Sabine Walther - Objektiv

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Gaffer und Gewalttäter, die ihre Aktionen filmen – für Alex ist bald klar: Das menschliche Sehen unterliegt einem gefährlichen evolutionären Wandel, der durch die massenhafte Nutzung visueller Technologien begünstigt wird. Die von ihm entwickelten VR-Kontaktlinsen sollen dem entgegenwirken und helfen, Gewalttäter zu therapieren. Doch Alex muss erkennen, dass er und seine Freundin Finnya die wirkliche Bedrohung übersehen haben.
Ein berührender Roman um die Liebe in aufgeregten Zeiten und um zwei Männer, die ein fürchterliches Geschehen verbindet.

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Also blieb Fräulein Meyer, die sich täglich morgens um 06:15 Uhr die Nägel feilte und feuerrot lackierte und die pünktlich zu jedem Ersten des Monats den Friseur aufsuchte, um sich einen neuen Farbton in die modische Kurzhaarfrisur zaubern zu lassen, blieb und räumte weiterhin die Scherben beiseite, die Schumacher bei seinen berüchtigten Mitarbeitergesprächen hinterließ. Alexander nahm sie spontan in den Arm, gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Machen Sie es gut, Frau Al Nahyan“, sagte er und hatte das Gefühl, dass sie ihren eigenen Namen nicht erkannte, was ihn einmal mehr darin bestätigte, dass es dringend an der Zeit war, dieses schlecht geführte und altmodische Imperium, in dem sich alles dem Willen eines unfähigen Inhabers beugen musste, zu verlassen.

Alexander versetzte der automatischen Drehtür, die ihn hinausführen sollte, einen zusätzlichen Stoß, was laut Hinweisschild ausdrücklich verboten war. Es fühlte sich gut an, ebenso wie das laue Bielefelder Lüftchen, das von den Ausläufern des Teutoburger Waldes zu ihm herüberwehte und ihm die Stirn kühlte, kaum dass er aus dem hässlichen 1960er-Jahre-Gebäude getreten war.

Wann war er das letzte Mal bei Tageslicht aus dem Büro gekommen? Sollte er direkt nach Hause fahren oder dem Wasserschloss mal wieder einen Besuch abstatten? Er blieb unschlüssig vor seinem alten Saab stehen. Er würde jetzt Zeit haben, viel Zeit. Mehr als ihm lieb war vermutlich, denn er war nicht der Typ, der sich Hobbys zulegte oder an geselligen Grillabenden mit Freunden teilnahm.

Er schloss den Wagen auf, setzte sich hinters Steuer und fuhr zu seinem kleinen Appartement an der Jöllenbecker Straße. Im Radio lief „Home“ von Morgan, eines seiner Lieblingsstücke.

„I’m so tired of excuses …“, sang er leise mit und fühlte sich zum ersten Mal seit Jahren einverstanden mit sich selbst.

Ob es den Bunker Ulmenwall noch gab, das alte Jazzlokal, in dem sie sich als Jugendliche immer getroffen hatten? Er wusste nichts von der Stadt, wie sie heute war. Aber nun endlich war es vorbei mit dem Mief des vergangenen Jahrhunderts. Irgendwo würde sich eine Tür für ihn öffnen und dahinter würde ihn ein neues, ein zeitgemäßes, ein aufregenderes Leben erwarten.

Der mintgrüne Umschlag lugte zu einem Viertel aus dem Briefkasten hervor und Alexanders Herz reagierte auf den Anblick mit einem heftigen Pochen. Er zog ihn heraus, ohne nachzusehen, ob sich noch weitere Briefe im Kasten befanden. Der Umschlag war schmal, er konnte nicht mehr als ein einzelnes Blatt Papier enthalten.

Sieg oder Niederlage? Absage oder Zusage? Unschlüssig schaute er den Umschlag an, versuchte vorsichtig, den Inhalt zu ertasten, als wäre es ihm auf diese Weise möglich herauszufinden, was das Bremer Unternehmen NEOWORLDS ihm mitzuteilen hatte. Doch es half nichts, er musste ihn öffnen. Sein Blick blieb an den fett markierten Worten hängen:

Das Kennenlerngespräch findet statt am 10. April 2017, 16:30 Uhr, an unserem Stammsitz an der Konsul-Smidt-Straße 17 in Bremen. Wir freuen uns auf Dich!

Verblüfft starrte er auf die Zeilen. So einfach war das also! Man musste die Tür nur aufstoßen und schon war sie da, die neue Chance, seine Chance, auf die er so lange gewartet hatte. Jetzt kam es nur noch darauf an, sie zu ergreifen.

Langsam stieg er die mit billigem Linoleum überklebte, knarrende Holztreppe in den sechsten Stock hoch. Mit jeder Stufe fühlte er sich leichter, befreiter und er wusste schon jetzt, er würde nichts vermissen, was auch immer geschehen und wie immer seine neue Heimat aussehen würde.

