Nachdem sie so ihren Rücken freigegeben hatte, hob Chris ihren Bademantel an. Eine kurze Richtungsgebung und er spürte sich tief in sie eindringen. Er stöhnte, so wie auch Silvia, die ihren Oberkörper nach vorn streckte, ohne ihre Hände von Chris Hinterkopf zu nehmen.
Langsam begann Chris seinen Rhythmus zu steigern, trieb sich tief in sie hinein, spürte ihre Enge bei jedem Stoß.
Silvia stöhnte lustvoll, schrie bei jedem Stoß beinahe auf.
Chris schob seine Hände wieder auf ihre Brüste und liebkoste ihre Knospen.
Ihr Rhythmus wurde schneller.
Silvia spürte, wie sich eine Welle der Lust in ihr löste und wenig später erreichte sie ihren Höhepunkt.
Chris folgte kurz darauf.
Beide sanken stöhnend zusammen.
„Und, hast du was gefunden?“, fragte Silvia leicht erschöpft und streichelte Chris lächelnd über das Gesicht.
„Ich weiß nicht?“, antwortete er ebenfalls erschöpft und lächelnd. „Ich glaube eher, ich hab noch was verloren!“
„Lass uns duschen gehen. Es wird Zeit!“ Silvia erhob sich und zog Chris mit sich.
Ja, Silvia liebte diesen Mann wirklich.
Obwohl dies eigentlich nie der Grund war, warum sie vor sechs Jahren mit ihm zusammengekommen war.
Damals war es Mittel zum Zweck gewesen. Dass daraus für sie mittlerweile Liebe geworden war, war nicht geplant gewesen.
Sie wollte eigentlich etwas ganz anderes von Chris, und sie wusste, dass sie es eines Tages bekommen würde.
Obwohl sie immer wieder Angst vor diesem Moment hatte, weil sie nicht wusste, ob sie dabei nicht ihr Leben lassen musste!
„Öffnen sie die Tür!“ befahl Dr. William Goldstein rüde.
Er war Gefängnispsychologe und behandelnder Arzt von Gefangener Nr. 4.
Als ihn der hilfeschreiende Anruf aus der Gefängniszentrale über sein Funktelefon erreichte, war er gerade dabei gewesen, zu frühstücken.
Sofort machte er sich auf den Weg und hatte verdammtes Glück, dass er nicht in einen Stau geraten war.
Binnen zwanzig Minuten war er im Gefängnis.
Dort wurde er bereits am Eingang vom stellvertretenden Chef des Sicherheitsdienstes empfangen, der ihn ohne Umschweife auf Ebene 402 geleitete.
Als die Fahrstuhltür aufging, betrat er einen Raum, in dem das absolute Chaos herrschte. Die komplette Sicherheitstruppe war im Einsatz. Sie hatten bereits gegenüber der Stahltür zum Zellengang ein Maschinengewehr aufgebaut!
Man unterrichtete ihn kurz über die Sachlage, dann überlegte er und sprach schließlich diesen Befehl aus.
„Tut mir leid, Doc, aber ich werde ihnen diese Tür nicht öffnen!“ gab John mit ausdrucksloser Miene zurück.
„Mr. Powers!“ Dr. Goldstein war nicht gerade begeistert von dieser Antwort. „Sie haben mich wohl nicht verstanden? Das war keine Bitte, das war ein Befehl!“
„Keine Chance, Sir. Ich werde sie da nicht rein lassen!“
„Hören sie. Ich werde mir eine Maske aufsetzen und dort hineingehen. Der gottverdammte Zellengang ist mit Betäubungsgas verseucht. Da drinnen ist es jetzt so friedlich wie in den Wäldern Kanadas!“
„So?“ meinte John. „Dann hören sie sich das an!“ Er drehte sich um und aktivierte die Mikrophone im Zellengang. Will hatte sie ausgeschaltet, weil die Schreie der Mitgefangenen die beiden fast wahnsinnig gemacht hatten.
Aus dem Lautsprecher hörte man brüllende und schmatzende Geräusche.
Etwas bewegte sich dort noch immer.
„Das kann nicht sein!“, sagte der Doktor.
„Ist es aber und deshalb werden sie dort nicht hineingehen!“
„Ist ihnen an Nr. 4 irgendetwas aufgefallen?“
„Nein, aber dieses Wesen da drinnen ist auch nicht Nr. 4! Nicht mehr!“
„Was soll das heißen?“
„Das heißt, dass er sich verwandelt hat!“
„Verwandelt?“ Der Arzt grinste höhnisch. „Mann, sie sollten nach Hause fahren und sich ins Bett legen!“
John schüttelte den Kopf. „Sie verstehen immer noch nicht, was Doc?“
„Was soll ich verstehen?“
„Dass das Wesen da drinnen der Teufel in ihm ist!“
„Sie sind krank Mann. Ich habe keine Lust mich länger mit ihnen zu streiten. Machen sie den Weg frei!“ Der Doktor schob sich an ihm vorbei.
