Sabine Walther - Objektiv

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Gaffer und Gewalttäter, die ihre Aktionen filmen – für Alex ist bald klar: Das menschliche Sehen unterliegt einem gefährlichen evolutionären Wandel, der durch die massenhafte Nutzung visueller Technologien begünstigt wird. Die von ihm entwickelten VR-Kontaktlinsen sollen dem entgegenwirken und helfen, Gewalttäter zu therapieren. Doch Alex muss erkennen, dass er und seine Freundin Finnya die wirkliche Bedrohung übersehen haben.
Ein berührender Roman um die Liebe in aufgeregten Zeiten und um zwei Männer, die ein fürchterliches Geschehen verbindet.

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Alexander verstand den Hype um dieses Projekt nicht. Er hatte etwas wie die Hamburger Speicherstadt erwartet, aber hier befand sich alles noch im Aufbau und neben einigen wenigen historischen Gebäuden waren überwiegend halb fertige Neubauten, monotone Büro- und Industriegebäude, brach liegende Flächen sowie wild parkende Autos zu sehen.

Der Fahrer steuerte das Taxi schwungvoll auf einen Gehweg und kam vor dem Gebäude von NEOWORLDS zum Halten. „13,50“, sagte er und blickte auffordernd in den Rückspiegel. Alexander kam der Betrag für die kurze Strecke etwas hoch vor, aber da sie mehrfach im Stau gestanden hatten, musste er die verlorene Zeit wohl mitbezahlen. Er gab dem Fahrer einen 20-Euro-Schein.

„Haben Sie es nicht passend?“, fragte der, „ich bin noch nicht dazu gekommen, Wechselgeld zu besorgen.“ Alexander sah auf die Uhr, noch fünf Minuten, er musste sich sputen. „Stimmt so“, sagte er leicht verärgert und stieg dann hastig aus dem stickigen Wagen.

Nach allem, was er bisher gesehen hatte, war das Gebäude, in dem NEOWORLDS sich niedergelassen hatte, besonders beeindruckend. Die kubische Bauweise wurde von einer interessanten Mischung aus Sandstein und großzügig angelegten Glasfassaden mit metallenen Einfassungen dominiert, das Dach war üppig begrünt.

Durch die offenstehende Eingangstür gelangte er in ein helles Atrium, in dem sich modern ausgestattete Schreibtische befanden, aber auch gemütliche Sitzecken und eine kleine Teeküche waren vorhanden. Alles wirkte frisch, hell, jung – für den Besucher allerdings ein wenig unstrukturiert.

Noch während Alexander sich nach der Rezeption umschaute, kam eine lächelnde junge Frau auf ihn zu, die ihn herzlich begrüßte und sich ihm als Melania vorstellte.

„Schön, dass du da bist“, sagte Melania höflich, die bereits auf den Bewerber gewartet hatte, und führte ihn zum Vorzimmer der Vorstandsfrau von NEOWORLDS, die, wie er gelesen hatte, alle nur die Präsidentin nannten. Als er Melania im Aufzug danach fragte, bestätigte sie dies lachend.

„Ist nur Spaß“, sagte sie, „wir scherzen und spotten hier halt auch gern mal. Aber die Arbeit ist cool und alle sind total entspannt.“ Sie zeigte ihm, wo er sich setzen konnte, und ließ ihn dann allein. Alexander zupfte heimlich sein Atemspray aus der Tasche und besserte den unvermeidlichen Geruch, der mit jedem Atemzug verbunden war, durch einen kräftigen Stoß Menthol auf. Er hatte nicht erwartet, dass er so aufgeregt sein würde.

Er war 38 Jahre alt, hatte den Ruf, ein selbstverliebter arroganter Streber oder doch zumindest ein unsympathischer Einzelgänger zu sein, was er für gewöhnlich mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nahm. Dennoch saß er jetzt wie ein Schuljunge, der wegen eines dummen Streichs zum Direktor zitiert worden war, in diesem kühlen Vorzimmer und fürchtete, nicht gut genug zu sein.

Die Gestaltung des Vorzimmers gefiel ihm nicht, Mintgrün und Weiß als Farben der Corporate Identity schienen ihm eher zu Hygieneartikeln mit Öko-Label zu passen als zu einem der bedeutendsten Hersteller digitaler Technologien und VR-Brillen, aber sicher hatte man sich etwas dabei gedacht.

Die weichen Ledersessel waren bequem, immerhin, er hatte Mühe, nicht darin zu versinken und wie ein Häuflein Unglück zu wirken. Statt Bildern hingen gerahmte Motivationssprüche an den Wänden, aus dem Zusammenhang gerissene Weisheiten wie die von Seneca:

„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen!“

Die Tür ging auf und Alexander zuckte zusammen. Die administrative Assistentin namens Jessika, wie er an ihrem Namensschild ablesen konnte, begrüßte ihn so herzlich wie lässig und fragte ihn, ob er etwas zu trinken wünsche. Augenblicklich begann sein Hirn zu ticken. War die Frage schon Teil des Tests? Würde es den ersten Punkt oder den ersten Punktabzug dafür geben, ob und was er erbat? Ach, was hatte er in anderen Vorstellungsgesprächen schon alles an unsinnigen Prüfungen hinter sich bringen müssen!

