Sabine Walther - Objektiv

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Gaffer und Gewalttäter, die ihre Aktionen filmen – für Alex ist bald klar: Das menschliche Sehen unterliegt einem gefährlichen evolutionären Wandel, der durch die massenhafte Nutzung visueller Technologien begünstigt wird. Die von ihm entwickelten VR-Kontaktlinsen sollen dem entgegenwirken und helfen, Gewalttäter zu therapieren. Doch Alex muss erkennen, dass er und seine Freundin Finnya die wirkliche Bedrohung übersehen haben.
Ein berührender Roman um die Liebe in aufgeregten Zeiten und um zwei Männer, die ein fürchterliches Geschehen verbindet.

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Scheiß doch drauf, ich kündige, dachte Alexander, wohl wissend, dass einer wie er im behäbigen Bielefeld nicht gerade ein gesuchter Bewerber war, zumal, wenn man den größten Arbeitgeber der Region im Streit verlassen hatte. So etwas sprach sich rasch herum.

Selbst bei dem in Bremen ansässigen NEOWORLDS, das eigentlich immer händeringend nach Fachkräften suchte, hatte man auf seine Bewerbung bisher nicht reagiert. Dabei wäre es eine Chance gewesen, vermutlich seine letzte, diesem Saftladen mit den altbackenen Strukturen endlich zu entkommen. Alles hatte gepasst, er brachte genau jene Qualifikationen mit, die benötigt wurden. Aber er war wohl einfach schon zu alt für einen Branchenriesen im Bereich Virtual Reality, bei dem sich die Bewerber die Klinke in die Hand gaben.

Frustriert hob er die Papierschnipsel auf, legte sie auf dem Schreibtisch wie ein Puzzle zusammen und erwog feixend, sie einfach wieder zusammenzukleben und Schumacher sein Werk zu überreichen, als es erneut klopfte und die Bürotür ruckartig aufgerissen wurde.

Schumacher blickte auf die Papierschnipsel und auf den Klebestift, den Alexander soeben zur Hand genommen hatte. „Was erlauben Sie sich?“, schrie er. Der Grad seiner Empörung spiegelte sich in einem nervösen Zucken seiner Mundpartie und auch die drei Furchen, die sich oberhalb des Nasenansatzes gebildet hatten, schienen an Tiefe zuzunehmen.

Alexander setzte seine Brille auf und verschwand hinter einer unsichtbaren Wand, ein Verhalten, das er lange Jahre trainiert und perfektioniert hatte. Aber Schumacher duldete kein Entkommen. „Setzen Sie dieses alberne Ding ab!“, schimpfte er, „wenn Sie mit mir reden.“

Gut geschützt durch die Brillengläser starrte Alexander ihn an. Genug ist genug, dachte er und fühlte sich wie ein Tier, das einem stummen Impuls folgend dazu überging, das angespannte Lauern zu beenden und stattdessen anzugreifen.

„Aber ich rede doch gar nicht mit Ihnen“, entgegnete er betont ruhig und kühl und rückte die Brille provokant zurecht. Schumacher lief rot an, hob den Zeigefinger, wollte weiterpoltern, aber Alexander kam ihm zuvor.

„Niemand hier redet mit Ihnen, weil Sie ein alter, selbstgefälliger Diktator sind, der uns wie Sklaven behandelt. Dafür reden alle über Sie – und davon, wie Sie all unsere Anstrengungen Tag für Tag durch falsche Entscheidungen und Ihren Dilettantismus zunichtemachen.

Und“, fuhr er wütend fort, denn langsam fing es an, ihm Spaß zu machen, „es geht Sie einen feuchten Kehricht an, ob ich aus modischen Gründen eine Brille trage oder nicht, denn ich bin nicht Ihr Eigentum, verstanden?“

Er hielt inne, ein leichtes Mitleid ergriff ihn. Er dachte an die vielen Gerüchte, die sich im hartnäckigen Flüsterton über die engen dunklen Korridore verbreiteten.

Mal hieß es, Schumachers Frau habe ihn nur deshalb nicht verlassen, weil er gedroht habe, ihr die Kinder wegzunehmen. Dann wiederum wurde geflüstert, dass er regelmäßig Parteispenden und Bestechungsgelder springen lasse, um überhaupt noch Aufträge zu erhalten.

Alexander wusste, dass das Unsinn war. Weder war Schumacher ein Schläger noch hatte er es nötig, sich Aufträge zu erkaufen. Was sie machten, war gut, überzeugte Auftraggeber von Rammstein bis Saudi-Arabien. Doch genau darin lag das eigentliche Problem. Schumacher wollte seine Sache gut machen, so gut eben, wie er es damals in den 1970er Jahren, als er im Unternehmen seines Vaters – „ von der Pike auf !“ – begonnen hatte, eingetrichtert bekam.

