Hermann Brünjes
mit Denken
Eine geistlich-theologische Unterbrechung
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Hermann Brünjes mit Denken Eine geistlich-theologische Unterbrechung Dieses ebook wurde erstellt bei
MitDenken – eine geistlich-theologische Unterbrechung MitDenken – eine geistlich-theologische Unterbrechung Gewidmet jenen Menschen, mit denen ich über den Glauben gesprochen, diskutiert und gestritten habe. Manchmal sind wir gemeinsam der Wahrheit ein bisschen näher gekommen. Gewidmet auch meinen theologischen Lehrern und geistlichen Vorbildern. Ihr habt mich herausgefordert, meinen Geist bemüht und dazu beigetragen, dass ich mit Herz und Kopf Christ sein kann. Danke.
Vorwort
1. Immanuel – Gott mit uns
1.1. räumlich
1.2. zeitlich
1.3. persönlich
2. Gott braucht mich
2.1. Gott will nicht ohne uns
2.2. Sehnsucht ohne Ende
2.3. Gott gebraucht uns
2.4. Gemeinsam gebraucht
3. Ich brauche Gott
3.1. Ich brauche Gott … zum Denken
3.2. Ich brauche Gott … zum Danken
3.3. Ich brauche Gott … zum Wählen
3.4. Ich brauche Gott … zum Lieben
3.5. Ich brauche Gott ... zum Siegen
4. Jesus, der Christus
4.1. Jesus - Gott wird Mensch
4.2. Jesus – für dich gestorben
4.3. Jesus Christus – auferstanden von den Toten
4.4. Geistreich in Aktion
5. Geschenkter Glaube
5.1. Geschenk ohne Gegenleistung
5.2. Glauben – Paket mit Inhalt
5.3. Ich glaube – Bekenntnis und Vergewisserung
5.4. Gebet „Ich sage JA“
6. Alltagstauglich glauben
6.1. Die Trennung ist vorbei
6.2. Alltäglich beten
6.3. Inspiriert werden
6.4. Tun, was dran ist
6.5. Geerdet und gelassen bleiben
7. Berufen und gesandt
7.1. Begabt wie kein Zweiter
7.2. Berufung – einem Ruf folgen
7.3. Die Sendung nicht verpassen
7.4. Mission wird konkret
8. Aufstehen können
8.1. Scheitern hat viele Facetten
8.2. Aufstehen und neu beginnen
9. Der Blick nach vorn
9.1. Totaliter aliter …
9.2. Mit wenig Gepäck unterwegs
9.3. Bescheiden im Wissen
10. Ausblick
11. Abkürzungen
11. Der Autor und Dank
12. Weitere Bücher von Hermann Brünjes
Impressum neobooks
MitDenken – eine geistlich-theologische Unterbrechung
Gewidmet jenen Menschen,
mit denen ich über den Glauben gesprochen,
diskutiert und gestritten habe.
Manchmal sind wir gemeinsam
der Wahrheit ein bisschen näher gekommen.
Gewidmet auch meinen theologischen Lehrern
und geistlichen Vorbildern.
Ihr habt mich herausgefordert, meinen Geist bemüht
und dazu beigetragen, dass ich mit Herz und Kopf
Christ sein kann.
Danke.
»Unterbrich mich nicht!«
Genervt bremse ich eine Zwischenbemerkung aus. Sie stört meinen Gedankengang. Sie bringt mich aus dem Konzept. Sie unterbricht mich.
Verständlich. Niemand lässt sich gerne unterbrechen, ausbremsen oder irritieren. Wir machen lieber weiter wie bisher. Nicht nur in Monologen oder Vorträgen. Auch sonst. Unterbrechungen mögen wir nur, wenn sie Unangenehmes betreffen. Etwa eintönige Arbeit oder einen immer gleich anstrengenden Alltag. Da sehnen wir sie herbei. Die Kaffeepause, den Urlaub, die Abwechslung. Ansonsten sind Unterbrechungen eher störend. Verständlich!
Aber weder klug noch hilfreich.
Hilfreiche Unterbrechung
Auch und gerade wo sie zur Herausforderung werden, sind Unterbrechungen meines Lebens eine riesige Chance. Manchmal kommen sie unerwartet, vielleicht besonders krass. Mein Herz beginnt zu flackern und ich werde mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren. Mein Partner oder meine Partnerin zieht aus und es kommt zur Trennung. Meine Mutter stirbt und ich finde mich plötzlich in letzter Reihe vor. Ein Autounfall bringt meine Reise- und Finanzplanung durcheinander. Jede und jeder von uns hat solche Unterbrechungen bereits erlebt, diese und andere.
