Alfred Broi - Genesis VI

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Genesis VI: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Beginn des dramatischen Doppelfinales ist da:
Die Bestandteile der uralten Legende sind gefunden!
Und das Zusammentreffen mit einem alten, längst totgeglaubten Freund bringt weitere Zuversicht.
Doch zunächst müssen Mavis und sein Team ihre Freunde auf Kimuri aus den Fängen eines Irren befreien.
In der Zwischenzeit gelingt es Shamos und Pater Matu die Formel zu entschlüsseln, doch zeigt sich einmal mehr, dass der Weg zur Errettung des Planeten noch unendlich weit und irrsinnig gefährlich ist.
Um Santara dem Untergang noch zu entreißen, müssen sie an einen altbekannten, verlassenen Ort reisen, der dennoch die Chance auf Leben birgt und an einen neuen, unbekannten Ort, den niemand von ihnen je zuvor betreten hat.
Die Zeit drängt, die Uhr läuft ab – und doch kann eine einzige Unachtsamkeit alles zerstören…
Genesis VI – Am Rande des Nichts ist das sechste und vorletzte Kapitel der großen Saga um das Schicksal eines ganzen Planeten – spannend, schonungslos und emotional

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Inhalt

Prolog - Planet im Sterben

I - Jäger und Gejagte

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

II - Die Offenbarung des Wunders

XIII

XIV

XV

XVI

III - Imrix – Corporation

XVII

XIX

XX

XXI

XXII

XXIII

XXIV

XXV

IV - Mos Iridas

XXVI

XXVII

XXVIII

XXIX

XXX

XXXI

XXXII

XXXIII

XXXIV

XXXV

XXXVI

XXXVII

XXXVIII

XXXIX

XL

Prolog

Planet im Sterben

Beinahe hätte sie es übersehen!

Erst im allerletzten Moment nahm sie die kurze, unscheinbare Bewegung hinter einem der wenigen, noch halbwegs dichten Büsche etwa zehn Meter von ihr entfernt wahr. Und fast hätte sie sie trotzdem noch als Trugbild abgetan. Doch der Wind stand in diesem Moment günstig. Ausnahmsweise wehte er gerade nur leicht und strich sanft an ihr vorbei. Das allein aber hätte ihre Aufmerksamkeit noch nicht erregt, denn die Luft – einst rein und klar – war schwer und grau von dem Rauch, mit dem sie gesättigt war und stank doch schon so lange eigentlich nur noch nach Tod und Verwesung, dass es wahrlich kein Wunder gewesen wäre, hätte sie den Geruch von lebendigem Fleisch am Ende doch nicht wahrgenommen.

Absolut erstaunlich jedoch war die Existenz des kleinen, kaum einen Meter großen Amparii-Rehbocks, dessen einst dunkelgrünes, kurzes Fell längst verblichen war und sich dadurch kaum von dem blass-grünen Buschwerk hinter ihm abhob. Zwar schien er aufmerksam und sein kleiner, länglicher Kopf zuckte beständig in alle Richtungen, doch wusste sie um die Sehschwäche dieser Art, weshalb sie sich mehr auf ihr Gehör verließen. Die Ohren aber waren kaum in Bewegung, der Bock schien sich in relativer Sicherheit zu wiegen.

Das aber stimmte nicht, denn, wenn er gewusst hätte, dass sich keine zehn Meter von ihm entfernt in einer kleinen Senke ein doppelt so großes Urys-Wolf-Weibchen mit mächtigen Reißzähnen befand, hätte er sicherlich das Weite gesucht.

Normalerweise wäre es dazu jedoch nie gekommen, denn Urys-Wölfe – und hier ganz besonders die Weibchen - waren hervorragende Jäger und mit dem Erscheinen des Amparii-Bocks war dessen Tod eigentlich schon besiegelt. Doch mit der Invasion der außerirdischen Aggressoren hatte sich die Natur auf immer drastischere Weise so sehr verändert, dass heute nichts mehr so war, wie einst.

Nahrungsmangel, schlechte Nahrung und die beständige Flucht vor den furchterregenden Insektenbestien zeigten deutliche Spuren. Auch bei diesem Weibchen. Ihren letzten Nachwuchs hatte sie vor zwei Jahren gehabt, doch alle drei waren letztlich verhungert. Ihr Mann wurde zum Fraas der vielbeinigen Monster. Ihr Rudel gab es nicht mehr. Und obwohl sie immer versucht hatte, gegen alle Widrigkeiten ihres Lebens anzukämpfen, so ergab sie sich jetzt doch jeden Tag mehr und mehr ihrem schier unausweichlichen Schicksal, weil sie ganz einfach nicht mehr die Kraft, mehr aber noch keinerlei Hoffnung mehr auf Besserung hatte.

Daher waren ihre Sinne zunehmend abgestumpft. Dem Hunger war eine trostlose Gleichgültigkeit gewichen, ihr ganzer Körper ausgemergelt und einfach nur noch irgendwie taub. Fast ertappte sie sich dabei, dass sie sich nach einem Rudel Insektenmonster sehnte, damit ihr elendiges Dasein endlich endete.

Plötzlich aber – mit dem Geruch von frischem, lebendigem Fleisch, der sich seinen Weg durch ihre Nase in ihr Gehirn bahnte – erinnerte sie sich wieder ihrer ureigensten Instinkte. Augenblicklich spürte sie ein gewaltiges Loch in ihrem Magen, welches gestopft und eine scheinbar längst vergessene Gier, die befriedigt werden musste.

