Biografie der größten
Science Fiction-Serie der Welt
von Hermann Urbanek
Band 3
Zu neuen Ufern
(Die Jahre 1981–1995)
Mit Einführungen von
Susan Schwartz, Leo Lukas, Michael Marcus Thurner und Arndt Ellmer
www.hannibal-verlag.de
Impressum
Originalausgabe
© 2013 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der Koch International GmbH, A-6604 Höfen
www.hannibal-verlag.de
ISBN 978-3-85445-396-3
Dieses Buch ist auch erhältlich als Hardcover mit der ISBN 978-3-85445-342-0
Der Autor:
Hermann Urbanek, geboren am 1. August 1948 in Wien, war 1980/1981 Mitarbeiter des PERRY RHODAN MAGAZINS. Er verfasste mehrere hundert Bio- und Bibliografien von SF- und Fantasy-Autoren für das »Bio- und bibliographische Lexikon der utopisch-phantastischen Literatur« des Corian-Verlags, darunter von fast allen »Perry Rhodan«-Autoren. Seine Markt- und Szeneberichte erscheinen seit 1986 im »SF-Jahr« des Heyne Verlags sowie seit 2000 im Fantasy-Jahrbuch »Magira« des Fantasy-Clubs e.V. Von 2004 bis zur Einstellung 2011 war er Redakteur der Rezensionssparte »Book View« im Medienmagazin SPACE VIEW. Für seine sekundärliterarischen Arbeiten erhielt er den Deutschen Fantasy-Preis 1980 und den Kurd-Laßwitz-Sonderpreis 1997, für die Mitherausgabe des »Lexikon der Fantasy-Literatur« bei Fantasy Productions den Deutschen Fantasy-Preis 2005.
Bisher erschienen:
Michael Nagula, Perry Rhodan – Die Chronik
Band 1, Geburt und Siegeszug eines Phänomens
(Die klassischen Jahre 1961–1974)
ISBN 978-3-85445-326-0 (E-Book: 978-3-85445-355-0)
Michael Nagula, Perry Rhodan – Die Chronik
Band 2, Das Universum dehnt sich aus
(Goldenes Zeitalter 1975–1980)
ISBN 978-3-85445-330-7 (E-Book: 978-3-85445-356-7)
Autor und Verlag bedanken sich bei dem PERRY RHODAN-Team der Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt, für die freundliche Unterstützung.
PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
Lektorat: Michael Thiesen, Kaiserslautern; Eckhard Schwettmann, Gernsbach
Korrektorat: Otmar Fischer, Münster
Layout und Satz: www.buchsatz.com, Innsbruck
Coverdesign: bürosüd, München
Coverfoto: Johnny Bruck, © VPM / Pabel-Moewig Verlag GmbH
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht verwertet oder reproduziert werden. Das gilt vor allem für Vervielfältigungen, Übersetzungen und Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Inhalt
Einführungen
1981
1982
1983
Fotostrecke 1
1984
1985
1986
1987
1988
Fotostrecke 2
1989
1990
Fotostrecke 3
1991
1992
1993
1994
1995
Danksagungen
Das könnte Sie interessieren
Ein Leben lang Perry
Von Susan Schwartz
Ich habe in jeder Hinsicht eine besondere Beziehung zu PERRY RHODAN.
Angefangen bei der Tatsache, dass ich etwa vier Wochen älter bin als die Serie, kam ich bereits sehr früh in Kontakt mit ihr. Mein Bruder brachte jede Woche das Heft mit nach Hause, das mein Vater sofort konfiszierte, um es zuerst zu lesen. Als Dritte bekam ich dann die ausgelesenen Hefte und ging mit ihnen auf meine Weise um, angemessen meinem Alter: Ich begrapschte, beschnüffelte, beleckte und zerfetzte sie. Wahrscheinlich habe ich dabei irgendwas assimiliert.
Als ich im lesefähigen Alter war, hatte mein Bruder längst andere Interessen, und so geriet PERRY RHODAN für einige Jahre in Vergessenheit.
Bis ich eines Tages mal ein Heft in die Hand bekam, mit einem fantastischen Titelbild, das von fernen Welten und Abenteuern sprach. Science Fiction sollte das sein? Kannte ich bis dahin nur von Asimov, Lem & Co., die ich bereits in meinem kleinen Zimmer stapelweise sammelte. Ich las rein, war angetan – und dabei blieb es. Lust auf Abo oder darauf, jede Woche an den Kiosk zu pilgern, hatte ich nicht.