Statt nach einem Glas Wasser fragte er daher nach einem Ginger Ale – es schien ihm am besten, die Ansprüche nicht zu niedrig anzusetzen. Einen Moment später goss ihm Jessika mit der Perfektion einer gelernten Servicekraft etwas Flüssigkeit aus einer milchig-transparenten Glasflasche in ein bauchiges Glas und wollte ihn dann mit einem reizenden wie unpersönlichen Lächeln seinem Schicksal überlassen.

„Die Präsidentin wird gleich bei dir sein“, ließ sie ihn noch wissen. Alexander zuckte zusammen, weil auch sie ihn wie Melania ganz selbstverständlich duzte. Sie lächelte erneut gekonnt.

„Wir alle duzen uns hier“, sagte sie. „Also, außer die Präsidentin natürlich. Du wirst dich rasch daran gewöhnen.“ Alexander hatte nichts dagegen, wenngleich er einen solchen Tonfall von Dionysos Optik nicht gewohnt war. Aber genau deshalb hatte er sich ja bei NEOWORLDS beworben. Und schon jetzt mochte er Jessikas professionelle, unpersönliche Freundlichkeit.

Er schätzte Profis, auch dann, wenn sie sich unangemessen und launisch verhielten. Aber am besten war es natürlich, auf einer gleichmäßig freundlichen Ebene kommunizieren zu können.

Jessika sortierte auf dem Schreibtisch einige Dokumente, unter denen auch seine Bewerbungsunterlagen waren. Sie wusste, dass sie es heute wieder nicht schaffen würde, Janine pünktlich von der Krippe abzuholen, doch zum Glück konnte ihre Mutter wochentags einspringen. Sie warf einen Blick auf Alexander, dessen Bewerbung sie auf die Liste derer gesetzt hatte, die in die engere Wahl kamen.

Sie hatte ihn sich anders vorgestellt, irgendwie selbstbewusster. Aber sie wusste aus eigener Erfahrung, dass es anfangs einschüchternd sein konnte, wenn man in die heiligen Hallen von NEOWORLDS geladen wurde.

Jessika verließ das Zimmer, um ihre Mutter per SMS zu informieren, dass es wieder einmal länger dauern würde, und kurz darauf trat endlich die Präsidentin ein. Erneut war Alexander überrascht und bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Die Präsidentin entsprach so gar nicht dem Typ Frau, den er erwartet hatte.

Doch wen hatte er erwartet? Eine dezent geschminkte Mittvierzigerin vielleicht. Bluse, Businessrock, diskreter Schmuck, eine Perlenkette und eine goldene Uhr. Perfekt blondiertes Haar, eine gerade Haltung und ein distanziertes Auftreten. Jemanden wie Fräulein Meyer, bemerkte er und musste über sich und seine kleine Vorstellungswelt lachen.

Die Frau, die nun das Zimmer betrat, erinnerte ihn dagegen an seine Mutter. Sie war klein und unauffällig gekleidet, trug Blazer und Jeans, und statt einer Kette hatte sie ein seidenes Tuch in den Unternehmensfarben um den Hals gelegt, das nachlässig geknotet war.

Er schätzte sie auf Mitte Fünfzig, das brünette Haar zeigte eine erste Neigung zum Grauton und anscheinend tat sie nichts, um dies zu kaschieren. Statt der erwarteten Rolex schmückte eine Smartwatch ihr Handgelenk – mit einem dieser billigen Kunststoffarmbänder.

Rasch zog er seinen Ärmel über das goldene Armband seiner eigenen Smartwatch, die er sich extra für dieses Gespräch angeschafft hatte. Welche Chefin würde es ertragen, wenn ihre Angestellten sich teurere Accessoires leisteten als sie selbst? Er verfluchte sich dafür, dass er sich nicht besser vorbereitet hatte.

Die Präsidentin registrierte seine Verunsicherung und reichte ihm mit einem herzlichen Lächeln die Hand. „Dr. Margarethe York“, stellte sie sich vor, „guten Tag, Alexander.“

Er war, wie es sich in seinen Kreisen noch stets gehörte, aufgestanden, als sie ihm die Hand gab. Sie strahlte ihn an, ihr Händedruck war fest, warm, einen Tick zu lang.

„Gehen wir nach nebenan“, sagte sie und lenkte ihn durch die Tür in den angrenzenden Besprechungsraum, in dem sie an einem weißen Konferenztisch Platz nahmen, auf dem mit Nüssen und Obst gefüllte Porzellanschälchen standen, auf die ihre langen, schmalen und gut gepflegten Hände nun deuteten. „Mögen Sie?“

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