Sabine Walther - Objektiv

Здесь есть возможность читать онлайн «Sabine Walther - Objektiv» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Objektiv: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Objektiv»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Gaffer und Gewalttäter, die ihre Aktionen filmen – für Alex ist bald klar: Das menschliche Sehen unterliegt einem gefährlichen evolutionären Wandel, der durch die massenhafte Nutzung visueller Technologien begünstigt wird. Die von ihm entwickelten VR-Kontaktlinsen sollen dem entgegenwirken und helfen, Gewalttäter zu therapieren. Doch Alex muss erkennen, dass er und seine Freundin Finnya die wirkliche Bedrohung übersehen haben.
Ein berührender Roman um die Liebe in aufgeregten Zeiten und um zwei Männer, die ein fürchterliches Geschehen verbindet.

Objektiv — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Objektiv», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Als hätte sie nur darauf gewartet, dass er dem Zauber des Moments endlich entkam, meldete sich seine naturgegebene Skepsis zurück. Alles ging zu schnell, lief zu glatt, war zu perfekt. Warum wollten sie ausgerechnet ihn?

Es war keine falsche Bescheidenheit, die ihn misstrauisch stimmte, eher eine realistische Selbsteinschätzung. Seine Erfahrungen, die er im Bereich Bioelektronik mitbrachte und die zu ersten

Ergebnissen in der hirngesteuerten Drohnenlenkung geführt hatten, waren hier sicher ausschlaggebend. Aber letztlich war er nicht der Einzige, der sich auf diesem Gebiet umfangreiches Wissen angeeignet hatte. Und wie stets waren ihnen die Chinesen, und speziell die Entwickler von CHINA Smart, um Längen voraus.

Aber letztlich konnte es ihm auch egal sein, was der Grund dafür war, dass man ihn angestellt hatte. Ein einziges Mal meinte das Schicksal es richtig gut mit ihm. Wen interessierte es, warum?

Am neuen Wesertower, dessen Konturen von leuchtenden LED-Streifen geprägt wurden, so hatte Jessika ihm erklärt, konnte er direkt in Richtung Weser weitergehen. Er hatte sich trotz des leichten Nieselregens dafür entschieden, den etwas längeren Weg entlang der Weser zu wählen. Denn wenn ihm etwas den Umzug erleichterte, dann der Gedanke daran, in einer Großstadt und nah am Wasser leben zu können. Beides gab ihm ein Gefühl von Freiheit und die – wenngleich auch trügerische – Gewissheit, jederzeit entkommen zu können.

Alexander passierte ein Varieté-Theater, dessen Programm ihm akzeptabel erschien, und genoss kurz darauf den Anblick kleiner Yachten, die sich im Takt leicht schwappender Wellen, die ein vorbeifahrendes Binnenschiff erzeugte, wiegten.

An der Bürgermeister-Smidt-Brücke musste er sich entscheiden, ob er direkt zum Hotel gehen oder an der Schlachte, einer Flaniermeile mit zahlreichen Kneipen und Restaurants, zu Abend essen wollte. Er entschied sich fürs Hotel und ärgerte sich schon bald darüber, denn obwohl der Weg ihn nah am Zentrum vorbeiführte, gab es kaum etwas anderes zu sehen, als dunkle Parkhäuser und Verwaltungsgebäude.

Erst als er den parkartig angelegten alten Stadtwall erreichte, lockerten sich die Wolken auf. Alexander folgte dem Verlauf des kleinen krummen Gewässers, das die Anlagen durchzog, und ließ sich von der Navigations-App schließlich in Richtung Bahnhof weiterführen.

Zu blöde, dass Google Glass in Deutschland nicht verfügbar ist, dachte er, als er dort feststellen musste, dass die App ihn nicht zum Hotel, sondern nur in die Nähe der breiten Hochstraße geführt hatte, an der er vor Kurzem mit dem Taxi gestartet war.

Wenn es um Kriegsgeräte ging, konnte den Deutschen keine Entwicklung innovativ genug sein, aber wehe, man erleichterte sich den Alltag durch technische Neuerungen, dann versetzten die Datenschützer sofort die gesamte Nation in Alarmbereitschaft.

Immerhin, sein Schrittzähler blinkte freudig auf, er hatte sein Pensum für heute mehr als erfüllt. Er checkte noch einmal Google Maps; das Hotel, das Jessika für ihn gebucht hatte, lag etwas nach Westen hin ausgerichtet.

Der kleine Lebensmittelladen, dem er sich nun näherte, war bei Google Maps nicht verzeichnet. Er beschloss, dort ein paar Zeitschriften und etwas Obst zu kaufen, denn schon beim Gedanken daran, sich noch einmal durch die Bahnhofshalle quetschen zu müssen, in der es größere Geschäfte gab, wurde ihm übel.

Als er sich dem Laden näherte, leuchteten ihm in roten Buchstaben die Wörter „Nazis raus!“ entgegen, die jemand an die verdunkelte Schaufensterscheibe gesprüht hatte. Um eine Bank, die neben dem Eingang stand, scharte sich eine kleine Gruppe Jugendlicher, von denen ihn einer um einen Euro anbettelte. Alexander versuchte, ihn zu ignorieren.