Aber dieses „Gutmachen“ hatte sich nun mal gewandelt, man verstand heute etwas völlig anderes darunter. Nicht in den Chefetagen der Konzerne saßen die wichtigen Leute, sondern in den Teams und Projektgruppen, im Fitnessraum oder in der betriebsinternen Kantine, in der man lebhaft und einander zugewandt darüber debattierte, wie man die eigene Arbeit verbessern, wie man tolle Produkte herstellen, wie man am Drive, den die Digitalisierung brachte, teilhaben konnte.

Nicht die preußischen Tugenden galt es zu erfüllen, sondern nach vorn gerichtet und frei von lästigen Konventionen zu denken und zu handeln. Man arbeitete nicht mehr, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern um sich selbst zu verwirklichen und Spaß zu haben. Und genau das wollte er auch. Er setzte seine Brille ab, sein Entschluss war gefasst.

„Sie brauchen mir nicht zu kündigen“, sagte er zu Schumacher, der ihn entgeistert und verschwitzt anstarrte, denn natürlich hätte er im Leben nicht daran gedacht, seinen besten und wichtigsten Mitarbeiter zu vergraulen. Alles, was er einforderte, war loyale Unterwerfung unter die Grundsätze seiner Unternehmensführung.

„Ich kündige selbst. Hier, nehmen Sie, vielleicht kann mein Nachfolger etwas damit anfangen“, fügte er hinzu und stopfte Schumacher die Papierschnitzel in die Taschen seines marineblauen Businessblazers. Der schlug daraufhin hektisch mit der Hand nach ihm und schon befanden die beiden sich in einer kurzen, wenngleich nicht besonders heftigen Rangelei.

Alexander schubste Schumacher schließlich von sich fort, blickte noch einmal auf die jämmerliche Gestalt, die er um einen Kopf überragte, und verließ still in sich hinein lachend das Büro, nicht ohne die Tür lautstark zuknallen zu lassen.

Auf den Gängen blieb es dennoch gespenstisch leer. Er konnte sich genau vorstellen, wie seine Kollegen mit eingezogenen Köpfen an ihren Schreibtischen saßen, mit der gleichen feigen Hoffnung, die er selbst noch vor wenigen Minuten gespürt hatte: Dass nicht ihn der Zorn treffen würde, dass nicht er sich mit Dr. Schumacher auseinandersetzen müsste. Aber das sollte nun ein für alle Mal vorbei sein. Endlich!

Im Hauptgebäude traf er Fräulein Meyer, Schumachers Chefsekretärin, die ihn diskret musterte. Ihrem prüfenden Blick entging nicht, dass er zerzaust aussah, außerdem hatte er in seiner Aufregung vergessen, den geöffneten Klebestift zurückzulegen, mit dem er, wie ihm jetzt erst auffiel, soeben seinen Chef malträtiert hatte. Meinen Ex-Chef, dachte er stolz.

„Ist etwas geschehen?“, fragte Fräulein Meyer, als wüsste sie nicht längst, dass sich etwas ereignet haben musste, was Schumacher noch lange Zeit als „ skandalös, unverschämt!“ kommentieren würde.

„Alles gut“, erwiderte Alexander. „Ich nehme nur meinen Resturlaub. Sofort!“

„Aber das neue Projekt und der neue Vertrag …“, entgegnete Fräulein Meyer, der nun erst recht schwante, dass sie in den kommenden Wochen heftige cholerische Anfälle ihres Arbeitgebers würde ertragen müssen.

Alexander zuckte mit den Achseln. Er mochte Fräulein Meyer, denn sie wenigstens wusste, was sie tat. Und weil sie gut war in allem, wofür sie zuständig war, akzeptierte man das strenge Regiment, das sie als ausführendes Organ ihres Vorgesetzten zu führen hatte.

Dabei verstand niemand, warum sie die Launen ihres Chefs überhaupt noch ertrug, schließlich war sie seit gut einem Jahrzehnt mit einem millionenschweren Scheich aus Dubai verheiratet, der ihr in einem nicht enden wollenden Anfall von Liebestollheit nach Deutschland gefolgt war und ihr jeden Wunsch von den Augen ablas.

Aber Fräulein Meyer, wie alle sie weiterhin nannten, fühlte sich verantwortlich für die Geschicke des Unternehmens und wollte es nicht verlassen, bevor nicht eine würdige Nachfolgerin gefunden war.

Was sich als äußerst schwieriges Unterfangen erwies, denn die jungen Dinger konnten ja nichts und waren in der Regel nicht lange bereit, sich dafür vom Chef anschreien zu lassen oder Fräulein Meyers pikierte Blicke auszuhalten.

Noch dazu mussten sie sich beständig Vorträge anhören, welche Kleidung und welche Frisuren im Unternehmen erwünscht waren und welche nicht. Jeans mit Rissen? Used Optic? Offenes Haar? Ging gar nicht.

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