Sabine Walther - Kurzgeschossen

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Keine Zeit zum Lesen? Ab heute gilt diese Ausrede nicht mehr! Die großen Themen der Weltliteratur werden in diesem Sammelband in Minigeschichten und Kurzgeschichten, Reimen und Moritaten auf den Punkt gerafft. Als Pausenlektüre oder als Mitbringsel für gute Freunde und gestresste Zeitgenossen – Liebe, Rache, Tod und allerlei Fantasiegestalten laden zum Lachen und Nachdenken ein.

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Kurzgeschossen

Große Themen der Weltliteratur in kurzen Geschichten und Versen auf den Punkt gerafft

Sabine Walther

Das Buch

Liebe und Tod, Rache und tragische Gestalten sowie jede Menge absurde und komische Ereignisse werden in diesem Buch als Miniaturen teils augenzwinkernd, teils nachdenklich stimmend erzählt.

Sappho oder Goethe, Antike oder New Life, Abzählreim oder Moritat – in Reimen, Kurz- und Minigeschichten kommen die großen Themen und Formen der Weltliteratur rasch auf den Punkt. So entstand – kurz geschossen, kurz geschlossen – ein unterhaltsamer Pausenfüller für den kleinen Lesegenuss mittendrin.

Die Autorin

Sabine Walther lebt und arbeitet in Bremen. Sie schreibt, singt, fotografiert und gärtnert gern und füttert sporadisch einen privaten Blog (brisenstimmung.de). Sie veröffentlichte bisher zwei Romane und einen Gedichtband sowie mehrere Sachbücher.

Druck

epubli, ein Service der neopubli GmbH Berlin

Printed in Germany: 2020

1. Tragische Gestalten

Irgendwer

Mochte der Bus auch noch so voll sein, Irgendwer fand einen Sitzplatz, denn wo immer er auftauchte,

zogen sich die anderen Passagiere angewidert zurück. Kaum dass der Bus angefahren war, öffnete er dann

seine Brotdose, um daraus eine nach ranziger Butter riechende Stulle zu entnehmen.

Wir Kinder fürchteten uns vor ihm und sahen ihm doch mit einer Mischung aus Faszination und

Verwunderung zu. Und obwohl die meisten von uns ohne Frühstück zur Schule fuhren, beneideten wir ihn

nicht um das graue fettige Gemisch, das ihm irgendeine wohlwollende Mutter mitgegeben hatte.

Niemand kannte seinen richtigen Namen, niemand wusste, wo er wohnte, woher er kam, wohin er fuhr.

Irgendwas mit Büchern, raunten die Leute, hat sich überstudiert, zu viel gelesen, ist verrückt geworden.

Seine verbogene Lesebrille, der ausgewaschene Anzug, den er tagaus, tagein trug, das wirre, von zahllosen

Fremdwörtern durchmischte Gebrabbel, das zwischen seinen dicken Lippen hervordrang, sprachen ebenso

dafür wie das abgenutzte Buch, in dem er mit seinen Wurstfingern gierig blätterte.

Die Busse wurden moderner, die Leute reicher, sauberer und gebildeter, die Frühstücksdosen füllten sich

mit Äpfeln und Chia-Möhren-Brot. Sein Platz blieb leer. Jahre später blicke ich durch ein Fenster auf

einen Schulhof, auf dem angehende Abiturienten darüber debattieren, wie man die Welt zu einem

besseren Ort machen kann. Irgendwie vermisse ich ihn.

Querdenker

Der Querdenker hat oftmals schwer zu tragen,

muss sich erklären und beständig Kluges sagen,

Gedanken prüfen und auch subsumieren,

das unterscheidet Menschen meistenteils von Tieren.

Doch fischt Kristalle er aus trüber Entengrütze,

entdeckt er Großes noch in jeder kleinen Pfütze,

wird ihn der Kleingeist dennoch prügeln und verbannen,

was schmerzt wie Nierenstein in dichten deutschen Landen,

in denen Hülsen nun den dumpfen Machern zollen,

des Denkens Schwere sich vom Leibe halten wollen.

Fährt drum der Denker wie ein leerer Lift zum Loft,

in dem der Querträger auch diesmal, wie schon oft,

sich zärtlich lockend ihm entgegen reckt und streckt,

wünscht einsam jener sich, er wäre längst verreckt,

gewünscht, getan, verknüpft das Seil, so schied er hin

nie mehr zu denken lag als Letztes ihm im Sinn.