Lautlos setzte die Wölfin einen Fuß vor den anderen, hielt sich geduckt nah am Boden und nutzte jeden dürren Strauch und jeden verkümmerten Busch, um sich anzuschleichen. Die großen, dunkelbraunen Augen stets auf ihr Opfer gerichtet, näherte sie sich Meter um Meter, ohne dass der Bock sein Verhalten änderte. Im Gegenteil begann er jetzt sogar einige trockene Blätter von der Pflanze vor ihm zu zupfen und zu kauen.

Dann war es soweit: Die Wölfin hatte einen Baumstumpf erreicht, der keine vier Meter mehr von dem Bock entfernt war. Sorgsam, langsam und lautlos umrundete sie den etwa einen Meter dicken Stammrest, dann verharrte sie nochmals, sondierte die Umgebung und lauschte ein letztes Mal. Doch noch immer blieb der Bock ausgesprochen ruhig und so spannte sie die wenige Muskelmasse an, die sie noch besaß und schnellte im nächsten Moment los, wie ein Pfeil, der von der Sehne schoss.

Bevor der Bock erkannte, was los war, hatte sie zwei Meter überwunden. Dann quiekte er auf, machte blitzschnell kehrt und rannte los. Aufgrund seines geringen Eigengewichts und der vorteilhaften Übersetzung der kurzen Beine gewann er beachtlich an Geschwindigkeit, doch hatte die Wölfin ihn dennoch schnell erreicht. Mit einem gewaltigen Sprung stürzte sie sich auf seinen Rücken, grub ihre ausgefahrenen Krallen in sein Fleisch. Der Bock quiekte auf, sein Körper zuckte seitlich weg, er verlor die Kontrolle und überschlug sich. Dabei brach sein rechtes Vorderbein. Die Wölfin hörte das scharfe Knacken des Knochens und wusste, dass sie gesiegt hatte. Sofort stoppte sie ab und verschnaufte, während sie ihr Opfer nicht aus den Augen ließ. Wieder meldete sich ihr Magen und ein Schwindel überkam sie, der für einen Moment ihre Sicht beeinträchtigte.

Der Bock hingegen versuchte panisch, sich wiederaufzurichten und weiter zu rennen, doch knickte sein Vorderbein ein und er stürzte vornüber. Sofort erhob er sich erneut und versuchte es nochmals, aber auch das misslang. Danach schien er zu wissen, dass er sterben würde. Er drückte sich zitternd auf seine gesunden Beine, starrte mit großen, angsterfüllten Augen auf die Wölfin und quiekte in der Gewissheit des eigenen Todes auf, wobei seine Henkerin überrascht war, wie laut und in welch tiefer Tonlage er das tat.

Doch als sie erkennen musste, dass die Schreie gar nicht von ihm kamen, sondern hinter ihr selbst ertönten, war es beinahe schon zu spät.

Im selben Augenblick spürte sie die Erschütterung des Bodens. Sie warf ihren Kopf herum und schon schoben sich die Schatten ihrer Angreifer über sie. Es waren drei Insektenmonster, die mit hoher Geschwindigkeit auf sie zuhielten und bereits einen Wimpernschlag später in Schlagweite waren. Kraftvoll donnerten ihre Hinterbeine in den staubigen Boden, während sie ihre vorderen Klauen zum Angriff in die Höhe rissen und dabei fauchend aufbrüllten.

Plötzlich aber geschah etwas vollkommen Unerwartetes, obwohl die Wölfin erkennen musste, dass sie es bereits irgendwie gespürt hatte, denn von Anfang an waren da nicht nur die oberflächlichen Erschütterungen der mächtigen Hinterläufe der Bestien vorhanden, sondern ebenso noch eine andere Vibration, die aus dem Boden selbst zu kommen schien und sich jetzt innerhalb eines Augenblicks erheblich verstärkte.

Ihre Gegner hatten das jedoch offensichtlich noch nicht bemerkt, denn zumindest eines der Monster attackierte den vollkommen erstarrten Bock und rammte ihm eine seiner Klauen von oben durch den Leib. Doch genau in dem Moment, da sie blutverschmiert auf der Unterseite des Tieres wieder herausbrach und zu Boden krachte, erfüllte ein scharfes Knacken die Umgebung, dass sich rasend schnell vervielfachte und ausbreitete.

Alle Blicke zuckten zu Boden, wo sich urplötzlich tiefe Risse auftaten und innerhalb weniger Sekunden über die gesamte, gut einen Quadratkilometer große Ebene - einst ein prächtiges Waldstück, jetzt jedoch nicht mehr als ein trostloser Fleck ausgedörrter Erde - ausbreitete. An einigen Stellen entstanden dabei Schollen unterschiedlicher Größe. So auch direkt unter den drei Insektenbestien. Urplötzlich begann diese Scholle zu schwanken, als befände sie sich tatsächlich auf dem Wasser. Die Monstren quiekten überrascht auf, versuchten Halt zu finden, doch nützen ihnen ihre wuchtigen Tritte in den Fels nichts, da sich die Scholle im nächsten Moment mit einem lauten Krachen vollständig von ihrer Umgebung löste und die drei Kreaturen mit umher zuckenden Klauen und lautem Gekreische in die Tiefe rauschten.

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