David Goliath - Vampyr
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Als Schumann auf der Treppe verschwunden war, nahm Voss die Hand vom Hörer des Telefonapparates. Er hatte nie vorgehabt, seinen Vorgesetzten zu informieren, der um diese Zeit mit der Gabel in der guten Hausmannskost der Ehefrau stocherte. Er musste sich lediglich Zeit verschaffen. Auch wenn er Schubi ungern vor den Kopf stoßen wollte.
Gut, dass er seine Schuhe schon geputzt hatte. Diese Nacht würde er nicht mehr dazu kommen. Er schlug die Akte auf. Hinter Schumanns Bericht waren die Fotos einsortiert. Schwarzweiß. Unscharf. Eins von der auf der Straße liegenden, halbverbrannten Frau von schräg oben. Eins vom gegen die Litfaßsäule gekrachten Fahrzeug von der Seite. Eine Übersichtsaufnahme vom Unfallort, die durch die schlechte Beleuchtung und Belichtung nur ein Potpourri aus dunkelfarbigen Akzenten war. Unbrauchbar.
Er ärgerte sich über sein schludriges Vorgehen, das ihm im Nachgang das Genick brechen könnte. Friedrich hatte sich bereits eingeschaltet und eine Obduktion angeordnet. Voss konnte ihm den Bericht nicht vorenthalten, ohne die eigene Nachlässigkeit zu offenbaren. Seine Augen glitten zum Bericht: Identität unbekannt . Derartige Fälle gab es dutzendfach im Archiv. Und dieser Doktor verfasste all seine Berichte handschriftlich. Meistens waren einzelne Wörter durchgestrichen. Der berufene Akademiker machte sich nicht die Mühe, den Bericht neu zu schreiben, wenn er Ausbesserungen vornahm. Voss kam ein abwegiger Gedanke. Er müsste nur einen Bericht über eine unbekannte, verbrannte Frauenleiche finden und das Datum anpassen.
Bevor er tiefer in den unmoralischen Morast rutschte, schaute er sich Schumanns Dokumentation an. Sachlich hatte dieser beschrieben, was am Unfallort vorgefunden wurde. Praktischerweise hatte er Voss’ Geschichte übernommen, allerdings mit dem Hinweis der ausstehenden Obduktionsergebnisse. Dummerweise stand auch der Verweis darin, dass das Fahrzeug gestohlen sein könnte, wonach wiederum vermerkt wurde, dass man auf die Bestätigung durch das zuständige Revier in der Innenstadt wartete.
Voss bekam Kopfschmerzen. Die Verflechtungen überstiegen sein zerebrales Kombinationsvermögen. Seine schwitzenden Unterarme hinterließen Flecken auf dem Schreibtisch. Zu dem Austausch des Obduktionsberichtes musste er auch noch den Diebstahl einbinden und die Tote verschwinden lassen, ehe sich die Wege von Friedrich und dem Bereitschaftsarzt kreuzten. Außerdem konnte er die vier Kollegen nicht einschätzen, die nach ihm eingetroffen waren und auf sein Kommando den Unfallort abgesichert hatten. Wenn auch nur einer von denen so viel Interesse zeigte wie Schumann, hätte er zwei Fische am Haken und sie würden ihn samt Angel ins Wasser ziehen, wo er ersaufen würde.
Mittlerweile war die Salbe komplett eingetrocknet, genauso wie sein Rachen. Er lief zum Wasserspender, einem Abzweig aus dem Rohrleitungssystem mit Wasserhahn, und gönnte sich mehrere Schlucke. Es schmeckte abgestanden, metallisch und steinig. Aber sein Durst wurde gezügelt.
Mit neuem Mut rekapitulierte er die Situation. Der Fall schrie regelrecht nach Mord. So gut wie alles deutete daraufhin. Und er würde diesen Mord auch aufklären, und erst im Nachhinein eins auf den Deckel kriegen. Aber bis dahin musste er den Mord als Unfall tarnen, damit er nicht direkt unehrenhaft vor die Tür gesetzt werden würde. Ein aufgeklärter Mord bedeutete enormes Renommee, weil die Aufklärungsrate sehr niedrig lag. Friedrich würde sich mit diesen Federn schmücken und sein Revier in den Himmel loben. Voss’ umstrittene Methoden wären dann sekundär, würden sogar vielleicht unter den Tisch gekehrt werden, wahrscheinlich von Friedrich persönlich.
