Hermann Brünjes - Miriams Baby

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Eigentlich soll es eine weihnachtliche Reportage werden, ein besinnlicher Beitrag für das Kreisblatt, ein Artikel zum Umgang mit einem Fest, das einmal christlich war … Es kommt anders.
Der eigensinnige Provinzreporter Jens Jahnke steckt plötzlich mit beiden Beinen im braunen Sumpf. Undercover recherchiert er bei völkischen Siedlern und wird nicht nur mit einer überwunden geglaubten Ideologie konfrontiert, sondern mit brutaler Gewalt.
Begleiten Sie Jens Jahnke nach Himmelstal, einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, das es in sich hat.
Begegnen Sie Miriam und Ihrem Baby. Bangen Sie mit um Mutter und Kind, um den Reporter und vielleicht auch um uns alle …

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Maren Bender kommt aus dem Keller, einen Korb mit Wäsche unter dem Arm. Ihr Gesicht verrät mehr als Erstaunen oder Überraschung. Sie strahlt mich freudig an, stellt den Korb weg und reicht mir die Hand.

»Herr Jahnke! Na, das ist aber eine Freude! Kommen Sie herein.«

Und an die junge Frau gewandt: »Miriam, das ist der Journalist, von dem ich dir schon so viel erzählt habe. Holst du uns etwas zu trinken? Wenn der Kleine schläft und du möchtest, kannst du dich auch gerne zu uns setzen.«

Miriam geht in die Küche.

Ich ziehe meine Regenjacke aus und gebe sie Maren, die sie in einen Garderobenschrank hängt. Vorsichtig entledige ich mich auch noch meiner schmutzigen Schuhe. Wie gut, dass ich mir heute die Socken ohne Loch gegriffen habe.

Ich folge der Hausherrin ins Wohnzimmer. Es ist stilvoll eingerichtet. Alte Eichenmöbel und moderne Sitzmöbel ergänzen einander. In einem weißen Kamin mit großem Sichtfenster und schwarzem Sims flackert es gemütlich. Ich setze mich in den Sessel neben der Feuerstelle. Schon nach kurzer Zeit durchzieht mich eine wohlige Wärme. Erst jetzt merke ich, dass es in der Kirche sehr kühl war.

Maren Bender freut sich, dass ich komme. Sie hat von mir erzählt, mich folglich nicht abgehakt und vergessen. Allerdings will sie nicht mit mir allein sein. Okay, das akzeptiere ich.

Von der ersten Minute an fehlt es uns nicht an Gesprächsstoff. Sie fragt mich nach meinem Eindruck vom Tagungshaus und der Andacht. Die neue Hausgemeinde hat sie persönlich noch nicht kennengelernt, allerdings über Miriam manches von den jungen Leuten drüben gehört. Miriam arbeitet als Praktikantin der Hauswirtschaft im Tagungshaus. Wie ich Theo Beyer finde, will Maren wissen und ob ich auch Andy und Petra getroffen habe.

Ich frage nach ihren Kindern. Ihr Sohn Benni hat jetzt eine Freundin, erzählt sie. Er arbeitet bei Porsche Stuttgart seit Anfang Oktober in einer anderen Abteilung. Caren lebt nach wie vor mit Sohn und Mann in Berlin. Mehrfach hat sie aber schon gesagt, dass sie am liebsten wieder zurück aufs Dorf ziehen würde. Typisch, kaum werden sie achtzehn, wollen fast alle Dorfkinder unbedingt in die Stadt - wenig später zieht es die Meisten zurück aufs Land.

Die junge Frau kommt und stellt einen mit Flaschen gefüllten Korb neben den Tisch. »Was trinken Sie? Bier, Saft, Wasser oder Wein?«

Welche Frage? Ich trinke prinzipiell alles.

»Ein Bier am liebsten. Ich muss ja noch fahren.«

Maren und Miriam trinken einen Rotwein. Die beiden Frauen ähneln sich. Beide haben leicht gelockte braune Haare, eine gerade Nase und braune Augen. Maren trägt eine weiße Hose und einen blassrosa Pullover, Miriam Jeans und ein hellblaue Strickjacke. Ich schätze Miriam auf Mitte zwanzig. Sie könnte Marens Tochter sein.

Ich frage Maren, wie es ihr seit unserer letzten Begegnung ergangen ist. Sie weicht aus. Stattdessen kommt sie auf Miriam zu sprechen.

»Dass Miriam hier ist, macht mich richtig glücklich!« Maren legt den Arm um die junge Frau. »Anfang Oktober ist sie mit ihrem kleinen Sohn völlig überraschend hier aufgetaucht. Sie hat sich um die Stelle der Hauswirtschaftspraktikantin im Tagungshaus beworben. Aber erzähl doch selbst, Miriam.«

Zu Beginn zögernd, dann etwas offener erzählt Miriam von sich. Sie hat zuletzt in Hamburg gelebt und ist alleinerziehende Mutter von Jeschu. Sie habe in der Stadt nicht mehr leben wollen und sich deshalb auf diese Stelle hier beworben. Da es im Tagungshaus für Mutter mit Kind keinen Wohnraum gab, hat der Geschäftsführer Andy Maren Bender gefragt.

