Hermann Brünjes
mit Reden
Eine geistlich-theologische Sprachwerkstatt
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Hermann Brünjes mit Reden Eine geistlich-theologische Sprachwerkstatt Dieses ebook wurde erstellt bei
Mit Reden - Eine geistlich-theologische Sprachwerkstatt Mit Reden - Eine geistlich-theologische Sprachwerkstatt Gewidmet jenen Menschen, die mir das Evangelium von Jesus Christus gesagt, gepredigt, erklärt und bezeugt haben. In euren Mund hat Gott sein Wort gelegt. Ihr wart für mich seine Propheten, Engel und Gesandte. Einige von euch erwähne ich namentlich. Andere wurden und sind für mich gleichermaßen wichtig und gesegnet. Ich danke Gott und euch. Ihr tragt dazu bei, dass ich Christ bin und selbst von Christus reden kann. Danke. 1. Auflage 2020 Verlag: Hermann Brünjes, Küsterweg 2, 29582 Hanstedt Kontakt: hbruenjes@t-online.de Info: www.hermann-bruenjes.de Druck: epubli/neopubli GmbH, Berlin Umschlag, Texte, Fotos: © Copyright by Hermann Brünjes
Vorwort
1. Von der Macht des Wortes
Die Macht der Worte
Gottes Wort
Zwischen Babylon und Pfingsten
Das missionarische Wort
Horizontverschmelzung
2. Die passende Sprache finden
Verständlich reden lernen
Kommunikation, die gelingt
Worte des Glaubens finden
Meine Stimme einstimmen
3. Vom Meister lernen
Mit gesundem Selbstbewusstsein
Mit Auftrag und in Vollmacht
Mit Liebe und in Wahrheit
Mitten im Leben
Bildhaft und verständlich reden
Mit klarem Ziel
4. Formate, von Gott zu reden
Zeugnis des Glaubens
Bekenntnis des Glaubens
Predigt, Auslegung
Referat, Vortrag
Literatur, Briefe, Gebete, Lyrik, Lieder
Internet und Soziale Netzwerke
5. Erzählen – das Kino im Kopf
Die Bibel erzählen
Geschichten lebendig erzählen
Erzählen und Multimedia
6. Predigen – nicht nur für Profis
Was ist eine »Predigt«?
Worauf kommt es an?
Wie wird eine Predigt aufgebaut?
Fiese Fallen beim Predigen
7. Das persönliche Glaubens-Zeugnis
Rede und schweige nicht
Verlorene Sprache wiederfinden
Vom Nutzen kirchlicher Veranstaltungen
8. mitreden, einmischen, mitmischen
Sprach-Räume
Als Christ in der Welt
Hören und gehorchen
Das letzte Wort
Nachwort
Autor, Dank und weitere Bücher
Impressum neobooks
Mit Reden - Eine geistlich-theologische Sprachwerkstatt
Gewidmet jenen Menschen,
die mir das Evangelium von Jesus Christus
gesagt, gepredigt, erklärt und bezeugt haben.
In euren Mund hat Gott sein Wort gelegt.
Ihr wart für mich seine Propheten, Engel und Gesandte.
Einige von euch erwähne ich namentlich.
Andere wurden und sind für mich gleichermaßen
wichtig und gesegnet.
Ich danke Gott und euch. Ihr tragt dazu bei,
dass ich Christ bin und selbst von Christus reden kann.
Danke.
1. Auflage 2020
Verlag: Hermann Brünjes, Küsterweg 2, 29582 Hanstedt
Kontakt: hbruenjes@t-online.de
Info: www.hermann-bruenjes.de
Druck: epubli/neopubli GmbH, Berlin
Umschlag, Texte, Fotos: © Copyright by Hermann Brünjes
Zwei Öllampen tauchen die Szene in flackerndes Licht. Trommeln, dazu monotoner Gesang. Eine Ziege meckert, ein Wasserbüffel zerrt knarrend an seiner Fessel. Zwischen Hütten, Bambuszäunen und in tierischer Geräuschkulisse hat sich eine kleine christliche Gemeinde versammelt.
