Diese Nachtschicht, die sich dem Ende entgegenneigte, hatte ihn einiges an Kraft gekostet. An der klaren Morgenluft registrierte er, wie sich sein Organismus über die letzten Reserven speiste. Vielleicht lag es auch an seinem abgezapften Blut, das jetzt in Adelheids wohlgeformtem Tempel zirkulierte. Er würde es nicht mehr rechtzeitig zur Ablösung schaffen, wenn er wieder zum Nachtklub düste, und Leopold Springer würde ihn bei Friedrich verpetzen. Das könnte eine Kettenreaktion in Gang setzen, die alle bisherigen Bemühungen torpedieren würde.
Nachdem Voss zurück zum Revier gefahren war, die gefälschte Fallakte sicher verwahrt und den Dienstposten an Springer, ohne Vorkommnisse , mit einem aufgesetzten Lächeln übergeben hatte, schleppte er sich in den dritten Stock des Mietshauses, wo ihn Anubis fauchend empfing.
Der schwarze Kater, mit den weißen Tupfern in Gesicht, auf Brust und Bauch, fuhr die Krallen aus. Sein Buckel war kerzengerade in der Horizontale gespannt und der Schwanz schlug steif auf den Boden.
Voss glaubte, dass es am Geruch des Leichenkellers oder am Gestank der Zigaretten lag, die er unter Stress in seiner Hand zerbröselt hatte. Tatsächlich fauchte Anubis allerdings, weil ein fremder Frauenduft an Voss haftete – Kirschblüten.
Nach einer Katzenwäsche ebbten die Anfeindungen ab. Das offerierte Büchsenfleisch trug wohl auch zur Beruhigung des Karnivoren bei.
Die pochende Bisswunde am Oberschenkel forderte noch etwas Zuwendung in Form von Salbe, genauso wie die Handinnenflächen, ehe Voss mit dem Gedanken an Adelheid in den Tag startete, der für ihn mit Schlaf begann.
Vor dem Fenster erwachte die Stadt zum Leben.
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