Seltsam war nur der Gedanke, dass auch ihn niemand vermissen würde – von Dr. Schumacher einmal abgesehen, der jetzt einen Nachfolger für ihn finden musste, was nicht ganz einfach werden dürfte. Nicht einmal Annett würde es schwerfallen, seinen Umzug zu akzeptieren, auch wenn er damit rechnen musste, dass sie zunächst einmal einen Schmollmund zog.

Von der breiten Fensterfront seiner Dachwohnung aus konnte Alexander bis zur Universität schauen, an der er einst studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. Und obwohl er nicht dafür bekannt war, an mangelndem Selbstbewusstsein zu leiden, spürte er zum ersten Mal im Leben die Angst, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.

NEOWORLDS

Die Ankunft am Bremer Hauptbahnhof bestätigte die Vorurteile, die Alexander gegen Bremen hegte. Die Gleishalle und die im Stil der Neorenaissance erhaltene Fassade waren beeindruckend. Alles andere wirkte in hohem Maße ungepflegt und schmutzig, die Bahnsteige waren schmal, die Treppen zugemüllt.

Es war kurz vor Ostern und auf der hinter dem Nordausgang gelegenen Bürgerweide wurde gerade ein Jahrmarkt gefeiert, der tausende Besucher anzog. Laut seiner App musste er den Bahnhof von Gleis 10 aus in die entgegengesetzte Richtung verlassen, was nicht einfach werden würde, da es die Masse eben zum Nordausgang zog.

Alexander verharrte einen Moment auf der letzten Treppenstufe und schaute entsetzt in die völlig überfüllte Halle. Kurz erwog er, der Masse zu folgen und ebenfalls den Nordausgang zu nehmen, um schließlich von außen um das Bahnhofsgebäude herumzugehen, aber das würde ihn wohl eine gute Viertelstunde kosten und da sein Zug Verspätung gehabt hatte, war die Zeit ohnehin schon knapp.

Ein Mitreisender, der nach ihm die Treppe herunterkam, rempelte ihn an, ohne sich zu entschuldigen. Seufzend nahm er seine Laptoptasche auf und versuchte, auf die rechte Seite in Richtung Ausgang zu kommen, quetschte sich dann zwischen lärmenden, kreischenden und auf angetrunkene Weise fröhlichen Menschen hindurch, die schlecht rochen, sich schlecht benahmen, nicht auswichen und mit denen er doch jede Berührung vermeiden wollte.

Zwischen den Pendlern und Besuchern in Feierlaune fielen ihm ein paar Jugendliche auf, die sichtlich auf Beute aus waren, weshalb er Smartphone und Brieftasche tiefer in der Jackentasche vergrub und resolut den Tragegriff seiner Ledertasche umklammerte.

Auf dem Bahnhofsvorplatz traf sich die übliche Klientel, zu der eine Handvoll Obdachloser und Drogendealer gehörten, aber auch hier dominierten jede Menge krakeelende Touristen das Bild, die auf dem österlichen Jahrmarkt vor allem flüssige Nahrung genossen hatten. Vom Bahnhof aus blickte man auf eine hässliche Baugrube, die wohl mal ein Hotel oder ein Einkaufszentrum werden wollte.

Suchend sah er sich nach der Haltestelle der Linie 10 um, die ihm Google Maps als schnellstes Transportmittel vorgeschlagen hatte, um zu NEOWORLDS in die Überseestadt zu gelangen, doch der Rummel ging ihm schon jetzt auf die Nerven, sodass er es vorzog, ein Taxi zu nehmen.

Der Taxifahrer, der das in dieser Branche so typische Gespür für die Stimmungen seiner Fahrgäste hatte, versuchte, mit ihm ins Gespräch zu kommen, und wies ihn auf die wenigen Sehenswürdigkeiten hin, die auf dem Weg lagen, aber außer dem Überseemuseum erblickte Alexander nichts, was ihn interessiert hätte.

Sie fuhren an einer hässlichen Hochstraße entlang, die Straßen und Häuser sahen so trist aus wie der Himmel, und auch als sie endlich in die Nordstraße einbogen, eine öde mehrspurige Autostraße, die sich durch den Bremer Westen bis hin zu den nördlich gelegenen Stadtvierteln zog, hielt sich seine Begeisterung in Grenzen.

Ein letztes Mal versuchte der Fahrer ihn aufzumuntern. „Das ist das Besondere an Bremen“, sagte er, „Sie durchqueren den wilden Westen und kommen in den hohen Norden.“

Alexander antwortete mit einem gequälten Lächeln, dann war endlich Ruhe. Wenige Momente später bogen sie in die neue Überseestadt ein, ein ehemaliges Hafenviertel, das nach dem Zusammenbruch der Bremer Werften nun komplett umgestaltet und als „Standort der Möglichkeiten“ angepriesen wurde.

Und das ist vielleicht der eigentliche Witz, dachte Alexander, dass ausgerechnet hier, wo die Armut ihren Ursprung hat, sich die neuen Reichen einquartieren. So auch der Branchenriese NEOWORLDS, der sich ebenfalls einen Platz im Weser Valley , wie manch einer das Städtebauprojekt spöttisch nannte, gesichert hatte.

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