Luca Farnese
Der Computer bestimmt die Sexualität
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Inhaltsverzeichnis
Titel Luca Farnese Der Computer bestimmt die Sexualität Dieses ebook wurde erstellt bei
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Impressum neobooks
Das Mädchen, das sich langsam und aufreizend ausgezogen hatte, warf sich aufs Bett und räkelte sich eine Weile. Ihr schweres Atmen erfüllte den Raum laut und durchdringend.
Sie streichelte ihre kleinen, weichen Brüste, dann seufzte sie, rollte sich seitlich übers Bett und zog das Schubfach ihres Nachttisches auf. Sie griff hinein und holte einen rosig schimmernden, überdimensionalen Gummidildo heraus, den sie - ein erwartungsvolles, lüsternes Lächeln um die Lippen - einschaltete und liebevoll betrachtete.
Die große, runde Spitze des summenden Geräts fuhr über ihren schlanken, lang und schmal auf das Laken, gebetteten Körper. Das Mädchen schloss die Augen, spreizte die Beine langsam, beinahe behutsam. Mit einem spitzen Aufschrei steckte sie den vibrierenden Lustspender in ihre feucht schimmernde Spalte.
Genießerisch legte sie sich zurecht. Eine Weile beobachtete sie den künstlichen Penis, der tief in ihrer Möse steckte, dann ließ sie ihren Kopf auf das Bett sinken, schloss die Augen und wölbte sich stöhnend dem brennenden Gefühl entgegen, das immer kräftiger ihren Unterleib durchjagte.
Schon nach wenigen Sekunden versteifte sich ihr Körper. Das Rückgrat des Mädchens bog sich zur Brücke. Ihre Zähne bohrten sich in ihre Unterlippe. Atemlos, die Augen fest geschlossen, verhielt sie mehrere Sekunden lang in dieser Stellung, dann brach es aus ihr heraus.
Wollüstig schrie sie auf!
Sie warf den Kopf zur Seite. Ihre Hände verkrallten sich im Bettlaken. Der Orgasmus durchzuckte sie, und sie wälzte sich wild von einer Seite des breiten Bettes auf die andere. Der Körper des Mädchens stieß in unbeherrschten, fickenden Bewegungen ins Leere.
Immer wieder bockten ihre Lenden in hämmernden Stößen. Dann wurden die Bewegungen schwächer und schwächer. Schließlich hörten sie ganz auf.
Das Mädchen lag tief atmend auf dem Bett. Ein dünner Schweißfilm bedeckte ihre Stirn und ihre Oberlippe. Der Dildo summte leise zwischen den Schenkeln der Ruhenden. Er schimmerte rosarot und feucht.
Das Mädchen hob ihr Becken und schlenkerte mit ihrem hübschen Hinterteil. Das künstliche Glied glitt nass glänzend aus ihrer Möse und fiel zwischen ihren Beinen aufs Bettlaken.
„Bist du dagegen, wenn ich umschalte?“, fragte einer der Millionen von Fernsehzuschauern, der diesen Kanal gewählt hatte.
Seine Frau streckte sich gähnend neben ihm auf der Couch. Sie griff nach der Fernsehillustrierten, auf deren Titelseite die Großaufnahme einer milchig weißen Brust mit blutroter, körniger Warze prangte. Auf dem Fernsehbild rollte der Nachspann ab, während die Kamera langsam zwischen die gegrätschten Beine der Darstellerin fuhr und die Großaufnahme zweier klaffender, nass glänzender Schamlippen den Bildschirm ausfüllte.
Die Frau studierte das Fernsehprogramm.
„Im zweiten Programm läuft »Der Probefick«, was sagst du dazu?“, las sie vor.
„Ich glaube, den Film haben wir letzten Frühling schon mal gesehen.“
Der Mann neben ihr verzog sein Gesicht voller Missmut.
„Ich frage mich manchmal, wozu man unsere Gebühren verwendet. Es ist doch kaum ein anständiger, neuer Film zu sehen. Eine Wiederholung nach der anderen. Natürlich ist der Film schon mal gelaufen! Ich kenne ihn fast auswendig.“
„Im dritten Programm zeigen sie »Er kannte 1000 Fotzen«, aber der läuft schon zwanzig Minuten lang.“
Der Mann knurrte mürrisch.