»Und ich bin nun endlich nicht mehr allein im Haus!« ergänzt Maren. »Wir wechseln uns mit der Betreuung des Babys ab und versuchen, gegenläufige Arbeitszeiten zu kriegen. Wenn das nicht klappt, nimmt Miriam den Kleinen mit ins Tagungshaus. Dort findet sich meistens jemand von den jungen Leuten, die oder der sich um das Baby kümmert.«

Ich bin nicht nur neugierig, weil ich Journalist bin. Nein, es liegt vermutlich in meiner Natur.

»Sie heißen Miriam und Ihr Sohn Jeschu. Maria und Jesus – das klingt wie die Weihnachtsgeschichte. Schöne Namen!«

»Danke, ja. Wir sind allerdings keine Christen, sondern Juden! Unser Nachname lässt da keinen Zweifel: Goldstein.«

»Aber Sie arbeiten in einer christlichen Einrichtung.«

An Miriams Stelle antwortet Maren:

»Kein Problem! Jesus war ja auch Jude. Christen und Juden sind folglich Brüder und Schwestern. Den Mitarbeitenden im Tagungshaus war immer wichtig, Toleranz nicht nur zu predigen, sondern auch zu leben.«

»Und was haben Sie vorher in Hamburg gemacht?«

Ich wundere mich, dass meine ehr als Konversation eingestreute Frage Miriam so aus dem Konzept bringt. Sie stottert beinahe.

»Äh, ich habe dort gelebt. Ich meine von Hartz IV. Ich musste ja für Jeschu da sein und konnte nicht arbeiten.«

»Und Jeschus Vater?«

Vielleicht war ich jetzt doch zu forsch, zu privat. Miriam zögert wieder. Maren nickt ihr ermutigend zu. »Jens Jahnke kannst du trauen«, sagt ihr Blick und das freut und ehrt mich.

»Jeschus Vater hat mich sitzen lassen.«

Miriams Antwort ist kurz und eindeutig. Da werde ich nicht mehr weiter bohren. Muss ich auch nicht, denn Maren sorgt für Details.

»Er hat sie sitzen lassen, weil sie Jüdin ist! Stellen Sie sich das einmal vor. Zuerst zeugt er ein Kind, dann lässt er seinen Sohn im Stich und die Mutter dazu!«

Wieder legt sie den Arm um Miriam. Ich vermute, auch diese Geschichte war ein Grund, die Frau mit Kind aufzunehmen und einzustellen. Schuldlos mit Kind in Hartz IV gelandet – das ist wirklich übel.

»Aber der Vater zahlt Unterhalt, oder?«

Miriam lacht. »Wo leben Sie? Jeder Kontakt ist abgebrochen. Seit klar war, dass ich ein Kind von ihm kriege, war Funkstille. Aber Peter kann eigentlich nichts dafür.«

Der Vater heißt also Peter. Wenig jüdisch, dieser Name.

»Sein Vater steckt dahinter. Der ist totaler Antisemit. Als er hörte, dass sein toller deutsch-arischer Sohn eine Jüdin geschwängert hat, hat er seinem erwachsenen Sohn zuerst einen Schlag ins Gesicht verpasst und ihm dann jeden Kontakt mit mir verboten.«

Ich hätte nicht gedacht, heute Abend noch solch gemeine Geschichte zu hören. Dass es das überhaupt noch gibt! Wahrscheinlich übertreibt die junge Frau.

»Aber Sie sind doch sicher zur Polizei gegangen?«

Miriam schweigt. Maren nicht.

»Nein. Miriam hat sich in Hamburg eine Wohnung genommen und niemandem erzählt, wo sie lebt. Ihr Kind hat sie dann in der Klinik Barmbek bekommen. Miriam, hol doch mal die Fotos!«

Die junge Frau geht hinaus und ich höre sie auf der Treppe.

»Jens, wenn irgend möglich, helfen Sie bitte meiner Untermieterin. Keine Ahnung, was da im Hintergrund läuft, aber es ist nichts Gutes. Der Vater des Kindes ist nicht das Problem, der ist wohl eher ein Weichei. Aber dessen Vater macht Schwierigkeiten. Der ist ein richtiger Nazi oder zumindest etwas in die Richtung.«

Ich komme nicht dazu, Maren weitere Fragen zu stellen. Miriam ist zurück. Sie hält eine Mappe mit vier Fotos von dem ganz kleinen Baby Jeschu in der Hand. Es sind wirklich niedliche Bilder.

»Schauen Sie. So sah Jeschu mit zwei Wochen aus. Da war eine richtig nette und tolle Fotografin in Barmbek. Wie eine Babyflüsterin hat sie den kleinen Jeschu geradezu verzaubert. Schauen Sie, wie er lacht!«

Tatsächlich. Der Kleine lacht auf dem Foto, als liebe er das Leben jetzt schon überschwänglich. Hoffentlich hält sein Lachen an.

»Na, das ist ja ein richtiger Wonneproppen!«

Nun lacht Miriam.

»Stimmt. Genauso hieß die Firma der Fotografin. ›Wonneproppen‹. Ist doch niedlich.«

»Aber warum sind Sie aus Hamburg weg?«

Nun verschwand ihr Lachen. Eine Mischung aus Wut und Angst trat an seine Stelle.

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