Wir haben sie meist als unangenehm empfunden. Viele davon erwiesen sich später allerdings als besondere Chance für einen Neuanfang mit neuen und anderen Möglichkeiten.
Die geistlich-theologische Unterbrechung in diesem Buch bietet auch so eine Chance. Sie kann natürlich nur bewusst und gewollt geschehen. Ich stelle mich den Zwischenrufen. Ich setze mich wichtigen Fragen aus. Ich nehme mir Zeit, unterbreche meinen Alltag und lasse mich auf andere, neue und vielleicht ungewohnte Gedanken ein.
mit Denken
Mit, nicht ohne Denken soll und wird dies geschehen, auch und gerade bei Themen des Glaubens. Was nicht selbstverständlich ist. Selber denken ist nicht jedermanns Sache.
Klar, Denken zeichnet uns Menschen aus, macht uns vermutlich erst zu dem, was wir sind. »Ich denke, also bin ich«, meinte René Descartes, Philosoph und Naturwissenschaftler. Wir alle denken. Wir denken nach und reflektieren das, was geschehen ist. Noch lieber, wenn vermutlich auch seltener, sind wir Vordenker für eine bessere Zukunft.
»Die Meisten denken hauptsächlich über das nach, was andere Menschen über sie denken«, so kommentierte der Schauspieler Sean Connery die seiner Meinung nach häufigsten Gedanken. Mag sein. Es gibt Leute, die reden erst und denken dann. Andere behalten ihre Gedanken lieber für sich. Manche sind immer schon um Gedankensprünge voraus, andere hinken gedanklich hinterher. Unbestritten ist, wir sind ein Volk der Denker.
Und doch ist Denken nicht jedermanns Sache. Jederfraus übrigens auch nicht. (Für alle, die Wert auf eine geschlechtergerechte Sprache legen – mir fällt das manchmal schwer, ich gebe mir dennoch alle Mühe.)
Leichter als selber zu denken, ist das Wiederholen der Gedanken anderer. »Überlass das Denken den Pferden, die haben größere Köpfe!« So hat mein Vater mich manchmal ermahnt, wenn er meinte, meine eigenen Gedanken taugten nichts oder täten jetzt nichts zur Sache. Die Folgen des Hörens auf »größere Köpfe« haben besonders seine Generation und die meiner Großeltern schmerzhaft zu spüren bekommen.
Noch weiter verbreitet ist heute vermutlich eher die Oberflächlichkeit des Denkens. Der Psychologe C.G. Jung meinte: »Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.«
Als Autor dieses Buches mit Denk-Anstößen gestehe ich ein wenig beschämt: Ich schaue gerne Filme, bei denen es nicht allzu viel zu denken gibt. Action und Thriller entspannen mich. Auch was meine Meinungsbildung angeht, bin ich vermutlich oft nicht überaus eifrig und gewissenhaft. Lieber als gewichtige Texte zu lesen, verfolge ich Diskussionen in Talkrunden, etwa bei »hart aber fair« mit Frank Plasberg. Manches von dem, was andere sagen, mache ich mir zu eigen. »Meine« Lebensweisheiten stammen nicht unbedingt von mir selbst. Die Prinzen mit ihrem »Es ist alles nur geklaut!« übertreiben wohl ein bisschen, aber die Richtung stimmt.
Es ist wie mit der Entdeckung neuer Länder. Die Zeiten eines Kolumbus sind vorbei. Die Landkarten haben keine weißen Flecken mehr. Trotzdem gibt es für mich als Reisenden immer wieder Neues zu entdecken. Ja, Kolumbus war schon vor mir in Amerika – aber jetzt bin auch ich endlich dort gewesen und konnte mir ein eigenes Bild machen.
Ja, es ist alles schon gedacht, gesagt und aufgeschrieben. Folglich ist die Zeit der wirklich »großen« Denker womöglich vorbei. Uns bleibt nur das Nach-Denken, die Wiederholung des bereits Erkannten. Dies jedoch bleibt spannend wie die Reise in ein mir noch unbekanntes Land.
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