»Hermann, you should bring greetings. Please give witness,« raunt mir jener einheimische Missionar zu, der im südindischen Stammesgebiet entlang der Godavari später eine Kirche mit 40 Gemeinden leiten wird. »Hermann, du sollst Grüße bringen und deinen Glauben bezeugen.« Ja, übersetzen kann ich das inzwischen. Auch heute bin ich des Englischen keineswegs »mächtig«, aber ich komme klar – allemal wenn meine indischen Gegenüber die Fremdsprache schlechter beherrschen als ich. Damals jedoch, 1981, war mein Englisch schlicht miserabel. Neben Mathe war es der Grund, dass ich in der Realschule eine Klasse wiederholen musste. Folglich war die völlig überraschende Aufforderung durch Paul Raj nicht Anerkennung und Ehre, sondern schlicht ein Schock für mich. Trotzdem wollte ich es versuchen. Allerdings brauchte ich noch einen Moment zum Überlegen. »Please let them sing one more song«, stammelte ich und bekam so, da die Lieder unserer Freunde dort bis zu zwanzig Strophen enthalten, erheblich mehr Zeit zum Vorbereiten meines Statements. Aber dann war es soweit. »Dear brothers and sisters ...!« Hermann begann seine erste englische Predigt.
Und erlebte sein ganz persönliches Pfingsten!
So jedenfalls habe ich mir später erklärt, was passiert war. Dass mein Englisch wundersam perfekt wurde, bezweifle ich. Aber es sprudelte aus mir heraus. Paul Raj übersetzte mit großem Pathos. Ich hatte den Eindruck, den Geist Gottes zu spüren. Nicht nur ich. Sowohl die Inder als auch unsere deutsche Besuchsgruppe waren beeindruckt.
»My fear was, your Englisch could be bad«, meinte Paul nachher. »But this was excellent!« (Ich dachte, dein Englisch ist schlecht. Aber es war ausgezeichnet!) »Me too!« (ich auch!) war mein stammelnder Kommentar. Mehr zu sagen fiel mir nicht ein. Plötzlich fehlten mir wieder die Worte. Pfingsten schien vorbei zu sein, sobald ich meine Glaubenszeugnis mit dem christlichen Gruß »Vandanale« beschlossen hatte. In der dann erforderlichen Konversation konnte ich wieder nur noch stottern.
Der Geist macht lebendig
Das damalige Ereignis in Indien hat mein Denken und auch meine Praxis des Redens vom Glauben nachhaltig beeinflusst. Gleich mehrere Konsequenzen habe ich daraus gezogen.
Mir wurde klar: Ich muss besser Englisch lernen, wenn ich mich in diesem Kontext verständlich machen will. Das ist mit harter Arbeit verbunden. Oder verallgemeinert: Je besser ich die in der jeweiligen Umgebung benutzte Sprache spreche, desto besser gelingt die Kommunikation.
Nur das mutige und beherzte Annehmen solcher Herausforderungen führen zu guten Erfahrungen. Wenn ich dem Reden von Gott, über die Bibel und meinen Glauben ausweiche, entgeht mir enorm viel und ich nehme manches Wirken des Geistes Gottes nicht wahr.
Auch wenn ich meine, es nicht zu können, kann und will Gott durch seinen Geist dennoch durch meinen Mund und mit meinen oft mühsam gefundenen Worten reden.
Anders ausgedrückt: Aus meinem »bisschen« kann Gott erstaunlich viel machen. Perfektionismus in Sachen Reden zu verlangen, käme einem Maulkorb gleich. Da könnte man auch gleich ein Redeverbot erteilen.
Gerade eine einfache und schlichte Rede bringt die »frohe Botschaft« zu den Menschen. Bei meinen Englischkenntnissen zwingt mich die fremde Sprache zu solcher Elementarisierung. Das hilft mir, mich für alle verständlich auszudrücken und die Sache auf den Punkt zu bringen. Solche Schlichtheit auch in meiner Muttersprache zu versuchen, ist aller Mühe wert.
Pfingsten ereignet sich im Hier und Jetzt. Ob es sich um ein Hörwunder handelt (»Jeder hörte die Apostel in seiner eigenen Sprache reden« Apg. 2,6) oder um ein Redewunder (»Sie begannen in fremden Sprachen zu reden, ganz so wie der Geist es ihnen eingab.« Apg. 2,4): Gott selbst meldet sich während der Verkündigung und durch das Glaubenszeugnis der Christen zu Wort. Schön, dass ich nicht nur rede, damit dies möglicherweise geschieht, sondern weil es gewiss geschieht.
Читать дальше