Da trat Will zu ihm. „Tut mir leid, Doktor Goldstein. Sie werden, wie wir alle, warten müssen, bis Chief Lischwitz hier ist!“
„Und wann wird das soweit sein?“
„Er steckt im Stau. Etwa 10 Minuten!“
„Verdammt...!“
„Bleiben sie ruhig!“ meinte Will. „Sie werden dort noch früh genug rein können. Und wenn sie drin sind, werden sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein. Denn wenn John sagt, dass das nicht mehr Nr. 4 ist, dann ist er das auch nicht mehr!“
Unter der Dusche liebten sie sich ein zweites Mal.
Dann aber mussten sie sich beeilen.
Schnell zogen sie sich an. Chris entschied sich für eine schwarze Stoffhose, ein weißes Hemd, einen pastellfarbenen Schlips und ein schwarzes Sakko.
Silvia für ein weißes Satintop und einen fliederfarbenen, knielangen Rock.
Während Chris sich seinen Terminkalender ansah, kochte Silvia Kaffee.
Als Chris in die Küche trat, stand bereits eine Tasse mit dampfendem Inhalt auf dem Tisch.
Er trank einen Schluck, als ihm etwas einfiel.
„Hm!“ Er kramte in seiner Hosentasche. „Hier ist der Scheckeinreicher von meinem Honorar von gestern!“
Silvia nahm ihn und sah ihn an.
„50.000 Dollar!“ Sie prustete einmal aus. „Da hast du deine Kondome aber teuer verkauft!“
„Hör jetzt auf damit!“ ermahnte sie Chris grinsend. „Das ist der Lohn für zwei Wochen harte Arbeit. Und für das kaputte Auto!“ Der zweite Satz kam nur halblaut aus seinem Mund.
„Was?“ Silvia erhob sich. „Das Auto ist hin? Aber...?“
„Bleib ruhig!“ Chris nahm ihre Hand. „50.000 Dollar sind mehr als genug für ein neues Auto. Außerdem steht sein Nachfolger schon vor der Tür!“
Silvia ging zum Fenster. Auf der Straße stand ein BMW-Cabrio.
„Wo zum Teufel hast du den so schnell hergekriegt?“
„Ich war noch kurz bei Pete, bevor ich hierhergekommen bin. Und da hab ich dieses Baby stehen sehen!“
„Er sieht toll aus. Dieses rot. Aber der kostet doch bestimmt 40.000 Dollar!?“ Silvia drehte sich vorwurfsvoll um.
„45. Ohne Luxussteuer!“ Chris grinste. “Aber der ist ja nicht neu. Außerdem hab ich ihn etwas günstiger bekommen. Pete war mir noch was schuldig!“
„Wie viel?“ Silvia war immer noch nicht beruhigt, starrte aber wieder mit glänzenden Augen auf das Auto.
„25.000!“ Chris wurde etwas kleinlaut.
„Mann, wie konntest du? Wer braucht schon ein solches Auto? Pass bloß auf, das du...!“
„Nicht ich, du!“ unterbrach sie Chris.
Silvia drehte sich um. „Was?“
„Nicht ich muss aufpassen. Du musst das!“ Chris erhob sich. „Meinen Wagen wird Pete wieder reparieren!“
„Du meinst...?“ Silvia strahlte verhalten.
Chris holte den Autoschlüssel aus der Hosentasche und hielt ihn ihr vor die Nase. „Richtig. Du bist hiermit stolze Besitzerin dieses roten BMW-Cabrios mit Ledersitzen und Mahagonilenkrad und nicht weniger als 250 Pferdestärken!“ Er grinste über beide Ohren.
Silvia strahlte, als sie den Autoschlüssel in die Hand nahm. Dann drehte sie sich wieder zum Fenster und führte ihre Hände ans Gesicht, als sie das Auto ansah. „Oh! Schatz, das ist...!“ Sie drehte sich wieder zu Chris und schaute ihm in die Augen. „Er ist wundervoll!“
„Schon gut. Ich weiß, wie sehr du dir ein solches Auto immer gewünscht hast!“
„Ich liebe dich!“, sagte sie und küsste ihn. Es war ein langer, leidenschaftlicher Zungenkuss, den beide genossen.
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