Elisa Scheer - Existenzfrage

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Nach der Scheidung will Sissi nur vorübergehend in diesem hässlichen Haus am Keplerweg wohnen, bis ihr klar ist, was sie langfristig machen wird. Aber warum wollte jemand einbrechen? Wer hat sie attackiert? Was soll die Leiche im Wohnzimmer? Welche Rolle spielt ihr zurückgekehrter deprimierter Vermieter Valentin? Und Peter, der neugierige Reporter vom MorgenExpress? Und Bernd, der korrekte Kavalier? Und Franziska, die als Bodyguard angeheuert wurde? Nicht zu vergessen der etwas unflexible Franz Geigelsteiner… Allmählich bildet sich im Keplerweg eine verschworene WG, die trotz weiterer Anschläge nicht das Feld räumt, sondern herauskriegen will, was die Feinde in diesem vergammelten Haus zu finden hoffen und was überhaupt hinter der ganzen Affäre steckt. Die Auflösung verblüfft alle Beteiligten und nicht zuletzt ganz Leisenberg.

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Er hatte gehandelt wie ein Zombie, telefoniert, gebucht, gepackt, angeordnet, delegiert – schließlich musste der Betrieb ja weiter laufen – aber sich kaum einen nichttechnischen Gedanken und schon gar kein Gefühl gestattet. War das eigentlich normal? Jutta war schon fast zwei Jahre tot, und er hatte den Geschmack am Leben immer noch nicht wieder gefunden.

Ach, kein Wunder, dachte er, während er mehr oder weniger lustlos duschte und sich in Hemd und Anzug quälte. Nach dem dritten Mal konnte man schon nachdenklich werden. Und nie war er dabei gewesen – vielleicht hätte er etwas tun können, etwas verhindern...? Bei Krebs ja wohl nicht, aber Tabletten... und wenn er an diesem Nachmittag am Strand geblieben wäre, anstatt sich mit dem Autoverleiher herumzuzanken... wenn er Verena diese dämliche Luftmatratze weggenommen hätte... wenn er energischer darauf bestanden hätte, dass Jutta ihm sagte, was sie bedrückte... wenn – ja, wenn er alles anders gemacht hätte…

Er war eigentlich hergekommen, um zu vergessen – gut, und um wegen der Softwarelizenzen zu verhandeln und damit Kapital satt zu beschaffen – aber das schien nicht zu klappen. Er musste sich eben daran gewöhnen, alleine zu leben. Oder nur ganz unverbindliche Beziehungen zu haben. Den flüchtigen Bekanntschaften ging es heute immer noch glänzend.

Flüchtige Beziehungen lagen ihm nur leider nicht, er wollte die große Liebe. Scheiß-Romantik. Er hatte die große Liebe dreimal gehabt, und dreimal hatte es in einer Katastrophe geendet – wenn das kein Zeichen war!

Vielleicht würden Liz und Tony ihn ablenken. Aber hoffentlich brachten sie nicht wieder eine gute Freundin mit! Das ist Brenda, sie ist frisch geschieden und hat einen kleinen Sohn, der sich brennend für Computer interessiert... Und dann gequälter Smalltalk...

6

Sissi lag auf dem Sofa und sah sich durchaus zufrieden um. Auf dem Couchtisch mit der hässlichen Kachelplatte brannten die Duftkerzen (Nelke und Sandelholz), im Dämmerlicht konnte man das allzu Rustikale nicht mehr deutlich erkennen, die Wellness-Musik hatte wirklich eine entspannende, fast schon einschläfernde Wirkung. Außerdem hatte sie sich ein sehr befriedigendes heißes Bad gegönnt, einen Teller Suppe gegessen, ein bisschen durch die Nachrichten gezappt und ihre Businesstasche für morgen gepackt und in den Flur gestellt. Ja, sogar die schwarzen Pumps hatte sie auf Hochglanz poliert!

Sie kam sich fast vor wie als Kind, wenn sie ausnahmsweise ihre Schultasche rechtzeitig gepackt hatte und im Nachthemd noch ein bisschen mit fernsehen durfte – natürlich nur bis maximal neun Uhr.

Ihr Elternhaus hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Jagdhütte hier gehabt, nur war es deutlich kleiner und es gab nur ein einziges Hirschgeweih – nein, einen Rehbock, im Flur, an dem die Hüte ihres Vaters gehangen hatten.

Ob ihre Mutter dieses Ding immer noch im Flur hängen hatte? Sie hatte seit Jahren nicht mehr darauf geachtet, und bei all diesen Umgestaltungen... wahrscheinlich lag das Ding längst im Keller.

Mutter und der Rehbock – sehr unwahrscheinlich: Was würden ihre Freundinnen dazu sagen? Die Freundinnen, mit denen sie sich einmal in der Woche traf, zum Canasta-Spielen (für Bridge hatte es anscheinend nicht ganz gereicht) und zum Austausch von „Neuigkeiten“, also von Klatsch und Tratsch, garniert mit dezenter Angabe.

