Hans Müller-Jüngst - Räume
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Die Dächer des Domes wurden später in Kupfer gefasst. Lediglich die Sakristei behielt aus stilistischen Gründen ein Schieferdach. Das Kupfer der Dächer war natürlich längst oxidiert und inzwischen grün.
Als Karl mit Anni an der Ostseite des Domes vor der Apsis stand und seiner Tochter das grüne Apsisdach zeigte, glaubte er, auf dem Dach eine grüne Figur erkannt zu haben, die sich sofort versteckte. Er war aber davon überzeugt, sich getäuscht zu haben. Was allerdings auffiel, war ein leichter Schwefelgeruch in der Luft, für den Karl keine Erklärung hatte.
In diesem Moment fing das Große Geläut an, und Karl ging mit Anni nach vorn zur Westseite, um ihr den Mittelturm zu zeigen, der als einziger der sechs Türme des Domes Glocken trug, er galt seit jeher als Glockenstube. Es gibt insgesamt neun Glocken im Mittelturm, von denen die vier größeren 1822 von Peter Lindemann in Zweibrücken und die fünf kleineren von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen worden waren.
Es kursiert eine Sage über die Glocken des Domes zu Speyer, als Heinrich IV. in Lüttich starb, wurde sein Leichnam nach Speyer überführt. Er musste aber, weil er im Kirchenbann lebte, in der damals noch ungeweihten Afrakapelle beigesetzt werden. Für die Speyerer war Heinrich IV. der große Wohltäter von Dom und Stadt. Angeblich hätte die Kaiserglocke von selbst angefangen zu läuten als Heinrich IV. Starb. Als aber der abtrünnige Sohn Heinrich V. auf dem Sterbebett lag, hätte nur das Armesünderglöcklein geläutet. Im Mittelturm des Speyerer Domes hängt noch eines der wenigen Großgeläute des 19. Jahrhunderts.
Die neun Glocken sind (in Klammern Ton, Durchmesser in Metern, Gewicht in Kilogramm) der Größe nach 1) Josephus Rex Bavariae, die Kaiserglocke (g°, 2.08, 5350), 2) Frederica Wilhelmina Carolina Regina Bavariae (b°, 1.75, 2600), 3) Ludovicus Carolus Dux Bavariae (des, 1.47, 1650), 4) Mathaeus des Chaudelle prius episcopus ecclesiae Spirensis restauratae (f, 1.15, 600), 5) O Clemens, O Pia, O Dulce, Virgo Maria (as´, 0.995, 601), 6) St. Joseph, Patron der Kirche, bitte für uns (b´, 0.903, 494), 7) Heilige Anna, halte Deine Hand über die Familien (des´´, 0.838, 440), 8) Heiliger Pirmin, stärke den Glauben, den Du verkündet hast (es´´, 0.75, 312), 9) St. Otto, erhalte Dein Werk (f´´, 0.667, 217).
Gewaltig ertönte der Klang des Großen Geläutes über dem Domplatz. Karl und Anni standen neben vielen anderen andächtig und hörten die Glocken. Als das Geläut langsam abebbte, gingen sie in den Domgarten und wollten durch den Park laufen, um dann zum Rhein zu gehen, das waren ungefähr fünfhundert Meter.
Sie liefen auf das Heidentürmchen zu, um das erhaltene Stückchen Stadtmauer zu unterqueren. Das Heidentürmchen war neben dem Altpörtel der einzige erhaltene von ehemals einundzwanzig Türmen des inneren Stadtmauerringes, insgesamt zählte die Stadtmauer von Speyer fünfzig Türme. Karl und Anni überquerten den Schillerweg und liefen in das Parkstück zwischen Rheinallee und Bundesstraße 39. Es herrschte eine ziemliche Geräuschkulisse, bedingt durch die stark befahrene Bundesstraße. Mit einem Male war Anni verschwunden. Karl war um eine Wegbiegung gelaufen, als er seine Tochter neben sich vermisste. Er war die ganze Zeit in Gedanken gewesen und hatte deshalb nicht so sehr auf sie geachtet. Er lief die Wegbiegung zurück, um nach Anni Ausschau zu halten, vielleicht war sie mal kurz in den Büschen verschwunden, dachte Karl.. Er rief nach ihr, keine Antwort. Laut rufend rannte er bis zum Heidentürmchen zurück, nichts.
Karl hatte keine Erklärung für Annis Verschwinden, es war auch nicht Annis Art, sich einfach davon zu machen.
Er lief wieder zu der Stelle, an der er Annis Verschwinden das erste Mal bemerkte, keine Spur von Anni. Da stellte er plötzlich an einem Gebüsch, das an der Wegbiegung lag, einen starken Schwefelgeruch fest, genau wie oben am Dom, als er mit Anni an der Apsis der Ostflanke gestanden hatte. Merkwürdig, dachte Karl noch, wo wohl dieser Schwefelgestank herrühren mochte, als er an eben jenem Gebüsch Annis Kleidung liegen sah. Wahllos auf dem Boden verstreut, Annis Hose, Strümpfe, Bluse, Unterwäsche, sogar ihre Schuhe. Karl nahm Annis Hose hoch und bemerkte einen stechenden Geruch von Erbrochenem. Ein leichtes Entsetzen packte ihn, was war dort geschehen?
