John war zu keiner Reaktion fähig. Der Beginn der Verwandlung war grauenhaft gewesen, die Tatsache, dass sich dieses Ding auch noch trotz Betäubungsgas bewegen konnte, die Schreie und Geräusche aus dem Zellengang, der Tod von Will und Dr. Goldstein, das widerliche Krachen, als ihm das Monstrum die Wirbelsäule aus dem Leib riss und die schmatzenden Geräusche, als es Knochen für Knochen aussaugte.
Das alles raubte John beinahe den Verstand. Sein Körper weigerte sich zu funktionieren, weil sein Gehirn dabei war zu explodieren.
Doch er hatte die ganze Zeit keine Angst empfunden, nur Entsetzen.
Jetzt, da er Angesicht zu Angesicht zu dieser Kreatur stand, ihr aus nächster Nähe in die Augen sehen, das lebendige Lodern darin erkennen, den üblen Gestank aus dem ekelhaften Maul riechen und die unbändige Kraft in der Umklammerung dieser Bestie spüren konnte, empfand er furchtbare Angst.
Sekundenbruchteile später schossen aus der pulsierenden Masse in ihrem Brustkorb zwei Fangarme und bohrten sich in seine Brust.
John begann wild zu zittern, doch vermochte er nicht zu schreien, noch empfand er irgendeinen Schmerz.
Augenblicke später wich jegliche Kraft aus seinem Körper.
In dem Moment, da Christopher der Schmerz in seiner Brust zu einem gequälten Aufschrei zwang, formte sich in seiner Kehle gerade ein leises wollüstiges Stöhnen, weil seine beiden Beobachtungspersonen ihren Höhepunkt erlebten.
Doch von einer Sekunde auf die andere, war da nichts mehr in ihm als dieser stechende Schmerz.
Er kam völlig überraschend, ohne Vorwarnung.
Ein tiefer, gewaltiger Schmerz, als würde sein Herz von einer riesigen Faust zusammengedrückt.
Ihm fehlte sofort die Luft zum Atmen.
Seine Hände schossen zunächst zu seiner Brust, dann zu seiner Kehle.
Er taumelte, röchelte panisch.
Sein Körper wirbelte herum, riss das Stativ um, sodass es vornüber fiel und in die Fensterscheibe krachte.
Wieder durchzuckte ihn ein Schmerz, trieb ihm das Blut ins Gesicht, brachte ihm Schweiß auf die Stirn.
Er fiel vornüber, knallte auf seinen Schreibtisch, riss dabei etliche Sachen herunter.
Noch immer bekam er keine Luft. Seine Lungen brannten, doch sein Brustkorb wurde wie von einer Kneifzange zusammengedrückt.
Vor seinen Augen verschwammen die Bilder. Ein grauer Schleier legte sich über ihn.
Er versuchte, nach Silvia zu schreien, doch er brachte keine Silbe hervor, nur ein gequältes Röcheln.
Also zwang er sich zur Tür.
Silvia saß an ihrem Schreibtisch und orderte gerade einen Blumenstrauß aus dem kleinen Laden zwei Blocks weiter für Kathrins Geburtstag, als Christopher die Bürotür aufriss und auf ihren Schreibtisch zu taumelte.
Silvia ließ den Hörer fallen und sprang auf.
„Schatz, was...?“ stieß sie hervor.
Christopher krachte gegen den Schreibtisch, stützte sich auf ihn, sah Silvia flehend an. Seine Hände zuckten zu ihren Schultern, gruben sich in ihr Fleisch.
„Hilf...mir...!“ brachte er hervor, wusste jedoch nicht, woher er die Luft dafür nahm.
Dann lief sein Gesicht knallrot an, ein letztes Röcheln ertönte und er verlor die Besinnung.
Kraftlos sackte er vor Silvia zusammen, die ihre Erschütterung und Panik erst verdauen musste, bevor sie zum Telefon griff, um den Notarzt zu rufen.
Vom Aufschlag auf den Boden spürte Christopher nichts mehr.
Er konnte jedoch noch einen Gedanken fassen, bevor da nichts mehr war, als eine dunkle Leere.
Den Schmerz in seiner Brust kannte er.
Er hatte dies schon einmal erlebt.
Vor sieben Jahren, in jener düsteren, furchtbaren Nacht, die er nie würde vergessen können.
Und er wusste, dass dies ein Zeichen war!
2. Buch - 1. Prolog
Christopher Jeremiah Freeman wurde in San Antonio im Bundesstaat Texas geboren.