„Nicht? Na gut, dann eben zwei!“, rief der Junge. Alexander wusste nicht, ob er lachen oder sich bedroht fühlen sollte. Unsinn, dachte er, damit wirst du jetzt halt leben müssen. Auch in Bielefeld gibt es solche Leute, sie sind dort nur weniger sichtbar.

Im Geschäft bediente ihn eine freundliche, leicht fahrig agierende ältere Dame. Sie trug die für ältere Frauen typische kurze Dauerwellenfrisur, ihre Haut schimmerte hell und weich. Die altmodische Kleidung war von hoher Qualität, aber sichtlich oft getragen. Ihm fiel auf, dass sie etwas durch und durch Hanseatisches, fast schon Adliges an sich hatte, gleichzeitig jedoch müde, erschöpft, überarbeitet und vor allem seltsam deplatziert wirkte.

Die Dame blickte enttäuscht, als er nach einer Zeitung fragte, die sie nicht führte, und vom Obst, an dem sich die Eintagsfliegen labten, dann doch lieber die Finger ließ. Er fragte sich, welches Schicksal sie wohl hierher geführt hatte, und kaufte aus Mitleid etwas Schokolade. Als er ihr den Fünfzig-Euro-Schein über die Ladentheke schob, sah sie zuerst ihn, dann den Schein misstrauisch an, blickte, als sie die Kasse öffnete, zur Ladentür, als wollte sie sich überzeugen, dass in diesem Moment niemand hereinkäme, und zählte ihm dann eine Menge Kleingeld als Wechselgeld in die Hand.

„Tut mir leid“, sagte sie in leicht nasalem Tonfall, „anders kann ich leider nicht herausgeben.“

„Schon gut“, erwiderte Alexander, denn erneut beschlich ihn das Gefühl einer Bedrohung, die er nicht länger von sich würde fernhalten können, wenn er den Laden nicht augenblicklich verließ.

Hastig griff er nach der Schokolade, schenkte sie draußen dem jungen Mann, der ihn nach Geld gefragt hatte, und bekam gerade noch mit, wie die Ladentür abgeschlossen und die Rollläden heruntergelassen wurden. Es war 19:20 Uhr, also eigentlich keine typische Ladenschlusszeit. Aber er befand, dass es ihn nichts anging, und machte sich auf den Weg zum Hotel, das gut 100 Meter entfernt lag.

Nachdem er eingecheckt und sein Zimmer gründlich auf Mängel geprüft hatte, versuchte er das große Fenster zu öffnen. Zu seinem Leidwesen ließ es sich nur auf Kipp bringen. Aus dem gegenüberliegenden Kino kamen vergnügte junge Leute, Pärchen und kleine Gruppen, die noch kurz vor dem Gebäude posierten, um Selfies zu machen.

Ihm fiel auf, dass er selbst niemals auf diese Weise vergnügt gewesen war, Heiterkeit lag ihm einfach nicht. Viel wichtiger war es ihm ohnehin, dass es beruflich nun noch einmal voranging. Steck dir dein Stundenkonto sonst wo hin – dachte er und verabschiedete sich in Gedanken damit auf ewig von Dr. Schumacher.

Unschlüssig, was jetzt zu tun war, erwog er, einfach wieder auszuchecken und nach Bielefeld zurückzufahren. Er würde seine neue Heimat noch früh genug kennenlernen. Aber es wäre ihm peinlich vor dem Hotelpersonal, er hatte keine Lust, Fragen zu beantworten, und er spürte auch keine Sehnsucht nach seinem Apartment, in dem er auf die gleiche, nur vertrautere Weise einsam wäre.

Auch ein Besuch bei Annett, mit der er auf eine unverfängliche Weise liiert war, würde ihn jetzt nicht wirklich aufmuntern, denn vermutlich würde sie trotz aller geleisteten Schwüre, dass sie kein Paar sein und nicht aneinander kleben wollten, ein paar Tränen vergießen oder ihm irgendwelche Versprechen abringen, die zu geben, er nicht bereit war.

Schließlich übernahm sein Magen die Führung und er bestellte sich das vegane Menü und eine Flasche Wasser aufs Zimmer, schaltete den Fernseher ein und gegen jede Gewohnheit das Smartphone aus und nahm sich vor, sich so lange berieseln zu lassen, bis es draußen dunkel würde und er guten Gewissens schlafen gehen konnte.

Doch statt ruhig einzuschlafen, hörte Alexander schon bald Drohnen heransurren und im Gleichschritt näherte sich ihm eine Cyborg-Armee. Gehetzt lief er durch die langen, dunklen Gänge des Gebäudes, verfolgt von einer unheimlichen Gestalt, die mit schwerem Schuhwerk und schnaufend hinter ihm her stapfte. Der Mann fuchtelte mit etwas, was wie eine Sense aussah, sich dann aber in einen Joystick verwandelte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Objektiv»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Objektiv» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Objektiv»

Обсуждение, отзывы о книге «Objektiv» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x