Die Begegnung der dritten Art fand dann statt, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Wir kamen ins Gespräch, suchten nach Gemeinsamkeiten – und fanden sie. Science Fiction, Fantasy, Filme, und »was, du schreibst selbst?« Als Nächstes schleppte er mich zum Kiosk, zeigte mir MYTHOR, der damals gerade anlief – und PERRY RHODAN. Ich war jetzt »so wirklich« dabei und fing dann bald darauf mit dem Start der fünften Auflage von vorn an. (Krass – genau bei dieser Auflage werde ich in etwa zwei Jahren als Autorin mit vertreten sein …)
So erlebte ich also die Welt der 1960er Jahre noch einmal aus einer interessanten Perspektive. Zu einer Zeit, da die Erde durch die Kubakrise knapp am dritten Weltkrieg vorbeischrammte, da der Kalte Krieg seinen Höhepunkt erreichte, gründete ein Mann, der auf dem Mond ein Wunder erlebt hatte, die »Dritte Macht« und leitete den Weltfrieden ein.
Trotz der dramatischen Abenteuer und Gefahren – die Menschen der Erde fanden untereinander zum Frieden. Ein schöner Traum.
Das ist unwiderstehlich, vor allem in der Rückschau. Dazu gehört auch das etwas … hm … sagen wir höflich, sexistische Frauenbild. Meistens waren die Frauen »Mädchen« und hatten, obwohl hochdekorierte Wissenschaftlerinnen, häufig nicht mehr zu tun, als Kaffee zu bringen; doch es gab auch Ausnahmen, wie bei der Außerirdischen Thora und später Mory Abro, die Perry Rhodan ordentlich Zunder gab – bis er sie heiratete, dann versank sie leider in Bedeutungslosigkeit.
Was aber auch dazugehörte, waren die unglaublichen Werbeschnipsel. Arnold Schwarzeneggers Muskeln, die Röntgenbrille, das Haargel für den richtigen Scheitel, das beste Mittel gegen Bettnässen und natürlich die lustigen »Sea-Monkeys«, jene »Männchen, Frauen und Kinder«, die »miteinander spielen« sollten. Diese unvergesslichen Sammlerstücke wurden später nur noch von den YPS-Gimmicks übertroffen.
Bei PERRY RHODAN selbst war damals alles total ernst und seriös, wenn man die Herren (und erst viel später die Dame) Autoren so sah in ihren schicken Anzügen mit Krawatte, manchmal auch schon vor dem Porsche posierend. Auf der Leserkontaktseite war der Tonfall auch gediegen und distanziert. Dennoch entwickelte sich eine Fangemeinde, die sich beim ersten WeltCon stundenlang anstellte, um ein Autogramm zu erhalten und einmal Auge in Auge mit »dem« Lieblingsautor zu sein und vielleicht sogar ein paar Worte wechseln zu dürfen.
Die WeltCons, so behaupte ich, haben für allmähliche Auflockerung und Annäherung gesorgt. Denn es ist wichtig, dass die Fans sich einbezogen und ernstgenommen fühlen, dass sie ein Teil der »Familie« sein dürfen. Hierzu leistete auch das ungewöhnlich »flockige« und von mir sehr geschätzte PR-Magazin etwas, in dem sich viel Hintergrund von und über die Autoren fand – aber auch der Blick über den Tellerrand, mit fantastischen Grafiken und Kurzgeschichten abseits der PERRY RHODAN-Welt.
Aber da sind wir ja sowieso schon in den Achtzigern, als ich bei Heft 1 noch einmal anfing. Nach der Schwärmerei meines Mannes wollte ich es wissen. Also her mit der fünften Auflage und dann erst mal gelesen, gelesen. Zwischendurch Atari gezockt, weitergelesen. Eine Abwechslung zu Herberts »Dune« und anderen SF-Welten und natürlich Star Wars. Ich war damals noch jung genug, um über viele Dinge hinwegzusehen, über die ich heute stolpern würde – wie etwa das Frauenbild und noch so einige andere heutzutage skurrile Einsichten und Ansichten. Dennoch: Die Serie war damals gerade mal Anfang bis Mitte Zwanzig, so wie ich, da war der Abstand noch nicht so groß. Und die fabelhaften Abenteuer lenkten sowieso von den Mängeln ab, das machte einfach Spaß. Auch und vielleicht sogar vor allem die Albernheiten eines Roi Danton. Und warum? Weil es hier endlich einmal »menschlicher« wurde.
Читать дальше