„Immer diese Überschneidungen“, schimpfte er. „Können die sich nicht ein einziges Mal an einen Tisch setzen und sich einigen?“
Seine Frau nickte seufzend.
„Gehen wir ins Bett und schlafen“, schlug der Mann an ihrer Seite vor. Er machte sich bedächtig daran, aufzustehen.
„Warte mal“, rief seine Frau. „Im Studienprogramm kommt ein alter Film aus den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts.“
Ihr Mann setzte sich wieder. Er rieb sich die Hände.
„Ein Klassiker aus der rosa Serie?“, rief er, und sein Gesicht begann vor Vergnügen zu strahlen. „Es geht eben nichts über die Vintage-Filme.“
Die Zeiten ändern sich!
Wer hätte es sich träumen lassen, dass dem Atomzeitalter das Porno- und Kochzeitalter folgen sollte?
Der Grund für diese Entwicklung bestand in der Einführung der Interaktivität beim Fernsehen. Ob skypen, chatten, surfen, einkaufen oder aktiv mitmachen – das Internet übernahm das bekannte Fernsehen und kannte kaum noch Grenzen.
Die Internetfirmen übernahmen die ursprünglich bekannten Fernsehsender. Man konnte völlig frei das Programm wählen, da es im Internet keine Grenzen mehr gab.
Der Wettbewerb wurde härter und härter. Die Werbegesellschaften kämpften um jeden Zuschauer. Sie kannten keine Schranken und sie wussten, was das Publikum am meisten liebte: Essen, Trinken und Sex!
In der Werbebranche war die Hölle los. Wie es seit Tausenden von Jahren üblich war: Geld regiert die Welt!
Und das bedeutete, das Internet übernahm die Regie des Lebens. Die Menschen wurden heimlich beobachtet, kontrolliert und manipuliert. Die Unternehmen wussten genau, wer welches Produkt sucht oder braucht. Auch die Bedürfnisse nach Liebe, Nähe und Sexualität waren bekannt. Ob Vaginal-, Anal- oder Oralsex gewünscht wurde, ob das Bedürfnis nach Masturbation, nach Homosexualität, nach Gruppensex, Inzest, Zoophilie, Sodomie, Urolagnie, Rimming, Lesbolingus, Fellatio, Gangbang, Triosex, Kopulation, Kohabitation, Paraphilie, Promiskuität oder Tossing... das Internet erkannte die persönlichen Bedürfnisse und präsentierte das entsprechende Programm, natürlich unterlegt mit Werbung... mit viel und ständiger Werbung. Die Wirtschaft florierte.
Es siegten die Urinstinke der Menschen, die ständig nach Essen, Trinken und Sex verlangten.
Das Internet reagierte entsprechend, wie ein denkendes Wesen. Die Menschen bekamen Kochsendungen und Pornofilme vorgesetzt!
Mai 2029
Turin, Italien
Die Welt hat sich verändert, doch - wen wundert es - die Menschen sind gleich geblieben. Noch immer gibt es den alten Kampf der Geschlechter, nur ist er noch etwas härter geworden, härter und offener, wie auch die Sitten freier.
Giulia Mocenigo passte nicht so recht in diese Welt. Sie war altmodisch, obwohl sie vom Aussehen her einer der prächtigsten Repräsentanten ihres Geschlechts war. Ihre Haare fielen dunkel und stark gelockt auf ihre Schultern hinab. In ihren Augen schimmerte ein sanfter Funke, der aber nur aufloderte, wenn Giulia ärgerlich wurde.
Sie war ein großes, fülliges Mädchen, und die Gewichtsprobleme, mit denen sie sich seit Jahr und Tag herumschlug, musste sie sich allein machen, denn ihre Figur brachte den Verkehr zum Stocken, auch wenn sie ihre herausfordernden Kurven noch so sehr unter gediegensten Stoffen verbarg - was Giulia besaß, konnte man einfach nicht verstecken. Sie war das, was man immer schon Busenwunder genannt hatte.
Giulia saß in ihrem kleinen Apartment in der Turiner Innenstadt. Der 3D-430 Zoll Flachbildfernseher zeigte ein perfektes Bild, schärfer als die Realität und die Augen verkraften konnten.
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