ihn herum, sondern es war regelrecht laut. Ein ohrenbetäubender Lärm, als wenn hundert Dampfmaschinen gleichzeitig neben ihm in Gang gesetzt wurden. Er wankte ein wenig und der Mann musste ihn stützen, damit er nicht erneut umfiel. Dann wurde ihm ein Stück Stoff an die Stirn gepresst.

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