Sein Vater Paul arbeitete als Versicherungsmakler, seine Mutter Betsy hatte ihren Job als Sekretärin in einem Anwaltsbüro für ihre Kinder aufgegeben.
Christopher hatte zwei Geschwister. Einen drei Jahre älteren Bruder namens Patrick und eine zwei Jahre jüngere Schwester namens Linda-Marie.
In ihrem großen und schönen Haus verbrachte Christopher eine gute Kindheit. Sein Vater arbeitete sehr viel, nahm sich aber in seiner Freizeit immer Zeit für seine Kinder.
Seine Mutter war eine sehr hübsche Person, bei den Nachbarn äußerst beliebt, sodass er immer genügend Spielkameraden hatte, und eine herzensgute Frau.
Dies war sicher auch ein Grund dafür, dass er in seiner Kindheit kaum etwas missen musste.
Doch Christopher entwickelte sich nicht zu einem verwöhnten BaIg. Er lernte früh, dass eine vernünftige Bildung der Schlüssel zum Erfolg war.
So war er stets ein aufmerksamer, aber auch kritischer Schüler, der von seinen Freunden geachtet wurde.
Er war ein glücklicher Mensch, dem es an nichts zu fehlen schien und dessen erfolgreicher Weg im Leben quasi schon vorgezeichnet war.
Aber dem war nicht so.
Ihm fehlte etwas Wesentliches zu seinem Glück.
Und als er im vorletzten Jahr der High-School mit seiner Familie auf der Halbinsel Yukatan, Mexiko, Urlaub machte und dort Annie Peterson kennenlernte, wusste er, was es war, denn er verliebte sich sofort in sie.
Annie war ein sehr niedliches Mädchen, ein Jahr jünger als Christopher, mit langen, lockigen, roten Haaren und einem Gesicht voller Sommersprossen.
Sie war für ihr Alter von 16 Jahren recht groß, hatte jedoch den Körper einer 14-jährigen.
Für Christopher aber war sie wunderschön.
Beim Baden am Strand lernten sie sich kennen, hatten schnell herausgefunden, dass sie so ziemlich die gleichen Interessen hatten und dass sie auch noch aus derselben Stadt kamen, wenn auch nicht in dieselbe Schule gingen.
Annie schien ebenfalls Gefallen an Christopher zu finden. Immerhin war er mit seinen 17 Jahren bereits 1,85 Meter groß, obwohl er hierfür etwas mager war.
Doch sie hatten auch ihre Gegensätze. So war Christopher immer bemüht, vernünftig zu wirken, während Annie zu jeder Schandtat bereit war.
Zwölf Tage verbrachten sie jeden Tag von morgens bis abends zusammen. Am Tag vor Annies Abreise gingen sie beide am Strand spazieren, als sie eine alte Blockhütte entdeckten und hineinliefen.
Sie waren kaum eine Minute darin, als Annie ihn umarmte und sich an ihn schmiegte. In diesem Moment streckte Christopher alle Waffen und sagte Annie, dass er sie sehr gern hatte.
„Dann küss mich!“, hauchte sie.
Das ließ er sich nicht zweimal sagen und presste seine Lippen auf die Ihrigen. Doch Annie wollte sich damit nicht zufrieden geben und schob ihre Zunge in seinen Mund. Christopher hatte noch nie zuvor ein Mädchen geküsst, doch er wusste trotzdem, dass dieser Kuss schon ein verdammt leidenschaftlicher war.
Annie lächelte, als sie merkte, dass Christopher leicht zu zittern begann. Sie schob ihn etwas von sich und öffnete ihre Bluse.
Dann nahm sie seine Hände, zog ihn wieder heran und legte sie auf ihre Brüste. „Sie gehören dir!“ sagte sie. „Mach damit, was du willst!“ Dabei stöhnte sie lustvoll und hob ihre Arme über ihren Kopf.
Christopher wurde leicht schwindelig, aber er behielt seine Hände, wo sie waren. Annies Brüste waren sehr klein, aber was ihn unglaublich faszinierte, war die Tatsache, dass ihre Brustwarzen weit hervorstachen und dabei sehr hart waren. Deutlich konnte er sie an den Innenflächen seiner Hände spüren.
Christopher begann, sie zu drücken und zu kneten, was Annie offensichtlich sehr mochte.
Und als er sie dann wieder leidenschaftlich küsste, spürte er ihre Hände in seiner Hose. Sekunden später hatte Annie seine harte Männlichkeit erfasst und bearbeitete sie gekonnt.
Christopher war nun zu allem bereit. Annie war wunderschön und ihr Körper erregte ihn gewaltig. Er wollte sie. Hier und jetzt.
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