»Schubi!«, holte Voss den Schutzpolizisten unten hinterm Tresen aus einem Nickerchen. »Ich muss mal ins Archiv.«
Schumann rieb sich das Gesicht. »War es nun Mord?«
Voss lehnte sich über den Tresen und wisperte, »Wenn wir es als Mord deklarieren, haben wir bei Sonnenaufgang Friedrich und die Presse am Hals. Ich kann darauf verzichten.«
»Ich auch«, erwiderte Schumann angewidert. »Aber du ermittelst?«
»Inoffiziell«, bejahte Voss. »Aber zu keinem ein Wort!«
Schumann nickte, während er den Schlüssel zum Archiv an seinem großen Schlüsselbund suchte. »Was brauchst du?«
Er wollte schon aufstehen, aber Voss drückte ihn sanft auf den Stuhl zurück. »Nur den Schlüssel. Ich will dich da nicht mit reinziehen, Schubi.«
Neugier wurde geweckt. Ein Feuer wurde entfesselt. Schumanns Augen leuchteten. »Aber du hältst mich auf dem Laufenden? Und wenn du Hilfe brauchst, kannst du jederzeit auf mich zählen.«
»Das weiß ich«, äußerte sich Voss anerkennend.
Er schloss die Tür zum Archiv hinter sich ab. Der staubige Raum war gefüllt mit einigen Reihen an schulterhohen Aktenschränken, geordnet nach Jahren. Jedes Schubfach für sich war noch einmal nach Monat und Tag strukturiert. Kerben in den einzelnen Akten präzisierten die Art des Verbrechens. Ein Mord hatte zum Beispiel fünf Kerben, Brandstiftung vier. Ein Raub, egal ob eine Person oder ein Gegenstand, hatte drei Kerben, Sachbeschädigung und Körperverletzung zwei. Eine Beleidigung kam mit einer Kerbe aus. Aufruhr oder Steuerbetrug erhielten keine Kerbe.
Voss wusste nicht, wo er anfangen sollte. Die hier gelagerten Akten betrafen nur den Randbezirk des Reviers. An eine verbrannte Frauenleiche, die nicht identifiziert wurde, konnte er sich nicht erinnern. Er kramte in den Erinnerungen seiner Zeit bei der Schutzpolizei. Es gab Brandopfer, allerdings meistens im Zusammenhang mit Brandstiftung oder außer Kontrolle geratenen Nutzfeuern zum Kochen oder der Wärmegewinnung. Alle Opfer konnten durch Angehörige oder den Wohnort benannt werden. Auf gut Glück begann er mit den Aufzeichnungen der letzten Jahre und suchte dabei nach vier Kerben, für Brandstiftung. Das war die passende Einordnung für den Zwischenfall , den er für ein paar Tage als Unfall verkaufen musste. Er durchwühlte die Akten. Sein erster Blick ging nach oben links, wo die Identität geschrieben stand. Bei den Unbekannten suchte er dann nach dem Ereignis. Unfall musste irgendwo stehen, am besten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Da sich der Doktor auf die Opfer beschränkte, wiesen die Obduktionsberichte kaum Querverweise zum Unfallgeschehen auf. Das spielte Voss in die Karten.
Schließlich fand er eine zerschlissene Akte, die fünf Jahre alt war. Vier Kerben. Eine unbekannte Frau starb an den Folgen von Brandverletzungen. Korpus und Gesicht waren gar. Sie hatte sich aus ihrem brennenden Haus gestürzt, mutmaßlich eigenhändig gezündelt. Voss erinnerte sich. Damals war er noch Schutzpolizist und erfuhr erst später davon in der Zeitung. Er selbst schleppte sich zu diesem Zeitpunkt mit zerschossenem Rücken vom Sessel zum Klo und wieder zurück. Seine Frau war da noch bei ihm gewesen, wenn auch distanziert. Ihre liebevolle Fürsorge war wohl eine wirre Einbildung gewesen, die ihm die Schmerzmittel vorgaukelten.
Die Tote aus der Akte hatte einen Genickbruch erlitten. Er überlegte. Könnte sich jemand bei einem Autounfall einen Genickbruch zuziehen und erst ein paar Minuten später daran sterben, wenn sich dieser jemand eine Zigarette anzündet, um den Schock zu verdauen, ohne zu merken, dass überall Benzin an der Kleidung haftet? Klang für ihn plausibel, zumindest für den flüchtigen Blick von Friedrich, der medizinisch überhaupt nicht bewandert war. Die rußfreie Lungenthematik durfte allerdings nicht zur Sprache kommen, denn die Tote aus der Akte war pulmonal schwarz wie Teer.
Überflüssigerweise blickte er über die Schulter, um die verschlossene Tür in Augenschein zu nehmen. Den Obduktionsbericht nahm er heraus und steckte die Akte zurück. Sollte irgendwann irgendjemand auf die Idee kommen, hier eine Schmökerstunde abzuhalten, würde der fehlende Bericht mit schlampiger Archivierung begründet werden.
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