Ein Stück entfernt nahm er weiße runde Röllchen wahr, ganz leicht, wie aus Kunststoff, die der Wind an einen Busch gedrückt hatte.
Er schrie so laut er konnte nach Anni, nichts.
Da, wo er stand, war er Boden leicht versengt und qualmte. Karl konnte sich auf das alles keinen Reim machen. Er nahm sein Handy und rief die Polizei an, wo man seine Angaben doch recht ungläubig aufnahm und jemanden zu schicken versprach. Nach dreißig Minuten kamen zwei Polizeibeamte in den Park und ließen sich von Karl die Fundstücke zeigen. Dann erzählte Karl mit schluchzender Stimme, wie er mit Anni vom Dom aus zum Rhein laufen wollte, und wie er Anni dann dort, wo sie standen, plötzlich vermisste.
Die Beamten rochen auch den Schwefel in der Luft und bemerkten den stechenden Gestank an Annis Kleidung. Sie riefen die KTU und einen Psychologen herbei und kümmerten sich um den inzwischen weinenden Karl. Es musste von einem Kapitalverbrechen ausgegangen werden, sagten sie ihm und nahmen ihn zwischen sich.
Kurze Zeit später erreichten die KTU-Beamten den Tatort zusammen mit dem Psychologen. Karl war völlig apathisch und begriff gar nicht, was geschehen war. Die inzwischen hinzugerufene Kriminalpolizei konnte sich allerdings auch nicht klar machen, was sich da zugetragen hatte. Fest stand, Anni war verschwunden, sie hatte keine Kleidung an, vermutlich ein Sexualdelikt.
Allerdings erklärte das noch nicht den ekelhaften Gestank und den Schwefelgeruch, der immer noch deutlich vernehmbar war.
Die KTU nahm Annis Kleidung in Plastiksäcken mit zum Labor. Auch einen Teil der merkwürdigen, wie extra dünner weißer Kunststoff aussehenden Würstchen nahmen sie auch mit. Der Psychologe brachte Karl nach Hause und hatte da die traurige Aufgabe, Annis Mutter vom Verschwinden ihrer Tochter zu unterrichten.
Frau Sailer brach sofort in Tränen aus und drohte, hysterisch zu werden. Der Psychologe schaffte es aber, sowohl Karl als auch Frau Sailer soweit zu beruhigen, dass er sich mit ihnen unterhalten konnte. Er blieb noch bis in den Abend hinein, als er sich verabschiedete und die Sailers auf den nächsten Tag vertröstete. Danach würden alle sicher mehr wissen, die KTU hätte die Fundstücke untersucht und könnte genaueren Bericht geben.
Karl und seine Frau Linda verbrachten den Abend fassungslos und tief verstört zu Hause. Sie konnten nichts essen und gingen irgendwann zu Bett. An Fernsehen war natürlich nicht zu denken. Karl überlegte noch einmal ganz genau, wo er Anni zuletzt gesehen hatte, kam aber nicht weiter. Er schlief sehr schlecht in der folgenden Nacht, auch Linda lag wach.
Am nächsten morgen konnten es beide kaum erwarten, dass die Polizei bei ihnen schellte und sie informierte. Um 8.30 h ging das Telefon, der Beamte vom Vortag war am Apparat und bat darum, mit einem Kollegen vorbeikommen zu dürfen. Um 9.00 h standen die beiden in Sailers Wohnzimmer. Linda hatte Kaffee gekocht, den die Beamten gern nahmen.
Dann sagten sie, dass sie die Untersuchungsergebnisse sehr überrascht hätten. Die Kleidung von Anni wies Spuren von Erbrochenem auf, die Magensäure hätte aber eine so starke Konzentration, dass sie für jeden Menschen sofort tödlich wäre.
Niemand hatte eine Erklärung dafür, wie eine so starke Säure an die Kleidung gekommen wäre, normal wäre 0.5-prozentige Salzsäure, an der Kleidung wäre aber 80-prozentige Salzsäure nachgewiesen worden, sie wäre in Teilen schon zersetzt.
Die gefundenen weißen Röllchen wären Exkremente, die in Aussehen und Konsistenz völlig von menschlichen Exkrementen abwichen. Die ganze Sache wäre ein völliges Rätsel, man stocherte total im Dunkeln. Das beruhigte die Sailers natürlich überhaupt nicht, Linda fing wieder an zu weinen, auch Karl standen die Tränen in den Augen. Die Beamten entschuldigten sich dafür, nicht mehr sagen zu können und verblieben mit dem Versprechen, sich sofort zu melden, wenn sich neue Erkenntnisse ergäben. Dann gingen sie.
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