Erbsenhirn

„Was stiert das Erbsenhirn schon wieder vor sich hin“, schimpfte Marita ungehalten, nachdem sie sich

umgekleidet und die schwarze Jogginghose hoffnungsvoll gegen das rote Kleid getauscht hatte, doch ihr

Mann scherte sich nicht darum, würdigte weder sie noch den missratenen Sohn eines Blickes, zündete sich

eine von den Selbstgedrehten aus schwarzem krümeligen Tabak an und schlabberte zwischen den Zügen

an seiner Bierdose.

Gereizt schaute Marita zu ihrem Sohn, dessen lammfrommes Wesen sie ebenso wie sein chronischer

Husten stets in Rage brachte, griff nach einer Zeitung und versuchte, den Staub von der Standuhr zu

schlagen, deren Ticken schon lange ängstlich verstummt war, nicht ohne wie üblich, „ich halte den Dreck

nicht mehr aus, ich bin doch nicht eure Putze!“, zu brüllen.

„Gib nur, Mama“, sagte Erbsenhirn, nahm der nun schon schluchzenden und einmal mehr vergeblich auf

Trost wartenden Marita das Tuch aus der Hand, polierte die Uhr, sammelte die Staubflusen ein und trug

alles, den Hustenanfall so gut als möglich unterdrückend, sorgsam hinaus.

Bis in den späten Abend spielten seine Eltern an der Playstation und Erbsenhirn brachte ihnen, wonach

immer sie verlangten. Bier und Chips, Eis und Schnaps, die Pantoffeln, das Handy, den schwarzen Tabak.

„Erbsenhirn!“ Der Ruf zerbrach die Stille, in der er sich für einen Moment aufgehoben gefühlt hatte,

„komm her und leer den Aschenbecher aus!“

Erbsenhirn tat erneut, wie ihm geheißen, doch selbst die Asche meinte es nicht gut mit ihm, löste den

nächsten Hustenreiz aus, stärker, intensiver, bis er meinte, zu ersticken. „Mama“ krächzte es ein letztes

Mal, doch seine Stimme konnte die Mutter so wenig erreichen wie seine Liebe.

Mit letzter Kraft rappelte er sich auf, öffnete das Fenster einen Spalt und atmete schwer in die

sternenklare Nacht. Staunend erhob er das Gesicht, bis er erschrocken verstand, dass es Zeit war, dieses

Elend zu verlassen. „Flieg, Erbsenhirn, flieg mit uns hinaus“, flüsterten die Sterne und „verdammter Idiot,

mach das Fenster zu“, schrie es im Wohnzimmer.

Es war das erste und das letzte Mal, dass Erbsenhirn sich ihren Anweisungen widersetzte. Den würdigen

Moment begreifend, vertraute er sich einem klitzekleinen Hoffnungsstrahl an und schwebte staunend und

von funkelnden Flügeln getragen dem elenden Krampf, der seinen Tod besiegeln sollte, davon.

Der Blinde

Die einen munkelten, er sei gar nicht blind, so zielstrebig wie er sich bewege; die anderen meinten, er

könne nur hell und dunkel unterscheiden, was ausreiche, um sich zu orientieren. Ganz genau wusste es

niemand, also schlug ich vor, ihn auf die Probe zu stellen.

Pünktlich um 15 Uhr stand er vor der Tür, ertastete vorsichtig mit dem Fuß die Höhe der Türschwelle,

bevor er sie überschritt, streckte den rechten Arm vom Körper ab und tastete sich durch den Flur, ohne

dass die Hände die Blümchentapete berührten. Wie oft mir diese Hände schon aufgefallen waren,

schienen sie doch so viel mehr zu wissen als meine. Manchmal stellte ich mir vor, wie sie … Aber das ist

eine andere Geschichte.

„Lecker, Spaghetti mit Basilikum-Pesto“, sagte er, als wir an der geöffneten Küchentür vorbeigingen, „viel

besser als mit Tomaten, finde ich.“ Entgeistert starrte ich ihn an, hatte ich etwa nicht ausreichend gelüftet?

Ich schloss die Augen, um der Sache auf den Grund zu gehen, aber nichts änderte sich.

„So geht das auch nicht“, lachte er mich aus. „Du musst erst den Gedanken aufgeben, dass es deine Augen

sind, die sehen, oder dass du nur mit den Ohren hörst. Die Augen sind nur das Objektiv, mit dem du einen

Bildausschnitt fokussierst. Leg es zur Seite, wenn du das ganze Bild wahrnehmen willst.

Den dunklen Schuhschrank, aus dem es ein wenig nach Deo und Schuhcreme riecht, zum Beispiel. Die

angelehnte Tür zum Bad, in dem du eben noch geduscht hast, das Wohnzimmer mit dem alten

Staubfänger-Flokati, vor allem aber den Raum zwischen den Dingen. Und natürlich die Rotzlöffel, die sich

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