Sissi sah die Damen so richtig vor sich, frisch vom Friseur kommend ( Meine Liebe, hast du eine neue Frisur? Sehr elegant! ), in gepflegten Kostümen, vorzugsweise in tauben- oder lavendelblau, in halbhohen Pumps mit kleinen goldenen oder silbernen Verzierungen an der Seite, in den dünnsten und unauffälligsten Stützstrümpfen, die sie finden konnten, und reich mit Ringen und Broschen ausgestattet. Broschen waren Erbe, die zeigten, dass man nicht irgendwer war, sondern einmal Großeltern und Großtanten gehabt hatte, die einem Schmuck vererben konnten. Wie die Broschen den guten Stall markierten, markierten die Ringe – die sich von den fleischigen Fingern garantiert nicht mehr abziehen ließen – den Erfolg im Leben, denn Ringe (nicht nur den Trauring) schenkte einem der Mann, den man ergattert hatte. Der Ehe mann (ehrfürchtig auszusprechen!). Nicht, dass eine der Damen auch nur die geringste Ehrfurcht vor den ausnahmslos bereits verstorbenen Gemahlen bezeugt hätte – von dezentem Kichern begleiteter Erfahrungsaustausch hinsichtlich männlicher Macken war an der Tagesordnung. Nein, der Ehemann an sich war ein Statussymbol, denn – und daran glaubten die Damen allen Ernstes – ihn einzufangen und dann zu umsorgen war schließlich der Lebenszweck einer Frau! Sissi musste demnach als Versagerin gelten, als eine, die ihrer Mutter Schmach und Schande bereitet hatte und deren tragisches und selbstverschuldetes Geschick – für das Gelingen einer Ehe war alleine die Ehefrau zuständig – einigen Gesprächsstoff hergab.

Da konnte Mutter ja nur froh sein, dass es auch noch Doro gab, dachte Sissi spöttisch und räkelte sich auf dem hässlichen, aber erstaunlich bequemen Sofa. Doro hatte wirklich immer programmgerecht funktioniert: Mäßige Schulleistungen, aber ein bildhübsches Kind. Ein Abitur mit nicht weiter erwähnenswertem Schnitt, aber bereits ein fester Freund. Zwei Semester Kunstgeschichte, aber die Mittagspause immer in der Cafeteria der Zahnmediziner verbracht. Natürlich nur, weil dort der Kaffee besser war!

Dort hatte sie Detlef geschnappt (alleine schon der Name war ein Scheidungsgrund), der kurz vor dem Staatsexamen stand, Traumnoten hatte, promovieren wollte – was nicht jeder Zahnarzt auf sich nahm, wie Mutter seitdem nicht müde wurde zu betonen – und, am allerbesten, eines Tages die Praxis seines Vaters übernehmen würde. Staatsexamen, Heirat, Doro war für das gemütliche Heim zuständig und gestaltete es so, dass es absolut mehrheitsfähig war und keinen Funken eigenen Geschmacks bewies.

Nach angemessener Frist erst einen Erben für die Praxis, Florian, und dann ein Schwesterchen, Jennifer, damit Florian lernte, mit jungen Damen charmant umzugehen. Im Moment äußerte sich der Charme noch darin, dass er ihr Legosteine an den Kopf warf und verkündete, Mädchen seien sowieso bescheuert. Und beide Kinder so intelligent! Diese drolligen Aussprüche! Und Doros Glück als Mutter! Denn insgeheim, nicht wahr, sehnt sich ja doch jede Frau nach Kindern, und dass diese modernen Karrierefrauen heute damit so lange warten... wir damals waren junge Mütter für unsere Kinder. Wer will schon für die Oma gehalten werden?

„Na, Sissi, wird es für dich nicht auch langsam Zeit? Du bist doch auch schon bald dreißig, oder?“ Das folgte an dieser Stelle regelmäßig, wobei sich die Freundinnen abwechselten. Auch ein Grund, warum Sissi darauf achtete, selten und nicht mehr während der Canastarunden bei ihrer Mutter aufzutauchen. Mürrisch zu korrigieren, dass sie bereits über dreißig sei, wurde nicht als hinreichende Antwort akzeptiert.

Und jetzt hatte sie auch noch in ihrer Ehe versagt! Da sollte sie sich lieber eine Zeitlang rar machen, um Mutters Status nicht noch weiter zu ruinieren, gerade jetzt, wo Frau Treifels Jüngste diese glänzende Partie gemacht hatte. Sissi wünschte der affigen Claudia, dass sich der Knabe als Crackdealer herausstellte, aber das war wohl kindisch. Außerdem hatte Frau Treifel den Schwiegersohn in spe garantiert von ihrem Anwalt durchchecken lassen.

An Hubert hatte Mutter nichts auszusetzen gehabt... Betriebswirt, eigene Firma, großes Haus, passendes Alter. Das er sich als miese Ratte entpuppt hatte, die glaubte, Frauen lögen, wenn sie nur den Mund aufmachten, krankhaft eifersüchtig noch dazu, war egal. Außerdem hätte Mutter das auch schlecht herausfinden können, das hatte Sissi ja selbst zu spät gemerkt.

Mutter zufolge war es eine der negativen Erscheinungen der modernen Welt, dass Ehefrauen über eigenes Geld verfügten – ohne Beruf und ohne eigenes Kapital hätte Sissi ja bei Hubert bleiben müssen, notgedrungen. Und dann hätte Mutter ihren Freundinnen erzählen können, wie Sissi ihre Ehe gerettet hatte, anstatt beichten zu müssen, dass sie der Scheidung freundlich (sogar begeistert!) zugestimmt hatte. Ob Doro eigentlich glücklich war? Oder stellte sich ihr die Frage gar nicht, mit zwei kleinen Kindern, ohne Beruf? Wahrscheinlich hatte sie ihren Anteil an Vaters Erbe freudig ihrem Detlef anvertraut, damit er es gewinnbringend investierte.

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