Inhalt
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
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27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
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65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
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70. Kapitel
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86. Kapitel
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88. Kapitel
89. Kapitel
90. Kapitel
91. Kapitel
92. Kapitel
Da stand sie:
Brünette Haare, die in verspielten, kleinen Naturlocken sanft bis zwischen die Schulterblätter fielen.
Eine schlanke Figur mit einem kleinen, knackigen Po, der unter dem enganliegenden, knielangen, schwarzen Lederrock wundervoll zur Geltung kam. Darüber ein weißes Satin-Top mit Spaghettiträgern, das das zarte Schimmern kakaobrauner, sonnenverwöhnter Haut noch verstärkte.
Eine echte Traumfrau!
Zumindest bis hierhin. Denn aus seiner Position heraus – er stand etwa fünf Meter hinter ihr - konnte Ben sie zunächst nur von dieser Seite aus betrachten, wie sie sich interessiert und lebhaft mit einer anderen, deutlich älteren Frau unterhielt.
Doch Ben konnte es mehr als deutlich spüren: Wenn er sich ihr erst genähert und sie umrundet hatte, würde er in das mit Abstand wundervollste, schönste und atemberaubendste Gesicht blicken, das ihm je untergekommen war. Mit Augen wie funkelnde Juwelen, feinen, ebenmäßigen und höchstattraktiven Gesichtszügen und dem sinnlichsten Mund, den man sich nur vorzustellen vermochte, mit Lippen so weich wie Wattebäusche.
Und obwohl er das nie und nimmer von seiner Position aus einschätzen konnte, glaubte er fast schon zu wissen, dass diese Frau mit Ende Dreißig genau in dem richtigen Alter für ihn war.
Langsam und behutsam setzte Ben einen Fuß vor den anderen, näherte sich ihr zunächst weiter von hinten. Dabei spürte er eine gewisse Unruhe, die er damit begründete, dass er befürchtete, dass sie gehen würde, bevor er bei ihr war und sie ansprechen konnte.
Gleichzeitig huschten immer wieder Namen durch seinen Kopf: Susan! Ja, das wäre ein schöner Name für sie. Jasmin! Oh, noch besser. Jennifer! Auch schön. Sophia! Pri… Nein, nicht so wie seine Ex-Frau. Alles, nur das nicht. Selena! Oh wow, wundervoll. Selena. Sexy, geheimnisvoll, feurig. Ja, bestimmt hörte dieses wundervolle Geschöpf auf diesen wohlklingenden Namen.
Diese Traumfrau, die er jetzt mit einigen seitlichen Schritten umrundete.
Noch immer unterhielt sie sich, schien nicht gehen zu wollen.
Ben spürte Hoffnung, als sein Herz plötzlich erheblich schneller schlug, weil die Frau unvermittelt auflachte. Ein wohlklingendes, offenes, fröhliches und doch sanftes und liebevolles Lachen über einen Scherz, den ihre Gesprächspartnerin soeben gemacht hatte. Dabei wippten ihre Locken auf und ab und strichen verspielt über ihre samtweiche Haut.
Ben spürte Zuversicht. Ja, das war eine Frau, von der man wahrlich nur träumen konnte. Und er würde sie gleich umrundet haben, dann direkt vor sie treten, ihr tief in die Augen schauen und sie ansprechen.
Und während ihrer beider Herzen von einem Wirbelsturm aus Verlangen, Lust und Leidenschaft erfasst werden würden, würde pure Magie ihre Lippen aufeinander bringen und sie in einem Meer aus Liebe und Sinnlichkeit versinken.
Sein Puls hämmerte in einem trommelnden Rhythmus unter seine Schädeldecke, sein Herz setzte treibende Schläge gegen seinen Brustkorb, pures Adrenalin wurde ausgeschüttet, ließ seinen ganzen Körper vibrieren, ja beinahe schweben.
Und dann war es soweit: Er hatte die Frau umrundet, brauchte sich nur noch zu ihr herumdrehen und alles, was er sich so sehr erträumt, ersehnt, erwünscht und erhofft hatte, würde endlich wahr werden.
Nur noch eine Sekunde, einen Augenblick, einen Atemzug, einen Wimpernschlag und dann…
Mmmööööööppp!
Mmmööööööppp!
Ein widerliches Geräusch in einer so penetrant ätzenden Tonlage und einer so durchdringenden Lautstärke, dass er fast einen Herzinfarkt bekam.
Mmmööööööppp!
Bens Kopf zuckte sofort herum auf der Suche nach dem Ursprung dieses akustischen Gewaltakts, doch er konnte nichts erkennen. Als er jedoch wieder nach vorn sah, musste er feststellen, dass alle umstehenden Personen ihn anstarrten, als wäre er selbst die Ursache dieser Frechheit.
Mmmööööööppp!
Plötzlich schien es ihm auch selbst, als wäre dies tatsächlich der Fall. Das unverschämte Geräusch war irgendwo ganz in seiner Nähe.
Mmmööööööppp!
Ben fühlte sich ziemlich hilflos, mehr noch, als er sehen konnte, wie nun auch die unbekannte Schönheit ihr Gespräch mit der älteren Dame unterbrach und ihren Kopf in seine Richtung wandte.
Mmmööööööppp!
Und dann geschah es:
Das gesamte Bild vor seinen Augen begann urplötzlich zu verschwimmen, wie frische Farbe im Regen. Quasi mit jedem Millimeter, den sich der Kopf der Frau herumdrehte, beschleunigte sich dieser Vorgang immer mehr.
Bens Hilflosigkeit wich echter Panik. Er wusste nicht, was hier los war, er konnte sich aber auch aus einem undefinierbaren Grund nicht mehr bewegen, war nur noch zum Zuschauen verdammt. Er starrte auf den Kopf der Frau, hoffte aus tiefstem Herzen und wusste doch, dass das Bild längst komplett verschwommen sein würde, noch bevor er ihr wundervolles, einmaliges, atemberaubendes Gesicht sehen konnte.
Mmmööööööppp!
Verdammt nochmal, der Lärm soll endlich aufhören! brüllte er, doch kamen keine Worte aus seinem Mund. Stattdessen formte sich ein Schrei in ihm. Pure Verzweiflung und echter Zorn nährten ihn, weil ihm die Erfüllung seiner Wünsche verwehrt wurde.
Mmmööööööppp!
Im Gegensatz zu seinen Worten, fand der Schrei sehr wohl einen Weg nach außen. Und es war, als würde ihn ein kräftiger Sog hinfort reißen.
Deutlich konnte er für einen Augenblick einen Luftzug spüren.
Doch als er danach wieder seine Augen öffnete, war urplötzlich alles ganz anders:
Er flog nicht, er stand nicht einmal. Er saß. Auf seinem Bett. Im Licht der aufgehenden Sonne, dass durch die Fenster in sein sehr geräumiges Schlafzimmer fiel.
Doch eines war geblieben: Das widerliche Geräusch, dass ihn mittweilerweile total nervte.
Mmmööööööppp!
Sein Wecker!
Verdammtes Mistding!
Noch während er sich förmlich herumwarf, um ihn auszuschalten, wogte eine Welle der Enttäuschung und des Frustes durch seinen Körper, weil der Wecker nicht nur verhindert hatte, dass diese Traumfrau jetzt in seinen Armen lag, sondern ihm auch klarmachte, dass alles nur eine Fiktion war, die sich in purem Zorn manifestierte, als Ben seine rechte Hand zur Faust ballte und mit einem wilden Aufschrei auf das Gerät donnerte, dass das Gehäuse zerbarst und mit einem lauten Scheppern vom Nachttisch flog.
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